Spätestens seit Dragon’s Dogma 2 sind irgendwelche MC-, OC-Scores oder „Experten“-Reviews für mich tabu.
Ich schaue lieber, ob mich das Thema interessiert, dazu vielleicht ein paar Gameplay-Videos. Dann schaue ich in den jeweiligen Communities mal rein, ob es ein paar sachliche Meinungen gibt, d.h. keine Fanboys oder ähnliches, die auf Teufel kommt raus jede Scheiße irgendwie verteidigen müssen. Die findet man da ja auch genug.
Bei reinem Starren auf irgendwelche Scores hätte ich Dead Island 2 und Stellar Blade sicher verpasst. Und auch die Visual Novel, die ich mir letztes Wochenende gegönnt habe (und ja, ich meine wirklich gegönnt, da diese nicht im Sale war), hätte ich sicher verpasst, da diese einfach nirgendwo einen Score erhalten hat.
Cover und Beschreibung sind für mich vollkommen nebensächlich. Heißt ja nicht umsonst „Don’t judge a book by it’s cover“ (und dort hatte ich schon oft genug Bücher mit einem absoluten Trash-Cover und einer tollen Geschichte bzw. umgedreht). Trifft bei Spielen genauso zu.
Ich habe Tennis Spiele immer blind gekauft. Dann habe ich bemerkt, dass die wie Hai Filme sind. Sieht auf der Verpackung gut aus und ist in fast allen Fällen scheisse.
Da geht es uns - wie im Thread zum Game schon festgestellt - tatsächlich absolut gleich, aber ich habe mich irgendwann gefragt, wann ich denn sonst überhaupt mal so enttäuscht wurde und die Diskrepanz zwischen öffentlichem Abgefeiere und meiner Wahrnehmung so weit auseinander ging und mir fällt auf Biegen und Brechen kein Titel ein, bei dem es SO schlimm war. Starfield? 100h Unterhaltung. Cyberpunk? Zum Release durchgespielt und geliebt. AAA-Titel? Landen meistens im Sale im Warenkorb und generell sehe ich ein Spiel nicht zwangsläufig als Fehlkauf, wenn ich es irgendwann einfach abbreche. Mir fällt nichts ein.
*edit: Dying Light 2 war zum Beispiel ein Downer und in jedem Belang schlechter als Teil 1, aber ich habs trotzdem in 35 Stunden durchgespielt und hatte im Coop dabei viel Spaß.
Ich habe heute das erste Banner Saga beendet. Das Spiel war schon sehr lange auf meiner Liste und ich hatte es sogar schon mal angefangen, aber dann aus irgendeinem Grund nicht weitergespielt. Diesmal hat es mich aber doch ganz anders gepackt und ich bin froh, direkt die gesamte Trilogie für einen Zehner mitgenommen zu haben.
Worum gehts? Das ganze ist ein Strategie RPG, angelegt in der nordischen Mythologie. Das Gameplay ist quasi zweigeteilt: Einerseits in rundenbasierte Kämpfe, die recht simpel mechanisch gehalten werden, aber strategisch trotzdem fordernd sind.
Und dann gibt es noch den Rollenspiel-Teil: Man spielt hier nämlich den Vorsprecher einer Karawane, die durchs Land zieht und das ganze ist quasi ein „Chose your own Adventure“ Spiel. Immer wieder wird man vor Entscheidungen gestellt, die den Spielverlauf verändern. Und während es im Kampf kein Permadeath gibt, gibt es immer wieder Entscheidungen die auch das Leben eines Charakters kosten können. Dazu hat man einen Essensvorrat, der nur gewisse Tage hält und gemanaged werden muss und die Truppenmoral. Sinkt diese, gibt es mehr Ereignisse die negative Einflüsse auf die Reise haben können. Außerdem muss man auch immer die Truppenstärke der Karawane im Auge behalten.
Die Entscheidungen sind auch wirklich selten eindeutig in ihrer Konsequenz. Es ist also nicht so, das es einen richtigen und einen falschen Weg gibt. Meistens muss man sich einfach nach bestem Wissen und Gewissen entscheiden und dann eben mit dem Ausgang leben.
Das coole ist: Die Spielstände lassen sich von Teil 1 bis Teil 3 übertragen und die Entscheidungen werden übernommen. Damit hat man also wirklich eine sehr individuelle Reise. Und mit knapp 30 Stunden Laufzeit insgesamt, ist das jetzt auch nicht das größte Commitment über die 3 Spiele.
Der Grafikstil und die Musik geben dem ganzen so eine einmalige Atmosphäre und durch das doch sehr kreative Gameplay kann ich hier nur eine Empfehlung abgeben.
Das ist durchaus interessant und bis heute habe ich mir darüber nie Gedanken gemacht. Also habe ich das einfach für mich mal nachgeholt und bin meine gespielten Spiele seit 12/22 durchgegangen. Ergebnis:
Verpasste Spiele bei bloßem Verlassen auf den OC Score:
Dein erwähntes Cyberpunk 2077 (76 Score), wobei das wahrscheinlich mit das krasseste Beispiel für zwei unterschiedlichen Zustände eines Spieles sind. Würde man alle 1.0-Reviews löschen, wäre man da auch mindestens bei 85+
Dead Island 2 (75 Score)
The Quarry (79 Score)
Absolute Enttäuschungen, die aber ein allgemein tolles Spiel suggerieren, bei welchen ich aber aus diversen Gründen den hohen Score nicht nachvollziehen kann:
Hogwarts Legacy (84 Score)
Final Fantasy XVI (88 Score)
Dragon’s Dogma (87 Score)
Also wirklich gar nicht mal so viel. Aber was halt doppelt schmerzt, ist, dass die zwei der drei Flops auch noch Vollpreis-Spiele waren, wo ich Idiot einfach dem Hype erlegen bin.
Na ja, immerhin hast du dahingehend noch mehr (inhaltlich) mitgenommen, als ich in meinen 2-3 Jahrzehnten immer brav NBA 2K, FIFA oder PES am Releasetag für den Vollpreis zu kaufen
Immerhin bin ich aus dem Teufelskreis ein wenig raus und wertschätze gerade den Rest meiner Steam Bibliothek und werde wieder offener, was die Spielelandschaft angeht - wenngleich ich auch unfassbar viel Zeit noch in die ganzen Horizon ZD Nebenquest versenke … aber krieg endlich mal die letzte benötigte Gänsehaut erjagt
Gestern im Urlaub noch Animal Well und SMG3 HD Remaster für das Steam Deck geholt und AW auch schon abends etwas gezockt. Hab’s mir ganz anders vorgestellt und war überrascht über die Kampflosigkeit, aber mir gefällt’s. Das Plattforming erinnert mich an Super Meat Boy, sehr präzise Steuerung.
Ich hätte nicht gedacht, dass mich Like A Dragon: Infinite Wealth so übersättigt, aber ich hatte jetzt trotz neuem Rechner und diesem Entdeckerdrang, Spiele auf neuer Hardware zu testen, irgendwie keinen richtigen Zugang zu meinen Spielen gefunden. Die 100 Stunden für Ichiban und Kazuma haben mich dann doch irgendwie mehr geschafft, als ich ursprünglich dachte und so große Titel wie FF7 Rebirth waren für mich dann doch zu anstrengend und sind bis heute erstmal pausiert.
Mittlerweile habe ich aber wieder richtig Lust aufs Zocken bekommen, hauptsächlich durch kleinere Titel wie Paranormasight und Crow Country. Unicorn Overlord macht richtig Spaß, ich verstehe aber auch, dass das Spiel zu komplex werden kann, wenn ich mir anschaue, was in den Tutorials alles erwähnt (und nicht erwähnt) wird. Animal Well ist sehr sympathisch und aktuell hat es Prince of Persia in meine Rotation geschafft, dass Teil ist ja wirklich bockstark und wenn Animal Well in die GOTY Debatte aufgenommen wird, dann gehört der Prinz da aber locker auch rein.
Demnächst wird Rebirth wieder weitergespielt, mittlerweile sollte ich wieder für einen epochalen Brecher bereit sein.
Ich mein das ernst. Also jetzt nicht Super Mario oder so, aber ich oute mich jetzt als Maestro des Hä! Ich muss dazu sagen, dass ich bei Serien und Filmen auch immer ECHT aufpassen muss, weil ich (auch durch die Depression bedingt, will ich aber nichtndarauf schieben, weil das schon immer so war) Konzentrationsschwierigkeiten habe.
Bei Serien und Filmen gucke ich mir viel eher an, wie die Schauspieler das spielen, wie die wasweißich Kamerabewegung ist und son Quatsch, anstatt mitzukriegen, WAS sie da sagen. Und bei Spielen ist es dann so ein „Krass, wie gut die Grafik ist“ und so, bevor ich checke, was überhaupt vor sich geht.
Je länger das dann dauert, desto schwieriger ist es für mich, den roten Faden im Blick zu behalten. Und dann hast du so Final Fantasys, die ab einem gewissen Punkt immer irgendwie abdrehen und es plötzlich um Welten und Dimensionen geht und Fantasykram mit Fantasykram erklärt wird. „Ihr könnt das Tor in die Zwischenwelt nicht öffnen…weil die Äthersignatur verloren gegangen ist.“ Ahaaa.
Ganz extrem: FFXIV. Das dauert ja Ewigkeiten und am Ende ist das alles so komplex und es kommen so viele Namen vor, dass ich ohne Recaps und Erklärungen völlig aufgeschmissen wäre. Geht nur mir das so und alle anderen checken beim ersten Durchlauf immer gleich alles, weil sie ja von Anfang an dabei waren und alles erklärt wurde?
Ich hab irgendwie eine Variation davon, ich hab nämlich fast immer Angst, dass ich irgendwas verpasst oder nicht so verstanden habe, wie es eigentlich sein sollte. Nach so gut wie jeden Spiel lese ich mir erstmal den dazugehörigen Wiki-Artikel durch oder schaue mir YT-Videos an.
Manchmal interpretiere ich dann viel zu viel rein oder setze mich selber so unter Druck, jetzt alles verstehen zu müssen, dass das manchmal echt in Arbeit ausartet. Das letzte Mal so wirklich komplett aufgeschmissen war ich bei FFX, aber auch bei Yakuza muss ich regelmäßig nachlesen, wer jetzt in welcher Allianz war.
Hängt bei mir stark von Spiel/Genre und generellen Interesse ab, schließlich werden in meinen Augen die besten Games vom Gameplay getragen. So bin ich bei Elden Ring zu keinem Zeitpunkt durchgestiegen und irgendwann war es mir egal und bei Diablo 2/3/4 ist die Lore nicht der Grund, warum ich es spiele, auch wenn die Cutscenes mega gemacht sind. bei Witcher 3 war ich allerdings voll drin und hier half einem der sehr gute Kodex und die Flashback-Ladescreens (sieh auch CP2077), während mir die überspannenden Hintergründe bei Oblivion und Skyrim größtenteils herzlich egal waren, nur habe ich die Teile auch mehrfach durchgespielt und Baldurs Gate 3 hat mich erschlagen und ich merkte schnell, dass es Abende gab, an denen ich zu müde oder zu abgelenkt oder zu stoned war.
Serien und Filme Müssen mich jedoch in Sachen Handlung fesseln, denn sonst werden sie einfach ausgemacht für immer. Und auch hier würde ich lügen, wenn ich behaupten würde, immer 100% aufzunehmen, würde aber behaupten, dass es die wenigsten tun, v.a. beim neumodischen Durchbingen.
Mir geht es meistens genau so wie dir. Wie du schon sagst, gerade JRPGs wie Final Fantasy oder Xenoblade sind für mich ab einem gewissen Absurditätslevel oftmals einfach zu hoch, obwohl ich eigentlich sehr investiert in die Geschichte bin. Deswegen lobe ich immer explizit, wenn eine Story eher „einfach“ gehalten ist.
Oft muss ich Diskussionen hören oder lesen, damit ich im Bilde bin. Wenn ich dann hier meine Reviews schreibe, schreibe ich häufig sowas wie „um nicht zu spoilern, möchte ich zur Story gar nicht viel sagen“, aber die Wahrheit ist, dass ich sie in den vielen Fällen einfach auch nicht wirklich wiedergeben kann.
Muss wirklich interessant konzipiert sein, damit man ordentlich dranbleibt. Gerade in, wie du sagst, japanischen Titeln eskalieren Sachen häufig so unnötig, dass es schon fast schade ist. Einfach nur mehr Epos und Knallbumm draufklatschen macht Sachen nicht automatisch spannender, häufig ist’s eher das Gegenteil.
Letzter Brocken bei dem ich mir wirklich Mühe gegeben habe halbwegs folgen zu können war Witcher 3 vor einigen Jahren, weil das Spiel eben so eine tolle Atmosphäre hatte. So bedingt dann eben eins das andere, muss schon alles gut ineinandergreifen, damit sich auch die Story bemerkbar macht und wir in unseren permanent überreizten Hirnen da noch 'nen Sitzplatz für finden.
Häufig ist’s auch die Erzählstruktur, die schnell abturnt. Wenn ich innerhalb kürzerer Zeit mal zwei RPG’s nacheinander spiele und gleich zu Anfang quatscht mich 'ne schwermütige Erzählstimme mit interkontinentalen Konflikten voll, während mir eine Weltkarte gezeigt wird mit Ländern oder Fraktionen die mit unterschiedlichen Farben markiert werden, bin ich schon halb draußen.
Ich brauche eine interessante, charakterbezogene Erzählung im kleinen Rahmen, um die sich dann eventuell im Laufe der Zeit tröpfchenweise Politik und world building spinnen - dieses häufig uninspiriert wirkende „Hier, bitte schön, hier ist deine x-te, fiktive Fantasy-Welt dieses Jahr, bitte merk dir mal die Namen der Länder und Fraktionen.“ führt irgendwie oft zum Abbruch, sobald das Gameplay nicht mehr trägt.
Ich wollte unbedingt mal wieder ein Spiel mit einem richtig schönen, analogen Guide zocken und hab mich gestern auf die Suche nach einem geeigneten Exemplar gemacht. Habe dabei hauptsächlich nach JRPGs geschaut, weil’s dort ja immer viel versteckten Stuff gibt, auf den man so vielleicht nicht kommen kann. Am Ende des Tages musste ich feststellen, dass Printguides anscheinend gar kein Ding mehr sind! Habe nach einem Guide für FF7Rebirth, FFXVI, Persona 3, Unicorn Overlord und Stellar Blade geschaut und es gab einfach nichts offizielles dazu. Nur solche Bücher von Fans, die dann auch immer souveräne 1-Sterne Bewertungen bei Amazon abgreifen und attestiert bekommen, dass die Hälfte fehlt. Den einzig hochwertigen Guide hab ich zu Elden Ring gefunden, aber der ist auch bodenlos, wie die Jugend heutzutage so schön sagt. Da gibt es nämlich zwei Bücher, eines für die Umgebung und eines für Waffen und Gegner und beide kosten jeweils 45€ und 90€ für einen kompletten Spieleberater ist dann auch jenseits von Gut und Böse.
Das ist neben dem Verzicht auf eine toll gestaltete Anleitung der nächste Fall, bei dem ich merke, dass ich immer mehr zum Gamingboomer werde.