Zuletzt durchgespielt - Thread

Mario + Rabbids: Sparks of Hope
Plattform: Nintendo Switch
Spielzeit: 26 Stunden

Der erste Teil der Serie ist in meinen Lieblingsspielen der Switch dabei und ist für mich eines der größten Überraschungen der Gaming Geschichte. Die nervigen Rabbids aus Rayman zusammen mit Mario in einem Spielkonzept was man despektierlich als X-Com für Kinder bezeichnen könnte? Nie im Leben sollte dabei ein gutes Spiel herauskommen. Doch das tat es und so wie jedes gute Spiel heutzutage bedeutet das natürlich ein Sequel muss her.

Hätte es das gebraucht? Ehrlich? Vielleicht. Eigentlich gibt es 2 große Änderungen zum Vorgänger:

  • statt der von den ersten Mario Spielen inspirierte Overworld im ersten Teil gibt es nun offene Welten/Zonen, die von ihrer Struktur stark an Mario Galaxy oder Odyssey erinnern. Das ist an sich eine schöne Idee, nur leider sind diese relativ leblos. Dazu sind sie vollgestopft mit Nebenquests, die leider selten über einfache Fetchquests hinausgehen. Nur die letzte Welt ist quasi ein einziges großes Rätsel und deutet an, was für ein Potenzial das ganze haben hätte können. So muss ich leider sagen das diese Open World Abschnitte das Spiel nicht unbedingt besser machen

  • Man hat kein Schachbrett mehr, sondern die Figuren haben eingeschränkte Bewegungsradien in denen man sich frei bewegen kann. Das ist für ein Taktikspiel eine wunderbare Änderung. Weg von X-Com oder Fire Emblem mehr zu Valkyria Chronicles. Gerade wenn man seine Charaktere etwas auflevelt und den Bewegungsradius und die Anzahl der Schlagattacken erhöht bekommt man ordentlich Schwung ins Taktik-Gameplay. Diese Änderung ist definitiv eine Steigerung zum Vorgänger.

Ansonsten gibt es nun keine verschiedenen Waffen mehr, sondern man bekommt kleine Sparks die jeweils verschiedene Spezialattacken bedeuten. Also muss man vor jeder Mission einmal überlegen welche Charaktere man mitnehmen will, die funktionieren ja quasi wie Klassen, und mit welchen Sparks man diese ausrüstet. Ich hatte Missionen wo ich beinahe verzweifelt bin, bis es klick gemacht hat und ich die richtige Kombination aus Party und Sparks gefunden habe und dann nur so durch die Karte gepflügt bin. Das macht schon sehr viel Spaß!

Außerdem positiv: Die Bosskämpfe. Absolut kreative Meisterstücke und nie einfach nur „normaler Gegner, aber stärker“. Man hat meistens wirklich einen sehr gelungenen Kniff, der gute Abwechslung ins Spiel bringt. Nur der letzte Boss war leider etwas enttäuschend im Vergleich dazu, der sich in mehreren Phasen wiederholt.

Alles in allem bin ich schon zufrieden. Das Spiel ist gut, hätte aber sehr gut sein können. So reicht es zwar für meine bisherige Top 10 des Jahres, aber alles in allem mag ich den Vorgänger insgesamt dann doch noch mehr. Damit das anders rum hätte sein sollen, hätte man die Open World Natur der Level besser nutzen müssen. Trotzdem eine absolute Empfehlung, gerade für Leute die eine Affinität zu Taktik Spielen haben.

8/10

4 „Gefällt mir“

Crisis Core: Final Fantasy VII - Reunion

Das Remake des 2007 erschienen PSP-Originals bietet im Vergleich zur Urfassung viele Verbesserungen, die es heutzutage besser spielbar machen: u. a. ein am Remake von Final Fantasy VII orientiertes, actionbasiertes Kampfsystem, viele Gameplay-Verbesserungen und Komfortfunktionen, zeitgemäßere 4K-Grafik sowie ein neu arrangierter Soundtrack.

Trotzdem merkt man dem Spiel seine PSP-Herkunft natürlich deutlich an. Die Stadt- und Missionsgebiete sind ziemlich klein und die optionalen 300 Missionen spielen sich immer in Varianten der gleichen fünf Maps ab. Alles Dinge, die damals wegen des begrenzten Speicherplatzes einer UMD und der eher kürzeren Spielsessions auf einem Handheld kaum gestört haben, heute beim Spielen auf einer Heimkonsole aber dann doch etwas negativ auffallen.

Dafür ist die Abwechslung in der Hauptstory deutlich größer. Man ist ständig in neuen Gebieten unterwegs und hat immer wieder neue Minispiele, um das Dauerkämpfen etwas aufzulockern. Das hat dazu geführt, dass ich das Spiel mit 15 Jahren Verspätung dann doch einmal durchgespielt und ich meine Wissenslücke über die Geschichte rund um Zack und seinen Einfluss auf die Story von Final Fantasy VII endlich geschlossen habe.

Insbesondere das Kampfsystem und vor allem der großartige Soundtrack haben mir richtig gut gefallen. Ich konnte mich sogar dazu motivieren, nach dem Durchspielen in rund 20 Stunden, zusätzliche 15 Stunden für die Platintrophäe zu investieren.

8 „Gefällt mir“

Pentiment

Pentiment ist ein spätmittelalterliches Adventure, in dem man die Rolle des Malers Andreas übernimmt, der im bayerischen Dorf Tassing bzw. der dazu gehörigen Abtei Kiersau an seinem Meisterstück arbeitet. Das recht beschauliche Leben in der Voralpenidylle ändert sich jedoch dramatisch, als ein adliger Gönner der Abtei auftaucht und dort später hinterrücks ermordet wird. Als Mörder wird Andreas’ Freund, Mönch Piero, beschuldigt – jetzt bleiben nur wenige Tage Zeit, um dessen Unschuld zu beweisen, denn dann trifft der ermittelnde Erzdiakon ein.

Um die Identität des Mörders herauszufinden, geht man nun also auf Spurensuche und versucht neben Beweisstücken vor allem die Mordmotive der möglichen Verdächtigen zu ermitteln. Dazu führt man haufenweise Gespräche mit den zahlreichen Bewohnerinnen und Bewohnern, bei denen alles von unserer Wahl der Fragen bzw. Antworten abhängt. Jede Entscheidung kann dabei weitreichende Konsequenzen haben, die sich stark auf den Verlauf der Geschichte und das Schicksal einzelner Personen auswirken.

Ich habe allerdings einige Stunden gebraucht, um mit dem Spiel warm zu werden und hätte es beinahe abgebrochen. Dazu war mir der Einstieg einfach zu mühsam – man wird mitten in das komplexes Netz sozialer Schichten bzw. persönlicher und familiärer Beziehungen geworfen und muss sich Stück für Stück selbst zusammenreimen, wer zu welcher Familie gehört und wer mit wem befreundet oder verfeindet ist. Das im Spiel vorhandene Personenverzeichnis hat mir dabei kaum geholfen, da es nach den Vornamen sortiert ist und nicht gleich den Familiennamen mit anzeigt.

Wenn man sich allerdings durchbeißt und die Zusammenhänge im Dorf und in der Abtei langsam durchschaut, erkennt man schnell die hohe Qualität, mit der die Figuren und die Geschichte geschrieben sind. Je mehr man über den Ort und die handelnden Personen herausfindet, umso schwieriger wird es, einen eindeutigen Mordverdächtigen innerhalb der begrenzten Zeit zu finden.

Das Spiel war am Ende doch spannender und umfangreicher, als ich Anfangs dachte und ich bin froh, die Geschichte um Andreas und das Dorf Tassing erlebt zu haben. Sonderlob gibt es noch für die grafische Präsentation des Spiels, die im Stil zeitgenössischer Buchillustrationen gehaltenen ist und perfekt zum Setting der Geschichte passt.

16 „Gefällt mir“

Statt am Ende des Jahres den „Spiel des Jahres“-Thread vollzuballern, werde ich in Zukunft wohl häufiger mal in diesem Thread verkehren. Den Anfang macht…

Hi-Fi Rush

Plattform: PC | Entwickler: Tango Gameworks | Spielzeit: 12 Stunden

Wenn Xbox Studios ein Spiel veröffentlicht, ist das ja immer schon ein besonderes, weil seltenes Ereignis. Noch besonderer wird es, wenn es vollkommen aus dem Nichts geschieht. So wie im Fall von Hi-Fi Rush. Nur eingefleischte Fans von Tango Gameworks dürften dieses Spiel auch nur annähernd auf dem Schirm gehabt haben, bevor es am 25.01. direkt mit der offiziellen Ankündigung released wurde.

Da es selbstverständlich auch wieder Day One im Game Pass verfügbar war, habe ich mir nach den ersten positiven Berichten sofort wieder denselbigen für einen Monat auf PC gegönnt und habe losgespielt, bevor ich auch nur eine Sekunde Gameplay gesehen habe.
Eines wird direkt klar: dieses Spiel ist stylisch! Hi-Fi Rush kommt in einem der schönsten Cel-Shading-Stile daher, die ich bisher gesehen habe. Ein absolut zeitloser Grafikstil, der auch in 20 Jahren noch gut aussehen wird.

Das Spiel wäre ein relativ normales Action-Adventure mit ein wenig Platforming, Sammelobjekten und Hack-and-Slash-Einlagen, wenn da nicht dieser eine besondere Kniff wäre: alles läuft im Takt der Musik ab. Der Hauptcharakter Chai schnipst ständig im Beat, Objekte in der Umgebung und Plattformen bewegen sich im Beat, Gegner attackieren im Beat und man selbst muss selbstverständlich auch im Rhythmus des Beats angreifen, wenn man das meiste aus seinen Attacken rausholen möchte. Das fiel mir erstmal etwas schwer, mit der Zeit kam ich aber immer besser zurecht.

Bis dann irgendwann Blocks bzw. Paraden eingeführt wurden. Beim Parieren hatte ich deutlich mehr Probleme sie richtig zu timen, als es bei meinen Angriffen der Fall war. Oftmals wird das Kampfgeschehen auch einfach ein wenig unübersichtlich, was das Abwehren von gegnerischen Attacken schwierig macht. Wenn mir Spiele die Wahl lassen, dann verzichte ich liebend gerne aufs Parieren von Angriffen und konzentriere mich mehr aufs Ausweichen (meine “Parrys” in Elden Ring kann man an einer Hand abzählen). Leider lässt einem Hi-Fi Rush diese Wahl nicht. Manche Gegnertypen sind nur mit perfekt getimten Abwehraktionen zu meistern, was ich an einigen Stellen sehr frustrierend fand.

Ansonsten hat man bei den Kämpfen – die leider nicht frei im normalen Spielverlauf beim Erkunden, sondern ausschließlich in bestimmten Abschnitten in Arenen stattfinden – eine Vielzahl an Möglichkeiten. Es gibt leichte und schwere Angriffe, einige verschiedene Angriffskombos, LIMIT-Break-artige Spezialattacken, einen Enterhaken, mit dem man sich an Gegner heranziehen kann, und Freunde, die man – wenn sie sich nicht gerade im Cooldown befinden – per Knopfdruck herbeirufen kann, damit sie kurzzeitig mit bestimmten Fähigkeiten an deiner Seite kämpfen.
Die normalen Kämpfe können schon durchaus Spaß machen, die Highlights sind allerdings ganz klar die Bosskämpfe. Hier wird inszenatorisch einiges aufgefahren und die Musik nimmt eine noch prominentere Rolle ein. Vor allem wenn bekannte lizenzierte Songs gespielt werden, habe ich die Lautstärke schon mal aufgedreht und bin in einen richtig guten Flow gekommen. Das letzte Drittel des Spiels ist voll davon und war für mich ein klasse Abschluss eines Spiels, das mich gerade im mittleren Teil doch ein bisschen genervt hat (richtig, das Parieren).

Ich wäre nicht überrascht, wenn Hi-Fi Rush am Ende des Jahres auf vielen, vielen Toplisten und hier und da sogar auf Platz 1 wiederzufinden sein wird. Wer den Rhythmus-Part des Spiels komplett fühlt, der wird vermutlich extrem begeistert sein. Die Welt ist kreativ und sieht fantastisch aus, Charaktere und Story hauen nicht von den Socken, sind aber vollkommen in Ordnung (die deutsche Synchro hat mir übrigens auch gefallen) und das Konzept, die Musik so integral ins Spiel einfließen zu lassen, hat man in der Form auch noch nicht so oft gesehen.
Ironischerweise ist es genau dieser USP, der mir nicht ganz so gut gefallen hat. Es wäre ein weitaus weniger besonderes Spiel ohne dieses Gimmick, für mich persönlich aber doch ein wenig spaßiger. Das Erkunden der Welt war zwar ein wenig eingeschränkt, gefiel mir aber dennoch besser, als die auf Timing basierenden Kämpfe. Hätte das Spiel “normale” Action-Kämpfe, dann vielleicht auch mit Gegnern, die sich frei in den Levels bewegen, wäre der durchschnittliche Review-Score sehr wahrscheinlich niedriger, bei mir wäre es aber noch besser angekommen. Trotzdem eine ganz klare Empfehlung von mir. Wenn man den Game Pass hat, dann gibt es sowieso keine Ausrede.

8.5/10

16 „Gefällt mir“

Shadow of Memories / Shadow of Destiny - Playstation 2

Ich werde dazu noch einen etwas längeren Post für meinen Blog verfassen, aber möchte schon einmal etwas dazu schreiben. Shadow of Memories (oder auch Shadow of Destiny außerhalb Europas) ist ein Adventure-Spiel aus dem Hause Konamis und für die Playstation 2, Xbox und den PC erschienen. Da ich die letzten Wochen leider nicht so viel zum Zocken kam hat sich SoM angeboten, da es mit einer Spielzeit von 4h ziemlich kurz ist und die wunderbare PS2 Emulation des Steam Decks auch gemütliche Runden auf der Couch erlaubt hat.
Ihr spielt Eike Kusch, der im bekannten deutschen Dorf Lebensbaum eines Abends nach einem Besuch im örtlichen Café von einer unbekannten Person erstochen wird. Ihr wacht in einer Zwischendimension auf und bekommt einer euch noch unbekannten Person die Chance, euer Schicksal mit Hilfe einer Zeitmaschine zu ändern. Nach einigem Zögern nehmt ihr das Angebot an und werdet wieder Moment vor eurem Mord „wiederbelebt“ und müsst nun euren Tod verhindern und gleichzeitig herausfinden, wer euch nach dem Leben trachtet. In einem Moment wartet euer Henker beispielsweise hinter einem Baum auf euch, um euch ins Jenseits zu befördern. Also reist Eike kurzerhand in mehrere Jahrhunderte in diedie Vergangenheit und verhindert das Pflanzen des hölzernen Verstecks. Der Killer gibt aber natürlich nicht so schnell auf und so seid ihr ständig damit beschäftigt, die neuen Attentatsversuche irgendwie zu verhindern.

Die Prämisse fand ich sehr interessant und jetzt, wo ich das 3rd Person Adventure durchgespielt habe, war es mir die Zeit auch wert. Gameplaytechnisch wird zwar nicht viel geboten, denn eigentlich sammelt ihr nur Items und setzt sie an den richtigen Stellen zur richtigen Zeit ein, die Jagd nach dem Mörder und der Auflösung ist aber spannend genug, um darüber hinweg zu sehen. Außerdem gibt es einige Nebenquests zu erledigen und eine Vielzahl von Enden zu erleben - außerdem einen kleinen zusätzlichen Modus, falls man alle Endings freigespielt hat.

Negative Punkte sind zum einen die nicht ganz klaren Ziele, so dass man öfter mal ziellos umherirren könnte und die teilweise grauenvolle Kollisionsabfrage, besonders in Gebäuden. Nichtsdestotrotz ist Shadow of Memories ein wirklich einzigartiges Adventure und ein Beispiel dafür, was Konami damals noch für tolle Spiele gemacht hat.

8/10

4 „Gefällt mir“

Octopath Traveler 2
Plattform: Nintendo Switch
Spielzeit: 81 Stunden

Ich bin mir bei dem Namen Octopath Traveler immer nicht so sicher ob ich den Namen genial oder dämlich finden soll. Was aber auf jeden Fall näher auf der genial Seite der Skala ist, ist das Spiel!

Den ersten Teil habe ich damals recht viel gespielt, aber dann doch irgendwann abgebrochen. Die Stories waren relativ egal, die Charaktere langweilig und die Welt an sich auch nicht gerade spannend. Und natürlich der große Kritikpunkt, das die anderen Charaktere in den einzelnen Geschichten keine Rolle spielen.

Irgendwann letztes Jahr zur Ankündigung von Teil 2 hieß es dann ja, das dieses mal eine größere Verbindung zwischen den Geschichten existiert und sie sich die Kritik zu Herzen genommen haben. Anfangs war ich deswegen etwas enttäuscht, da dies nicht den Eindruck machte. Am Ende haben sie es aber dann doch überraschend gut hinbekommen, man merkt es nur nicht direkt.

Aber nochmal einen Schritt zurück: Worum gehts? Man sucht sich zu Beginn des Spiels einen von 8 Charakteren aus, mit dem man seine Geschichte startet. Dieser Charakter ist dann auch festes Mitglied in der Party, bis man seine Geschichte abgeschlossen hat. Davon gibt es 8 sogenannte Reisende(Octo Traveler quaso), die man dann nacheinander auf der Weltkarte einsammeln kann. Ein Händler in der Cowboy Zeit, ein inhaftierter Gelehrter, ein ungläubiger Inquisitor, eine Tänzerin vom Land. Jede Geschichte hat so ihren eigenen Stil und dementsprechend auch die Region wo diese startet. Hier ist schon der erste große Vorteil im Vergleich zum ersten Teil: Alles wirkt größer und man nimmt der Welt diese Unterschiede auch ab. Es gibt einen West Kontinent, einen Ost Kontinent und ein paar Inseln dazwischen. Immer wieder stolpert man auf einem Kontinent über Geschichte des anderen. Im ersten Teil hatte man das Gefühl man läuft schnell von Stadt zu Stadt, hier ist das Gefühl der großen Reise ein ganz anderes.

Die Geschichten an sich starten leider meistens besser, als sie es am Ende sind. Wirklich aus den Latschen gehauen hat mich am Ende eigentlich nur die Geschichte der Apothekerin, weil es dort ein paar unerwartete Wendungen gab. Beim Rest erkennt man schnell wo die Reise hingeht. Da aber das Voice Acting trotzdem sehr gut ist, wird auch das nicht wirklich langweilig.

Am Ende gibt es nach Abschluss aller Einzelgeschichten noch ein weiteres Kapitel, was sehr gut war. Da möchte ich aber gar nicht zu viel verraten. Am Anfang bekommt man eine Meldung das es ab jetzt keine Questmarker gibt und man den Weg selber finden muss, was wirklich eine so gute Entscheidung war. Das war dann definitiv ein Highlight des Spiels für mich.

Spielerisch macht das Ding auch richtig Laune und da sehe ich auch die Stärke des Spiels. Es gibt so viele verschiedene Möglichkeiten die Klassen zu kombinieren um im rundenbasierten Kampf einen Vorteil zu erlangen. Am Ende geht es darum beim Gegner genug Schwachpunkte zu treffen um ihn außer Gefecht zu setzen und da gibt es wirklich schier unendliche Möglichkeiten. Einzig einige der Bosskämpfe am Ende sind unnötig lang, aber ansonsten war das Balancing auch richtig gut.

Das ganze sieht unglaublich aus. 2DHD ist ja nichts neues, hier gibt es aber so ein paar Aufnahmen die ich so noch nicht gesehen habe. Besonderes Highlight ein Timelapse, bei dem man sieht wie aus einem kleinen Stützpunkt eine Stadt wird.
Die Musik ist unglaublich schön und es gibt sogar für Nacht und Tag verschiedene Themes für jede Umgebung. Und wie gesagt das Voice Acting war hier auch sehr gut und nicht so Laientheater mäßig wie der Vorgänger teilweise.

Wäre am Ende der rote Faden zwischen den Geschichten und die Interaktion untereinander der Charaktere noch besser gewesen wäre das noch ein viel besseres Spiel geworden. Aber auch so ist es ein Titel, der von jedem JRPG affinen Spieler durchaus mal näher betrachtet werden sollte. Ich hoffe sie dürfen in einem 3. Teil weiter an der Formel arbeiten, denn da steckt noch ordentlich Potenzial in der Franchise.

8/10

11 „Gefällt mir“

Habe es gerade auch beendet.

Ich liebe es ja, wenn Spiele Risiken eingehen. Ein Bayonetta/Ratchet & Clank/Guitar Hero/Collect-A-Thon Hybrid ist etwas, was ich nicht gedacht hätte was ich je brauche aber ich bin sehr froh das dieses Spiel existiert. Gerade in der Kombination mit dem Gamepass natürlich perfekt.

Das muss man sich wirklich mal anschauen. Und man muss auch keine Sorge haben wenn es mit dem Rhythmus Gefühl nicht so klappt: Ich bin da wahrscheinlich der Mensch mit dem geringsten Taktgefühl auf dem Planeten und selbst ich habe kein großes Problem gehabt mit den Systemen. Einzig das Parade Tutorial hat mir beinahe den letzten Nerv geraubt, weil ich daran erst mal eine weile gescheitert bin.

Für mich ist Hi Fi Rush gerade der klare Favorit auf den GOTY Titel und ich bin wirklich sehr gespannt ob aus dem ganzen eine Franchise wird. Das Potenzial ist auf jeden Fall unglaublich, gerade einige der Set Pieces gegen Ende waren beeindruckend. Wenn da noch etwas an zusammenhängenden Welten gearbeitet wird ohne die Kämpfe in die Arenen stattfinden zu lassen wäre das wahrscheinlich eine noch rundere Geschichte.

8,5/10 unterschreibe ich so.

6 „Gefällt mir“

Tales of Symphonia „Remastered“
Plattform: Nintendo Switch
Spielzeit: 40 Stunden

Ich bin ja ein absoluter JRPG Fanboy, doch die Tales Reihe ging immer etwas an mir vorbei. Probiert habe ich es immer wieder: Zestirias Setting war cool, das Gameplay hat aber gar nicht funktioniert für mich da zu überladen. Bestiria ähnlich. Tales of Arise habe ich im zweiten Anlauf dann auch beendet, aber begeistert hat es mich auch nie wirklich weil die Charakter recht langweilig waren, ebenso das Leveldesign

Als dann das Remaster von Tales of Symphonia angekündigt wurde war ich aber sehr optimistisch, denn schließlich gilt das für viele als der beste Tales Titel. Und was soll ich sagen? Diese vielen Leute haben definitiv recht.

Und ich verstehe nicht wirklich, wie die späteren Tales Spiele so geworden sind wie sie sind denn alles was ich an denen nicht mag funktioniert hier beinahe zur Perfektion:

  • Überladenes Kampfsystem? Fehlanzeige!
    Von Anfang an hat man 4 Skills zur Verfügung, später sind es 6. Diese kann man beliebig kombinieren, dies kostet aber TP. Sind die TP alle, kann man diese durch normale Attacken wieder aufladen oder eben entsprechende Items. Dann gibt es noch Unisono Attacken, bei den die ganze Party nacheinander einen ihrer Specialmoves macht wenn die Leiste voll ist.
    Ich habe es so gemacht das ich nur einen Charakter gesteuert habe und den Rest sein Ding machen lassen habe und das hat erstaunlich gut funktioniert. Ich hatte mit den Kämpfen wirklich von der ersten bis zur letzten Sekunde des Spiels Spaß, weil auch die KI eine wirkliche Hilfe in den Kämpfen war.

  • Langweiliges Leveldesign und Dungeons? Nicht hier!
    Gerade die Dungeons waren teilweise unglaublich komplex. Die Rätsel hatten beinahe wirklich Zelda-Niveau, auch wenn sie gegen Ende doch so extrem wurden das ich einen Guide brauchte. Das liegt aber auch an anderen Faktoren, zu den ich später leider noch kommen muss.
    Sonst hatte jeder Dungeon so sein eigenes Feature und dies dann im Fortschritt des Levels immer sinnvoll erweitert. In einem Dungeon gab es zB verschiedene Steine, die man aus Wänden ziehen oder reindrücken musste. Davon gab es jeweils 2 Paar, zog man einen raus geht dafür ein anderer wieder rein. Dazu muss man 5 kleine Geister einsammeln und nachhause bringen und dafür eben die richtigen Kombinationen an Steinen bewegen. Rätsel in dieser Komplexität hat man wirklich selten. Bei Tales of Arise hat man ja nichts getan, als gerade aus zu laufen bis man endlich beim Boss war.

  • Balancing Probleme und ewiges Grinden? Nope.
    Das ganze Spiel lief wie an einem Fluss. Kaum einen Boss musste ich wirklich mehrfach machen, langweilig war es aber auch nie. Es hatte sicher den Vorteil das ich einen Guide hatte und dementsprechend immer leicht an gute Ausrüstung gekommen bin, aber ich glaube das wäre auch so möglich gewesen. Die Sidequests für das richtig gute Zeug habe ich am Ende nicht mal mehr gemacht.

Da man auch keinen wirklichen Questlog und nur eine sehr simple Karte hat muss man wirklich aufpassen und viel mit NPCs reden. Weiß man wirklich mal nicht mehr wohin, gibt es eigentlich immer jemanden der einem weiterhilft. Man muss sich aber wirklich mit dem Spiel auseinander setzen und kann nicht einfach nur stumpf von Questmarker zu Questmarker laufen.

Die Story ist doch recht typische JRPG Kost, aber dafür mochte ich den Character Cast wirklich sehr. Einfach eine sehr schöne Heldenreise durch teilweise märchenhafte Locations mit einer sehr interessanten Gruppe von Abenteurern.

Ich hatte in dem Spiel wirklich sehr starke Final Fantasy 9 oder Chrono Cross Vibes was Musik, Grafik und Gefühl der Charaktere und Spielewelt angeht.

Jetzt kommen wir aber leider zum großen Negativpunkt: Dieses Remaster ist eine absolute Frechheit.

Auf Vergleichscreenshots kommt das Remaster sogar manchmal schlechter weg. Dazu ist die Performance unterirdisch. Es beginnt wirklich wortwörtlich schon im Startmenü, das bei Cursor Bewegung anfängt zu laggen. Manche Abschnitte in Dungeons laufen komplett als Dia Show ab, gerade wenn mal etwas mehr im Hintergrund passiert. Und einige Abstürze hatte ich leider auch. Je länger eine Session mit dem Spiel ist, umso schlimmer wird das ganze. Hatte ich die 2 Stunden Grenze überschritten konnte ich eigentlich gleich neustarten, denn dann begann es.
Chrono Cross wurde letztes Jahr ja schon ordentlich attackiert für die Performance des Remasters, das war aber nicht im Ansatz so schlimm. Da kam ja jetzt nach fast einem Jahr das erste Update, ich hoffe wirklich das hier geht schneller. Verdient hat es das Spiel in jedem Fall. Genauso wie seinen Platz im JRPG Olymp als bester Tales of Titel.

Spiel: 9/10
Remaster Version: 6/10

Wenn ich das nächste mal nichts neues habe was ich spielen möchte werde ich Tales of Vesperia nochmal eine Chance geben. Das fand ich damals recht langweilig, weil ich diese Kämpfe in den kleinen Arenen nicht wirklich verstanden habe oder interessant fand. Hier haben diese aber so gut funktioniert für mich das ich denke, mein Spielegeschmack ist jetzt bereit dafür. Und bei dem Spiel sind die Leute ja ähnlich euphorisch.

6 „Gefällt mir“

Ändere das mal zu 0/10.
Es ist ein Remaster eines Remasters eines PS2-Spieles welches selber eine erweiterte Fassung eines Gamecubespieles war. Und jede Version wurde technisch schlechter. Absolute Meisterleistung. :ugly: