Serena Williams hat gestern ihr Drittrundenmatch verloren und somit - sofern man ihre Aussagen richtig deutet - das letzte Match ihrer Karriere gespielt. Da damit eine der besten - in Kombi mit ihrem Einfluss neben dem Platz und allem drumherum vielleicht sogar die beste/bedeutendste - Spielerinnen aller Zeiten die Tour verlässt, will ich euch die Serena-Stats präsentieren:
Sie hat 23 Grand Slam Turniere im Einzel gewonnen und damit nur ein Turnier weniger als Margaret Court, die den Großteil ihrer Titel vor Beginn der Open Era gewonnen hat. In der Open Era ist Serena Rekordsiegerin vor Steffi Graf.
Sie hat 33 GS Finals erreicht und damit nur ein Finale weniger als Chris Evert
Sie hat zusätzlich dazu 14 GS Titel im Doppel und zwei im Mixed gewonnen, sodass sie insgesamt 39 Grand Slam Titel gewonnen hat (gemeinsam mit Billie Jean King auf Platz 3 hinter Court und Navratilova)
Sie hat sechs Grand Slam Turniere im Einzel ohne Satzverlust gewonnen und teilt sich diesen Rekord mit Navratilova. Zum Vergleich: Bei den Herren führt Nadal mit vier Turnieren in dieser Kategorie.
Ihre 14 Doppeltitel hat sie alle mit ihrer Schwester Venus gewonnen.
Sie hat den Karriere Grand Slam sowohl im Einzel, als auch im Doppel jeweis zwei Mal geschafft, also jedes Turnier mindestens zwei Mal gewonnen.
Sie ist vierfache Olympiasiegerin, drei Mal im Doppel, ein Mal im Einzel. Somit hat sie auch den Career Golden Slam sowohl im Einzel, als auch im Doppel geschafft.
Alles in allem geht da die größte Tennisspielerin unserer Zeit. Ich habe Steffi nur noch ganz zum Schluss mitbekommen, deswegen fällt es mir leicht zu sagen, dass ich auf der Damentour nie jemand besser und dominanter habe spielen sehen als Serena. In einer Zeit, in der bei fast jedem Grand Slam eine neue Dame gewonnen hat, war Serena gefühlt die einzige Konstante. Man kann persönlich von ihr halten was man will, aber da geht eine Legende. Aber wir werden sicherlich auch nach ihrem Karriereende noch oft von ihr hören.
Kyrgios hat sich offensichtlich dazu entschieden, etwas seriöser zu spielen. Nach den starken Leistungen in den letzten vier Wochen schlägt er nun Medvedev an den US Open. Mir gefällt das, denn dass er unglaublich gut spielen kann, wird dadurch umso deutlicher.
Er wusste wohl tatsächlich nicht dass er das nicht darf. Muss man ihm ja zugutehalten, dass er nicht vorsätzlich den Breakball abgeschenkt hat.
Da eröffnet sich tatsächlich wieder eine ganz gute Chance für Kyrgios. Im Viertelfinale gegen Khachanov sehe ich ihn sogar als Favoriten, danach im Halbfinale wohl gegen Berrettini. Wenn er da mehr Licht als Schatten zeigt ist auch das durchaus möglich. Und dann würde ich im Finale inzwischen viel auf Alcaraz als Gegner setzen. Was der da in den ersten drei Runden schon wieder gezeigt hat.
Im Übrigen beweisen die US Open bereits nach 3,5 Runden mal wieder dass sie das Grand Slam Turnier mit der größten Wahrscheinlichkeit auf Überraschungen sind. Federer war 2008 der letzte Spieler, der bei den US Open seinen Titel verteidigen konnte. Seitdem hat nie wieder der Titelverteidiger gewonnen, dieses Jahr durch Medvedevs Aus auch wieder nicht.
Mit Nadal und Cilic sind auch „nur“ noch zwei ehemalige US Open Sieger dabei. Könnte also durchaus mal wieder einen neuen Sieger geben.
Und Cilic gegen Alcaraz. Damit bekommen die US Open einen neuen Sieger im Herreneinzel.
Im Übrigen gibt es nach dem Turnier auch einen neuen Weltranglistenersten. Erreichen Alcaraz oder Ruud das Finale, ist der jeweilige der Beiden ab Montag neuer Weltranglistenerster. Kommen beide ins Finale wird logischerweise der Sieger Platz 1 übernehmen. Erreichen beide nicht das Finale, grüßt Nadal von der 1.
Das Spiel Berrettini-Ruud war wirklich das Treffen der krachenden Vorhände, ziemlich beeindruckend. Aber z. B. Alcaraz’ Spiel wirkt schon jetzt variantenreicher, ich denke Ruud bekommt einige Probleme, wenn er die Rückhand nicht zu 50% umlaufen kann.
Jüngste Numer 1 aller Zeiten
Mit über 23 Stunden längster Einsatz eines Grand Slam Siegers.
Ich habe nur den ersten Satz gesehen. Das Spiel von Alcaraz ist so unberechenbar. Variabel wie Federer und mit der Stärke von Nadal. Man könnte meinen, die beiden haben ein Kind gezeugt. Bleibt zu hoffen, dass er das beibehält, es macht Spass ihm zuzuschauen.
Was hier nocho fehlt ist die @Bastinho 'sche Zusammenfasung.
Du hast die wichtigsten Stats ja schon genannt. Aber natürlich lege ich nach:
Alcaraz ist mit 19 Jahren und 129 Tagen die jüngste Nr.1 ever. Vorher war das Hewitt mit 20 Jahren und 266 Tagen. Also mal eben mehr als ein Jahr jünger.
Er ist der zweitjüngste US Open Sieger nach Sampras und der jüngste Grand Slam Sieger seit Nadal 2005.
Alcaraz ist erst der dritte Spieler in der Open Era, der die US Open bei seinem zweiten Auftritt gewinnen kann. Letztes Jahr hat er bei seiner US Open Premiere das Viertelfinale erreicht.
Die 23 Stunden und 39 Minuten sind nicht nur für einen Grand Slam Sieger Rekord, sondern generell für jeden Grand Slam Spieler. So lange stand noch nie ein Spieler in einem Turnier auf dem Platz.
Er ist überhaupt erst der elfte Grand Slam Champion im Teenager Alter.
Er ist der erste Spieler, der nach den US Open Weltranglistenerster wird, seit: seinem Coach Ferrero. Der hat das 2003 geschafft, da war Alcaraz wenige Monate alt.
Alles in allem ist das Wahnsinn, was der Kerl in dem Alter präsentiert. Rein von der Ausgangssituation hat mich das ein bisschen an die frühen Thiem-Zverev Matches erinnert. Da hat fast immer Thiem gewonnen, auch wenn es spielerisch mindestens auf Augenhöhe war. Aber da merkte man dann oft, dass Thiem eben ein paar Jahre älter war.
Sollte man bei diesem Duell auch denken. Alcaraz ist 19 und spielt sein erstes Grand Slam Finale. Ruud ist 23 und spielt sein zweites Grand Slam Finale, beide in diesem Jahr. Und was ist? Der 19jährige dominiert vom ersten Punkt an. Ruud hatte nur Chancen, wenn Alcaraz ihn gelassen hat. Ich will die Leistung von Ruud nicht schmälern, das war phasenweise von beiden Spielern absolut grandioses Tennis, aber gerade beim Ende des zweiten Satzes hat Alcaraz sich selbst geschlagen.
Alcaraz hat ab dem Achtelfinale drei Fünfsatzmatches absolviert. Das ist für jeden Spieler auch eine mentale Challenge, gerade diese irren Matches gegen Sinner und Tiafoe. Auch im Finale war es mental herausfordernd, wenn er bei 5-6 im zweiten Satz die beiden Breakbälle nicht abwehrt, kann das Ding ganz anders aussehen.
Das ist für einen 19jährigen beeindruckend. Wenn man bedenkt, dass da sowohl mental als auch spielerisch sicherlich noch Luft nach oben ist, gleichzeitig die Big 3 immer mehr in Rente geht, und er jetzt schon seine größten Konkurrenten schlägt…Solange er von großen Verletzungen verschont bleibt, dominiert der in den nächsten Jahren alles.
Und auch wenn die Big 3 in diesem Turnier so gut wie gar nichts zu melden hatten, gibt es trotzdem ein bisschen Input:
Es war erst das vierte der letzten 70 Grand Slam Finals ohne Big 3 Beteiligung.
Ich habe die Tage gelesen, dass es das erste Grand Slam Turnier seit 2003 war, in dem niemand aus dem Quartett Serena, Roger, Rafa oder Nole mindestens im Viertelfinale war.
Also beendet er seine Karriere? „Spielt kein Turnier mehr auf der Tour“ klingt irgendwie nach „lässt sich eine Hintertür offen“. Die Grand Slams sind z.B. offiziell nicht Teil der Tour.
Wenn er seine Karriere beendet, warum dann nicht in Basel? Das Turnier ist doch immer im Herbst.
Ich bin um ehrlich zu sein nicht wirklich traurig, einfach weil er für mich schon seit Jahren im Semiruhestand war. Ich habe gedacht, vielleicht versucht er es noch mal in Wimbledon, aber groß was zugetraut hätte ihm wohl eh niemand mehr.
Auch wenn er mittlerweile von Nadal und Djokovic überholt wurde, sein Tennis wird im Hinblick auf Ästhetik und Eleganz unerreichbar bleiben.