Gesellschaftsspiele - Der zweite Platz ist der erste Verlierer

:ronaldo:

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Soll es denn ein kooperatives Spiel sein?
Dann wäre sowas wie die Crew - Mission Tiefsee vielleicht was. Ein kooperatives Stichspiel, bei dem man die meiste Zeit gar nicht reden darf. Oder Mysterium. Dabei ist einer ein Geist und die anderen müssen seine Botschaft richtig deuten. Dies funktioniert über Bildkarten. Oder wenn es etwas verrückter sein darf: Mieze Katze. Hierbei muss man gemeinsam im richtigen Takt kleine Aufgaben lösen, ist zwar auch eher hektisch, aber Sprache ist dabei nicht relevant.

Und in keinem Spieleschrank sollte für solche Runden aus meiner Sicht Tempel des Schreckens fehlen. Ein kleines Kartenspiel mit Verrätermechanismus (a la Werwolf). Schnell und ohne viele Worte gespielt.

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Wenn keine verbale Kommunikation gewünscht ist, dann ist the mind das passende Kartenspiel.

Jede Person bekommt in der ersten Runde eine Karte zwischen 1-100. Jetzt müssen die Karten, ohne dass laut kommuniziert werden darf, als Team in der richtigen, aufsteigenden Reihenfolge abgelegt werden. Mit jeder erfolgreichen Runde kommt eine Karte pro Spieler hinzu, gleichzeitig kann man sich auch Joker (Wurfsterne) erspielen und hat eine gewisse Anzahl an Leben, die man verliert, wenn jemand eine Karte in der falschen Reihenfolge spielt. Verliert man als Spielgemeinschaft alle Leben vor dem letzten Level, hat man das Spiel verloren und das Spiel startet wieder von Level 1.

Man darf dabei nicht sprechen oder den genauen Wert seiner Karten durch andere Aktionen mitteilen (z.b. Viermal Augenzwinkern-> hab eine 4 auf der Hand), muss sich wohl aber durch nonverbale Kommunikation und Augenkontakt verständigen, wer jetzt die nächste Karte legen soll.

Das war bisher eigentlich in jeder Runde in der wir es gespielt haben sehr unterhaltsam und es ist wirklich extrem simpel und einfach zu verstehen

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Ready Set Bet, da brauchst du keine Kommunikation, App laden, auf Pferde wetten, jubeln oder fluchen…

Gar keine Kommunikation ist wahrscheinlich ein bisschen abstrus und so auch nicht gedacht. Aber wenn man wenig reden und trotzdem gesellig sein möchte, habe ich „The Game“ als sehr angenehm empfunden.
Ansonsten so einen Knaller wie „Cascadia“, das ist auch sehr selbtserklärend und ohne viele Worte zu spielen.
Oder der Klassiker „Azul“. Da sind eh alle still, weil sie nachdenken.

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UND1C1
[ital. undici = 11]

Hui ui ui, ich bin begeistert. Letzte Woche kam das Spiel aus Italien an, seitdem haben wir schon einige Parteien gespielt und es ist zweifelsohne das beste Fußball-Brettspiel, das ich je gespielt habe, und da war von „Finale“ bis zum „ran Bundesligaspiel“ einiges dabei.

Der Reihe nach: Das Spiel kommt sehr hochwertig verpackt und mit ordentlich Ausstattung an, was man bei nem Preis von mind. 60 € für das Basisspiel plus Versand auch erwarten kann. Neben der Spielfeld-Neoprenmatte gibt es in der Grundversion 4 Mannschaften mit je 18 Spielern (es gibt noch etliche Vereins- und Nationalmannschaften als Add-ons zu kaufen), zahlreiche Taktikkarten, Würfel, Spielball etc.

Die einzelnen Spieler haben dabei alle ihre Position, auf der sie in der Grundformation stehen (Tor/Abwehr/Mittelfeld/Sturm sowie links/zentral/rechts) und bis zu 3 individuelle Eigenschaften, die ihnen bei den Würfelereignissen Vorteile verschaffen und somit entsprechend einzusetzen sind. Ein Gladiator räumt ab, ein Bogenschütze sollte man flanken lassen, eine Kanone zieht von außerhalb des 16ers ab etc. Dadurch kann man sich schon bei Aufstellung überlegen, welche Spieler mit welchen Eigenschaften für das eigene Spiel Sinn machen.


Dazu gibt es verschiedenste Taktikkarten, die man im Spiel zieht (bei 20 gezogenen Karten pro Spieler ist das Spiel vorbei) und die einem einmalige oder permanente Vorteile bringen. Es gibt dann auch Booster-Packs mit komplizierteren Anweisungen (Doppelpass, Abseitsfalle), die wenn sie mit etwas Würfelglück funktionieren das Spiel deutlich einfacher machen, aber auch ein Risiko bedeuten.

Die Trainer dürfen abwechselnd 3 Aktionen (Bewegung, Dribbling, Tackling, Pass, Flanke, Schuss) ausführen und bis zu 3 Karten spielen. Am Ende ihres Zuges dürfen sie 2 Vorhängeschlösser platzieren (um Räume zu schließen/sperren oder Spieler zu decken) und eine Karte ziehen. Wir spielen die „Profivariante“, hier wird bei einem Unentschieden beim Würfeln nicht nochmal gewürfelt, sondern es gibt Eckstöße, Freistöße, Einwürfe etc.

Und so gehts dann los: Spieler 1 spielt den Anstoß vom Mittelkreis zu einem Mitspieler und macht seine Aktionen: Zum Beispiel mit dem ballführenden Spieler nach vorne bewegen und ein Dribbling versuchen (beide Spieler würfeln, die höhere Punktzahl inkl. aller Boni hat den Ball und eine zusätzliche Bewegung), einen Pass zum Mitspieler, wobei ich je nach Entfernung eine höhere Würfelzahl benötige, oder eine Gruppenbewegung, bei der ich alle Spieler in einer Zone gleichzeitig bewegen darf. Später kann man dann in der Nähe des Tores auf Schussfeldern aufs Tor schießen und bekommt dabei je nach Position Plus- oder Minuspunkte auf den Schuss. Oder ich zieh nach außen auf ein Flankenfeld und kann eine Flanke auf den Goalgetter im Sechzehner versuchen. Es ist einfach alles möglich. Hier in dem Bild hat sich der Stürmer direkt bis vors Tor auf ein +4 Abschlussfeld gedribbelt, d.h. er würfelt und bekommt 4 Bonuspunkte. Aber der Gegner spielt die Karte „Weltklasseparade“ und würfelt tatsächlich die benötigte 4, der Ball wird gehalten und vom Torwart aus neu aufgebaut.

Beim ersten Spiel ist es noch etwas zäh weil man immer überlegen muss, welche Boni wann gezählt werden: Steht bei Torschuss ein Gegenspieler direkt vor einem gibts einen Maluspunkt. Steht ein Gegenspieler direkt neben dem Passempfänger erhält der Passspieler einen Maluspunkt, wird er von einem Gladiator gedeckt, sogar zwei Maluspunkte. Aber nach 1,2 Spielen hat man es raus und es geht immer flotter: Reihen verschieben, Dribbling versuchen, draufziehen, Flügelwechsel versuchen. Man kann sich sogar in Abseitsfallen versuchen (dann muss man aber den Ballführenden gut im Griff haben) oder Räume extrem eng machen, alles ist möglich.

Dazu gibt es auf der offiziellen Seite https://www.und1c1.com/ noch viel Zusatzmaterial und etliche Mannschaften zu kaufen, Nationalmannschaften, Vereinsmannschaften aber auch weitere Fantasiemannschaften. Diese gefallen mir besser weil sie alle ungefähr auf dem gleichen Niveau sind. Bei den Originalmannschaften sind die Leistungsgefälle zum Teil sehr hoch, die Deutsche Nationalmannschaft von 2006 stinkt ordentlich ab gegen das Brasilien der 2000er mir Ronaldo, Ronaldinho und Co. Dafür kommt aufgrund mangelnder Lizenz mit den Fantasienamen (Radolno, Radolninho) ordentliche PES-Master League Gefühle hoch. Bayern München sind dann zB die „Oktobers“.

Insgesamt echt ein No-Brainer wenn man ein taktisches Fußballbrettspiel sucht. Es ist immer noch ein Würfelspiel mit entsprechendem Glücksanteil, aber durch die vielen taktischen Möglichkeiten, Spielsituationen, Taktikkarten und unterschiedlichen Mannschaften fühlt es sich trotzdem ziemlich gut an. Und die Community im Netz scheint auch ziemlich groß und engagiert zu sein. Wir werden noch viel Freude haben.

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Sehr ausführliche Vorstellung. :applaus:
Das Spiel hat mich auch schon mehr als einmal angelächelt. Nur wäre das nichts für meine Frau und in anderer zweier Besetzung werde ich es garantiert in absehbarer Zeit auch nicht auf den Tisch kriegen.

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Noch so ein Highlight des Spielejahrgangs: Bomb Busters

Ein Koop-Deduktionsspiel, bei dem alle Spieler gemeinsam versuchen, eine Bombe zu entschärfen. Dafür bekommt jeder eine Reihe von blauen, gelben und roten Kabeln verdeckt zugewiesen, alle Kabel haben eine Nummer.

Über Ausschlussprinzip, Tipps und Hilfsmittel muss man möglichst genau ermitteln, welche Nummern die Kabel der anderen Mitspieler haben, denn ich darf bei mir nur das Kabel mit der „8“ durchschneiden wenn ich gleichzeitig korrekterweise auch die „8“ bei einem Mitspieler identifiziere. Wenn ich aber beim Mitspieler auf eine falsche Nummer tippe ist dies ein Fehlversuch und nach einer gewissen Anzahl von Fehlversuchen geht die Bombe hoch. Wenn ich sogar aus Versehen das rote Kabel durchtrenne kommt es direkt zur Explosion. Ich erfahre aber im Laufe des Spiels immer mehr, mit grün markiert man dann Nummern, die schon durchtrennt sind, man markiert außerdem den Bereich, in dem die gelben und roten Karten liegen und man kann noch diverse Hilfskarten aktivieren.

Das eigentlich Geniale ist aber, dass es nicht nur dieses Grundprinzip gibt, sondern 66 Missionen, die immer neue Features, Hindernisse und Aufgaben beinhalten. Zu den Endbossen gibt es sogar Audiodateien, die man abspielt und die es noch ein bisschen dramatischer machen. Man freut sich auf jede neue Missionsbox, die man öffnen kann.

Ein super Familienspiel, spannend, unterhaltsam, man muss ein bisschen überlegen und aufpassen ohne dass es zu kompliziert wird (außer in späteren Missionen, puh). Momentan ist es an vielen Stellen ausverkauft, aber wenn es Euch mal über den Weg läuft kann ich es nur empfehlen.

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Das sieht ja super aus. Erinnert mich an eine offline Version von Keep talking and nobody explodes.

Vielleicht gibt’s das morgen noch beim Hartfelder oder so.

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Bomb Busters wird gerade von allen Seiten absolut gelobt. Ganz heißer Spiel des Jahres Kandidat anscheinend.
Aktuell ist es jedoch wohl weitestgehend ausverkauft.

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Hatte es nur noch bei ebay bekommen, zu entsprechendem Preis…

Vielen Dank nochmal an alle, die hier Hitster beworben haben. Ist seit letztem Jahr der absolute Hit (pun intended) bei allen Spieleabenden. Sogar auf Familienfeiern, wie jetzt zu Weihnachten.

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Dann noch der Hinweis, dass ich das Hitster Bingo nicht wirklich gelungen finde, da es die Einfachheit aus dem Spiel nimmt, aber ich die aktuelle Erweiterung mit Film- und Serienmusik sehr empfehlen kann. Wir spielen es so, dass man den Token auch bekommt, wenn man nur den Film/Serientitel nennt, da es manchmal unmöglich ist zu wissen, wer einen bestimmten Serienjingle geschrieben hat. Und bei Filmkomponisten sind viele ja auch raus wenn es nicht gerade Hans Zimmer oder John Williams ist. Aber ansonsten ist das Nostalgie pur.

Reviews weiterer Partyspiele dann nach Silvester.

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Lustigerweise kommt hier die Bingo Version bei den meisten gerade auf Grund der Einfachheit und des schnelleren Spielverlaufs sogar besser an. Vor allem wenn man mehrere Spiele in der Grundvariante miteinander kombiniert kommt es ja doch recht häufig zu Frustpotential, da viele Songs einfach im selben/innerhalb von ein-zwei Jahren erschienen sind und somit die Zeitleiste teilweise sauschwer bis unmöglich wird. Beim Bingo spielt jeder durchgehend aktiv mit und ist man - wenn man die Kategorie mit dem Schätzen des genauen Releasejahres so spielt, dass der/diejenige den Punkt bekommt, der/die am nächsten dran ist - meistens auch innerhalb von zehn bis fünfzehn Minuten pro Runde durch.

Negativ ist in der Bingo Variante eigentlich nur, dass der doch geliebte Token-Hassfaktor untereinander wegfällt :ronaldo:

Für Freunde von Tabu, ein sehr nettes Partyspielchen aus dem Hause Exploding Kittens:

Auf einer Karte stehen zwei Wörter, die aufeinander aufbauen. Beispiel: „Hai“ & „Hammerhai“. Der erste Begriff gibt einen Punkt, der zweite Begriff drei Punkte. Bei umgedrehter Sanduhr versucht man nun, diese Wörter seinem Team zu erklären. Der Clou: Man darf nur einsilbige Wörter benutzen.

Hai könnte also sein: „Fisch. Groß! Sehr groß! Hat viel Zahn, sehr spitz“. (Klingt hier jetzt einfach, im Eifer des Gefechtes natürlich nicht immer. :ronaldo:).

Angenommen jemand aus dem Team errät nun den Hai. Nun kann man als Erklärender den einen Punkt (Hai) einloggen, oder auf drei Punkte gehen und seinem Team noch den Hammerhai erklären.

„Hai ja! Jetzt: man schlägt. Hart. Hat Griff, oft Holz. Das ist der…!“

Falls das Team es dann nicht errät (oder ein zweisilbiges Wort beim Erklären genutzt wird), gibt’s Punktabzug.

Das ist das ganze Spielprinzip. Und es gibt, analog zur Tröte bei Tabu, noch eine aufblasbare Keule, mit der man anderen auf den Kopf haut, falls Regeln gebrochen werden.

Ein wirklich sehr kurzweiliges, lustiges und schnell erklärtes Spiel, geeignet für alles ab 4 Personen, selbst mit Spielmuffeln. Und führt fast schon zwangsläufig dazu, dass man danach ein paar Minuten so weiterspricht: Ich jetzt noch ein Bier. Noch wer? Was sonst gluck?" :ronaldo:

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Du hattest mich bei der aufblasbaren Keule.

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