Sofacoach Spiel des Jahres 2021

Im Gegensatz zu den Vorjahren, war die Diskussion darum, welche Spiele in die Umfrage zum Spiel des Jahres reingehören und welche nicht, erschreckend zahm.

Es gibt dieses Jahr auch keinen klaren Favoriten, denn „It takes two“ welches den „offiziellen“ Titel Game of the year gewonnen hat, ist ein Co-Op only Spiel und ich bin nicht sicher, wie viele Sofacoachler das Spiel überhaupt gespielt haben.

Und natürlich wird auch wieder das inoffizielle Indiespiel des Jahres gesucht.

Welches war euer Spiel des Jahres 2021?
  • Battlefield 2042
  • Call of Duty: Vanguard
  • Chicory: A Colorful Tale
  • Death’s Door
  • Deathloop
  • Diablo 2: Ressurected
  • Far Cry 6
  • FIFA 22
  • Final Fantasy 14: Endwalker
  • Football Manager 22
  • Forza Horizon 5
  • Halo: Infinite
  • Hitman 3
  • Impostor Factory
  • It Takes Two
  • Kena: Bridge of Spirits
  • Loop Hero
  • Madden 22
  • Marvel’s Guardian of the Galaxy
  • Mass Effect: Legendary Edition
  • Metroid Dread
  • Monster Hunter Rise
  • Neo: The World Ends With You
  • Psychonauts 2
  • Ratchet & Clank: Rift Appart
  • Resident Evil Village
  • Returnal
  • Shin Megami Tensei 5
  • Tales of Arise
  • The Gunk
  • Valheim

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2 „Gefällt mir“

Manchmal verstehe ich die Berichterstattung rund ums Gaming nicht. Jahrelang wird kritisiert das die Spieleindustrie sich nur noch im Kreis dreht und es nur noch um die großen Blockbuster geht. Dieses Jahr fehlen die großen Blockbuster und alle reden davon wie schwach das Jahr doch deswegen war.
Ich fand die Kreativität dieses Jahr teilweise wirklich beeindruckend. Spiele wie Returnal, Deathloop oder It Takes Two gab es meiner Meinung nach noch nie. Ein Triple A Rogue-Lite, ein Mörder-Puzzle mit Zeitschleife, und ein Plattformer, der als die größte Errungenschaft der Spielegeschichte gefeiert worden wäre wenn man statt einem (etwas anstrengenden) Ehepaar Mario und Luigi gespielt hätte. Das ist mir dann doch lieber als wieder einmal ein 3rd Person Open World Adventure Game.

Mal zu meinem Jahr in Zahlen:

  • Ich habe 30 Spiele beendet die in diesem Jahr herausgekommen sind
  • Insgesamt habe ich 36 Spiele auf der PS5 durchgespielt
  • Dazu noch 23 auf der Switch

Ehrlich gesagt kam es mir sogar noch etwas mehr vor, aber wenn ich mir die Liste so anschaue sind da doch einige Hochkaräter dabei was die Spielzeit angeht.
Außerdem habe ich endlich einen Weg gefunden mein Spielejahr richtig zu dokumentieren mit der sehr guten GG-App, was dieses ganze Listen führen sehr leicht gemacht hat. Kann ich nur jeden empfehlen, der ähnliches sucht.

Kommen wir dann mal zu meiner Top-Liste des Spiele Jahres 2021:

10. Mass Effect: Legendary Edition
Etwas langweilig, aber diese Sammlung hat meine Leidenschaft für die Reihe wirklich nochmal komplett aufs neue entfacht. Hier kann man ja nicht nur die eigentliche Spielzeit betrachten, denn die Spiele fesseln einen auch wenn man die Konsole längst abgeschaltet hat. Wie viele Lore Videos oder Besprechungen ich mir darüber angeschaut habe kann man eigentlich keinem erzählen.
Den ersten Teil hatte ich damals ja nicht gespielt aufgrund von Konsolenmangel und bin mit dem Comic in Teil 2 eingestiegen. Gerade mit den Verbesserungen die für die Trilogie gemacht wurden war das ganze wirklich sehr gut zu genießen, man hat dem Spiel sein Alter kaum angemerkt.
Besonderes Highlight aber natürlich der 2. Teil, der einer meiner Lieblingsspiele aller Zeiten ist. Ich hatte so Angst das es schlecht gealtert ist und ich mir den sehr guten ersten Eindruck im nachhinein verderbe, aber irgendwie ist es jetzt im 2. Anlauf sogar noch gestiegen in meiner Gunst.
Dafür fand ich den 3. sogar nochmal etwas schlechter, aber hier ist kein Platz für Negativität. :ronaldo:
Ich finde es gibt keine bessere Trilogie als diese und würde es als absolute Pflicht für jeden sehen, der Videospiele mag, diese Reihe einmal zu spielen.

9. Metroid Dread
Da ich jahrelang Nintendo Konsolen gemieden hatte war meine Erfahrung mit der Metroid Reihe sehr gering. Den einzigen Teil den ich gespielt habe war Super Metroid auf dem SNES Mini, das aber auch nicht sonderlich lange.
Und nicht nur das, selbst das daraus entstandene Genre Metroidvania ist eigentlich gar nicht mein Fall. Es gibt zwar immer wieder Titel die mich dort begeistern(Ori oder Hollow Knight zB), aber meistens ist es doch nicht mein Fall. Metroid Dread hatte ich mir dann eigentlich auch nur geholt da ich auf dem Weg zu einer Schulung war für eine Woche und gerade nichts anderes aktuelles für die Switch hatte. Und ich habe die ganze Woche die Konsole nicht mehr aus der Hand gelegt.
Das Sounddesign und die Steuerung hatten mich direkt komplett gepackt. Der Schwierigkeitsgrad war, bis auf den letzten Boss, fordernd aber nie unfair. Das Konzept der EMMIs fand ich auf den ersten Blick störend, später aber doch richtig genial. Das ganze hatte einfach so eine bedrückende Stimmung, der perfekt in die Welt gepasst hat. Also ja, das nächste Metroid hat mich definitiv wieder.

8. Returnal
Der einzige Grund wieso das Spiel nicht höher ist, ist meine eigene Unfähigkeit. Denn leider habe ich es nie weiter als ins 3. Level geschafft, was wohl für viele der große Stolperstein war. Und selbst dafür habe ich fast 30 Stunden gespielt. Ich denke das spricht definitiv für das Spiel.
Wie schon am Anfang des Posts gesagt: Ich kann mich an kein AAA Rogue-lite erinnern, das Konzept hat sich aber wunderbar getragen. Die Steuerung war unfassbar präzise, der DualSense hat das ganze noch auf ein ganz anderes Level gehoben. Das war so das erste mal richtiges NextGen Gefühl nach Astros Playroom und hat sehr gut das Potenzial der PS5 angedeutet. Das ganze mit PS4 Ladezeiten hätte ich mir aber auch nicht vorstellen können.
Die Story hatte mich in der „kurzen“ Zeit aber so interessiert, das ich am Ende noch einiges an Videos dazu geschaut habe und was man da noch für Entscheidungen trifft zeigt nur noch mehr, was das für ein besonderes Spiel ist.
Ich wünschte wirklich ich wäre besser in solchen Shootern. Anderseits bin ich froh das sie sich gegen Schwierigkeitsgrade entschieden haben, denn das gehört so einfach zum Spiel dazu.

7. Life is Strange: True Colors
Review im Zuletzt Durchgespielt

6. Shin Megami Tensei 5
Review im Zuletzt Durchgespielt

5. Marvels Guardians of the Galaxy
Review im Zuletzt Durchgespielt

4. Chicory: A Colorful Tale
Review im Zuletzt Durchgespielt

(3. Yakuza Like a Dragon)
Etwas cheaten, denn eigentlich kam es ja schon Ende 2020 raus. Aber das war auf der Xbox und da die niemand hat, war das dieses Jahr auf der PS5 eigentlich der richtige Release(noch darf ich so etwas sagen :ronaldo:)
In der Woche in der es raus kam was ich in einer Corona-Selbstisolation. In diesen 7 Tagen habe ich 60 Stunden Yakuza Like a Dragon gespielt. Ich glaube das reicht schon fast als Review.
Aber doch etwas mehr: Das Ding hat mich komplett aus der Bahn geworfen. Ich hatte ja schon immer ein Auge auf die Yakuza Spiele, nur bin ich kein Freund von Spielen mit japanischer Synchro und das Brawler Gameplay hat mir auch nie so wirklich zugesagt. Aber schon vom ersten Videomaterial wusste ich das dieser Teil genau meiner wird.

Ich hab das Kampfsystem geliebt und fand auch den Anstieg der Schwierigkeit genau richtig. Ichiban ist einer der besten Charaktere den ich je in einem Videospiel gesehen habe. Von den 60 Stunden habe ich glaube ich 10 Stunden am Stück in dem Aktien-Minispiel verbracht. Die Story war zwar irre, aber auch irre gut. Ich hätte eigentlich nicht gedacht das dieses Jahr noch Spiele heraus kommen, die mir besser gefallen. Daher muss ich es trotzdem hier nochmal extra erwähnen, auch wenn es nicht ganz hier rein passt.

2. NEO: The World Ends With You
Review im Zuletzt Durchgespielt

1. Deathloop
Review im Zuletzt Durchgespielt

Da führt man das ganze Jahr Liste und NEO: The World Ends With You war eigentlich die ganze Zeit an der Spitze, aber als ich die letzten Wochen noch einmal so darüber nachgedacht habe musste ich das ganze doch nochmal ändern.
NEO hatte dann doch so ein paar kleine Schwachpunkte(Rätsel, einige der Spielelemente wiederholen sich oft) und auch wenn ich weiterhin zu meinem euphorischen Review stehe muss ich sagen das Deathloop dann doch nochmal eine andere Nummer war.
Bei Deathloop hätte wirklich so viel schief gehen können, aber das Konzept geht einfach so perfekt auf. Ich glaube wenn ich in ein paar Jahren nochmal auf das Jahr zurückschaue, bleibt von Deathloop doch am meisten hängen.

15 „Gefällt mir“

Ein weiteres Videospiel-Jahr geht zu Ende und ich muss selbstverständlich wieder mein persönliches Resümee ziehen. In 2018 fing ich damit mit einem noch recht harmlosen Post an, letztes Jahr gipfelte es in einem lächerlich großen Monstrum, wofür ich Dion sogar noch bitten musste, das Zeichenlimit im Forum von 32.000 auf mindestens 76.000 zu erhöhen. :ugly: Das war zu viel. Weiß ich. Deswegen versuche ich mich dieses Jahr kürzer zu halten. Vielleicht gelingt es ja. (Erzähler: Es gelang nicht.)

Wer aufmerksam meine Posts in letzter Zeit gelesen hat, kann sich vielleicht denken, welches Spiel meine Nummer 1 geworden ist. Aber vielleicht gibt es ja eine Überraschung? Also ich muss sagen, ich konnte mich am Ende doch noch überraschen. :ulaugh:


Zunächst wieder Kurzreviews zu Spielen, die schon vorher rauskamen, ich aber erst 2021 gespielt habe:

Disco Elysium
Hierzu habe ich bereits im „Zuletzt durchgespielt“-Thread etwas geschrieben. Ein absolut fantastisches „Point and Click RPG“ im Pen-and-Paper-Stil mit einer spannenden Detektiv-Story, super Charakteren und stimmiger Musikuntermalung. Dicke Empfehlung meinerseits, wenn Unmengen an Text nicht abschrecken.

Immortals Fenyx Rising Platinum Trophy
Es wäre untertrieben zu sagen, Immortals hätte Anleihen von Zelda: Breath of the Wild. Es ist eine regelrechte Kopie, die in vielerlei Hinsicht allerdings nicht an das Vorbild von Nintendo heranreicht. Verstecken braucht es sich aber auch nicht, dafür macht es zu viele Dinge, wie die die Erkundung und die Puzzles, zu gut. Die Kämpfe gefallen mir hier sogar besser als bei Links Abenteuer. Die Charaktermodelle erinnern an Fortnite und können ebenso abschreckend wirken, wie der oft plumpe und infantile Humor. Wenn man aber ab und an Augen und Ohren zudrücken kann, hat man ein spaßiges Abenteuer und eine nette Überbrückung zum Nachfolger von Breath of the Wild.

Yakuza 0
Auch hierzu habe ich bereits etwas geschrieben: Yakuza-Thread.
Mein erstes Spiel der Serie und dann gleich das, welches von vielen als das Beste überhaupt angesehen wird. Und ich kann verstehen, warum dem so ist. In meinem persönlichen Yakuza-Ranking liegt es allerdings nur knapp auf Platz 2 von 2. :_d:

Yakuza: Like a Dragon
Nach Yakuza 0 habe ich mal glatt Yakuza 1-6 übersprungen und mich stattdessen dem neuesten Spiel der Serie gewidmet. Like a Dragon macht vieles ähnlich wie 0, und doch ist es ganz anders. Größte Änderung ist das Kampfsystem, welches jetzt wie in alten JRPG-Klassikern rundenbasiert daherkommt. Überhaupt kann man sagen, dass wir es hier mit einem waschechten JRPG zu tun haben, mit allem was dazugehört. Looten, Leveln, eine eigene Party, Summons etc. pp., mit anderen Worten: genau das richtige für mich! Und genau das richtige für den sympathischen Hauptprotagonisten Ichiban Kasuga, denn der ist ebenfalls riesen Fan von JRPGs (speziell von Dragon Quest), was auch der Grund für die klassischen rundenbasierten Kämpfe ist. Er will seinen Videospielhelden damit nacheifern. Seine blühende Fantasie sorgt dafür, dass die Gegner, die vorher auf der Straße noch ganz normal aussahen, sich im Kampf zu absurden Versionen ihrer selbst verwandeln. Dieser ganze JRPG-Angle hat mir wunderbar gefallen. Ebenso wie die Charaktere, die ich mit der Zeit wirklich liebgewonnen habe. Die Story ist nicht ganz so stark wie bei Yakuza 0 und teilweise auch ziemlich quatschig, aber ansonsten hat es mir in jeglicher Hinsicht nochmal besser gefallen. Fantastisches Spiel! Die Kiryu/Majima-Ära habe ich verpasst, die von Ichiban werde ich voll mitnehmen.


Als nächstes kommen die Spiele aus 2021, die es nicht in meine Top 10 geschafft haben.

Bowser’s Fury
Die Erweiterung, die beim Switch-Port von Super Mario 3D World dabei war. Mario-typisch hat es viele coole Ideen und mit Marios Moveset spielt es sich wie immer sehr gut. Nur die teilweise starken Framerateprobleme stören hier etwas.
Neu ist, dass das gesamte Spiel in einer offenen Welt stattfindet, die Levels also nicht voneinander getrennt sind, sondern das ganze offene Gebiet mit Levelartigen Strukturen und Herausforderungen übersät ist, die man durch das Sammeln von „Katzen-Insignien“ freischaltet. Das hat gut funktioniert und ich bin mir sicher, wir werden in Zukunft ein komplettes Mario-Spiel dieser Machart sehen. Es hat wirklich Spaß gemacht, alle Insignien zu finden und in kleinen Herausforderungen zu erspielen.
Als etwas nervig empfand ich dagegen das titelgebende Gimmick „Bowser’s Fury“. Gefühlt alle 10-15 Minuten (manchmal noch viel schneller) gerät der riesige Bowser, der zunächst in der Mitte des Gebiets ruht, in Rage und die Welt verwandelt sich für ein paar Minuten in eine „Bowser-Version“: es wird dunkel, es regnet, mehr Gegner tauchen auf und Bowser beschießt euch zu allem Überfluss auch noch mit seinen Feuerbällen ab. Manche Insignien kann man nur in diesem Modus kriegen. An sich alles okay, mich stört aber die hohe Frequenz, in der das ganze stattfindet und einen dadurch ständig aus der eigentlichen Erkundung rausreißt. Trotzdem ne ganz coole Expansion zu einem sowieso schon tollen Spiel.

Dodgeball Academia 1000 Gamerscore

Ein kleines RPG rund um die Sportart Dodgeball, hierzulande wohl besser bekannt als Völkerball. Ist ja schon mal ne interessante Idee und die Umsetzung ist auch nicht übel. Die Aufmachung erinnert an einigen Stellen ziemlich an die Pokémon-Spiele, gerade was Dialoge, Jingles, Musik und die sehr kinderfreundliche Story angeht. Auffällig finde ich die ganzen kreativen Charakterdesigns, die über das Campusgelände dieser Dodgeball-Universität laufen.
Die Dodgeball-Spiele an sich können ziemlich chaotisch sein, was daran liegt, dass das Spielfeld sehr klein gehalten ist. In meinen Augen einen ticken zu klein. Ansonsten machen sie schon Spaß, gerade wenn man ein wenig mit seinen Fähigkeiten und verschiedenen Ausrüstungsteilen rumexperimentiert, die einem andere Spielstile ermöglichen. Im Laufe des Spiels nimmt man immer mehr Mitglieder in seinem Team auf, die alle ihre eigenen Wurftechniken und Spezialfähigkeiten haben, was auch nochmal Abwechslung reinbringt.
Von den Locations bietet das Spiel dagegen nicht sonderlich viel Abwechslung und es ist ziemlich frustrierend, wie oft man hin und her laufen muss. Eine Schnellreise gibt es nicht. Erst später sieht man ein paar neue Umgebungen, dann sogar mit etwas Platforming in den Levels. Davon hätte es gerne mehr geben dürfen.
Am Ende wird ein Sequel angedeutet, worauf ich auf jeden Fall gespannt wäre. Gibt einige Punkte die man noch verbessern muss, aber grundsätzlich ein ganz nettes Spiel für Zwischendurch.

Tales of Arise
Nach gut 15-20 Stunden war ich mir sicher, dass es recht weit vorne in meinem Ranking landen wird, aber zum Ende hin (gute 35 Stunden weiter) war ich nur noch gelangweilt und oft sogar genervt. Es sieht zwar richtig schick aus, die Dynamik unter den Charakteren ist eigentlich ganz cool und die Story hatte Potenzial, aber dieses Potenzial wurde nicht wirklich ausgeschöpft. Am schlimmsten war für mich aber das Pacing in der zweiten Hälfte des Spiels. Katastrophe. Auf einmal hat alles viel länger gedauert als nötig. Und wenn ich nur daran denke, wie nach einer längeren Zwischensequenz nacheinander zwei bis drei Skits aufploppen, die das eben Gesehene nochmal in langweilig wiederholen, könnte ich echt in die Tastatur beißen. Die sind zwar optional, aber man weiß ja nie, ob da nicht vielleicht doch mal etwas interessantes gesagt wird. Manchmal passiert das sogar, was es ja eigentlich nur schlimmer macht, sonst könnte man die halt wirklich getrost ignorieren. 300 Stück gibt es von diesen Skits, wovon man locker 250 ersatzlos hätte streichen können, ohne etwas von Wert zu verlieren. Leider konnten mich auch die Kämpfe nicht vollends überzeugen, die zwar ab und an Spaß machen – gerade bei Bosskämpfen – im Grunde aber immer gleich ablaufen. Da war insgesamt deutlich mehr drin.

12 Minutes
Das Spiel hat ein richtig cooles Konzept. Am Anfang ist alles noch völlig normal. Man spielt einen Ehemann, der mit seiner Frau in einem Apartment zusammenlebt, welches auch für 99% des Spiels der einzige Spielort bleiben wird. Dort kann man sich mit der Frau unterhalten, das Apartment nach interessanten Objekten durchsuchen und im typischen Point&Click-Stil verschiedene Dinge aufheben und kombinieren.
Doch plötzlich klingelt es an der Tür und ein Polizist möchte reingelassen werden. Sobald man ihn reinlässt (oder er sich selbst Zutritt verschafft), geht es erst richtig los. Er macht der Frau schwere Vorwürfe und geht nicht gerade zimperlich mit den beiden um. Es eskaliert und endet im Tod des Protagonisten. Ist diese Sequenz vorbei, wacht der Mann im Wohnzimmer wieder auf und es stellt sich schnell heraus, dass sich alles wiederholt. Man ist in einer Zeitschleife gefangen. Jetzt muss die Frau von diesem Umstand überzeugt werden, die einen natürlich für verrückt hält. Außerdem muss verhindert werden, dass alles wieder genauso abläuft, wie im ersten Loop. Und da hatte ich die ersten 2-3 Stunden richtig Spaß mit.
Man kann viel experimentieren, hat dabei aber stets einen gewissen Zeitdruck, weil der Polizist irgendwann wieder auftaucht. Wenn etwas funktioniert wie geplant, habe ich mich immer richtig clever gefühlt. Leider wird irgendwann klar, dass das Spiel einem nur suggeriert, als gäbe es viele Möglichkeiten. Die ganzen Interaktionsmöglichkeiten mit Lüftungsschächten, Kerzen, der Toilette, dem Radio etc. sind völlig für die Katz, weil absolut NICHTS davon irgendeine Bedeutung hat. Anscheinend sind die nur dafür da, um auf die falsche Fährte zu locken. Man plant sich da einen zurecht und kommt auf logische Lösungsversuche, aber letztlich muss genau der Lösungsweg gefunden werden, den das Spiel möchte, sonst klappt es nicht. Enttäuschend. Irgendwann wird es ziemlich frustrierend, weil immer wieder die gleichen Dinge in der gleichen Abfolge zu tun sind, nur um dann eine kleine Sache anders zu machen, um vielleicht voranzukommen. Wenn das dann nicht klappt war alles umsonst und man muss wieder von vorne loslegen. Immer und immer wieder, bis man dann irgendwann die Lösung hat.
Leider ist die Story – die in einem solchen Kammerspiel natürlich im Fokus steht – trotz namhafter Sprecher (Willem Dafoe, Daisy Ridley und James McAvoy) auch einfach nicht gut und ziemlich verwirrend. Am Ende schwebte über meinem Kopf nur ein dickes Fragezeichen. Das Potenzial des Spiels war groß, aber es wurde nicht annähernd ausgeschöpft. Schade/10.

Labyrinth City: Pierre the Maze Detective
Cooles kleines Spiel, welches vor allem durch die Optik besticht. Erinnert vom Stil sehr an die „Wo ist Walter(/Waldo)“-Bücher. Aufgrund der Details und dem Humor musste ich auch an die Miniatur-Wunderwelt in Hamburg denken. Man spielt den Detektiv Pierre und muss durch große Wimmelbilder-Labyrinthe laufen, um bestimmte Leute zu finden. Dabei gibt es viele Personen und Objekte, mit denen man interagieren kann, was meist nicht wirklich relevant fürs Vorankommen ist, aber viele witzige Situationen und Dialoge hervorruft, oft auch mit popkulturellen Anspielungen wie z.B. auf Metal Gear Solid, Star Wars, Rick and Morty etc. pp. Die Levels dieses Top-Down-Spiels sind letztlich nur lange Schläuche, in denen man den einen richtigen Weg finden muss. Kleine Puzzle-Elemente gibt es erst zum Ende hin, da hätte man ruhig mehr drauf setzen können. Die Steuerung ist manchmal etwas hakelig, aber sonst ein nettes Spiel. Besonders für Kinder sicherlich ne schöne Sache. Ich hätte das früher auf jeden Fall richtig toll gefunden.

New Pokémon Snap
Pokémon Snap für den N64 habe ich nie gespielt, deswegen waren das für mich die ersten Schritte mit der Kamera in der Hand ins Poké-Land. Und ich habe das Gefühl, dass ich hier das N64-Spiel gleich direkt mit nachhole. Es fühlt sich vom Spielprinzip schon sehr archaisch an. Klar, die Nostalgie will bedient werden, aber es wäre mehr als 20 Jahre später auch nicht soo verkehrt, wenn man frei rumlaufen könnte, statt auf Schienen zu fahren. Just sayin’. Aber das wusste ich natürlich vorher und macht mir jetzt auch nicht sonderlich viel aus. Nervig wird es nur, wenn man Levels immer und immer wiederholen muss und das Scheißding auf dem man sitzt so langsam fährt. Und wiederholen muss man die Levels oft, weil man erst ab einer bestimmten kumulierten Punktzahl zum nächsten darf, was manchmal einige Durchgänge bedeutet, weil man in einem Lauf schlicht nicht genügend Punkte sammeln kann. Es gibt massig Aufträge, die man erfüllen muss, was schön ist. Nervig dabei ist allerdings, dass neu reinkommende Aufträge nicht automatisch als erfüllt gelten, obwohl man sie schon erledigt hat, bevor man den Auftrag erhalten hat. Auch deswegen muss man Dinge oft wiederholen.
Naja, insgesamt hat es mir schon Spaß gemacht die ganzen Racker zu finden, mit Äppeln zu bewerfen und Schnappschüsse zu machen, aber es wird relativ schnell repetitiv und es gibt kaum besondere Interaktionen mit der Umwelt oder den Pokémon selbst. Nicht mal Evolutionen kann man durch Interaktionen verursachen, wie es noch einst im N64-Spiel möglich war. Für meine Top 10 reicht das leider nicht, da habe ich ein anderes Fotografie-Spiel, welches mir besser gefallen hat. Ach, eins noch: wo zur Hölle war Sichlor?? Eines meiner Lieblingspokémon einfach nicht im Spiel. Pff.


Und jetzt kommt sie endlich. Ein Jahr musstet ihr gespannt warten. Hier sind sie, meine persönlichen

Top 10 Spiele des Jahres

10. TOEM Platinum Trophy

TOEM

Plattform: PS5 | Entwickler: Something We Made | Spielzeit: 5 Stunden

:arrow_forward: Musik: A Place In The Sun

Mein Lieblingsfotografiespiel des Jahres. In diesem kleinen Indie-Spiel, welches gänzlich in Schwarz und Weiß gehalten ist, zieht man in isometrischer Perspektive durch unterschiedliche Welten. Man startet in dem kleinen Dorf des Hauptcharakters und hat das große Ziel, das Phänomen namens „TOEM“ zu entdecken und mit seiner Kamera festzuhalten. Bis dahin ist es aber ein weiter kurzer Weg (Spielzeit bis zu 5 Stunden). Um zum Berg zu kommen, wo TOEM vermutet wird, muss man sich erstmal in jedem Level Stempel verdienen, die man gegen eine Busfahrt zum nächsten Halt eintauschen kann. Da kommt die Fotokamera ins Spiel.

Jedes Level hält verschiedene Aufgaben bereit, die es zu erfüllen gilt, um an die begehrten Stempel zu gelangen. Diese sind einigermaßen abwechslungsreich. Generell sollte man immer alle Tiere fotografieren, die man so findet. Auch versteckt sich in jedem Level ein Geheimagent, der auf Foto verewigt werden will. Dazu hat jedes Level noch eigene, thematisch zur Umgebung passende Aufgaben, manchmal auch etwas kryptisch formuliert, was den Schwierigkeitsgrad einen µ steigert. Im Großen und Ganzen muss man aber nicht viel nachdenken bei diesem Spiel. Ein bisschen schwieriger hätte es hier und da sein können, das Erfüllen der Aufgaben hat mir aber dennoch Spaß bereitet.

Der Umfang lässt etwas zu wünschen übrig. Ein bis zwei Level mehr hätten dem Spiel meiner Meinung nach gutgetan. Die Charaktere sind ordentlich geschrieben, jedoch fehlt hier und da meiner Meinung nach ein bisschen der Witz. Charmant ist es ohne Frage, wirklich zum Lachen bringen konnten die Dialoge mich allerdings nicht.
Insgesamt aber ein sehr süßes und chilliges Spiel mit sanfter Berieselmusik und einem schönen Ende.


9. Kena: Bridge of Spirits Platinum Trophy

Kena Bridge of Spirits

Plattform: PS5 | Entwickler: Ember Lab | Spielzeit: 13 Stunden

:arrow_forward: Musik: Beneath Worlds

Kena besticht von der ersten Sekunde an mit einer atemberaubenden Optik. Vom Artstyle, über die Grafik, bis hin zu den Animationen ist das Spiel ein echter Hingucker. Kein Wunder, denn das Entwicklerstudio Ember Lab wurde 2009 als Animationsstudio gestartet. Kena ist tatsächlich das Videospiel-Erstlingswerk des Studios, umso beeindruckender, dass es nicht nur ein grafischer Showcase, sondern auch ein ziemlich gutes Spiel geworden ist.

Man spielt die Geisterführerin Kena, mit der man in mehreren kleinen Storyabschnitten verschiedene Geister, die sich aus gewissen Gründen noch an unsere Welt klammern, ins nächste Leben überführen soll. Wie man sich vorstellen kann, sind diese Handlungsstränge eher emotionaler und trauriger Natur. Darüber hinaus gilt es, das einst belebte Dorf nach und nach von der mysteriösen Verderbnis zu befreien, welche die Welt für sich eingenommen hat. Ist schon ein cooler Effekt, wie die grau-rote Verderbnis durch deine Taten mit voranschreitender Spielzeit immer mehr zurückgedrängt wird und das Dorf seine natürlichen Farben wiedererlangt.
Ich muss allerdings sagen, dass mich die Story generell nicht wirklich gepackt hat. Sie wird eigentlich auch mehr nebenbei erzählt und es gab für mich keinen Punkt, wo ich gesagt habe: „Ich muss jetzt unbedingt wissen, wie es weitergeht.“

Der Drang zum Weiterspielen kam viel mehr vom Gameplay, allen voran der Erkundung. Denn es gibt viel zu entdecken in dieser Welt, die deutlich offener war, als ich das zunächst vermutet hatte. In erster Linie gibt es eine Menge „Rotts“ zu finden, die sich wie die Krog-Samen von Breath of the Wild in der Gegend verstecken. Rotts sind kleine, knuffige schwarze Wesen, die dir wie Pikmins beim Lösen von Puzzles helfen und auch kräftig im Kampf unterstützen. Je mehr, desto hilfreicher. Bis zu 100 Rotts schließen sich dir an. Wenn man möchte kann man ihnen auch kleine Hüte aufsetzen, die man in der Umgebung finden oder im Laden mit der Ingame-Währung kaufen kann. Und wer würde das nicht wollen?

Die Kämpfe sind zunächst sowohl von der Mechanik, als auch vom Schwierigkeitsgrad recht simpel. Ersteres ändert sich ein wenig zum einen, weil man zusätzlich zum Kampfstab noch einen Bogen bekommt, zum anderen, da man durch erhaltene Erfahrungspunkte neue Fähigkeiten freischalten kann und so mehr Möglichkeiten hat, den Monstern den Garaus zu machen. Auch beim Schwierigkeitsgrad tut sich irgendwann etwas. Der zieht an. Extrem. In meinen Augen viel zu sehr. Dieses Spiel sieht sehr kinderfreundlich aus, aber wenn erstmal die Bosse die Bühne betreten, kann man diesen Gedanken, glaube ich, verwerfen. Ich habe auf „Normal“ gespielt und mir an der ein oder anderen Stelle die Zähne ausgebissen. Selbst „Leicht“, was ich später zum Test ausprobiert habe, ist nicht wirklich „leicht“, wie man es sich vorstellen würde. Ich finde, hier hat man es wirklich übertrieben und das hinterlässt einen faden Beigeschmack bei mir. Visuell und mechanisch sind die meisten Bossfights aber klasse.
An dieser Stelle kann ich ja auch beichten, dass ich mir die Platin Trophäe ergaunert habe. Eigentlich muss man das Spiel noch ein zweites Mal durchzocken – und zwar auf dem nach Spielende freigeschalteten „Meister“-Schwierigkeitsgrad. Am Arsch. Bis zur Version 1.06 konnte man das per Glitch umgehen und ich habe es mit Freude ausgenutzt. Kein schlechtes Gewissen an dieser Stelle. :ronaldo:

Insgesamt ein ziemlich gutes Spiel, welches durch ein paar Entscheidungen und vermutlich auch Unerfahrenheit seitens der Entwickler den ein oder anderen Minuspunkt sammelt. Abgesehen von den Bossen fehlt auch leider ein wenig die Würze. Es hat ein konstant solides bis gutes Niveau, ohne aber mal zu überraschen oder richtige Highlights zu bieten. Irgendwann plätschert es für meinen Geschmack ein wenig dahin. Dennoch, gerade für ein Erstlingswerk war ich einigermaßen beeindruckt und behalte die Jungs und Mädels von Ember Lab im Auge.


8. Marvel’s Guardians of the Galaxy Platinum Trophy

Marvel's Guardians of the Galaxy

Plattform: PS5 | Entwickler: Eidos-Montréal | Spielzeit: 23 Stunden

:arrow_forward: Musik: Space Riders with No Names

Vorweg: ich bin Film-Muffel und habe dementsprechend auch nie einen „Guardians of the Galaxy“-Film gesehen, weswegen ich hier vollkommen ohne Vorkenntnisse ans Spiel ranging. Vermutlich teilweise schade, weil ich einige Referenzen nicht verstehe, andererseits habe ich auch nicht die ständigen Vergleiche mit den Filmschauspielern im Kopf. Für mich sind die Guardians aus dem Spiel DIE Guardians. Und die finde ich richtig gut.

Die Performances der Charaktere sind für mich die ganz große Stärke des Spiels. Es macht richtig Spaß, die Unterhaltungen und Neckereien der Crew untereinander zu verfolgen. Die Dialoge sind dabei schön dynamisch und werden je nach Spielweise angepasst. Sowohl von den Entscheidungen, die du in Gesprächen triffst, als auch, wenn du mal wieder vom eigentlichen Weg abkommst, um zu sehen, ob da nicht vielleicht doch noch etwas zum Aufsammeln rumliegt. Dann bekommt man vom kleinen Nager Rocket gerne mal einen Spruch gedrückt. Jeder Charakter hat seine Eigenheiten und Persönlichkeiten. Früher oder später wird man sie alle liebgewinnen. Das Voice Acting ist dabei ebenso stark, wie die durch Motion Capturing sehr überzeugenden Gesichtsanimationen. Allgemein, die Grafik ist top.
Auch die Story, die diese Charaktere transportieren, weiß zu überzeugen. Sie geht in ein paar überraschende Richtungen und hält einige emotionalen Momente bereit.

Spielerisch ist das Ganze in weiten Teilen solide. Die vom Artdesign wunderbar vielfältigen und hübsch anzuschauenden Kulissen sind in der Regel ziemlich linear, bieten aber immer wieder kleine Abzweigungen, in denen man verschiedene Sammelobjekte finden kann. Zum einen sind das Units, mit denen man neue Fertigkeiten kauft, Kostüme für die Guardians, die man jederzeit wechseln kann, und sogenannte Wächter-Sammelobjekte, durch die man zusätzliche Dialoge mit den Crewmitgliedern freischaltet. Diese Bonus-Sequenzen geben tiefere Einblicke in die Vergangenheit der Guardians und sind eigentlich immer ganz interessant. Umso ärgerlicher, wenn man welche verpasst. Und das kann leicht mal vorkommen, da die Dinger oft recht gut versteckt und unscheinbar sind.
Hin und wieder muss man seinen Kollegen bei der Erkundung Befehle geben, damit diese mit der Umgebung interagieren. Drex kann beispielsweise schwere Objekte von A nach B tragen, Gamora kann an Wänden hochklettern und dich hochhieven. Eigentlich ne ganz nette Sache, in den meisten Fällen ist es aber auch super offensichtlich, was man machen muss.
Generell sind die Puzzles, die einem das Spiel in den Weg stellt, nicht wirklich schwer zu lösen. Meistens weiß man schnell was zu tun ist und muss dann nur noch die Zeit reinstecken, es in die Tat umzusetzen.

Die Kämpfe sind zu Spielbeginn noch sehr schlicht, da die Anzahl der verfügbaren Fähigkeiten zunächst stark begrenzt ist. Das ändert sich dementsprechend, wenn man ein paar Levelaufstiege hinter sich und die dadurch erworbenen Skillpunkte verteilt hat. Dann fangen die Kämpfe langsam an mehr Spaß zu machen. Man steuert zwar nur Peter Quill alias Star-Lord direkt, kann den anderen Guardians aber auch hier wieder Befehle geben. Wenn man die Fähigkeiten in sinnvollen Reihenfolgen abfeuert, kann man zu schönen und effektiven Kombos kommen. Insgesamt war ich aber nicht überaus begeistert vom Kampfsystem. Hat man erstmal eine Taktik gefunden, kommt man damit eigentlich bis zum Ende gut mit durch. Zwar gibt es Gegnertypen, die man mit bestimmten Elementen angreifen muss, um deren Verteidigung zu durchbrechen, aber das ist schnell gemacht und dann heißt es wieder „same procedure as every fight“.
Wenn es mal brenzlig wird – was zumindest auf dem Schwierigkeitsgrad „Normal“ unwahrscheinlich ist, weil man ständig mit Gesundheitsgegenständen zugeschissen wird – kann man den Huddle-Modus aktivieren. Die Guardians kommen zusammen und man muss einen klassischen „pep talk“ geben, also alle nochmal richtig heiß auf den Kampf machen. Dafür wählt man zwischen zwei Optionen aus und wenn es funktioniert, erhöht sich für eine gewisse Zeit der Schaden, den man den Gegnern zufügt. Zusätzlich wird einer der grandiosen 80er-Songs abgespielt, was in großen Schlachten ein richtig cooles Gefühl ist.

Und da sind wir auch direkt bei der Musik. Von der ersten Sekunde an fällt der Soundtrack positiv auf. Ich mag zwar noch keinen GOTG-Film gesehen haben, komplett hinterm Mond lebe ich aber auch nicht, weswegen mir der starke Einschlag von 80er-Jahre Popkultur durchaus vorher bewusst war. Und da enttäuscht auch das Spiel nicht. Wenn man direkt im Hauptmenü mit „We Built This City“ und ähnlichen Liedern begrüßt wird, kann man das eigentlich nur lieben. Zusätzlich zu den lizensierten Songs kommen noch einige komplett neu für das Spiel geschriebene Lieder, die in-Universum von der fiktionalen Band „Star-Lord“ performt werden, von denen der Hauptcharakter Peter Quill auch seinen Superhelden-Namen geliehen hat. Und auch diese Tracks können sich echt hören lassen. WE’RE SPACE RIDERS WITH NO NAMES!

Zusammengefasst eine gute, emotionale Geschichte, die durch fantastische Charaktere besticht. Spielerisch konnte es nicht gänzlich überzeugen, ist aber weit davon entfernt schlecht zu sein. Nur die bisher nicht erwähnten Flüge mit dem Raumschiff fand ich wirklich nicht gut, weil es in bestimmten Situationen grauenhaft zu steuern war. Zum Glück gibt es davon nicht viele. Ein paar Glitches hatte ich in meinem Spiel (einmal komplett durchs Level gefallen) und an ein paar Stellen ist die Audioqualität der Dialoge nicht wirklich gut (Rauschen), ansonsten ist das Spiel eine wirklich runde Sache, in die sichtlich viel Leidenschaft geflossen ist.


7. Death’s Door

Deaths Door

Plattform: PC | Entwickler: Acid Nerve | Spielzeit: 10 Stunden

:arrow_forward: Musik: Death’s Door

Das erste was einem auffällt, wenn man dieses Top-Down-Action-Adventure startet, ist die coole Optik des Spiels. Man beginnt in einem schwarz-weiß gehaltenem Hub-Bereich, der mit ein paar roten Neonlichtern akzentuiert wird, unter anderem mit dem eigenen Lichtschwert. Schick! Und was ist das? Man spielt eine Krähe. Eine Krähe, deren Job es ist, als Sensenmann Seelen zu sammeln. Mittlerweile sind das allerdings banale Routineaufgaben geworden, bei denen mehr Papierkram als alles andere erledigt wird, weswegen die zuvor beschriebene Optik perfekt den tristen Büroalltag der angestellten Krähen einfängt. Das ändert sich eines Tages, als die Aufgabe reinflattert, eine seltene Riesenseele zu sammeln. Ab hier nimmt die Story eher einen Rücksitz ein und überlässt dem Gameplay das Feld.

Und das bockt. Es erinnert an eine Mischung aus Link’s Awakening, mit einem Schuss Dark Souls und einem Hauch Hades. Das sind jetzt nicht die schlechtesten Referenzen.
Gleich zu Beginn merkt man, dass die Kämpfe nicht unbedingt ein Zuckerschlecken werden, vor allem der erste Boss hält schon richtig etwas aus. Zumindest dafür, dass er, naja, der erste Boss ist. Man selbst dagegen steckt zu Beginn des Spiels nur vier Treffer ein, bis es „Game Over“ bzw. zurück zum letzten Checkpoint heißt. Bei mir war es auch so, dass ich erst ziemlich spät meine maximale Lebensenergie erhöhen konnte. Ich bin mir nicht sicher, ob ich da zuvor ein bisschen was verpasst habe.
Wenn man sich mit den Kämpfen etwas eingegrooved hat und seine Fähigkeiten auflevelt, geht das alles aber schon ganz gut von der Hand. Richtig schwierig werden die Bosse nur ganz zum Ende hin, dann hauen die allerdings auch richtig rein. Insbesondere der Drittletzte hat mich fast zur Verzweiflung gebracht. Und auch der finale Kampf war bockschwer, meiner Meinung nach zur Abwechslung sogar ziemlich unfair und mit beschissenen Checkpoints. Aber das sind die Ausnahmen. In der Regel haben wir es mit herausfordernden, aber fairen Kämpfen zu tun.
Neben Nahkampfangriffen gibt es ebenso die Möglichkeit, den Bogen oder Magie zu nutzen. Beides ist besonders für weit entfernte Gegner ein gutes Mittel, aber auch allgemein eine sehr starke alternative zum Schwert. Zum Nutzen dieser Techniken braucht man allerdings Mana, welche sich während eines Kampfes wiederum nur auffüllt, wenn man mit seiner Nahkampfwaffe Treffer erzielt. Dies bringt eine echte Dynamik ins Spiel, weil man sich nicht nur auf den Fernkampf konzentrieren kann, sondern immer wieder den Weg ins Getümmel suchen muss und dabei selbst natürlich wieder Gefahr läuft, getroffen zu werden.
Die Lebensenergie kann man nur an bestimmten Töpfen wieder auffüllen, die in der gesamten Welt verteilt sind. Und das auch nur, wenn man einen Lebenssamen einpflanzt. Diese sind an vielen Orten zu finden, oftmals muss man die Gegenden dafür ein wenig genauer durchsuchen. Jeden Topf muss man nur einmal besamen. Die daraus entstandene energiespendende Pflanze bleibt für den Rest des Spiels, kann allerdings nur ein Mal pro Durchgang benutzt werden. Erst wenn man stirbt oder das Level neu betritt, ist die Pflanze wieder aktiv nutzbar.

An dieser Stelle ist es mal an der Zeit das Leveldesign zu loben. Zum einen sorgen die Shortcuts, die man freischaltet, immer wieder für ein schönes Aha-Erlebnis. Man aktiviert Souls-mäßig eine Leiter, klettert runter und checkt plötzlich, dass man wieder am Anfang des Dungeons ist. Sollte man nun sterben, kann man den ganzen Weg bis hierhin leicht überspringen.
Es lohnt sich auch immer alle Levels gründlich nach Geheimnissen zu durchsuchen. Da gibt es einiges, was man finden kann. Eine Sache stört mich hier aber doch. So gut die Erkundung ist und so viel Spaß es auch macht, kleine Geheimräume zu finden, so ärgerlich ist das Fehlen einer Karte. Es ist sehr leicht sich zu verlaufen, wenn man beim Backtracking nach bestimmten Orten sucht, wo man in bester Metroidvania-Manier dank neuer Skills nun theoretisch vorankäme, wenn man diese verfluchten Stellen nur wiederfinden würde. Eine Karte wäre in meinen Augen auch nicht entmystifizierend oder sonstiges, es wäre nur eins: hilfreich.

Und doch, ein wunderbares, knackiges Spielerlebnis (knapp 10 Stunden) mit einem schönen Soundtrack. Für mich eine der Überraschungen des Spielejahres, welche nebenbei auch einen großen Anteil daran hatte, dass ich die Fantasy Critic League 2021 hier im Forum gewinnen konnte. :eyebrows:


6. Ratchet & Clank: Rift Apart Platinum Trophy

Ratchet and Clank Rift Apart

Plattform: PS5 | Entwickler: Insomniac Games | Spielzeit: 22 Stunden

:arrow_forward: Musik: Rift Apart

Hier tue ich mich ein bisschen schwer. Es ist das beste Ratchet & Clank, das ich bisher gespielt habe. Aber es ist halt auch das dritte Ratchet & Clank, das ich in den letzten drei Jahren gespielt habe. Und ich muss wohl sagen, für mich nutzt sich die Formel langsam aber sicher etwas ab. Nicht falsch verstehen, es ist ein richtig gutes Spiel, aber ein bisschen mehr Innovation würde ich mir persönlich schon langsam wünschen.

Insomniac hat es probiert, in dem sie – neben den altbekannten Ratchet – einen weiteren spielbaren Lombax eingeführt haben. Einen weiblichen! Rivet fügt sie sich super in die bis dato beste R&C-Story ein, spielerisch ist sie aber das gleiche in grün… bzw. violett halt. Ich kann den Gedankengang verstehen, dass man sich beim ständigen storybedingten hin- und herwechseln des zu steuernden Charakters nicht immer erst wieder an andere Fähigkeiten gewöhnen soll, aber so wirkt Rivet, was das Gameplay angeht, leider austauschbar. Ich hätte es cool gefunden, wenn sie sich tatsächlich komplett anders gespielt hätte als Ratchet, um das Spiel ein wenig abwechslungsreicher zu gestalten und sich mehr von alten Teilen der Serie abzusetzen.

Nichtsdestotrotz bockt das Gameplay immer noch sehr. Gerade wenn man in riesigen Schlachten sein ganzes, wieder sehr kreatives und abwechslungsreiches Waffenarsenal bis auf die letzte Patrone abfeuert, der Bildschirm vor Effekten beinahe explodiert und das Spiel trotzdem stets bei butterweichen und konstanten 60 Frames läuft. So macht das Spaß.
Zudem sieht es fantastisch aus. Der „spielbare Pixar-Film“ ist ja schon zum Meme geworden, aber wenn es doch so ist? Dazu ist das Artdesgin der verschiedenen Planeten die man bereist wirklich umwerfend. Jedes Mal aufs Neue toll, wenn man mit seinem Raumschiff auf unbekanntem Terrain landet und erstmal die Szenerie auf sich wirken lässt. Um dann loszuziehen, um die unzähligen Sammelobjekte zu finden, die wieder überall versteckt sind. Die Gold-Bolts schalten dabei allerlei Schabernack in den Optionen frei, wie neue Skins, Big Head Mode, unbegrenzte Munition etc. Das Spiel lässt einen hier einfach freien Lauf und setzt eurem Spaß keine Grenzen.
Leider bin ich beim gründlichen Erforschen der Levels immer wieder auf unsichtbare Wände gestoßen. Auch bin ich häufiger in der Geometrie stecken geblieben und musste dann ebenso neu laden, wie in anderen Situationen, als ich mit größter Anstrengung auf kleinen Inseln gelandet bin, die in der Karte verzeichnet waren (!), die aber offensichtlich gar nicht angesteuert werden sollten. Da war einfach nichts. Und man kam nicht mehr von der Insel runter ohne den Spielstand neu zu laden.
Allgemein war das Spiel zum Release technisch nicht so poliert, wie ich das von einem First-Party-Titel erwarte. Einen für 80€ noch dazu. Bei mir kam beim Spielen immer wieder der Gedanke auf, dass ich auf einen Sale hätte warten sollen.

Das hat meine Freude über das Spiel gedrückt, weswegen es nicht noch höher im Ranking platziert ist. Trotzdem ein klasse Spiel mit einer packenden Story, wieder einmal schönen Clank-Rätselpassagen (allerdings für mein Empfinden deutlich leichter als zuvor), coolen kleinen Challenge-Levels (sogenannte Dimensionsspalten), gutem DualSense-Support und einem fulminanten Finale.


5. Final Fantasy VII Remake: INTERmission Platinum Trophy

Final Fantasy VII Remake INTERmission

Plattform: PS5 | Entwickler: Square Enix | Spielzeit: 22 Stunden

:arrow_forward: Musik: Good Morning, Levrikon?

Mein „Game of the Year“ des letzten Jahres bekam dieses Jahr einen PS5-exklusiven DLC spendiert, was mich sehr hat frohlocken lassen. Für 20€ bekommt man ein etwa siebenstündiges Abenteuer mit Yuffie Kisaragi, bekannt aus dem originalen Final Fantasy VII. Naja, die sieben Stunden stimmen bei mir nicht ganz, da ich mehr als 20 Stunden aus diesem DLC rausgequetscht habe, inklusive zweifachem Durchspielen (auf ‚Normal‘ und im ‚Hard Mode‘), dem Erledigen aller Sidequests und das Erstellen vieler Screenshots mit dem neuen Fotomodus. Ich bin sowieso jemand, der gerne Screenshots macht, da ist so en Fotomodus immer gerne gesehen (auch wenn dieser leider sehr restriktiv ist, was die Bewegung der Kamera angeht). Und schöne Motive lassen sich hier wahrlich finden, weil das Spiel richtig, richtig gut aussieht. Gab es in der PS4-Version noch ärgerliche Matsch-Texturen, wurden diese hier ausgemerzt. Die Charaktermodelle der Hauptprotagonisten sind sowieso das Nonplusultra auf diesem Gebiet.
Ein Vergleich der Texturen fällt nebenbei gesagt sehr leicht, weil viele aus dem Hauptspiel wiederverwendet werden. Für mich bei einem DLC alles andere als schlimm, aber es sei angemerkt.

Nicht nur die Texturen sind besser als im Hauptspiel, sondern auch meiner Meinung nach die Sidequests. Statt „töte 5 Ratten“ heißt es jetzt… „finde 5 Flyer“. Aber hey, das ist wirklich cooler! Erstmal ist es eine Anlehnung an das Original, bei dem man über das gesamte Spiel auch diese „Turtle’s Paradise“-Flyer finden konnte (hier umbenannt in „Happy Turtle“) und zweitens hat jeder Flyer mehr oder weniger einen eigenen Song, der in der Nähe spielt. Den Happy Turtle Theme Song in verschiedenen Varianten, von Techno bis Metal ist alles dabei. Fand ich cool. Allgemein sei zur Musik wieder mal gesagt, dass sie absolut fantastisch ist. Aber das bei einem Final Fantasy überhaupt noch zu erwähnen ist wohl wirklich überflüssig. Trotzdem bemerkenswert, dass obwohl es nur ein DLC ist, sie wieder alles rausgehauen haben. Alte Tracks neu interpretiert und komplett neue Stücke komponiert. Dazu Genres erkundet, die man sonst nicht mit Final-Fantasy-Spielen in Verbindung bringt. Fand ich wieder sensationell.
Eine weitere Nebenaktivität ist das Minispiel „Fort Condor“, zu dem man die verschiedenen Einwohner des Sektor 7 Slums herauszufordern kann. Diese Art „Auto Battler“ ist ganz im Stile eines alten Minispiels des Originals gehalten, nur in deutlich besser. FFVII-Fans werden sich erinnern. Es ist nicht sonderlich komplex, aber durchaus unterhaltsam und nimmt im DLC einen perfekten Umfang ein.

Die Kämpfe, die bereits im Hauptspiel super waren, haben sie nochmal etwas poliert und erweitert. Yuffie fügt sich gut ein und bringt ganz neue Techniken mit aufs Schlachtfeld. Mit ihrem Wurfstern und einer Art Teleport-Fähigkeit zum Gegner sind auch die zuvor eher lästigen fliegenden Monster deutlich besser zu bekämpfen. Wenn man möchte, kann man praktisch die ganze Zeit in der Luft kämpfen. Auch sehr praktisch ist, dass sie ihr Angriffselement für ihre Ninjutsu-Attacken on the fly ändern kann. So kann man während der Kämpfe gut auf die Gegner reagieren und muss nicht neu laden um das Materia-Setup zu ändern. Hell House aus dem Hauptspiel, der ständig sein Element und damit seine Schwäche geändert hat, wäre mit Yuffie ein Klacks. An die Seite gestellt bekommt man den NPC Sonon, den man zwar nicht aktiv steuern, dafür aber Befehle geben kann. Mit ihm sind nun auch spezielle Teamattacken möglich. Ein Feature, welches wir in den folgenden Teilen der Remake-Saga mit Sicherheit wiedersehen werden. Es ist die natürliche Weiterentwicklung des Kampfsystems.

Schwächeln tut der DLC für mich eigentlich nur bei der Story ein bisschen. Nicht im Sinne von „Oh Gott, was hat Square denn da gemacht?!“ wie beim Finale des Hauptspiels :ronaldo:, sondern ganz einfach, weil insgesamt recht wenig passiert. Das, was passieren soll, passiert nicht, weil der ausgetüftelte Plan der Protagonisten anscheinend nicht sonderlich gut war. Dann gibt es einen großen Knall und Ende. Bisschen dünn. Aber halt auch nur ein DLC, daher verschmerzbar. Immerhin fügt sich das ganze zeitlich gut in die Story des Hauptspiels ein und man erfährt mehr über die Terrorgruppe AVALANCHE, sowie von anderen Charakteren, die zuvor etwas zu kurz gekommen sind.
Wo wir gerade von den Charakteren sprechen, die gefallen mir auch wieder größtenteils gut. Vor allem hat man es geschafft den in FFVII optionalen und ziemlich farblosen Charakter Yuffie hier eine richtige Persönlichkeit zu geben. Frech, impulsiv, tollpatschig, hier und da nervig und total von sich selbst überzeugt. Ist schon ein ziemlicher „Anime-Charakter“, aber ich mag es. Ein erfrischender Kontrast zum Hauptspiel, wo man mit Cloud einen sehr stoischen und „coolen“ Charakter spielt. Wird eine spannende Dynamik geben, wenn diese Welten aufeinanderprallen.

Alles in allem ein cooler und charmanter DLC für Fans des Remakes. 20€ finde ich für den Umfang vollkommen in Ordnung. Alleine für die Musik ist es das wert, aber ich wiederhole mich. Obwohl es nur eine kleine Erweiterung mit zwei Kapiteln ist, sorgt schon der reine Spielspaß für die gute Platzierung von INTERmission in meinem Ranking.
Nach den Credits gibt es noch eine schöne Überraschung für alle, die auf Part 2 vom FFVII Remake warten. Da möchte man eigentlich gar nicht das Pad weglegen und direkt mit Cloud & Co weiterspielen, aber darauf muss man wohl noch eine Weile warten.


4. Before Your Eyes

Before Your Eyes

Plattform: PC | Entwickler: GoodbyeWorld Games | Spielzeit: 2 Stunden

:arrow_forward: Musik: Elle’s Reprise

Kommen wir zum ungewöhnlichsten Spiel der ganzen Liste. Before Your Eyes spielt man nämlich weder mit dem Controller, noch mit Maus und Tastatur, sondern mit den eigenen Augen. Gut, die Steuerung komplett mit Maus ist eine Option, die sollte man jedoch verschmähen, denn die Steuerung mit den Augen via Webcam (zusätzlich zur Maus) ist die meiner Meinung nach einzig veritable Option, damit sich die Wirkung des Spiels voll entfalten kann. Und Fuck, hat das Spiel Wirkung.

Zunächst einmal: wie? Mit den Augen steuern? Ja, immer wenn man blinzelt, schreitet das Spiel voran. Man spielt den Jungen Benjamin, der anscheinend verstorben ist und jetzt auf der Fähre Richtung Jenseits seine Lebensgeschichte – von der Geburt bis zum Tod – erzählt, um den Torwächter davon zu überzeugen, dass man würdig ist, einzutreten. Szene für Szene wird sich an die eigene Geschichte erinnert. Einmal geblinzelt und die aktuelle Sequenz wird sofort abgebrochen und zur nächsten übergegangen. Das sorgt dafür, dass man oftmals seine Augen für lange Zeit komplett aufreißt, weil man in der Sequenz bleiben und nichts verpassen will. Das klappt mal mehr, mal weniger gut. Ab einer gewissen Zeit sind einfach natürliche Grenzen gesetzt und man muss die Augen schließen und einsehen, dass man nicht alles sehen wird, was das Spiel zu bieten hat. Ab und zu kam es bei mir zu unverschuldeten Skips, weil ein Blinzeln vernommen wurde, welches definitiv nicht da war. Ich habe aber auch eine ziemliche billig Webcam benutzt, was der Grund gewesen sein könnte.

Man darf hier nicht viel „Gameplay“ erwarten. Keine großen Entscheidungen, keine Sammelobjekte, keine Puzzles. Hier geht es um das reine Story-Erlebnis. Und dieses Erlebnis hat mich wirklich komplett in den Bann gezogen und emotional zerstört. Als nach anderthalb bis zwei Stunden die Credits liefen, war ich komplett durchnässt. Nicht, weil ich so viel geschwitzt hätte, sondern weil ich geheult habe wie ein Schlosshund. Die Geschichte wird super gut erzählt und hat einen Kniff, den ich nicht habe kommen sehen. Schaut euch am besten nichts weiter an, lest euch nichts durch. Spielt es einfach. Before Your Eyes ist auch für Leute zu empfehlen, die sonst keine Videospiele spielen. Ich behaupte, diese Geschichte wird so ziemlich jeden packen. Die einzige Voraussetzung ist, dass man Englisch versteht. Zwar gibt es Untertitel, aber die Sprachausgabe ist schon sehr wichtig, weil das Voice Acting so gut ist und die Geschichte wunderbar transportiert. Eine deutsche Sprachausgabe gibt es nicht. Aktuell für knapp 5€ bei Steam (regulär 9€), da kann man nichts falsch machen.


3. Psychonauts 2 1000 Gamerscore

Psychonauts 2

Plattform: PC | Entwickler: Double Fine Productions | Spielzeit: 33 Stunden

:arrow_forward: Musik: The Quarry

Mein Einstieg in das Franchise. Hätte ich den ersten Teil gespielt, hätte ich wahrscheinlich noch mehr aus der Story und deren Charaktere ziehen können, aber auch so war es ein pures Vergnügen für mich. Wir haben es hier mit einem technisch guten 3D-Platformer zu tun (ab und an ist die Steuerung etwas hakelig), welches sich durch die erzählte Geschichte – und wie sie in die Levels eingebaut wird – nochmal in eine höhere Sphäre katapultiert.

Ich finde es schwierig, über das Spiel zu schreiben, ohne viel über die Geschichte preiszugeben. Und das möchte ich ja gerade nicht. :_d: Ich versuche es mal. Man spielt den jungen Raz, der als Teil der Psychonauts die Fähigkeit besitzt, in die Gehirne anderer Leute zu gelangen, um deren Probleme und Sorgen zu verstehen und ihnen dabei zu helfen, diese zu überkommen. Dabei fungiert jedes Gehirn als ein Level, welches sich entsprechend der Gedanken seines Trägers gestaltet. So ist einer der ersten Missionen in das Gehirn einer spielsüchtigen ehemaligen Doktorin zu gelangen, welches sich in einem Level manifestiert, das beide Themen miteinander verbindet. So ergeben sich richtig kreative Level, die von ihren Mechaniken, sowie teilweise dem Artstyle sehr unterschiedlich und abwechslungsreich sind. Die Vielzahl der Ideen hat mich sehr beeindruckt und so manches Level hat mich richtig strahlen lassen.
Nicht jedes Level ist dabei thematisch so offensichtlich wie das eben angedeutete Krankenhaus-Casino. Bei einigen muss man deutlich mehr überlegen, was die Probleme und Sorgen der Leute sind, da diese viel subtiler dargestellt werden. Das ist „environmental storytelling“ auf ganz hohem Niveau, zu dem auch die ganzen Sammelobjekte beitragen, die je nach Thema des Levels unterschiedliche Formen annehmen.
Von diesen Sammelobjekten gibt es übrigens massig. Man wird förmlich erschlagen und weiß gar nicht so recht, was man zuerst einsammeln soll. Ich mag das aber und habe mir selbstverständlich jedes noch so kleine Mistding geschnappt.

Neben der Geschichte finde ich vor allem die Charaktere richtig, richtig klasse. Okay, die meisten (Protagonist inklusive) sehen wirklich hässlich aus, aber es sind ja die inneren Werte, die zählen. Es gibt eine Vielzahl an fantastischen Charakteren, die oftmals durch viel Witz bestechen. Ein wirklich sehr humorvolles Spiel, das mich oft hat zum Lachen bringen können. Schaffen auch nicht unbedingt alle. Selbst unscheinbare NPCs droppen unerwartet gute Lines, die man leicht verpassen kann, wenn man nicht gründlich alles durchsucht und mit jedem spricht.

Im Laufe des Spiels bekommt man immer mehr Fähigkeiten, die man sowohl zur Fortbewegung, als auch für die Kämpfe nutzen kann und muss. Das Erkunden und Suchen nach Geheimnissen macht einfach viel Spaß, auch wenn es gerade hier schade ist, dass man immer nur vier Skills gleichzeitig auf die Shortcuts legen kann. Man muss die Shortcuts eigentlich ständig wechseln, was den Flow an manchen Stellen schon etwas stört. Nach einer Zeit geht das aber auch ganz gut und schnell von der Hand, daher hält sich der Ärger in Grenzen.
Die Kämpfe dagegen halte ich für eine wirkliche Schwäche des Spiels. Sie sind ziemlich simpel gehalten und die Eingaben sind nicht sehr responsiv. Eine große Herausforderung bieten sie auch nicht. Sie sind einfach „da“. Bis auf die Bosse, die wirklich super sind, hätte man eigentlich schon fast besser komplett auf Kämpfe verzichten sollen. Hat das Spiel meiner Meinung nach nicht wirklich gebraucht. So viele gibt es davon aber auch nicht. Das Hauptaugenmerk liegt zum Glück auf dem Platforming.

Abgesehen davon ein wirklich sensationelles Spiel, das zwar kindlich aussieht und sicher auch gut von Kindern gespielt werden kann, bei dem aber viel mehr dahinter steckt, als es zunächst den Anschein hat. Mühelos kombiniert es viele lustige Momente mit einer in einigen Teilen düsteren Narrative, die nicht mit dem Vorschlaghammer in einen reingeprügelt wird.


2. Chicory: A Colorful Tale Platinum Trophy

Chicory A Colorful Tale

Plattform: PS5 | Entwickler: Ember Lab | Spielzeit: 24 Stunden

:arrow_forward: Musik: Teatime Meadows

Diese Indie-Perle hatte ich erst überhaupt nicht auf dem Schirm, bis das Spiel in einem Podcast (The MinnMax Show) mit Lobeshymnen überschüttet wurde. Ein Blick auf Metacritic hat dann verraten, dass es mit einer 90 zu den bestbewerteten Spielen des Jahres gehört. Da ich zu dem Zeitpunkt nichts anderes zu spielen und die 20€ gerade so noch über hatte, habe ich das Ding direkt runtergeladen, ohne mich vorher noch intensiver damit zu beschäftigen. Zu dem Zeitpunkt wusste ich nicht, auf was für eine schöne Reise ich mich begeben würde.

In einer Welt, die ihre Farben verloren hat, wird man zum Farbenkind, das die Farben zurückbringen soll. So zieht man mit seinem magischen Pinsel in einer 2D-Top-Down-Ansicht mit einzigartigem Artstyle durch die Gegend und trifft dabei auf viele wunderbar geschriebene und fantastisch illustrierte Charaktere, die allesamt verschiedene Tierarten sind und ihre Lieblingsspeise als Namen tragen. Darüber hinaus löst man coole Puzzles im klassischen 2D-Zelda-Stil, die hier und da schon mal ein wenig Hirnschmalz erfordern, aber zu weiten Teilen keine großen Herausforderungen darstellen. Trotzdem eine sehr spaßige Angelegenheit.
Es brauchte ein wenig, bis ich in den Vibe des Spiels richtig reingekommen bin, aber nach etwa 1-2 Stunden war ich voll dabei. Besonders stark präsentiert sich Chicory im Story-Department. Kernthemen sind Dinge wie mentale Gesundheit, Depressionen, Erwartungsdruck und das Imposter-Syndrom, also das Zweifeln an einem selbst, ob man überhaupt gut genug für die Dinge ist, die man tut oder tun soll. Nicht gerade leichte Kost, aber das Spiel behandelt diese Themen sehr gut. An der ein oder anderen Stelle konnte ich mich damit identifizieren und wurde zum Nachdenken animiert, was ich Spielen immer hoch anrechne.
Chicory fördert eine gewisse Sentimentalität immer wieder durch sehr entschleunigende Momente. Statt nur durch die Gegend zu laufen und selbige zu kolorieren bekommt man auch oft Leinwände vorgesetzt, die man mit bestimmten Motiven bemalen soll, damit diese überall auf der Welt ausgestellt werden können. Manchmal sind es Portraits, manchmal abstrakte Stimmungen und manchmal muss man alte Klassiker (in der Welt von Chicory) wiedergeben. Da kann man theoretisch etwas in zwei Sekunden hinkritzeln und die (meisten) NPCs würden es feiern, aber ich lasse mich gerne von der Musik berieseln, nehme mir Zeit und gebe mir richtig Mühe. So etwas entspannendes habe ich glaube ich noch nie gespielt. Ich bin kein großer Künstler, aber hier und da war ich schon ein wenig Stolz auf die Werke, die ich mit begrenzten Mitteln geschaffen habe. Auf der PS5 mit Pad wohlgemerkt, nicht mit der Maus am PC oder dem Touchscreen auf der Switch. :_d:

Die Erkundung empfinde ich ebenso als sehr spaßig. Im Verlaufe des Spiels bekommt man eine Vielzahl an Fähigkeiten, mit denen man die Welt immer mehr erforschen und Hindernisse überwinden kann. Dabei findet man einen Haufen an Sammelobjekten wie Katzen, die man nach Hause schicken soll, Kleidung, die man jederzeit wechseln und kombinieren kann, oder Pinselstile zum Aufhübschen seiner Kunstwerke. Um alle Geschenkboxen mit den Objekten zu finden, muss man ganz schön die Augen offen halten, da sie teils sehr gut versteckt sind. Dadurch, dass man mehrfach neue Skills bekommt, gibt es häufiger einen schönen Aha-Effekt, weil man nach dem Erhalt einer bestimmten Fähigkeit endlich checkt, wie man an diese eine verdammte Box da oben auf dem Hügel rankommt, an die man schon so häufig mit skeptischem Blick vorbeigegangen ist.
Zur besseren Orientierung gibt eine gute Map, auf der man sich Dinge für später markieren kann, was gerade aufgrund der eben erwähnten Sammelobjekte von Vorteil ist. Die Karte wird mit der Zeit zu einem bunten Spektakel, da sie die Umgebung so übernimmt, wie du sie mit deinem Pinsel hinterlassen hast. Im späteren Verlauf schaltet man eine Schnellreisefunktion frei, weswegen mich das gelegentliche Backtracking nicht gestört hat.

Kämpfe im eigentlichen Sinne gibt es nicht, ab und an gibt es allerdings recht spektakuläre Bosse, bei denen es dann mehr ums ausweichen, als ums proaktive kämpfen geht. Verlieren kann man dabei nicht, weil man sofort wiederbelebt wird, sollte man die manchmal recht hektischen Sequenzen nicht auf Anhieb packen. Die Bosse sind ein ziemlicher Kontrast (wortwörtlich) zum restlichen Spiel, sind jedoch ein wichtiger Kniff im Kontext der Story und hatten auf mich eine starke Wirkung. Dazu gibt es immer fetzige Musik, die einen richtig pusht. Insgesamt sei gesagt, dass das Spiel von vorne bis hinten mit einem fantastischen und abwechslungsreichen Soundtrack untermalt wird. Höhö, malen. Komponiert wurden die Tracks von Lena Raine, die bereits mit dem Soundtrack zu „Celeste“ eine wahre Duftmarke setzen konnte.
Ganz am Ende des Spiels in den Credits, wird man dann noch als „Lead Artist“ aufgeführt. Das fand ich irgendwie sehr schön, nachdem man Stunden damit verbracht hat, die Welt nach bestem Wissen und Gewissen aufzuhübschen.

Dieses Spiel ist sicherlich nicht für jeden etwas, allen voran aufgrund der behandelten Themen und dem nicht sehr actiongeladenen Gameplay, aber mich hat es voll umgehauen. Selbst nach dem Erreichen der Platin-Trophäe gibt es noch ein paar Dinge zu erledigen und ich denke, die Zeit werde ich mir noch nehmen. Schon alleine, um nochmal der Musik zu lauschen und um zu gucken, ob es den Bewohnern noch gut geht.


1. It Takes Two

It Takes Two

Plattform: PC | Entwickler: Hazelight | Spielzeit: 18 Stunden

:arrow_forward: Musik: It Takes Two Theme

2017 erlangte Josef Fares weltweite Bekanntheit, als er sehr leidenschaftlich bei den Game Awards auftrat, dabei seinen Mittelfinger Richtung Kamera streckte und aus voller Inbrunst ein „Fuck the Oscars“ ausstieß. Der ehemalig Filmregisseur und jetzige Game Director machte keinen Hehl daraus, welche der beiden Preisverleihungen er bevorzugt. Fast auf den Tag genau vier Jahre später kehrte er an den Ort des Geschehens zurück, diesmal aber nicht, um die Academy Awards zu beleidigen, sondern um sich für „It Takes Two“ den Preis für das Spiel des Jahres abzuholen. Und nachdem ich es jetzt zu Ende gespielt habe (Gamepass, du geile Sau), kann ich nur sagen: absolut verdient! Was für ein Brett.

Aber der Reihe nach. Wie auch schon sein vorheriges Werk, „A Way Out“, ist It Takes Two ein reines Ko-op-Multiplayer-Spiel. Man kann diese Spiele nicht alleine spielen, sondern braucht einen Partner oder eine Partnerin an der Seite. Entweder lokal oder online, immer jedoch im Splitscreen. Dieses Konzept ist integraler Bestandteil des Spielerlebnisses.
Ich muss dazu sagen, dass ich mit jemandem gespielt habe, der sonst eigentlich nie zockt, höchstens mal extreme casual Spiele wie Mario Party & Co., was bei It Takes Two ein wenig kritisch ist. Für das beste Spielvergnügen sollten beide Spieler schon gewisse Kenntnisse am Pad mitbringen, weil einige Passagen sonst ziemlich herausfordernd und frustrierend sind, allen voran wenn es bei Bossen hektisch wird. Gerade das Bedienen der Kamera fiel meinem Spielpartner sehr schwer. Wenn man das im Blut hat, denkt man da gar nicht drüber nach, aber für Newcomer scheint das wie das Erlernen einer Fremdsprache zu sein. :ulaugh: Da hätte ich mir persönlich ein paar mehr Optionen zur Barrierefreiheit gewünscht. Aber wie gesagt, wenn zwei durchschnittliche bis gute Zocker am Pad sind, fällt das gar nicht auf. Und auch in unserem Fall wurde es dann einige Stunden und graue Haare später immer besser.

Das ist eigentlich auch schon mein einziger Kritikpunkt. Gut, die Story muss man nicht mögen. Eltern wollen sich trennen, Tochter bittet ihr Zauberbuch, das zu verhindern. Zauberbuch schrumpft Eltern und entführt sie zu einer großen Reisen, bei der sich die beiden wieder lieben lernen sollen. Ich fand es eigentlich ganz charmant und humorvoll. Das Zauberbuch „Dr. Hakim“ ist sehr überdreht und kann etwas anstrengend werden, aber der taucht eigentlich nur zwischen den verschiedenen Levels auf und die Charaktere reagieren dann auch entsprechend genervt. Hin und wieder musste ich sogar über ihn schmunzeln.
Der Rest ist in meinen Augen über jeden Zweifel erhaben. Mit Abstand das kreativste und abwechslungsreichste Spiel, das ich je gespielt habe. Da werden jedes Level neue Spielmechaniken passend zum jeweiligen Storyabschnitt eingeführt, nur um sie spätestens eine Stunde später schon wieder fallen zu lassen und neue Funktionen zu präsentieren. Dabei kriegt jeder Spieler eine eigene Eigenschaft, mit der beide dann zusammenarbeiten müssen. In einem der ersten Level bekommt ein Spieler beispielsweise Nägel, die er durch die Gegend schießen kann und der andere einen Hammer, mit dem er u.a. sich an den Nägeln hangeln kann. Mehr Werkzeuge und Fähigkeiten will ich gar nicht verraten, weil es immer wieder ein cooler und spannender Moment ist, wenn man sie bekommt. Im Verlaufe eines Levels lernt man, wie man die Tools richtig nutzt und am Ende des Levels kulminiert das dann in einem Bosskampf, bei dem man das Erlernte unter Stressbedingungen einsetzen muss.
Erstaunlich dabei ist auch, wie poliert das alles ist. Man könnte meinen, bei so vielen verschiedenen Aktivitäten kann sich nicht alles gut spielen, aber weit gefehlt. Alles super präzise, alles super gut. Der Vergleich mit Mario wird bei Platformern ja grundsätzlich gezogen, meiner Meinung nach braucht es vor keinem Mario-Spiel verstecken, was die Steuerung und das Ideenreichtum angeht. Das Movement der Charaktere bietet dabei alles, was das Platformer-Herz begehrt: normale Sprünge, Doppelsprünge, Wandsprünge, Dashes, Airdashes, schnell laufen und ducken.
Aber ein reiner Platformer ist es ja sowieso nicht. Hin und wieder wird das Spielgenre gewechselt, manchmal sogar drastisch. Auch das sind wieder richtige Highlights, bei denen ich nur ungläubig lächelnd den Kopf schütteln musste.

Dieses Spiel hat mich wirklich komplett verzückt. Da wurde so viel Liebe reingebuttert. Gerade in späteren, offeneren Arealen wird das Game zu einer wunderbaren Spielwiese mit vielen Details und Minispielen, die entdeckt werden wollen. Die sind nicht relevant für den Storyfortschritt oder sonstiges, sondern sind einfach für die Leute da, die alles gründlich durchsuchen und entdecken wollen. Und ich finde, die Zeit sollte man sich wirklich nehmen. Was für ein von vorne bis hinten spaßiges Erlebnis. Für mich jetzt schon ein All-Time-Classic. Riesen Empfehlung für alle, die einen Buddy zum spielen haben. Nachdem ich es auf PC Gamepass gespielt habe, werde ich mir sehr wahrscheinlich noch für die PS5 kaufen und irgendwann mit noch jemand anderen durchspielen.


Und das war es. Ein Jahr, welches für meinen Geschmack sehr schleppend begann und auch kaum Spiele am Horizont hatte, auf die ich mich gefreut habe, endet für mich gleich mit drei Spielen, die ich erst gar nicht richtig auf dem Schirm hatte, in die ich mich dann aber komplett verliebt habe. Lange Zeit war ich mir eigentlich sicher, Psychonauts würde meine Nummer 1 werden, aber aus dem Nichts sind noch It Takes Two und Chicory dem Rennen beigetreten, bei dem Chicory sich im Fotofinish scheinbar die Goldmedaille geschnappt hatte. Beim Schreiben der Texte und Hören der Soundtracks bin ich dann aber nochmal ganz tief in mich gegangen und gebe It Takes Two den leichten Vorteil. Das besonderes Ko-op-Erlebnis schlägt in diesem Fall das besonderes Singleplayer-Erlebnis.
Ich verteile eigentlich selten das Prädikat 10/10 und ich ringe auch diesmal mit mir (weil: „es darf nicht sein, was nicht sein darf“), aber für mich persönlich sind Chicory und It Takes Two glatte 10er. :ka: Psychonauts kratzt zumindest dran. Und Before Your Eyes ist halt auch eine super spezielle Erfahrung. Und der Yuffie DLC hat unfassbar gebockt. Hach, war schon gut alles.

So war 2021 ein Videospieljahr, welches in der allgemeinen Wahrnehmung als eher schwächeres in die Geschichte eingehen wird, weil die ganz großen Mainstream-Kracher fehlten, für mich war es in der Spitze aber ein absolut sensationelles. Meine Top 10 zeigt mir auch nochmal auf, dass ich nicht immer nur den großen AAA-Titeln, sondern auch den kleinen Indie-Spielen Beachtung schenken sollte. Mit einem Blick auf die bestätigten und vermutlichen Releases in 2022 wird mir das allerdings ziemlich schwer gemacht. :usad: Naja, 'schab auf jeden Fall Bock auf das, was da kommt!

20 „Gefällt mir“

Ich habe mir die Liste angesehen und bin enttäuscht. Enttäuscht von mir selber. Von den gesammelten besten Spielen des vergangenen Jahres habe ich bisher genau ein einziges gespielt und das ist mit FIFA22 natürlich nicht gerade die Krone der Schöpfung.
In den letzten Jahren davor habe ich wenigstens 1-3 Topspiele pro Jahr geschafft, ganz zu schweigen von Studenten- und Schulzeiten.
Ich hab auch schon öfters damit geliebäugelt eine Switch zu kaufen. Diverse dafür verfügbare Spiele sehen sehr spaßig aus, aber ich befürchte, dass ich da nicht annähernd ausreichend Zeit für finden würde. Oder alternativ würde ich auch gerne mal wieder unzählige Stunden mit meiner Frau bei Anno 1800 oder dem neuen AoE4 (warum wurde das nicht nominiert?) verbringen. Keine Zeit. :ka:

1 „Gefällt mir“

9 „Gefällt mir“

Natürlich ein valider Punkt von dir. Aber ich wollte halt nichts nominieren, das ich nicht auch gespielt habe.

Und weil Dorfromantik nicht aufgenommen wurde, kann ich für gar nix abstimmen…

Ich fand es dieses Jahr wesentlich schwerer als letztes Jahr. Da hat mich Half-Life Alyx so dermaßen weggehauen, dass es keine offenen Fragen gab, außerdem gab es noch das grandiose Last of Us II und Cyberpunk, das mich auf der Pro bestens unterhalten hat.

Dieses Jahr gab es dann eher einige Überraschungen, FIFA spielt sich gar nicht so schlecht wie sonst immer, Kena ist nicht nur ein leichter Happen für Zwischendurch sondern hat es zeitweise in sich, eine Graphic Novel fesselt mich ans Gerät wie sonst nur ein sehr gutes Buch und Forza Horizon 5 übertrifft sogar noch die Erwartungen. Letztendlich hab ich mich aber 2021 über kein Spiel so gefreut wie über Metroid Dread, ein würdiger Sieger.

Ich bin gespannt auf das Spielejahr 2022, mit Elden Ring und Horizon Forbidden West erscheinen direkt im Februar zwei heißersehnte Spiele, und sollte Zelda BotW2 tatsächlich dieses Jahr erscheinen und nur annähernd an den überragenden ersten Teil anknüpfen, wird es für mich keine Frage nach dem GOTY geben.

Aber allgemein mal ein Hoch auf all die Entwickler, Designer und Programmierer, die mit diesen fantastischen Spielen in 2020 und 2021 dafür gesorgt haben, dass die schwierigen Zeiten der Pandemie nicht mehr ganz so schwierig waren. Das gleiche gilt auch für Regisseure, Schauspieler und Drehbuchautoren - die Unterhaltungsindustrie hat glaub ich dafür gesorgt, dass viele Menschen zuhause nicht komplett in den Wahnsinn getrieben wurden.

10. FarCry 6 [PS5]

Die alte FarCry-Formel mit einem weiteren coolen Bösewicht und fantastischer Grafik. Mittlerweile ist das Prinzip für viele ausgelutscht, mir hat es trotzdem Spaß gemacht, ich leg es immer mal wieder ein um ein, zwei Missionen zu machen.

9. FIFA 22 [PS5]

Kommt auch nicht so oft vor, dass es ein Fifa-Ableger auf die Liste schafft, aber mMn hat man beim Gameplay wirklich einen Schritt nach vorne gemacht was Spieldynamik und Ballphysik angeht, vielleicht wird das in 6-7 Jahren doch noch was. Im Karriere-Modus in Liga 3 hatte ich jedenfalls ne Menge Spaß und hab mehr Zeit reingesteckt, als mir lieb ist.

8. Super Mario 3D World [Switch]

Nur ein Remake der WiiU-Version, aber immer noch großartiger Hüpfer mit der tollen Erweiterung Bowsers Fury, die mal etwas anderes ist.

7. It takes two [PS5]

Wäre wahrscheinlich noch viel weiter vorne gelandet, aber für meinen Sohn waren einige Passagen doch zu schwer und meine Frau hatte nicht so oft Zeit und Lust, schade, denn ein besseres, kreativeres Koop-Spiel muss wohl erst noch erfunden werden. Also entweder warte ich noch 2,3 Jahre auf Tom oder bring mal wieder öfter den Müll runter.

6. Kena [PS5]

Hut ab vor diesem Debut, sieht fantastisch aus, spielt sich super, und die Gegner sind letztendlich doch viel schwerer als man zu Anfang denkt. Hat mich in den letzten Wochen super unterhalten.

5. Ratchet & Clank Rift Apart [PS5]

Hier stimmt fast alles, Grafik, Story, Gameplay, für mich das beste R&C aller Zeiten.

4. The House in Fata Morgana [Switch]

Steht nicht auf der Abstimmliste da ehrlicherweise auch schon früher für PC erschienen, für die Switch kam es 2021 und ich habe noch nie eine so gute graphic novel gesehen/gelesen.

3. Chicory [Switch]

Sicherlich das Independent Game des Jahres, so kreativ, so viel Herz, eine gute Idee perfekt umgesetzt.

2. Forza Horizon 5 [PC]

Eigentlich hatte ich mir die neue Grafikkarte ja für VR gekauft, aber alleine dafür hat es sich gelohnt. Late to the party, aber momentan verbringe ich die meiste Spielzeit in Horizon, deshalb ist es für mich eigentlich eher ein Kandidat für 2022, da ich glaube ich die nächsten Wochen noch viel zu tun habe. Aber besser kann ein Racer für einen Casual Player wie mich nicht sein, Horizon sieht fantastisch aus, es klingt fantastisch, es ist megaabwechslungsreich und macht einfach Spaß. Egal was man in der Welt tun will, es macht einfach sauviel Spaß.

1. Metroid Dread [Switch]

Spiel des Jahres ist für mich dann doch Metroid Dread geworden, es ist für jeden Metroid-Fan ein Genuss, eine Hommage an die frühen Werke, dabei trotzdem modern, mit perfekter Steuerung, sauschwer aber nie unfair, man leidet, man freut sich, man leidet wieder. Also genau das Gefühl, das man bei einem Metroid haben will.

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Noch nicht mal 50 Teilnehmer bisher.

Da geht noch deutlich mehr.

Ich hab letztes Jahr quasi nur Backlog gespielt, kaum ein Spiel, das auch in dem Jahr erschienen ist. Außer Riders Republic, über dessen unglaublich verkacktes Gamedesign ich mich eigentlich nochmal ausführlich auslassen müsste.

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Grafik auf jeden Fall. Das ist wirklich wunderschön.

Story ist okay. Bietet aber auch nicht mehr als ein solides Grundgerüst für die Motivation der Charaktere.

Gameplay…hier muss man differenzieren. Es spielt sich herrlich, butterweich und ist nicht überladen. Am allgemeinen Gamedesign hingegen gibt es mMn schon einiges auszusetzen. Denn nach dem ersten Planeten hat man im Prinzip schon alle Gegnertypen gesehen und darf sie fortan in unzähligen Arena-Passagen wieder und wieder auf die gleiche Art plattmachen. Hier hätte ich mir mehr Abwechslung gewünscht, weil trotz unterschiedlicher „Ziele“ der komplette Spielablauf doch immer wieder sehr gleich ist.
Am „schlimmsten“ ist das bei Bossgegnern, die zwar alle unterschiedlich aussehen, aber alle gleich zu besiegen sind. Hin und her dashen und einfach draufhalten. Keine Weak Spots, keine überraschenden Passagen, einfach voll drauf und zusehen, wie die Healthbar schmilzt. Das hat mich doch echt enttäuscht.

Zugegeben, ich bin noch nicht durch, aber ich denke, da kommt jetzt auch nicht mehr sooo viel. Es ist für michein gutes Spiel, das seinen Hauptreiz aber aus der oplulenten Präsentation zieht, nicht aber durch sein durchdachtes Gamedesign.

Ich antworte hier einfach mal, dann rutscht der Thread wenigstens nochmal nach oben und vielleicht stimmt nochmal jemand ab.

Wegen der Kritik an Spielzeit und Story von Deathloop(immerhin mein GOTY, also sehe ich das als persönlichen Angriff :ronaldo:): Ich fand beides wirklich genau richtig und sogar sehr erfrischend.

Die Spielzeit: Hier mochte ich das Pacing einfach sehr. Man hat genau lange genug gebraucht um das System und die Welt zu verstehen. Lange genug um sich die Maps einzuprägen. Lange genug um zu wissen welches Update man wo bekommt. Es hat mich wirklich beeindruckt wie man in ungefähr 10-12 Stunden von „Ich hab keine Ahnung was ich hier machen soll“ zum absoluten dominanten Akteur der Spielwelt wird. Ich finde das repräsentiert auch perfekt die Kenntnisse die Colt selber macht in der Zeit.
Hätte man das ganze noch länger gezogen wäre es glaube ich doch etwas fad geworden. Ich wüsste jetzt nicht wo man noch etwas hätte anbauen sollen, um da effektiv mehr rauszuholen.
Und da darf man nicht vergessen das die Spielzeit der Story nur die halbe Wahrheit ist, da man ja noch Stunden als Juliana verbringen kann um Leuten das Leben schwer zu machen. Das habe ich jetzt selbst nicht so genutzt, aber auf jeden Fall derjenige der mir 3 mal hintereinander den perfekten Tag verdorben hat kurz vor der Ziellinie.

Die Story hat viel offen gelassen, ja. Aber anderseits war das für mich auch nicht der Fokus. Da fand ich die Charaktermomente zwischen Juliana und Colt und das Zusammenleben der Visionäre viel spannender, als zu erfahren warum der Loop jetzt in dieser Form existiert. Das ist dann vielleicht etwas für ein Sequel.

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Entweder wir leiden unter Userschwund, oder einige wollen dieses Jahr einfach nicht abstimmen.

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Die fehlenden wollten sicher alle auch für Dorfromantik abstimmen. Somit gewinnt Dorfromantik die Wahl.

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Mein Interesse an Videospielen ist leider so weit geschrumpft dass ich noch nicht einmal für irgendwas mit CoD abstimmen will.

Ich kenne auch ziemlich viele überhaupt gar nicht. :usad:

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Ich würde ja abstimmen, habe von den oben aufgeführten Games aber lediglich COD Vanguard, Battlefield 2042 sowie FIFA 22 (an-)gezockt. Und keines der drei ist für mich ein GOTY.

Generell gab es für mich kein Spiel, welches 2021 erschienen ist und für diese Abstimmung von Relevanz wäre. (Playstation und mir bekannt).

Das heißt nicht, dass es absolut kein Spiel gäbe, welches 2021 diesen Titel nicht erhalten könnte. Ich habe nur keins gezockt. Gefühlt war es zumindest für mich ein eher highlightloses Jahr was Spiele Neuerscheinungen betrifft.

Klar, Spiele wie Dorfromantik habe ich auch neugierig wahrgenommen, aber da dies nicht auf der Playstation erhältlich ist, kann ich dazu nicht viel sagen. Meine Neugierde hat es jedoch geweckt.

Ebenso (das wohl schon 2020 veröffentlichte) Crusader Kings III. Womöglich benötige ich dann halt doch irgendwann mal wieder einen vernünftigen Gaming PC. :usad:

Vermutlich ist das nicht nur bei mir der Grund, weshalb hier bisher so wenige abgestimmt haben.

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Da sich hier nicht mehr viel tut, lasse ich die Umfrage noch bis zum Wochenende auf. Dann folgt die Auswertung.

Ja gut. Gerade so die 50 geknackt. Ich hoffe das liegt wirklich nur daran, dass es keine Blockbuster wie Red Dead Redemption, GTA, oder Last of Us gab.

Wie schon festgestellt wurde, war der Spielejahrgang 2021 nicht schlecht, nur fehlten eben die oben genannten Blockbuster, die bei Leuten schon lange auf den Most Wanted Listen standen.

Das war dafür natürlich die Chance für andere Spiele, die in anderen Jahren vielleicht nicht in der Konversation um das Spiel des Jahres gewesen wären.

Und das sind die Spiele, die auf dem Treppchen gelandet sind:

Auf Platz 3 landet Marvels Guardians of the Galaxy. Ein Spiel, was niemand wirklich auf dem Zettel hatte, denn die wenigsten Lizenzversoftungen bestechen durch gute Qualität. Erst die Batman Arkham Reihe und die Spiderman Spiele haben dieses Narrativ in den letzten Jahren geändert. Und nun ist es eine weitere Comicversoftung, aus der ein Franchise werden könnte. Denn Flark ist das Spiel gut! Die Atmosphäre der Comics wird nahezu perfekt eingefangen und die Art wie die Story erzählt wird, ist wirklich fantastisch. Da verzeiht man auch, dass Level und Kämpfe eigentlich immer gleich ablaufen.

Auf Platz 2 dann It Takes Two. Josef Fares und Hazelsoft stehen auf Coop-Spiele und storygetriebene Spiele und It Takes Two ist ihr mit Abstand bestes Spiel bisher. Jedes Level bringt neue Gameplayelemente und ist einzigartig. Ich hab das schon an anderer Stelle geschrieben, aber einige Entwickler würden mit den Ideen für einen der Level ein ganzes Spiel entwickeln und It Takes Two haut die Ideen nur so raus. Die einzige Ausrede, dieses Spiel nicht zu spielen, ist niemanden zu haben, mit dem man es spielen kann.

Den Titel „Sofacoach Spiel des Jahres“ und Platz 1 holt sich dieses Jahr Forza Horizon 5. Der aracadelastigere kleine Bruder von Forza Motorsport traf einen Nerv und überzeugte nicht nur die Sofacoachler auf ganzer Linie. Nimmt man unser Forum als Maßstab, ist es sogar der erste Systemseller, den Microsoft für die neue Xbox Generation hat. Und das, obwohl dieses Jahr auch Halo Infinite erschienen ist.

Wie immer vielen Dank an alle, die abgestimmt haben und bis nächstes Jahr.

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