Tennis - ATP, WTA, ITF, WTF?!

…werde ich. Auch wenn seine Karriere offiziell erst Ende November vorbei ist, lohnt sich jetzt schon ein Blick auf die absurden Zahlen. Denn salopp gesagt: Beim Davis Cup Final entscheidet sich nur noch, ob er seine Karriere mit vier oder fünf Davis Cup Titeln beendet :uirre:

Natürlich beziehen sich die komplett verrückten Zahlen auf die French Open, bzw. auf Sandplatzturniere. Aber fangen wir mal mit den Basics an:

  • Nadal hat 22 Grand Slam Titel im Einzel gewonnen und steht damit in der Rekordsiegerliste auf Platz 2 hinter Djokovic (24)
  • Er hat 30 Grand Slam Finals erreicht (Platz 3 hinter Djokovic (37) und Federer (31) )
  • Mit einer Finalsiegquote von 73,3% belegt er Platz 4 hinter Alcaraz (der nach wie vor bei surrealen 100% steht), Laver und Sampras
  • Bei den Halbfinal- und Viertelfinalteilnahmen steht er auch jeweils auf Platz 3 mit 38, bzw. 47 Teilnahmen
  • Er ist einer von fünf Spielern in der Geschichte der Open Era, der den Grand Slam (alle vier Grand Slams gewinnen) erreichen konnte. Er ist dabei einer von zwei Spielern, der jedes Grand Slam mindestens zwei Mal gewinnen konnte.
  • Neben dem Grand Slam hat er auch den Golden Slam (alle vier Grand Slams + olympisches Gold im Einzel) als einer von drei Spielern geschafft. Er ist der einzige Spieler, der zusätzlich dazu auch noch olympisches Gold im Doppel gewonnen hat.
  • Kein anderer Spieler hat in so vielen verschiedenen Jahren mindestens ein Grand Slam gewonnen (15, Djokovic folgt mit 13, Federer mit 11). Auch bei den aufeinanderfolgenden Jahren mit mindestens einem Grand Slam hält er den Rekord mit zehn Jahren.
  • Er hat 36 Masters Turniere gewonnen (Platz 2 hinter Djokovic) und insgesamt 92 Titel (Platz 5)
  • Der einzige große Titel, der ihm fehlt, sind die ATP Finals. Da hat er es „nur“ zwei Mal ins Finale geschafft.

So, und nun zum Sand Special. Anschnallen bitte:

Nadal bei den Sandplatz Masters

  • Er ist alleiniger Rekordsieger bei ALLEN drei Sandplatz Masters (Monte Carlo 11mal, Rom 10mal, Madrid 5mal)
  • Seine 11 Titel in Monte Carlo sind gleichzeitig die höchste Anzahl Turniersiege bei einem einzelnen Masters Turnier
  • Kein anderer Spieler hat bei zwei verschiedenen Masters mindestens zehn Titel gewonnen

Nadal bei den French Open

  • Er ist Rekordsieger mit 14 Titeln
  • Er hat kein einziges Finale verloren und musste dabei in den Finals nie über fünf Sätze gehen
  • Er hat von 116 Matches 112 gewonnen, was einer Siegbilanz von über 97% entspricht. Darüber hinaus hat er 90% aller Sätze gewonnen, 66% aller Spiele und 57% aller Punkte :uirre: :uirre: :uirre:
  • 90 dieser 112 Siege hat er ohne Satzverlust geschafft
  • Apropos ohne Satzverlust: Er hat das Turnier vier Mal ohne Satzverlust gewonnen. Zum Vergleich: Federer hat in seiner Karriere zwei Grand Slams ohne Satzverlust gewonnen, Djokovic hat das noch nie geschafft
  • Kein anderer Spieler hat mehr als 100 Matches bei den French Open gewonnen
  • Die einzigen Spieler, die ihn bei den French Open schlagen konnten:
    • Djokovic zwei Mal
    • Soderling
    • Zverev
    • Dazu kommt ein Walkover, weil er 2016 nicht zur dritten Runde angetreten ist

Nadal bei den French Open zu schlagen dürfte die größte Challenge im Individualsport sein, vor allem im Finale. Soderling hat damals den richtigen Zeitpunkt erwischt, das Match gegen Zverev war schlicht und ergreifend nicht mehr der wirkliche Nadal. Bleibt Djokovic, der gefühlt als einziger Spieler in der Lage war, Nadal in Topform in Paris zu schlagen. Ansonsten haben ihn nur Isner und Auger-Aliassime jeweils ein Mal an den Rande einer Niederlage gebracht. Federer hat nie mehr als einen Satz gegen ihn gewinnen können.

Es geht der zweite der drei prägendsten Spieler dieser Sportart. Vermutlich wird auch Djokovics Abgang nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen. Bleibt zu hoffen, dass so Kaliber wie Sinner und Alcaraz eine halbwegs vergleichbare Bedeutung für den Sport gewinnen.

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Bei all den wahnsinnigen Statistiken fällt mir mal wieder ein, dass Federer und Nadal nie gegeneinander bei den US Open gespielt haben. Bei all den Siegen und Serien der beiden, ist das sehr speziell.

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Wawrinka gewinnt erstmals seit über 13 Monaten zwei Spiele in Folge und steht in Stockholm im Halbfinale. Das Viertelfinale gewann er gegen Rublev, gegen den Wawrinka bei fünf Begegnungen nun eine positive Bilanz hat.

Warum ist das erwähnenswert?

Es waren erst zwei Spieler in der Geschichte des Tennis älter, als sie sich auf ATP-Stufe nochmals für einen Halbfinal qualifizieren konnten. Der US-Amerikaner Jimmy Connors (72) war 1990 in San Francisco bereits 40 Jahre und fünf Monate alt. 2019 erreichte zudem ein 39 Jahre und zehn Monate alter Ivo Karlovic (45) im indischen Pune den Halbfinal.

Das eine oder andere Kilo zu viel, doch diese Rückhand ist nach wie vor ein Genuss und auf einem schnellem Platz wie in Stockholm kann Wawrinka nach wie vor die top Spieler schlagen.

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Wobei Karlovic ja der Inbegriff des Servebots war, wodurch er gar nicht viele Punkte richtig ausspielen musste. Deshalb würde ich Wawrinkas Leistung noch höher gewichten.

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einfach nur :love: für stani.

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Auch wenn es klar war, schon wieder ein trauriger Abschied. :bitte:

Nur die Stimmen im Schnelldurchlauf

POV wenn man kein Schweizer ist:

:usad:

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POV in der Schweiz :ronaldo:

Ok jetzt bei mir auch.
Neuer Versuch

Wie kann Djokovic gegen die Nummer 293 verlieren?

Zuallererst täuscht das niedrige Ranking, weil er ewig verletzt war, 2022 war er Nummer 17. Opelka ist ein klassischer „Servebot“. Riesiger Typ mit gigantischem Aufschlag, wodurch er viele Punkte quasi geschenkt kriegt, also nicht ausspielen muss, und sich gegen relativ wenige break points wehren muss.
Zumindest in den Highlights sah es so aus, als sei er zudem in den Punkten ständig volles Risiko gegangen, dann kommt schon mal so ein Spiel raus.
Das ungewöhnliche war eher der schlechte Return von Djokovic, eigentlich eine seiner großen Stärken.

Im nächsten Spiel kam es dann übrigens zum Aufeinandertreffen mit einem aufstrebenden Servebot der nächsten Generation, Giovanni Mpetshi Perricard, der auch regelmäßig mit 235+ km/h aufschlägt: