Wie ist es passiert?

Irgendwie kam ich letztens Privat mit @IkillU darauf das aus mir auch locker ein Eintracht Fan hätte werden können und da hatte ich schon im Hinterkopf die Idee für diesen Thread. Und durch diese Leipzig Diskussionen hat es mich irgendwie bestärtkt

Wie seid ihr zum Fussball und eurem Verein gekommen?
Die meisten werden wohl die klassischen mit dem Vater an der Hand und liebe auf den erste Blick Geschichten haben.

Das hab ich nicht, mein Vater ist einer dieser Leute die für Fußball einfach gar nix übrig haben, außer Deutschland Spiele bei EM und WM interessiert ihn das absolut gar nicht.

Bei mir war die erste Begegnung durch meinen Onkel. Dieser hat in Giessen studiert und ab und an durfte ich zu einem WE oder in den Ferien mal 1-2 Wochen am Stück dahin.
Und von ihm hab ich dann eines Tages einen packen Bayern Autogrammkarten und einen großen Bayern Teddy Bär bekommen. Da wars für den kleinen Luke dann halt klar. Wäre er mit mir nicht zum Basketball nach Giessen gegangen sondern hätte uns ins Auto gepackt und wir wären ins Waldstadion gefahren tja vermutlich wäre ich Eintracht Fan geworden, wäre schon viel früher öfter mit Stadionbesuchen in Verbindung gekommen (nach Frankfurt kommt man halt einfacher als nach München) und auch vielleicht nie die TuS gucken gegagen.

Eine weitere alternative wäre auch der FC gewesen. Meine Mutter hat nämlich was für Fußball übrig, als zumindest so ein bisschen, und fiebert mit dem FC. Hätte sie das ein wenig mehr oder ihrem jungen früh im Leben einen kleinen Geißbock geschenkt, ich würde jetzt wohl alle 14 Tage im RB nach Köln sitzen.

Die TuS war dann eben nicht die Kindheitsliebe, da der Verein zu der Zeit Mangels väterlicher Figur, die sich vllt auch mal die Spiele in der Gegend anguckt und den jungen mitholt schlicht nicht stattgefunden hat. Mein erstes Spiel war dann in der 1. Regionalliga Saison eine 0-3 Heimniederlage gegen den VfR Aalen (ich hätte es da schon ahnen müssen was für Himmelfahrtskommando das wird). Die nächsten zwei Stadionbesuche waren dann im DFB Pokal gegen die Hertha und in der Liga den FC Bayern 2 mit meinem Opa welcher leider kurz danach krank wurde und sich davon nicht mehr erholen konnte. Aber da war ich dann Regelmäßig und gestern zeigte mir die Futbology App das ich gestern mein 525. Spiel besucht hab. Man kann sagen die Jugendliebe die Sandkastenliebe defenitiv in den Schatten gestellt.

So ist jetzt doch etwas länger geworden als geplant.
Nun bin ich aber gespannt auf eure Wege wie ihr zum Verein und Fußball gefunden zu haben.

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Ich wohne hier in MG.

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Rudi Völler

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In Leverkusen geboren. Man kann sich seinen Verein eben nicht aussuchen.

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Gefühlt haben in diesem Forum doch zwei Drittel die Bayern als erste oder zweite große Liebe. Da habe ich zu gegebener Zeit auch noch ein paar Fragen an euch, die ich mir selbst längst beantwortet habe.

Ansonsten bei mir wohl das, was @Hurz sagt.

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Mein Onkel ist Jeansjacken, 18 Schals tragender Bayern Ultra.

Scheinbar schon wenn ich die ganzen Bayern- und BVB Fans hier im Umkreis so sehe…

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Zweiter und dritter Abschnitt.

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Ich habe einen älteren Bruder und hatte keine Wahl, hätte sonst nur noch mehr Ärger gegeben. :bommel_richter:

Dito.

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Meine Cousine hat mich als Kind 3x mit zum MSV geschleift, 2x davon gegen den BVB.

Ihr Plan, mich zum Zebra abzurichten, ging nicht auf da ich schwarz-gelb einfach viel geiler fand als weiß-blau.
Außerdem war der BVB in meiner damals bevorzugten Fachlektüre, der Bravo Sport, viel umfangreicher vertreten.

Ihr Pech.

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Erinnert mich an das hier.

In meiner Nachbarschaft hat damals Hans Jörg Butt gewohnt. Sein Jugend-Torwarttrainer hat mich dann ein paar mal mit ins Stadion genommen. Zack, haste den Salat.
Immerhin das 4:4 in der CL gegen Juve gesehen im Stadion.
Dann tatsächlich jetzt fast 5 Jahre kein einziges Fussballspiel geschaut (das letzte bewusste Spiel war der Relegationssieg gegen Karlsruhe…)
Und jetzt sitz ich wieder da, schau das Spiel an und finde es eher traurig für Bearaphine als für die Mannschaft oder mich…

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in schalke geboren, konnte das parkstadion und kann die arena von meinem haus aus sehen, dazu auch als kind fleißig in der kampfbahn gekickt :smile:

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Die WM 94 war das erste große Fußballereignis, das ich wenigstens halbwegs verfolgt habe. Mein Lieblingsspieler (ja wirklich): Andi Möller.

Ich mein. Leute. Der wurde Turbo genannt! :bushlove:

Dann direkt meinen Papa gefragt, wo der denn spielt und so bin ich zum BVB gekommen.

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Egal was du zur gegebenen Zeit fragen willst - es läuft immer auf ein unwissendes Kleinkind hinaus.

Ich war wurde in den frühen 90igern Bayern-Fan. Wir hatten ja nix im Osten. Oder so. Auf jeden Fall haben wir dann auf dem Tschechen-Markt (damals war es bestimmt politisch korrekt das zu sagen) ein Rot-Blaues-Streifen-18-Klinsmann-Trikot gekauft.

Relativ sicher bin ich mir auch, dass es damals ein Benefizspiel gab Chemnitz vs. Bayern. Für mich was ganz besonderes. Auch diese ganzen Fuji-Cups damals in Aue mit Bayern-Beteiligung. Da hat Claudio Pizarro auf meinem Nokia 3210 unterschrieben. Wahnsinn.

Ab 1996 Gameboy und dann 1997 auf dem PC habe ich dann FIFA und irgendwann EA FM gespielt. So witzig es auch war mit Bayern immer das beste Team zu haben, so langweilig war es. Etwas mehr Herausforderung war gewünscht.

Mein Onkel hat zu der Zeit immer Grönemeyer und Pink Floyd gehört. Beste Kombo. Fragt nicht. Bayern und Bochum hatte eine Fanfreundschaft und ab dann habe ich ein bisschen mein Herz auch an den VfL aus Bochum verloren.

Wie der Zufall so will kann ich mich noch an meine ersten Spiele im Stadion erinnern. Was sollte es auch anders sein als:

Allein die Aufstellung(en). Wahnsinn. :love:
3 der damals beim VfL spielenden haben mitterweile meinen Kurzen mal trainiert. 1 ist Cheftrainer beim VfL. Und auf der anderen Seite wurde Ballack eingewechselt.

Wie konnte ich damals nicht merken, wie toll der VfL Bochum ist?

Das war mein 2. - aber „die Halde“ hat mich einfach nicht gepackt:

Um 2000 herum habe ich mich hier um Forum angemeldet und mit @Macl einen guten Freund gefunden der auch Bochumer ist. Tja, und 2008 hat der verrückte Idiot mich sogar in seiner Firma eingestellt als Mitarbeiter und ich bin nach Bochum gezogen.

Was macht man dann ganz allein in einer fremden Stadt 500km von zu Hause entfernt? Zum Fussball gehen. Erst in die Mitter der Kurve, dann weiter aussen, dann Tribüne. Seit 14 Jahren gehe ich nun ins Ruhrstadion - mit einer 2jährigen Unterbrechung in 2015 und 2016 als ich die Liebe zum Sport verloren habe und Vater wurde.

In den Anfangsjahren noch auswärts gefahren und überall dabei gewesen, gepaart mit etwas Groundhopping in Ruhrgebiet, Rheinland und den Niederlanden wurde es später ruhiger.

Seit 2019 kann ich diese neue entfachte Liebe aktiv an meinen Sohn weitergeben - was mich unendlich stolz macht. Er hat in den letzten 3 Saison nur 2 Heimspiele verpasst (ausser Geisterspiele). Beim Union-Spiel im Dezember hatte er Weihnachtsfeier mit der Mannschaft und weiss bis heute nicht, dass ich ohne ihn im Stadion war. Das würde sein kleines Herz brechen.

Im Januar 2020 und im Juli 2021 wurden wir eingeladen mit ins Trainingslager zu fahren. Das waren 2 ganz, ganz besodere Reisen. Bei beiden Terminen konnte man spüren, dass da was ganz besonderes herangewachsen ist im Verein, im Umfeld, in der Stadt. Das sollte im Aufsteig und dem Klassenerhalt folgen. Beides sind für mich und ihn - und sicherlich auch für viele andere - allein auf Grund der geografischen Lage zwischen 2 Weltvereinen und den beschränkten finanziellen Mitteln, wahre Märchen, wenn nicht gar Wunder.

War ich nach dem Aufstieg emotional und körperlich so am Ende, dass ich nicht mal den Autokorso mitmachen konnte, so hat er mir alles hautnah berichtet.

Diese Saison aber hat alles gebrochen was ich je hätte träumen können. Gerechnet habe ich mit Platz 17, 10 Punkte hinter Bielefeld. Am Ende wurde es unbegreiflich…

Sein erstes Bundesligaspiel endet mit dem Tor des Jahres von Gerrit. Sein Liebslingsspieler - und mittlerweile Freund - schiesst 2 absolute Traumtore aus über 40 Metern. Sein erstes Auswärtsspiel erlebt er in Leverkusen - bis dahin war er nur im Ruhrstadion, in Jerez de la Frontera und in Anfield (in Wembley nur zur NFL). Er bekommt ein von Gerrit getragenes Trikot (und eins von Dahoud; aber gut…). Das Jahrhundertspiel gegen Bayern und all die Gefühle da kann ich gar nicht beschreiben. Dass alles gekrönt wird, indem der VfL Bochum im Westfalenstadion am Tag des Maischützenfests gewinnt, dadurch drin bleibt und wir den Tag damit verbracht haben mit dem Fahrrad von Stadion zu Stadion zu fahren kann ich noch weniger in Worte fassen.

Über den Pokalrun müssen wir wohl nicht reden. Sein und mein erstes Elfmeterschiessen live im Stadion. 3x Heimspiel, 3x Mitternacht zu Hause und um 8 Uhr in der Schule. 2x Freude pur, 1x Enttäuschung.

Für mich waren das die 2 emotionalesten Fussballjahre meines Lebens. Merkte man im Forum sicherlich, tut mir im Nachhinein auch leid. Bisschen zumindest. Ausser bei Zwayer, der hat all das verdient. Dass ich diese Gefühlswelt so transportieren kann und es auf der anderen Seite so angenommen wird ist einfach nur genial.

tldr; „Wie ist es passiert?“

Bisschen mein Onkel, bisschen Grönemeyer, bisschen FIFA, bisschen Bayern, bisschen Bochum als Stadt, bisschen Chemnitz, bisschen Macl.

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Hatte hier schon die Geschichte meines ersten Mals fertig, hab dann aber zum Glück noch die ersten Posts durchgelesen… :bart:

So richtig genau kann ich es bei mir gar nicht sagen. Zwei „Schlüsselereignisse“:

  1. Als Kind eines Haushalts ohne private Fernsehsender bin ich oft zum Sohn von Freunden oder zu einem Cousin zum Ran-gucken gegangen. Ersterer wetterte bei den Zusammenfassungen immer gegen Dortmund und Sammer, dürfte so 1993 gewesen sein. Und da ich anscheinend immer schon ein wenig Anti-Haltung in mir trug, hat das Sympathien für den BVB in mir geweckt.

  2. Der oben genannte Cousin von mir hatte damals einen Nachbar, der glühender BVB-Fan war. Der hat uns beide angesteckt und wir wurden Dortmund-Fans (um 1994?). Der Nachbar zog ein Jahr später weg, mein flatterhafter Cousin wurde von anderen doofen VfB-Fans auf deren Seite gezogen, um mich war es da aber schon geschehen und ich war endgültig BVB-Fan.

Vorher war ich übrigens mal ganz kurz Bayern- und dann VfB-Fan. Bayernfan, weil besagter Sohn der Freunde mir eine Bayern-Bettwäsche vermacht hat, ohne dass ich wirklich was dazu konnte. Vom VfB hatte ich sogar ein Trikot, das ich dann als BVB-Fan aber schnell an einen Cousin verscherbelt habe. Als Grundschüler ist man ja noch so beeinflussbar. Das alles würde ich hier allerdings natürlich nie verraten…

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Papa hat mich mitgenommen. Das hat mich ganz schön mitgenommen.

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Mein erster richtiger Verein für den ich war, war wohl 1994 AC Mailand. Das CL Finale damals gegen Barcelona wirkte auf mich wie das größte Spiel aller Zeiten mit absoluten Legenden auf beiden Seiten.

Das ist dann aber relativ schnell verflogen und durch die Schule wurde Austria Wien „mein Team“. Das Problem dabei war nur dass man Mitte der 90er kaum Live Fussball zu sehen bekam im Fernsehen. Schon gar nicht die österreichische 1. Division. Dafür hatte der ORF damals jede Woche ein Live Spiel der Champions League und da wir Österreicher recht gut mit den Bayern können wurde da eben sehr oft Bayern München vs. - random Team - gezeigt. Da lies es sich einfach nicht vermeiden dass ich Bayern Fan geworden bin. Es gab ja genug Spiele zum mitfiebern.
Und wenn die Bayern nicht live gezeigt wurden gab es dann noch die Zusammenfassung die damals gerne mal 60 Minuten dauern konnte vom Top Spiel.

Das Finale gegen United in Barcelona war so ein richtiger Schock Moment. Das war unbegreiflich. United hatte den Pokal schon in der Hand und ich dachte noch immer „das hat Bayern doch gewonnen, das geht doch gar nicht, was ist los.“ Es fühlte sich an wie wenn man den Sieg schon gefeiert hatte nur damit dann alles zurückgespult wurde und doch die anderen gewonnen haben. Wirklich schlimm.

Der Sieg 2001 war dann die große Erleichterung und irgendwie auch mein Ende der großen Bayern Zeit und ich bin weitergezogen zum FC Chelsea was sicher auch an Jimmy Floyd Hasselbaink, Gianfranco Zola, Gianluca Vialli und wer da auch immer spielte Ende der 90er/Anfang der 2000er lag.

Damit war ich dann bei den Bayern, der Austria und Chelsea die ich mochte. Als wirklichen Fan FAN! hätte ich mich damals aber sicher auch nicht gesehen. Ich kann mich einfach nicht so richtig reinfuchsen in ein Team und davon alles aufsaugen. Daran hab ich einfach gar kein Interesse und ich bin eher für das große ganze zu haben.

Das Finale Dahoam war dann so ein Spiel wo es mir eigentlich egal war wer gewinnt. Ich hab auch nicht mitgefiebert, war dann aber tatsächlich ganz froh darüber dass Chelsea gewonnen hat und endlich das Thema abgehakt war mit dem CL Titel. Und genau in der Zeit herum habe ich es so ziemlich ganz aufgegeben „meinen“ Verein zu haben. Es ist mir schlicht egal geworden ob ich einen Verein habe oder nicht da ich sowieso mitfiebern kann ganz egal wer spielt.

Von den Bayern habe ich mich die letzten Jahre immer mehr entfernt. Ich tue mich jetzt schon schwer irgendeine Freude für diesen Verein zu empfinden. Da spielt Müller eine ganz große Rolle. Ebenso noch Neuer, Lewandowski, Kimmich und wie die alle heißen. Denen kann man nichts mehr gönnen. Chelsea ist mir auch relativ egal geworden. Das CL Finale gegen City hätte meinetwegen auch gerne City gewinnen können.

Was mich noch antreibt ist der Hass gegen Liverpool und Rapid Wien und sonst nichts. :ronaldo:

Aber ganz ehrlich, ich bin Fussball Konsument geworden und das wars. Wenn morgen A gegen B spielt kann ich mich schon gut reinsteigern und für Team B. Eine Woche später sieht das aber schon wieder anders aus und ich bin für Team C wenn sie gegen B spielen. Deshalb mische ich auch in sämtlichen Threads mit egal ob Premier League, Serie A, Bundesliga Relegation.

Der einzige Verein zu dem ich in den letzten 15 Jahren wieder zurück gefunden habe ist mein Heimatverein hier im Dorf. Da besuche ich noch immer jedes Heim und Auswärtsspiel wenn es irgendwie möglich ist inklusive VIP Dauerkarte. Nur sind die Möglichkeiten hier so beschränkt dass man ohnehin nur in einer von drei Ligen spielen kann und da sind wir derzeit in der höchsten. Einerseits zwei Aufstiege vom Profi Betrieb entfernt, andererseits zwei Abstiege von der letzten Liga Österreichs entfernt. :ronaldo:

Und selbst mein Heimatverein bzw. die Eigenheiten dieser Region bringen „Probleme“ mit sich die einen verzweifeln lassen…

tl;dr Ich hab keinen Verein außer meinen Dorfverein.

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