Take me out to the Ballgame - MLB und Baseball

ALCS

Houston Astros (#1, 106-56) vs. New York Yankees (#2, 99-63)

Game 1: 4-2
Game 2: 3-2
Game 3: 5-0
Game 4: 6-5

Houston Astros advance to the World Series

Ein ganz bitterer Sweep für die Yankees. Vor allem im vierten Spiel schien New York den Dreh raus zu haben. Weniger Power, dafür mehr Kontakt und weniger Strikeouts. Mit einer 5-4 Führung ging man in das siebte Inning und dann zeigte sich einmal mehr wie eiskalt die Astros sind. Ein einfacher, inning-ending Doubleplay Ball zum 2nd Baseman Torres wird vergeigt. Beide Astros sind safe und scoren später zum 6-5 Endstand. Jedesmal wenn die Yankees in dieser Serie einen Error machten, haben die Astros direkt davon profitiert und dadurch zwei Spiele gewonnen, die sie sonst wohl nicht gewonnen hätten.

NLCS

Philadelphia Phillies (#6, 87-75) vs. San Diego Padres (#5, 89-73)

Game 1: 2-0
Game 2: 5-8
Game 3: 4-2
Game 4: 10-6
Game 5: 4-3

Spiel 3 wurde zum „Jean Segura Game“. Der 2nd Baseman der Phillies begang unerklärliche Fehler und bügelte diese mit noch unerklärlicheren Aktionen wieder aus, egal ob in der Defensive oder in der Offensive als er die Phillies mit einem Swing außerhalb der Strikezone mit 3-1 in Führung brachte.
Spiel 4 war ein Bullpen Game für Philadelphia, welches überhaupt nicht gut startete. Gleich im ersten Inning erzielten die Padres vier Runs. Aber auch San Diego hatte ähnliche Probleme. Mike Clevinger ließ drei Runs zu ohne ein einziges Aus zu erzielen. Beide Starting Pitcher wurden bereits im ersten Inning ausgewechselt. Von da an war die Frage, welcher Bullpen länger halten würde. Philadelphia setzte insgesamt 7 Pitcher ein und kassierte nur noch zwei Runs, San Diego setzte 6 Pitcher ein, wobei Sean Manaea 5 earned Runs fressen musste und die Phillies somit eine 3-1 Serienführung hatten.
Spiel 5 sorgte dann für DEN bisherigen Moment der Postseason. Ein Legacy-Defining 2 Run Homerun von „Mr. Overrated“ Bryce Harper im 8. Inning zur 4:3 Führung.

Das Ding ist schon jetzt ein All-Timer und wird in jedem „2020s Decade Review“ Video zu sehen sein.

https://twitter.com/JomboyMedia/status/1584302759787958272?s=20&t=2Hi-X9-EEe8no-1FMr4Pzw

WORLD SERIES

#1 Houston Astros (106-56) vs. Philadelphia Phillies (87-75) #6

Zwei Teams, deren Weg nicht unterschiedlicher hätte sein können. Die Houston Astros gingen als klarer Favorit in der American League in die Playoffs und diese Rolle konnten sie eindrucksvoll unterstreichen: Mit 7 Siegen in Serie sind sie noch ungeschlagen, dabei räumten sie die Seattle Mariners (#5) und New York Yankees (#2) aus dem Weg. Auch wenn das beeindruckend klingt, so waren fast alle Spiele äußerst knapp und oftmals konnte Houston noch gerade so den Kopf aus der Schlinge ziehen.

Die Phillies hingegen sind die Cinderella-Story in diesem Jahr. Während der Saison wechselten sie ihren Manager und konnten am Ende gerade noch als #6 Seed die erste Playoffteilnahme seit 11 Jahren festmachen. Dort schalteten sie dann überraschend die Division Sieger aus St. Louis in zwei Spielen aus, anschließend gelang ein 3-1 Upset über den amtierenden Champion aus Atlanta. In der NLCS war #5 San Diego mit 4-1 dann auch kein Match mehr.

Home Advantage: Houston hat Heimvorteil. Spiel 1,2 sowie 6 und 7 werden im Minute Maid Park stattfinden.

Manager: Mit Dusty Baker steht eine absolute Legende an der Seitenlinie der Astros. Mit 2093 Siegen ist er der Coach mit den meisten Wins ohne einen World Series Titel. Dabei war er mehrfach knapp dran. 2002 coachte er die San Francisco Giants, die eine 3-2 Führung gegen die Angels verspielten. 2003 sah er als Manager der Cubs wie Steve Bartman den verhängnisvollen Ball gegen die Marlins fing. The Athletic hat vor einem Monat ein sehr lesenswertes und vor allem witziges Portrait mit Stimmen von Weggefährten über ihn gemacht.

Bei Philadelphia steht mit Rob Thompson ein relativ unbeschriebenes Blatt in der Verantwortung. Zunächst Bench Coach, übernahm er nach der Entlassung von Joe Girardi interimsweise das Zepter als Manager. Erst vor drei Wochen haben die Phillies ihn ganz offiziell mit einem längerfristigen Vertrag zum Manager gemacht. Seit er übernommen hat, stehen die Phillies bei 65-46 und schafften noch den Einzug in die Playoffs.

Fazit: Hier tut sich nicht viel.

Pitching: Die Astros haben eine der besten Pitching-Staffs der jüngeren Zeit. Sie haben eine so große Auswahl an guten Startern, dass sie ein paar davon in den Bullpen verschieben oder gar nicht erst nominieren mussten. Dort hört der Überfluss an guten Pitchern aber nicht auf. Ryne Stanek war in der Saison ein zuverlässiger Setup-Man für das 8. Inning, hat in der gesamten Postseason aber erst in zwei Spielen gepitcht, ganz einfach weil Houston immer einen anderen Pitcher ins Spiel werfen kann, der abliefert. Bekannte Namen sind natürlich Justin Verlander, der Spiel 1 starten wird sowie Framber Valdez. Aber auch Christian Javier oder Lance McCullers Jr. kennt man aus den World Series der vergangenen Jahre.

Die Phillies haben mit Zack Wheeler, Aaron Nola und Ranger Suarez nur drei „echte“ Starter in dieser Postseason. Gerade Wheeler hat aber bisher unglaublich dominiert und ist meiner Meinung nach der beste Pitcher der bisherigen Playoffs gewesen. Nola ist das eigentliche Ass der Rotation, Ranger Suarez fällt etwas ab, war aber in der Postseason bisher auch sehr stark. Dahinter gibt es mit Seranthony Dominguez und Jose Alvarado zwei dominante Pitcher für das 8. und 9. Inning. Die Frage wird sein, wie die Phillies die Zeit zwischen Starter und 8. Inning überbrücken werden. Wenn die Starter tief ins Spiel pitchen, sieht es sehr gut aus für Philadelphia. Wenn nicht, müssen die Phillies hoffen, dass Syndergaard, Andrew Bellati oder David Robertson den Laden dicht halten - riskant.

Fazit: In der Spitze können die Phillies mithalten oder sind sogar besser besetzt, in der Breite sind die Astros stärker - leichter Vorteil Houston.

Hitting:

Astros Probable Lineup

Spot Name Hits HR RBI SO Average On Base
1 Jose Altuve 2B 3 0 0 11 .094 .171
2 Jeremy Pena SS 10 3 5 8 .303 .324
3 Yordan Alvarez DH 7 2 8 8 .241 .371
4 Alex Bregman 3B 10 2 7 2 .333 .375
5 Kyle Tucker RF 6 1 1 9 .214 .313
6 Yuli Gurriel 1B 11 2 3 0 .367 .367
7 Trey Mancini DH 0 0 1 4 .000 .133
8 Chas McCormick LF 5 2 3 5 .250 .348
9 Martin Maldonado C 3 0 1 7 .214 .353

In meiner Playoff Preview am Anfang hatte ich ja bereits Jeremy Pena, den Rookie Shortstop der Astros herausgestellt. Und der ist bisher ganz klar der MVP, nicht nur offiziell in der ALCS, sondern auch inoffiziell von Houston. Gegen Seattle gelang ihm in Spiel 3 der entscheidende Homerun zum 1:0 Sieg. In den beiden Spielen davor kommt es gar nicht erst zu den siegbringenden Homeruns von Alvarez, wenn er es nicht auf Base schafft. Und in der ALCS machte er einfach weiter. 6 Hits, 2 Doubles, 2 Homeruns und 4 RBI sind allesamt Spitzenwerte seines Teams gegen die Yankees.
Dahinter warten mit Yordan Alvarez und Alex Bregman zwei Powerthreats. Aber auch das Bottom Lineup von den Astros hat bisher überraschend gut performt. Selbst Catcher Martin Maldonado, ein defensiver Wizard der wirklich nur für seine Defense spielt und offensiv unbrauchbar ist, hat gegen die Yankees wichtige Hits bzw. Walks erarbeitet. Der alte Gurriel hatte zwar keine gute Saison, läuft in der Postseason aber einmal mehr zur Höchstform auf.
Die große Enttäuschung bisher ist Leadoff Hitter Jose Altuve, der in den Playoffs einen Average von 0.94 auflegt und selbst unter den Hits waren noch einige glückliche Blooper dabei. Auch der in der Saison ertradete Trey Mancini konnte als Designated Hitter noch nicht überzeugen.

Phillies Probable Lineup

Spot Name Hits HR RBI SO Average On Base
1 Kyle Schwarber LF 7 3 6 11 .200 .375
2 Rhys Hoskins 1B 8 5 11 14 .182 .234
3 J.T. Realmuto C 10 2 3 12 .244 .326
4 Bryce Harper DH 18 5 11 7 .419 .444
5 Nick Castellanos RF 9 0 6 8 .220 .273
6 Alec Bohm 3B 7 0 5 9 .189 .262
7 Bryson Stott SS 6 0 3 7 .200 .273
8 Jean Segura 2B 9 0 5 8 .257 .316
9 Brandon Marsh CF 4 1 4 13 .154 .214

Die Phillies setzen ganz auf ihre Homerunpower. Kyle Schwarber ist ein typischer 3 Outcome Spieler: Entweder walkt er, Striked aus, oder er schlägt eben einen Homerun. 46 davon erzielte er in der regulären Saison, drei sind in den Playoffs dazugekommen. Rhys Hoskins legte 30 davon in der Saison auf, dennoch steckte er zu Beginn der Playoffs in einem richtigen Slump. Seit seinem Homerun inklusive Bat-Spike gegen die Braves ist das aber alles vergessen. Mit Realmuto hat Philadelphia im Gesamtpaket offensive+defensive den besten Catcher der Liga. Hinter ihm spielt Bryce Harper eine Postseason für die Geschichtsbücher. Er ist ohne Frage der ligaweite MVP der Postseason 2022. Ohne ihn würden die Phillies nicht hier stehen.
Dahinter poppen aber die ersten Fragezeichen auf. Castellanos ist extrem Swing-Happy, egal wie weit der Pitch auch außerhalb der Zone ist. Bohm, Segura und Stott hatten ihre Momente in dieser Postseason, sind aber keine Spieler auf die man sich unbedingt verlassen will. Marsh ist ein rein defensiver Spieler für das Centerfield.

Fazit: Das Lineup der Astros hat weniger Löcher, hier kann jeder das Inning am Laufen halten. Dafür ist die obere Hälfte der Phillies heiß und immer für einen Homerun gut. Ausgeglichen.

Defensive:
Houston hat eine Defensive die über jeden Zweifel erhaben ist. Sie sind auf fast jeder Postion zuverlässig besetzt, Ausnahme ist Yordan Alvarez im Left Field, den man aber im Zweifel auch als DH aufstellen könnte. Den Feldspielern unterlief in der Postseason bisher nur ein einziger Error.

Bei Philadelphia weiß man gar nicht, wo man anfangen soll. Das ist in seiner Gesamtheit wirklich schwach und gegen die Padres unterliefen den Phillies auch mehrere, teils peinliche Error. Houston wird das wie schon gegen New York bestrafen. CF Brandon Marsh ist nur im Lineup. weil das Corner Outfield bestehend aus Castellanos und Schwarber langsam und unzuverlässig ist. Bohm an dritter Base und Hoskins an 1B sind ebenfalls potentielle Schwachstellen in der Defensive. Mit Edmundo Sosa haben die Phillies noch einen starken Verteidiger auf der Bank, der bei Bedarf auf Shortstop oder dritter Base eingewechselt werden kann. Ebenso kann man bei einer knappen Führung darauf setzen, dass Matt Vierling im Outfield eingewechselt wird.

Fazit: Klarer Vorteil Houston

Gesamtfazit: Die Phillies erinnern mich sehr krass an die Nationals 2019. Auch die hatten ein paar richtig starke Starting Pitcher (Strasburg, Scherzer, Corbin) und genau zwei sehr verlässliche Reliefpitcher (Doolittle, Hudson) mit denen sie irgendwie über die Runden gekommen sind. Offensiv waren es damals Juan Soto und Anthony Rendon, die die Nats durch die Postseason trugen, mit Howie Kendrick als überraschendem Clutch und Power Bat. Ganz wie Harper, Schwarber und jetzt Hoskins. Auch die Nats waren in jeder Serie Underdog, auch sie schlugen die Astros in der World Series.

Die Astros sind trotzdem noch ungeschlagen und haben wenig Lust, wieder in der World Series zu verlieren. Sie nutzen gnadenlos jeden Fehler aus, sind unglaublich Clutch und abgebrüht in engen Situationen und haben von der Qualität gesehen den Vorteil.
Ich habe irgendwo einen Tweet gelesen der ungefähr so war: Entweder gewinnen die Phillies in Spiel 7, oder die Astros sweepen die Serie. und genau so fühlt es sich meiner Meinung nach an.

TV Schedule

Game 1: Nacht von Freitag auf Samstag, 02:03 Uhr
Game 2: Nacht von Samstag auf Sonntag, 02:03 Uhr

Game 3: Nacht von Montag auf Dienstag, 01:03 Uhr
Game 4: Nacht von Dienstag auf Mittwoch, 01:03 Uhr
Game 5: Nacht von Mittwoch auf Donnerstag, 01:03 Uhr

Game 6: Nacht von Freitag auf Samstag, 01:03 Uhr
Game 7: Nacht von Samstag auf Sonntag, 01:03 Uhr

Das wird übrigens die erste World Series in diesem Jahrtausend sein, die nicht von Joe Buck gecallt werden wird, weil der zu ESPN gewechselt ist. Stattdessen wird Joe Davis am Call sein, bekannt als Play by Play Kommentator der Dodgers und aus der NFL Redzone. Er hat auch den Homerun von Harper kommentiert. Der Rest des Teams bleibt zum Glück erhalten. John Smoltz ist mit Tony Romo der beste Analyst den es im US Sport gibt und an den Seitenlinien werden Tom Verducci und Ken Rosenthal ihr Ding machen.

Ich bin heiß. und tatsächlich habe ich mich noch nicht festgelegt, wem ich die Daumen drücke. Dusty Baker würde ich es sehr gönnen und die Astros hätten den Titel nach dieser Saison verdient. Die Underdogstory aus Philadelphia inklusive Legacy-Run von Bryce Harper ist aber auch sehr geil, auch wenn ich mit den Phillies sonst wirklich gar nichts anfangen kann.

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WORLD SERIES RECAP

#1 Houston Astros (106-56) vs. Philadelphia Phillies (87-75) #6

Eine gute und ereignisreiche World Series geht zuende.

Game 1

Team Starting-Pitcher
PHI Aaron Nola
HOU Justin Verlander
Teams 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 R H E
PHI 0 0 0 3 2 0 0 0 0 1 6 9 0
HOU 0 2 3 0 0 0 0 0 0 0 5 10 0

Die Eröffnungspartie war gleich mal eines der besten Game 1s in der World Series Geschichte. Kyle Tucker haute gleich zwei Homeruns für eine frühe 5:0 Führung für die Astros raus. Doch die Phillies steckten nicht auf und brachten Justin Verlander in die Bredouille. Dusty Baker ließ ihn das fünfte Inning zuende pitchen, anstatt früher einen Reliever zu bringen - so gelang JT Realmuto noch ein 2 Run Double, was den Ausgleich brachte.
Rob Thomson zeigte dann mal gleich, wie aggressiv er diese Serie managen würde - ein Schachzug der sich in Spiel 1 auszahlte, aber später noch rächen sollte. Er brachte nämlich gleich im fünften Inning mit Jose Alvarado seinen Closer, um das Momentum nach dem Ausgleich zu halten. Im sechsten Inning brachte er dann sogar mit Ranger Suarez den nominellen Starter für Spiel 3 aus dem Bullpen. Seranthony Dominguez pitchte 1.2 Innings. Alles ultra-aggressive Moves, die sich aber in Spiel 1 auszahlten. Auch dank Nick Castellanos, der mit 2 Aus und Runner auf 2 im neunten Inning den Game Saving Catch des Tages machte.

Fängt er den Ball nicht, ist das Spiel vorbei. So ging das Spiel in Extra Innings, wo JT Realmuto mit einem Single Homerun das Comeback und die Überraschung in Spiel 1 perfekt machte.

Justin Verlander wartete somit weiterhin auf seinen ersten Sieg in der World Series. Seine Bilanz bis dahin war 0-6.

Game 2

Team Pitcher
HOU Framber Valdez
PHI Zack Wheeler
Teams 1 2 3 4 5 6 7 8 9 R H E
PHI 0 0 0 0 0 0 1 0 1 2 6 1
HOU 3 0 0 0 2 0 0 0 x 5 7 2

Irgendwas war mit Wheeler nicht in Ordnung. Seine Fastballgeschwindigkeit war niedriger als sonst und die Astros zogen daraus direkt ihren Vorteil. First Pitch Double von Altuve, First Pitch Double von Pena und nach zwei Pitches führten die Astros schon 1:0. Ein Double von Alvarez und ein Wurffehler der Phillies Defense ließ zwei weitere Runs scoren. Philadelphia war mit den Curveballs von Framber Valdez überfordert und kam erst im achten Inning nochmal bedrohlich nahe.

Spiel 2 war auch das erste „perfect game“ eines Homeplate Umpires seit der elektronischen Datenaufzeichnung (über 17.000 Spiele).

https://twitter.com/UmpScorecards/status/1586735374985854976?s=20&t=OshShAu1izpVuXJLdd3fAA

Game 3

Team Pitcher
HOU Lance McCullers Jr.
PHI Ranger Suarez
Teams 1 2 3 4 5 6 7 8 9 R H E
HOU 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 5 0
PHI 2 2 0 0 3 0 0 0 0 7 7 2

Spiel 3 wurde durch schlechtes Wetter einen Tag nach hinten geschoben - ein Vorteil für die Phillies, die somit Ranger Suarez starten lassen konnten, der nach seinem Reliefeinsatz in Spiel 1 eigentlich nicht für Spiel 3 vorgesehen war.
Die Phillies waren im ersten World Series Heimspiel seit 2009 on Fire. Von den 7 Hits waren 5 Homeruns, eingestellter Rekord in einem World Series Spiel. Es schien so, als ob die Phillies Batter irgendetwas bei Lance McCullers gesehen hatten, was ihnen verriert, welcher Pitch kommen würde. Bryce Harper durfte den Homerunreigen eröffnen.

Durch die hohe Führung konnten die Phillies ihre besten Reliever schonen.

Game 4

Team Pitcher
HOU Christian Javier
PHI Aaron Nola
Teams 1 2 3 4 5 6 7 8 9 R H E
HOU 0 0 0 0 5 0 0 0 0 5 10 0
PHI 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0

Es ging hin und her in der Serie. Schlugen die Phillies in Spiel 3 noch 5 Homeruns, gab es in Spiel 4 sensationell einen No-Hitter der Astros Pitching Staff. Christian Javier pitchte überragende 6 Innings, danach übernahmen Abreu, Montero und Pressly und ließen ebenfalls keinen Hit mehr zu. Dies ist erst der dritte No Hitter in der Postseason Geschichte und der zweite in der World Series Geschichte (Don Larsen pitchte 1956 ein Perfect Game).
Die Astros konnten offensiv im fünften Inning mit 0 Aus die Bases laden. Rob Thomson entschied sich einmal mehr Jose Alvarado einzuwechseln, doch dieses Mal ging die Rechnung nicht auf. Mit dem ersten Pitch traf er Alvarez und ließ somit den ersten Run zu. Danach gelang Tucker ein Double gegen ihn, nach einem Sacrifice Fly und einem weiteren Hit von Gurriel stand es 5:0 und Alvarado hatte immer noch nur 1 Aus geschafft.

Game 5

Team Pitcher
HOU Justin Verlander
PHI Noah Syndergaard
Teams 1 2 3 4 5 6 7 8 9 R H E
HOU 1 0 0 1 0 0 0 1 0 3 9 0
PHI 1 0 0 0 0 0 0 1 0 2 6 1

Nach dem No Hitter waren die Astros wieder in der Favoritenrolle. In Spiel 5 konnte Houston mit Verlander starten, während die Phillies ein Bullpen Spiel bestreiten mussten. Zwar wäre Wheeler theoretisch verfügbar gewesen, allerdings wollte man ihm einen extra Tag Pause geben. So startete Syndergaard.
Nachdem die Astros wieder wie die Feuerwehr durch ein Triple von Altuve und einen RBI Hit von Pena loslegten, kam Syndergaard immer besser ins Spiel.
Auf der anderen Seite gelang Schwarber ein Leadoff Homerun.

Die Phillies konnten immer wieder viele Läufer auf die Base bringen, im Gegensatz zu Spiel 1 gelang es ihnen aber nicht, in den entscheidenden Situationen die Hits zu machen. Pena brachte die Astros mit einem Homerun im vierten Inning in Führung, im achten Inning gab es einen weiteren Insurance-Run.
Die Phillies steckten aber nicht auf. Zwei Walks und ein Single von Jean Segura brachten einen Run rein und einen Läufer auf dritter Base mit einem Aus. Brandon Marsh strikte nach drei Pitches aus, dann kam Kyle Schwarber an den Schlag. Seine Rakete in Richtung 1st Base wurde sensationall von Mancini gefieldet, der erst in diesem Inning eingewechselt wurde, da sich Gurriel eine Knieverletzung bei einem Rundown zugezogen hatte.

Doch das sollte nicht die einzige sensationelle Aktion der Astros Defense bleiben. Im neunten Inning gelang Chas McCormick der Catch seines Lebens

https://twitter.com/JomboyMedia/status/1588627497746563072?s=20&t=OshShAu1izpVuXJLdd3fAA

Spiel 5 ging harscharf an die Astros, die nun alle Trümpfe in der Hand hielten und Justin Verlander konnte seinen ersten World Series Sieg verzeichnen.

Game 6

Team Pitcher
PHI Zack Wheeler
HOU Framber Valdez
Teams 1 2 3 4 5 6 7 8 9 R H E
HOU 0 0 0 0 0 1 0 0 0 1 3 1
PHI 0 0 0 0 0 4 0 0 0 4 7 0

Nach der Verletzung in Spiel 5 war klar, dass Yuli Gurriel nicht mehr für die Astros spielen können würde. Das war ein Vorteil für die Phillies, da mit Trey Mancini ein schwacher Hitter in das Lineup an die erste Base rückte.
Pitcher Framber Valdez war nicht ansatzweise so dominant wie noch in Spiel 2. Die Phillies hatten aber eine ganze Menge Pech - Edmundo Sosa verpasste um ein Haar eine frühe Führung für Philadelphia.

Beide Pitcher ließen keine Runs zu, wobei Valdez deutlich mehr Pitches benötigte als Wheeler, der relativ problemlos durch das Astros Lineup pflügte. Einmal mehr war es Schwarber, der einen Homerun zur Führung erzielen konnte.

Im Bottom 6 kam dann aber der Moment, in dem Rob Thomson sein aggressives Management auf die Füße fiel. Mit einem Läufer auf erster Base und einem Aus schlug Jeremy Pena ein Single, durch welches der Runner auf die dritte Base vorrücken konnte. Obwohl Wheeler nur 70 Pitches zu diesem Zeitpunkt geworfen hatte, wurde er sofort aus dem Spiel genommen. Yordan Alvarez war am Schlag und einmal mehr Jose Alvarado sollte die Situation entschärfen. Das lief, nunja, nicht so wie gewollt. Nach zwei vogelwilden Pitches ließ er den nächsten direkt über die Platte, Alvarez ließ sich nicht zweimal bitten und produzierte den zweitlängsten Homerun der World Series Geschichte.

Je öfter du deine Reliever gegen bestimmte Spieler einsetzt, desto weniger effektiv werden sie. Das war bereits das vierte Mal in der Serie, dass Alvarado gegen Alvarez pitchen sollte und dass dieser Moment kommen würde war abzusehen, spätestens seitdem Alvarado im Spiel zuvor schon fünf Runs kassierte als er bei Bases Loaded eingewechselt wurde.
Im Rückblick wird dieser Moment wohl ähnlich legendär wie vor zwei Jahren, als Blake Snell in der World Series ebenfalls nach einem dominanten Spiel 6 auf der Siegerstraße liegend sofort gepullt wurde und die Rays dann noch das Spiel verloren.

Den Astros gelang in diesem Inning noch ein weiterer Insurance Run und Houston ließ in der Folge nichts mehr anbrennen.

Jeremy Pena wurde der World Series MVP, der erste Rookie Position Player in der Geschichte dem dies gelang.
Dusty Baker ist mit 73 Jahren der älteste Meister-Coach der Geschichte.

Insgesamt ein verdienter Titel. Die Astros waren das beste Team der AL über die Saison gesehen und auch das beste Team in den Playoffs. Dabei war die Offensive gar nicht mal überragend. Mancini und Aledmys Diaz teilten sich z.B. den Designated Hitter Spot im Lineup und gingen ein kombiniertes 2 für 43. In den entscheidenden Momenten waren sie aber einfach da. Alvarez schlug drei Homeruns in den Playoffs, dazwischen kam fast gar nichts von ihm. Aber genau diese drei Homeruns waren allesamt Game-Winning Homer, die einen Rückstand in eine Führung umdrehten. Dazu war das Pitching einfach stark.

https://twitter.com/ESPNStatsInfo/status/1589102415223132161?s=20&t=sHQQwDUxCWwxLt11lEX0MQ

Die Astros waren nicht flashy, aber konstant und haben seriös ihren Stiefel gespielt. Einen großen Teil ihrer Pitching Staff haben sie selbst in den Lateinamerikanischen Gebieten gescoutet und für wenig Geld verpflichtet und entwickelt.
Die Entscheidung, Carlos Correa in der Free Agency gehen zu lassen und dafür auf Jeremy Pena zu setzen, hat sich vollends ausgezahlt.
Mit diesem Kader werden die Astros auch nächstes Jahr wieder Favorit auf den Titel sein.
Ich glaube aber, wenn sie nicht in der American League sondern in der National League gespielt hätten, hätte es mehr Herausforderungen in den Playoffs gegeben.

Bei den Phillies bin ich mir unsicher, ob sie nächste Saison in die Postseason kommen. Mit den Mets und Braves haben sie zwei Teams in der Division, die sicher wieder um die 100 Spiele gewinnen werden. Gut möglich, dass sie wieder nur auf Platz 3 kommen und sich irgendwie über die Wild Card qualifizieren müssen.

Insgesamt eine sehr starke Postseason mit vielen spannenden Serien, einigen sensationellen Homeruns und einer guten World Series. Der Comeback Sieg in Spiel 1, der No Hitter in Spiel 4, McCormicks Catch in Spiel 5, Alvarez Homer in Spiel 6, es gab einige „memorable Moments“. Für ein all-time Classic hat lediglich noch Spiel 7 gefehlt.

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Das hab ich zufällig sogar live gesehen. Wie hoch ist bitte diese Wand und wie oft fliegt da ein Ball drüber? Oder war das so ein one of a million shots Ding?

Die Wand ist 15 Meter hoch und in der Regel fliegt da kein Ball rüber, die Astros Spieler konnten sich nur an einen Spieler erinnern, der da mal einen Ball hochgeschlagen hat.

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uff! DeGrom zu den Texas Rangers

https://twitter.com/TalkinBaseball_/status/1598846681608589312?s=20&t=myMIYc3gYd74So7m_eb1zQ

DeGrom verloren, Verlander gewonnen.

https://twitter.com/MLBONFOX/status/1599817411846631424?t=xvlyYdvj9_ouAXk2_lxBCw&s=19

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und die Phillies rüsten nach der verlorenen World Series auf und holen sich den Shortstop der Dodgers

https://twitter.com/Ken_Rosenthal/status/1599851400791355392?t=Ar_bxXPChBeFja980zwFMg&s=19

11 Jahre :face_with_monocle:

Ist etwa im Baseball nichts ungewöhnliches.
In MLB und NHL gabs auch schon noch längere Verträge.

In diesem Fall auch nicht ganz risikolos, der Vertrag geht bis zum 40. Lebensjahr von Turner. Ein Spieler, der hauptsächlich von seiner unglaublichen Geschwindigkeit lebt. Das wird sehr spannend, wie der Vertrag in 4-5 Jahren aussehen wird

Sicher ist so ein langer Vertrag nie ohne Risiko. Und mit 40 wird er auch nicht mehr soviele SBs haben wie jetzt.
Aber ohne die Verträgslänge hätte er halt wahrscheinlich überhaupt nicht in Philadelphia unterschrieben.

Das stimmt wohl, aber gerade auf Shortstop brauchst du auch die Schnelligkeit. Ich kann mir hier eben vorstellen dass es nicht nur 2-3 schlechte Jahre am Ende sind, sondern recht schnell zum Albatross werden könnte.

Der Hauptpreis ist auch vom Markt: Aaron Judge kehrt zu den Yankees zurück.

https://twitter.com/Ken_Rosenthal/status/1600480992682119169?s=20&t=95oHMuJwpLs3F_RvO3OPZg

Vor dieser Saison hatte Judge ein Angebot über 7 Jahre und $213.5M abgelehnt. Da zahlen die Yankees jetzt ordentlich drauf.

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Aus Sicht von Judge also alles richtig gemacht.

Aber auch hier die gleiche Thematik: im letzten Jahr des Vertrags wird er auch schon 40 sein und ist dann im besten Fall ein reiner DH-Slugger. Jedenfalls kein everyday OF mehr.

und es geht noch extremer. Die Giants möchten mit den Dodgers und Padres um die NL West mitreden.

https://twitter.com/Ken_Rosenthal/status/1602889234150572032?t=OWlmyhSTM--GRlTQHqZg2w&s=19

Damit sind diese Offseason schon fast 3 Milliarden Dollar an Free Agents vergeben worden. und mit Carlos Rodon (SP, San Francisco) und Dansby Swanson (SS, Atlanta) sind noch zwei A+ Free Agents auf dem Markt, die ebenfalls dreistellige Millionenverträge bekommen werden

Damit sich die NFL Leute auch was darunter vorstellen können: das sind also Spieler in der Kategorie Foles und Kaepernick?

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So ganz verstehe ich deinen Vergleich nicht, aber stell dir vor Mahomes, Josh Allen, Justin Jefferson und Cooper Kupp sind Free Agents. Dein Team geht leer aus und holt sich stattdessen CeeDee Lamb und Justin Herbert als Alternative

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War ein dummer Scherz: Ich hab Mal nach einem Fantasy draft meine QB mit A+ oder 1+ bewertet. Das waren foles und kaep. Die waren dann gar nicht gut …

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Woah :ulaugh:
Gestern Abend kam die Meldung, dass die Vorstellungs-PK von Correa die für den Abend angesetzt war verschoben wurde, weil angeblich noch Unklarheiten bezüglich des Medizinchecks bestanden.

Jetzt kommt das hier:

https://twitter.com/JonHeyman/status/1605467617019527168?t=j5WcZmDENE9c0q83_22Bhw&s=19

Angeblich ist der Deal wegen des Medizinchecks durchgefallen und die Mets haben unter dem Radar dazwischengefunkt.

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Krasse Story.

Ich finds gut, weil ich die Mets viel häufiger und lieber sehe als die Giants.
Wird ein geiles linkes IF mit Correa und Lindor.

Da die Mets sowas wie mein Lieblingsteam sind wenn man es so nennen will, finde ich das auch gut. Bei den Giants wäre er wahrscheinlich als guter Spieler in einer durchschnittlichen Mannschaft abgetaucht, jetzt steht er im Spotlight. Allerdings überrascht es mich schon, dass es ausgerechnet die Mets sind, wo er jetzt ja eigentlich dritte Base spielen muss.