Omicron abservieren - Die Längsdenker von Sofacoach

Grüße aus Münster, wo man kaum mal jemanden ohne Maske in der Nähe von anderen Menschen sieht, Büros seit November menschenleer sind, der ÖPNV geradezu ausgestorben ist und es hier wunderbar viele kleine Geschäfte in einer florierenden Innenstadt gibt, die alle um ihre Existenz kämpfen und sich nicht durch Kik verdrängen ließen.

Innenstädte haben es verdient auch in Zukunft zu leben.

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Dein Lokalpatriotismus sei Dir gegönnt, aber auch die Münsteraner Innenstadt hat Ihre Karstadt Kaufhof, H&M, Starbucks, Vapiano und so.

Und der Mittelstand im Umland läuft doch bestimmt auch auf vollen Touren.

Ich arbeite in einem bayerischen (konservativ!) Maschinenbauunternehmen (konservativ!) und habe seit 2021 (wieder) eine 4-Tage-Woche (Freitag Kurzarbeit). Heute ist mein erster Tag im Homeoffice. Wie es dazu kam? Ich arbeite mit 3 Kollegen im Vertrieb und wir sitzen zusammen mit 2 Produktdesignern. Wir haben uns VPN-Clients von der EDV einrichten lassen und haben in Eigenregie (!) ausgemacht, wer an welchem Wochentag zuhause bleibt. Das Ganze kommunizieren wir mit einer Mail (!) am Vortag an die Personalabteilung und an den Abteilungsleiter. Beide Parteien haben bis zuletzt nichts getan. Ich habe nicht einen Wortwechsel diesbezüglich bei meinem AG gehabt und sollten sie tatsächlich noch in irgendeiner Form auf mich zukommen, bin ich mental mittlerweile soweit, dass ich ihnen den Mittelfinger zeigen würde. Also wörtlich.

Sidenote:

Unsere Auftragsbücher sind voll und vor 2 Wochen wurde die Kurzarbeit bis 31.12.2021 verlängert.

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Klar haben wir die.
Genau genommen haben wir sogar sowohl Karstadt als auch Kaufhof und zwei Vapianos. Doppelt hält halt besser. Aber das ist an sich doch gar nicht schlimm.
Große Kaufhäuser und Ketten sind immer noch Magnete für die Innenstadt, wodurch auch die kleineren Läden profitieren können. Und klar kann man bei Starbucks seine 6€-Plörre trinken, aber das hindert die lokale Rösterei nicht daran seit Jahren stetig zu expandieren. Es würde der Innenstadt und den Einzelhändlern mehr schaden, wenn Galeria Karstadt Kaufhof beide Häuser schließen würde, als wenn sie in alle koexistieren. Es ist ein geben und nehmen, nur darf es halt nicht zu einem Ungleichgewicht kommen.
Aber das ist ein anderes Thema.

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So, mein erster Erfahrungsbericht nach der Impfung am Montag mit AstraZeneca. Ich fühle mich seither sehr matschig und habe Gliederschmerzen. Zudem brauchte ich jeden Morgen erstmal wg. Kopfschmerzen eine Novalgin Tablette, um wieder klar denken zu können :crazy_face:
Aber insgesamt alles ganz erträglich, und zum arbeiten reicht es. Allerdings bin ich der einzige aus meiner Schicht, der nicht für ein bis zwei Tage krankgemeldet war. Wobei ich ohnehin ein Mensch bin, der äußerst selten mit Erkältungsbeschwerden zu kämpfen hat. Alle anderen Kollegen klagen über Schüttelfrost und Fieber und fallen dementsprechend aus. Die Quote dieser Impfreaktionen in unserer Klinik liegt schätzungsweise bei 60 %.
Dafür ist die Anzahl der Impfablehner aktuell sehr gering.

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Ich hab mir gerade nochmal angeschaut, was Merkel gestern wörtlich so gesagt hat.

Ist es nicht schlichtweg utopisch und unmöglich, dass die Inzidenz auch nur irgendwo unter 100 bleibt? Nicht nur, dass durch die Öffnungen ja wieder viel mehr Kontakte entstehen, es wird auch unglaublich hoch gefahren, was Tests angeht (jeder Bürger einmal die Woche, Tests durch Arbeitgeber, flächendeckende Tests in Kitas und Schulen). Dadurch werden doch die Fallzahlen dermaßen explodieren, dass wir uns ruck zuck in Inzidenzbereichen von merheren Hundert bewegen.

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Das ist korrekt und der März wird noch Zuckerschlecken im Vergleich zum April.

Jain. Lassen wir mal die Mutation außen vor:
Klar wird durch vermehrtes Testen mehr an Infektionen erkannt, wodurch die Inzidenz steigt. Das ist aber eher nur ein kurzfristiger Effekt. Es werden dadurch ja vor allem asymptomatische und präsymptomatische Personen aus dem Verkehr gezogen, wodurch wiederum weitere Infektionen vermieden werden. Es kommt also zu einem „ungefährlichen“ Anstieg und anschließend zu einem positiven Effekt durch sinkende Infektionen. Durch die dann höhere Inzidenz werden außerdem weitere Öffnungen und Kontakte verschoben. In der Theorie somit eine super Sache um das Geschehen kontrollieren zu können.

Langfristig mag das ja sein, aber sobald die Inzidenz über 100 geht, was sie kurzfristig ja tun wird, beginnt man auf dem „Öffnungszeitstrahl“ ja wieder von vorne, wenn ich das richtig verstanden habe. Dementsprechend wird es jetzt bis irgendwann Ende Mai kein Lockdown, sondern ein ständiges Auf- und Zumachen von diversen Betrieben.

Gerade in der Impfhotline-Hölle gewesen:
Erstmal online probiert. Email + Handynr. angeben. Pin kommt aufs Handy. Pin auf Website eingeben. Dann kommt Email mit Verifizierungscode und Link zur Buchung. Erstmal Verifizierungscode eingeben. Schade, leider kein Termin frei. Gut. Das ganze Spielchen dann für vier Impfzentren wiederholt. Viele Pins, viele Codes, kein freier Termin. Na gut.
Dann die Hotline angerufen. Sehr merkwürdiger Gesprächbeginn, als hätte ich mich verwählt. Aber nach kurzer Konfusion dann doch klar geworden, ja man kann hier Impftermine machen. Natürlich war nix frei, aber Stopp, Halt, Warte. Angeblich war Kapazität in einem etwas weiter entfernten, benachbarten Impfzentrum. Ob ich bereit wäre da hin zu gehen
Ich: „SHUT UP and take my money!!!111!!“
Gesprächspartner: „Okay, ich leite sie dann weiter zur Buchung“. Hä? Ich dachte ich bin bei der Buchung?
Naja, ich wurde also an einen lokalen Ansprechpartner (?) weiter geleitet. Dort sagte man mir: „Nee sorry, doch nix frei. Onlinesystem ist meistens falsch.“ :usad:
Also frag ich nach ner Warteliste. „Warteliste? Nee machen wir nicht, nur bei Leuten über 80.“
Ok, dann muss ich wohl nochmal anrufen. Nur wann? In 5 Minuten? Morgen? Nächste Woche? Wann zum Teufel soll ich wissen wann es sich lohnt nochmal anzurufen?
„Ja, nee, in 15 Minuten lohnt nicht. Aber kann man halt auch nicht sagen wann es wieder Kapazitäten gibt“. Aha, okay.

Es ist also reiner Zufall. Eventuell sagt jemand für nächste Woche ab, dann kannste in 10 Minuten Glück haben. Oder dann wenn es in 2 Wochen wieder Impfstoff gibt. Blöderweise gibt es keinerlei Online-Hinweise, wann es wieder freie Kapazitäten gibt. Wäre wohl zu abgefahren in diesem Neuland. Man kann sich höchstens bei jedem Impfzentrum mit Pins und Codes ‚registrieren‘ und dann immer mal wieder den Status checken. Der aber nicht mit der Realität übereinstimmt.

Alles klar?

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Ich war ja bisher auch immer ganz zuversichtlich, dass das schon alles wird, sobald dann Impfstoff in grösseren Mengen verfügbar ist.
Aber seit der Lektüre eines Zeit-(Spiegel?)Artikels, der die Zustände bei der Vergabe von Aufträgen für die IT-Struktur beschreibt, bin ich echt vom Glauben abgefallen. Verkackte Regionalfürsten, die da irgendwelchen unerfahrerenen oder inkompetenten Firmen unklare Vorgaben machen. Warum kann man sowas nicht zentral auf Bundesebene bündeln? Warum fängt man erst 6 Wochen vor Beginn der Impferei damit an, Plattformen aufzubauen? Es ist wirklich erbärmlich und unwürdig.

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Was ist denn für dich die Alternative? Einfach nicht weiter testen frei nach dem Motto „Wo nicht getestet wird, können auch keine positiven Tests entstehen“?

Ich halte Flächendeckende Schnelltests auch für einen Hoffnungsschimmer, was Lockerungen in der Freizeit angeht. Viel besser wird man das Geschehen bis zu einer „Durchimpfung“ wohl nicht in den Griff bekommen können.
Und wenn die Zahlen dadurch in einer Region sehr hoch sind ist das nicht schön, aber eben ein valides Zeichen dafür, dass weitreichende Lockerungen keine gute Idee wären.

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Schade, hab mir gestern den Link zum Registrierungsformular schicken lassen.
Das dann eben mal wahrheitsgemäß ausgefüllt und auf abschicken geklickt. Kommt dann leider die Fehlermeldung.
Naja Versuchs wars wert.

Einfach keine Pseudo-Lockerungen unter Berufung auf eine zumindest kurzfristig völlig unberechenbare und unsteuerbare Inzidenzzahl. Flächendeckende, regelmäßige Tests einführen, schauen wie sich die Lage dadurch entwickelt, dann öffnen, wenn möglich. So wird es wieder ein Hin und Her, wo keiner weiß, was die nächsten Wochen bringen.

Kann auch sein, dass ich mich langsam einfach zum dauermeckernden Wutbürger entwickle.

Das hatte ich im Dezember noch geschrieben. Aber ich bin mittlerweile irgendwie weit weg gekommen von dieser Toleranz und diesem Verständnis den Verantwortlichen gegenüber. Gefühlt wird einfach nur noch alles verkackt, was man irgendwie verkacken kann. Ging bei Masken im März 2020 los und hangelt sich über zu wenig Tests bis hin zu zu wenig Impfstoff und katastroophaler digitaler Infrastruktur im März 2021. Ich bin einfach nur noch frustriert und kann und will diese ganze Scheiße einfach nicht mehr sehen.

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Ich frage mich bis heute ob wir diesen ganzen Zirkus jetzt so hätten wenn wir im November oder Dezember einfach mal ALLES für nen Monat KOMPLETT und gnadenlos runtergefahren hätten. Also auch Wirtschaft, ÖPNV etc. Wäre wahrscheinlicher unterm Strich vermutlich auch nicht schlimmer gewesen als diese elende Herumgeeiere das wir jetzt haben.

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da wäre das problem wieder gewesen: Wenn es funktioniert hätte, wäre der aufschrei über die übertriebenen maßnahmen groß gewesen. fluch der guten tat, wie letztes jahr, weshalb dann im sommer nix mehr gemacht wurde, weil alles ja nicht so schlimm.

Der Punkt von Foxo ist für mich extrem wichtig, wie ich schon weiter oben ausführlicher geschrieben habe. Die Testungen werden die Inzidenzwerte massiv steigen lassen, obwohl sich das Infektionsgeschehen ja faktisch nicht verändern wird (wurde nicht mal von nem dunkelzifferfaktor x4 gesprochen?).
Da würde ich mir einen Mathematiker wünschen, der das ausrechnet und daraus abgeleitet neue Inzidenzgrenzwerte ableitet. quasi ein Einpreisen der durchgeführten Tests in den Inzidenzwert. wieso kann man in die Inzidenz nicht einfach die anzahl der gemachten tests einbauen?

In der Theorie klingt das sehr gut, aber leider muss man für ein Teskonzept ja jetzt erst mal eine Task force gründen :facepalm: Was hat man eigentlich in den letzten Monaten in Berlin im Home Office so gemacht? Dass nur Impfung und Testung aus der Sache führen, wird doch selbst propagiert.

@Libertine Dann hätte man aber auch bis jetzt alles zulassen müssen, sonst hätte man den Zeitpunkt der zweiten Welle wohl nur verschoben.

Es gibt ja auch sowas wie die positiv Rate der Tests. Die kommt in den Medien, zumindest was ich wahrnehme, aber sehr selten vor. Überhaupt hab ich die Erfahrung gemacht, dass einzelne Personen, zum Beispiel auf Twitter, Zahlen häufig viel genauer aufarbeiten als große Medien oder offizielle Stellen.

Dieses ungenaue arbeiten mit Zahlen und die schlampige Kommunikation die sich in einem Jahr einfach wenig bis gar nicht verändert hat und das Gefühl vermittelt (wahrscheinlich ist es nicht nur ein Gefühl), dass sich nix bewegt hat, ärgert mich eigentlich am meisten. Bei vielen Aussagen fragt man sich halt echt, was eigentlich im letzten Jahr passiert ist? Haben die echt gehofft dass es einfach so gelöst wird? Ich bin echt gespannt wie das wird, wenn viel Impfstoff da ist. Derzeit kann ich mir nicht vorstellen dass dann wirklich auch schnell geimpft werden kann.

Ob aus dieser Pandemie für zukünftige Krisen gelernt werden kann? Irgendwie zweifle ich daran.

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Aber beruhigen wir uns nun alle mal.

Andreas (Sven) Scheuer und Jens Spahn jetzt zusammen in einer Task Force

What could possibly go wrong ?

Man hat nur etwa die Hälfte der möglichen PCR Testkapazitäten ausgenutzt. Und nein, diesmal lag es nicht an den begrenzten Verbrauchsmitteln sondern an der Priorisierung. Ander Länder testeten, testeten, testeten, während man hier quasi gesagt hat, dass Kontaktpersonen lieber nicht testet.
Kein Witz.

Ich bin da mittlerweile voll bei @FoxoFrutes . Ich habe und hatte viel Verständnis. Weil kein Impfstoff, kein Gambling wie in GB wo man auch ohne sichere zweite Impfdosis das Impfen startete, usw… Aber mittlerweile ist das wirklich hausgemachter Ärger.

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