Merkste schon, oder?
Ich kenne natürlich das Gefälle in eurer Mannschaft nicht, aber aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es schwieriger wird, alle zu fordern, je größer die Unterschiede im Leistungsniveau eben sind. „Homogen gestaltetes Training“ heißt ja erstmal, dass es gleich ist für alle. Und wenn zwei Kinder einen völlig unterschiedlichen Leistungsstand haben, dann ist es in der Regel eben nicht für beide gut, die gleiche Übung zu machen. Entweder ist einer unter- oder einer überfordert. Ideal ist es, wenn alle Kinder möglichst nah am eigenen Leistungslimit trainieren, was man eben nicht darstellen kann, wenn man mit zwei (was schon Luxus ist) Trainer eine dermaßen große Gruppe zu trainieren hat. Deshalb sollte es Ziel sein, die Trainingsgruppen bzw. Mannschaften im Kinderbereich möglichst einzunivelieren, so dass jede Gruppe einen möglichst gleichen Leistungsstand in sich hat, damit alle Spieler maximal vom Training profitieren. Das muss ja auch nicht direkt Schalke oder Dortmund sein, es kann auch einfach bedeuten, dass ein Spieler innerhalb seines Vereins einen Jahrgang nach oben rückt.
Das ist absolut falsch. Ich hatte in meinen Jahren als Trainer mehrere Spieler im Team, die körperlich teilweise sehr weit hinten dran waren. Die haben sich dann eben andere Wege gesucht, um mithalten zu können. Vor allem im technischen Bereich. Etwas, von dem sie langfristig sogar eher profitieren werden, denn die körperlichen Unterschiede werden sich irgendwann größtenteils automatisch ausgleichen, den technischen Vorteil, den sie dann haben, können andere nur schwer aufholen. Bestes und extremstes Beispiel siehst du in Barcelona Paris.
Nun. Weshalb bringen wir in der Schule nicht den Sechsjährigen direkt Bruchrechnen bei?
Ohne das jetzt einzeln zu überprüfen sind das aber bei einem 23 Mann Kader dennoch rund 40%. Bei Kindern kann das auf jeden Fall noch einen Unterschied machen, ob da 10 Monate dazwischen sind oder zwei. Aber bei Erwachsenen doch sicher nicht mehr.
Es geht hier ja nicht um „entweder Einzeltraining oder hochstufen“. Warum nicht beides? Je mehr maximal wirksames und effektives Training ein Kind erhält, desto besser wird es doch. Nur weil ein Kind einen Jahrgang hoch geht, heißt es ja nicht, dass die Eltern oder sonstwer nicht weiterhin noch nebenher was machen können. Das steht doch auf einem ganz anderen Blatt. Du kannst natürlich der Meinung sein, dass das kontraproduktiv ist. Die Lehrmeinung des Hessischen Fußballverbandes, die auch während der Trainerlizenz mit Schwerpunkt Kinder/Jugend vermittelt wurde und wird, ist da halt eine andere.
Wie bereits erwähnt sind das hier keineswegs Stammtischweisheiten, sondern die Lehrmeinung des HFV, die mir während meiner Trainerausbildung vermittelt wurde. Finde es dann ehrlich gesagt ein wenig vermessen, so einen herablassenden Satz hier rein zu packen.