Gerade bei den beiden Sportarten ist es genau anders herum:
Beim Football kann in JEDER Situation etwas Spielentscheidendes passieren.
Beim Fußball hingegen baut es sich langsam auf und die Spannung steigt langsamer.
Nur: Beim Fußball muss man immer dabei bleiben und beim Football hat man die kurzen Pausen, wo die Anspannung rausgeht bis zum nächsten Play.
Ich schreibs extra hier rein weil ich mir diverse Reaktionen denken kann.
Es gibt mehr Menschen die dem selben Schicksal erliegen sollten. Aber aber, Gewalt und Mord bla blup, genau das! Wer sich wie in dem Fall durch das Leid anderer Menschen bereichert hat nichts anderes verdient.
Viele, die leben, verdienen den Tod. Und manche, die sterben, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben? Dann sei auch nicht so rasch mit einem Todesurteil bei der Hand.
nevermind hat natürlich Recht. Fußball ist eine anarchistische Sandbox, in der jederzeit, im Rahmen der großzügigen und auslegbaren Regeln, alles passieren kann.
American Football hat sich hingegen ein krankes, unter Kontroll- und Ordnungszwang leidendes Hirn ausgedacht - er ist die pervertierte Version des wunderbaren Rugbysports. Und im Grunde können sich daran nur Menschen erfreuen, denen die Reglementierung und die kleinteiige Zergliederung jedes Momentes über alles gehen und die unglaubliche Angst vor überraschenden Wendungen haben und keinen Leerlauf aushalten, weil sie dann mit der Leere in ihnen selbst konfrontiert werden.
Da steige ich mit ein. Der Hype um den Superbowl ist zu keiner Sekunde gerechtfertigt und die ganze Veranstaltung um eine langweilige Sportart, ist eine reine Kommerz und Werbeveranstaltung schlimmster Güte. Wie in ganz Deutschland in jedem Kaff einmal im Jahr in Trachten das Oktoberfest gefeiert wird, wird eine Nacht im Jahr zu Hot Dogs und Stars and Stripes der amerikansiche Traum gelebt, USA! Alleine diese bekackte Halbzeitshow und das Brimborium dazu ist mir zuwider.
@che_haven : Das ist ein weitgehend hanebüchenste Take, den du da verfasst hast…
Erstmal: In jedem Sport kann immer alles passieren, was in dem Sport erlaubt ist. Logisch.
Hier ging es aber um die Entwicklung der jeweiligen Spannung. Die geht im Fußball eben langsamer als im Football; eine Chance auf ein Tor entsteht im immer stärker werdenden Aufwallen der Möglichkeit bis zur Auflösung in Erfolg oder Vergeben. Und diese Szenen sind seltener und haben sehr viele Möglichkeiten zu entstehen - es ist spanend zu entdecken, wie sie entstehen könnten und die Spannung besteht häufig gar nicht in der eigentlichen Chance, sondern in der Hoffnung, dass diese überhaupt entstehen möge (hier liegt auch der Grund, warum Menschen, die mit dem Spiel nicht vertraut sind, es langweilig finden können).
Beim Football ist es eine Sache von wenigen Sekunden. In jedem Spielzug liegt die Möglichkeit zum Erfolg. Die Spannung ist hier in JEDER Situation gegeben, geht sehr schnell ans Maximum und verfliegt schnell wieder. Insofern ist es hier aufregender, weil mehr passiert, aber eben auch ein gewisses Abnutzen dieser Spannung.
Besser ist keines von beiden. Beides ist toll.
Oh, ich kann mir auch clevere Theorien ausdenken:
Dein Vergleich mit der Untegliederung und Kleinteilung im Football und der da mitschwingende Verweis auf die Durchsetzung des Fordismus im fortschreitenden kapitalistischen Verwertungssystem in den Bereich des freizeitvergnügen bereiten sollenden Sport hinein bei angeblicher Vernichtung des Individuellen und Chaotisch-Anarchischen erscheint zunächst clever, zeigt aber deine Unkenntnis dieses Sports:
In den eng scheinenden Rahmen der jeweiligen Spielzüge sind ALLE Spieler genötigt individuell die richtigen Entscheidungen auf unvorhersehbare Aktionen des Gegners einerseits und die vorhersehbaren der Mitspieler zu treffen. Hierein gewinnen sie Freiheit zu improvisieren und das Kunstwerk des Spiezuges erst gelingen zu lassen. Wo im Fußball Teile eines Teams bei Spielsituationen außen vor gelassen werden und es sehr auf die Fähigkeit des Solisten ankommt, ist beim Football das gesamte Orchester vonnöten.
(Jetzt wollte ich noch sowas Klugklingendes folgern a lá: Fußball ist Rockmusik und Football ist Jazz, aber da brach das Bild dann doch zusammen…).
edit: Achso. Das mit der Leere da am Ende bei Dir finde ich richtig. Fußball ist mehr Zen.
Auf der einen Seite sehe ich, warum Menschen zur „Propaganda der Tat“ als Mittel der Praxis greifen, aber wie bei der mytischen Hydra wächst gleich der nächste Berater-Ghoul-Kopf nach.
Ich musste sehr an das Lied „The Man I Killed“ von NOFX denken:
As they tightly strap me in, give me lethal injection
I’ve just a few moments to live, I’ve no remorse for what I did It was for the benefit of man, I made the utmost sacrifice Before more damage could be done I took his life
There was a split second of silence when the dart punctured the skin
Beady eyes rolled back in head, the body dropped from the poison
They could incapacitate me but could not erase my sneer
I heard a thousand people screaming, I know three billion others cheered
He was gone and I would soon be
Executed by the state, all appeals would be in vain
I was not criminally insane, in fact I was found to be
An otherwise caring and respectable member of society
A minor threat except for that one man I killed
As the sedatives take effect, I just smile, close my eyes
There’s a priest kneeling next to me, he asks me if I realize
I was going straight to hell and he thought that I should know That the man I killed’s replacement planned this whole scenario And what I did would make no difference
Wie du meinst Fry. Anbei habe ich nicht ungeniert irgendwas gewünscht. Über die Moralkeule kann ich dennoch nur lächeln. Und nein, nicht jeder verdient nur das Beste und andere haben durch ihr Handeln nichts anderes verdient, kannst du von mir aus anders sehen
Nee, nicht gewünscht, aber gutgehießen. Und klar war das ein Arsch, dessen Geschäftsmodell unbedingt kritisiert werden muss. Dennoch kann ich es nicht verstehen, wie man sich am Mord einer Person erfreuen kann. Sogar bei Trump nicht.
Also der ist mit seinem Trolley mal geschmeidig über tausende Menschen gefahren. Wenn der nächste Trolleyfahrer zumindest zwei mal überlegt, wie sehr man das auf die Spitze treiben mag, dürfte der Nettoeffekt in geretteten Menschenleben MASSIV positiv sein.
Du hast aber schon die Balkenstatistik oben gesehen? Was denkst du, wie viele Vorstände möchten ihre Firma nach so einer Nachricht ganz oben sehen? Oder ist dann die Nachkommastelle bei der Profitmarge vielleicht doch nicht ganz so wichtig?
Die erste große Versicherung, oben noch auf Platz 4, hat jedenfalls gestern schon mal seine Pläne gestoppt, die Übernahme von Anästhesiekosten zeitlich zu begrenzen (nü glor, Kürzen war natürlich nie die Absicht, da ging es nur um Klarheit zwinkerzwinker).