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Shin Megami Tensei 5
Plattform: Switch
Spielzeit: 55 Stunden

Seit Dark Souls nicht mehr nur Kritikerliebling, sondern auch ein kommerzieller Erfolg ist gibt es eine Phrase, die in der heutigen Videospiel Medienwelt nicht mehr wegzudenken ist: "Das Dark Souls des insert Genre. Doch was viele Medienleute und auch Entwickler nicht verstehen ist das Dark Souls ja nicht einfach nur ein schweres Spiel ist. Dark Souls ist eine Herausforderung, die es aber immer zu meistern gilt. Wirklich selten sind die Souls Spiele wirklich unfair, es gilt nur einen Vorteil zu finden den man für sich nutzen kann. Gerade in den letzten Jahren kommen viele Spiele heraus, die den Schwierigkeitsgrad einfach auf 100 schrauben ohne sinnvolle System drum herum um diesen auch für den Spieler lohnenswert zu gestalten. Wenn bei Tales of Arise plötzlich die Bossgegner 100 mal schwerer sind als alle Gegner in dem Dungeon zuvor sieht das vielleicht auf den ersten Blick aus wie das „Dark Souls der JRPGs“, aber so einfach ist das eben nicht.
Wieso ich das sage? Weil SMT 5 eben wirklich das Dark Souls der JRPGs ist.

Spielerisch ist es ein klassisches rundenbasiertes JRPG. Es gibt Element-Angriff, physische Angriffe, Buffs und De-Buffs, Items. Attackiert man die Schwachstelle des Gegners oder landet einen kritischen Treffer, bekommt man einen Extrazug. Und das gilt sowohl für einen selbst als auch den Gegner. So sind die Kämpfe doch unfassbar taktisch und bereitet man sich nicht richtig vor, kann ein Gegner einem schon mal wie eine viel zu große Hürde vorkommen. Sehr oft habe ich beim ersten Versuch gedacht ich könnte den Boss nie besiegen, doch im 2. Versuch mit angepasster Taktik hat man es dann doch geschafft. Und das ist einfach eine sehr schöne Belohnung für das Auseinandersetzen mit Spielmechaniken.

Dazu gibt es noch die Monster Fangmechanik, die ebenso sehr viel Spaß bringt. Man hat nämlich keine klassische Party, sondern kämpft mit 3 Dämonen die es in der Welt zu rekrutieren oder aus bereits rekrutierten Dämonen zu fusionieren gilt. Da auch diese immer verschiedene Elemente haben gilt es auch hier, sich stets auf die Aufgabe vor einen vorzubereiten. Hier gibt es gefühlt eine endlose Zahl an Variationen(real sind es 221), weswegen man sich schon alleine immer gefreut hat in ein neues Gebiet zu kommen.

Das Spiel findet größtenteils in einer Open World statt, die wie ich finde einer der besten ist der letzten Jahre. Es gibt wirklich immer wieder etwas zu entdecken, sei es eine Side Quest, Items, oder Statuen die es einem erlauben die gesamte Dämonensammlung auf einen Schlag ein Level aufzusteigen. Da Ressourcen rar sind und alle im Laufe des Spiels Verwendung findet, wird man auch meisten belohnt wenn man abseits der Hauptquest durch die Gelände zieht. Gerade Sidequests sind auch eine sehr wichtige Quelle für XP und den damit verbundenen Levelanstieg. Deswegen macht man sie sogar gerne, wenn es nur eine einfache Fetch Quest ist. Und das sind sie leider meistens.

Das ganze macht spielerisch wirklich unfassbar viel Spaß und hat mich wirklich motiviert, meine Gaming Zeit der letzten Wochen komplett darauf zu fokussieren.
Negativ muss man leider erwähnen das es wirklich Schade ist, das es SMT 5 nur auf der Switch gibt die komplett überfordert ist. Die Grafik ist matschig, die Framerate ist störend niedrig, Weitsicht gibt es praktisch keine und ständig passieren Pop-Ins. Ich habe mich wirklich ein paar mal dabei erwischt zu träumen, wie das ganze wohl bei PS5 Exklusivität aussehen würde. Hier hat das sehr gute Gameplay wirklich einiges gerettet, sonst hätte ich es in dem Zustand wahrscheinlich gar nicht beendet.

Ich wollte noch was zur Story sagen, aber viel gibt es da nicht. Und wenn es Story gab, bin ich mir nicht sicher ob ich sie verstanden habe. :ronaldo:
Die Geschichte ist sehr biblisch geprägt und wird sehr kryptisch gehalten in der Erzählweise, auch hier gibt es wieder Parallelen zu Dark Souls(auch wenn SMT schon viel älter ist und das länger so macht). Eigentlich bin ich gerade bei JRPGs sehr Story-fokussiert. Aber wie auch schon beim Kritikpunkt der Grafik rettet hier das Gameplay alles.

Ich würde Shin Megami Tensei 5 nicht als mein Game of the Year bezeichnen, dafür fehlt doch vieles was mir in Spielen sehr wichtig ist. Es gehört aber auf jeden Fall in die Liste und das zumindest im oberen Teil. Ein sehr starkes JRPG, was ich jedem empfehlen würde der gutes Gameplay mehr schätzt als Story und dem Pokemon zu langweilig geworden ist.

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