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Stray
Plattform: PS5
Spielzeit: 7 Stunden

Reden wir über die besten Indy Spiele aller Zeiten kommt man immer schnell auf die gleichen Namen: Journey, Inside, Limbo, Celeste. In Zukunft gehört für mich in diese Reihe definitiv auch Stray.

Der Unterschied zu diesen Spielen ist eigentlich das diese meist aus dem nichts kamen. Stray dagegen hatte durchaus Erwartungen, da es von Sony auf diversen Veranstaltungen immer mal wieder einen guten Push bekommen hat. Das sie diese Erwartungen dann absolut erfüllen konnten ist eigentlich ein Wunder, vor allem weil wir hier von einem Erstlingswerk eines Studios sprechen.

Worum gehts? Man spielt eine namenlose Katze. Keine anthropomorphe Katze, sondern eine wirklich Katze. Man läuft wie eine Katze, mauzt wie eine Katze, kratzt an Couches und Teppichen wie eine Katze, springt wie eine Katze. Jeder der selber mal im gleichen Haus wohnen durfte wie eine Katze erkennt hier definitiv sehr viel wieder.
Nach kurzer Zeit landet man in einer Stadt, die menschenleer aber robotervoll ist. Von dort entwickelt sich ein Abenteuer, wovon man wirklich so wenig wie möglich verraten möchte. Die man einfach erleben sollte. Dieses Abenteuer ist voller kleiner Rätsel, Sprung- und Fluchtpassagen und ein paar leichteren Stealthabschnitten. Nichts erfindet wirklich das Rad neu, aber jedes Element an sich funktioniert so gut das man in einen richtig schönen Spielfluss kommt.

Die Welt die man da aufbaut ist nämlich voller Liebe zum Detail. Man bekommt immer mal wieder kleine und größere Anspielungen mit. Die Welt hat ihre eigenen Regeln, die sehr gut als Spielewelt funktionieren. Es gibt zB auch keine Karte oder Questlog, in der Welt sind aber immer kleine unauffällige Hilfestellungen eingebaut die einem zuverlässig den Weg zeigen. Selbst ich, der eine furchtbare Orientierung hat, wusste eigentlich immer was als nächstes zu tun ist. Später bekommt man noch einen kleinen Begleiter, der einem ebenso kleine Ratschläge geben kann. Die Welt ist natürlich dementsprechend klein, aber für die Länge der Spielzeit würde ich sagen perfekt. Denn fast jeder Millimeter ist voll von schönen Kulissen, interessanten Charakteren oder Geschichten, die diese Welt schreibt.

Das ist wirklich eine der schönsten Dystopien die ich bisher gesehen habe. Das ganze Spiel ist recht dunkel, was im Kontext Sinn macht, setzt aber immer starke neonfarbene Akzente. Die Roboter sind interessant gestaltet und trotz ihrer baugleichen Art individuell. Und im Hintergrund läuft ein grandioser elektronischer Song nach dem anderen, der zusammen mit den richtig starken Soundeffekten der Umwelt ein unglaubliches Soundbild erschafft.

Ich kann wirklich kaum genug schwärmen über dieses Spiel. Auch wenn ich insgesamt zufrieden bin mit der Spiellänge, hätte ich am Ende noch gerne mehr Zeit als kleine Katze verbracht. Die Story ist nämlich wirklich interessant und lässt noch ein paar Fragen offen. Hier bin ich wirklich gespannt ob es noch ein Sequel geben wird.

Also wirklich Leute: Spiel Stray! Für mich jetzt schon der Indy Hit des Jahres!

9,5/10

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