Ghost Trick Phantom Detective
Plattform: Switch
Spielzeit: 10 Stunden
Ich bin ja jemand, der grundsätzlich mit allen Gaming Genres etwas anfangen kann. Es gibt da eigentlich nur ganz wenige Ausnahmen, die so ein wenig mit persönlichen Charaktereigenschaften zu tun haben, die es mir schwer machen gewisse Spiele zu genießen. Das sind
A) Metroidvanias. Da ich einen furchtbaren Orientierungssinn habe fällt es mir extrem schwer die Karten der meisten Spiele zu navigieren. Vor allem ältere, bei denen die Markierungen auf den Maps im Spiel noch nicht so ausgeprägt sind. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass ich selbstbestimmt den gleichen Weg 2 mal finde. Daher ist Backtracking auch eine der Sachen in Games, die ich absolut nicht ausstehen kann.
und
B) Rätselspiele. Einfach, weil ich so extrem ungeduldig bin. Ich überlege dann so ungefähr 1 Minute wegen der Lösung, aber eigentlich mache ich schon in einem 2. Screen parallel einen Videoguide an der mir die Lösung zeigt.
Und dann gibt es eben die Spiele, die selbst in dem Genre etwas richtig machen, was mich dran bleiben lässt. In der Kategorie A) ist es eben zum Beispiel ein Hollow Knight oder Prince of Persia aus diesem Jahr. In der Kategorie B) sind es größtenteils Zelda Spiele, die meistens so gut logisch aufgebaut sind das man für die Lösungen der Rätsel kaum zum überlegen kommt wenn man einmal in einem Flow ist. Und eben Ghost Trick!
Die Prämisse ist eigentlich ganz simpel und etwas, was uns alle regelmäßig im Alltag passiert: Man wird umgebracht und muss als Geist seinen eigenen Tod aufklären.
Wie macht man das natürlich? Mit Geister Tricks. Zeit zurückdrehen, Gegenstand bewegen, Schalter drücken, im richtigen Moment etwas herunter werfen. In jedem Kapitel wird eine neue kleine Idee präsentiert, die man sofort verinnerlicht. Wirklich kompliziert wurde es für mich erst, als eine komplett neue Kraft eingeführt wurde. Da war mein Geduldsfaden auch das ein oder andere mal kurz vorm Reißen, aber letztendlich bin ich im kompletten Spiel Guide-frei geblieben. Auch weil meine Freundin so begeistert vom Spiel war, dass ich es nur noch spielen durfte wenn sie dabei war. Das war dann quasi unser gemeinsames Tatort schauen, nur eben mit gutem Writing, guten Schauspielern, guter Optik und einem coolen Soundtrack.
Denn so gut wie das Gameplay ist: Der Vibe des Spiels ist der eigentliche Star. Alles etwas absurd, aber alles sehr cool. Mir fällt irgendwie kein Spiel ein, was einen ähnlichen Ton trifft. Der Humor ist herausragend, der Spannungsbogen wird immer wieder neu aufgezogen mit Twists und am Ende bekommt man sogar noch etwas zum Grübeln. Hier war es dann sehr cool, dass meine Freundin auf der Reise dabei war, denn so konnte man sich direkt zum Gesehenen austauschen. Es gibt aber sicher auch ein paar coole Videos dazu auf Youtube.
Das Spiel hat jetzt ja schon ein paar Jahre auf dem Buckel, man merkt es ihm aber wirklich 0 an. Und zum Glück gibt es auch ein Remaster, was die alte DS Version auf neuen Konsolen sehr ansehnlich macht.
Ich weiß das Ding ist so ein kleiner Kultklassiker, dass heißt aber auch das viele davon vielleicht noch gar nicht gehört haben. Hiermit bekommt es von mir noch mal ausdrücklich eine Empfehlung!
8,5/10