Selbst ich als die-hard Fleetwood-Mac-Fan muss ehrlich sagen, dass Everywhere nur netter Durchschnittspop und ungefähr der dreihundertfünfundachtzigstbeste FM-Song ist. Gegen das, was in Golden Core abgefeuert wird, sollte er bei dieser Wahl keine Chance haben dürfen.
Außerdem zünde ich hier was an, wenn Get Back rausfliegt.
Ach, das ist gut zu wissen. Ich habe überhaupt keine Ahnung von Fleetwood Mac, die immer als den okayishen Pop, wie in dem Song hier abgespeichert, aber höre immer wieder hier und da, dass die eine total wichtige und innovative Band sind.
Was muss ich da hören, um das zu verstehen?
Es fängt schon damit an, dass du unter dem Namen Fleetwood Mac drei grundverschiedene Bandphasen (und damit auch -sounds) hast, in denen zufälligerweise ausschließlich die beiden namensgebenden Herren an Schlagzeug und Bass gleich blieben: Anfangs eine Blues-Rock-Combo rund um Peter Green, dann nach Greens Ausstieg eine nicht immer glänzende, aber doch hier und da interessante Phase, in der es mit wechselnden Besetzungen mal bluesiger und mal poppiger zuging und in der erkennbar ein neuer Sound gesucht wurde, und dann ab 1974 die heute zumeist als Classic Line-up angesehene Besetzung mit Lindsey Buckingham an der Gitarre und Stevie Nicks am Mic, in der es perfekt produzierten und arrangierten Pop-Rock und brillante Songwriting-Kunst gab. Der große kommerzielle Erfolg kam in dieser dritten Phase, v.a. mit dem „Rumours“-Album 1977. Ab dem 1987er „Tango in the Night“ haben sie sich ein wenig im seichten 80s-Pop verloren (kein Zufall also, dass Everywhere dort zu finden ist).
Hier mal einige Anspieltipps in chronologischer Reihenfolge:
Und noch bevor Oberneuland erreicht ist, erscheint doch schon die nächste Runde! Vivat Streckensperrung hinter Ottersberg!
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Freunde der Sonne! Grüße aus kurz nach Sottrum. Mein Zuckelzug schleppt sich durch die abendsonnige niedersächsische Tiefebene und ich mich durch die ebenso flache Geisteswelt eures musikalischen Anspruchs. Denn mit dem Verabschieden des besten Rocksängers, den die Welt je gesehen hat, in dem Song mit dem eindrucksvollsten Riff, dass die Metalwelt je gehört hat und der mächtigsten Wiederaufnahme, den der Schwung eines Liedes je gefunden hat, geht mit „Heaven and Hell“ auch meine letzte Einsendung erhobenen Hauptes, aber geschlagen aus dem Wettbewerb.
Auch die Verwirrten Fische Radioheads schwimmen unter der Brücke der Chili Peppers hinweg in den unendlichen Äther des Ausgeschieden-Seins. Macht Euch nichts draus, kleine Arpeggios, wer will schon bleiben, wo sich Red Hot Linkin Bizkit „Gute Nacht“ sagen…
Die norwegischen Tausendsassa Motorpsycho müssen ebenso den Hut nehmen. Das eingereichte, recht sperrige Frühwerk war der Mehrheit der Abstimmenden zu anstrengend und es goutierte lieber das seichte Spätwerk Fleetwood Macs.
Schließlich muss sich ein Favorit auf den Gesamttitel früh verabschieden. Die vier englischen Freunde George, Paul, Ringo und John kommen nicht mehr „Back!“ und lassen lieber den erneut siegenden „Simpsons“ des Songconteast den Vortritt anstatt völlig kalifornisiert zu werden. 1970 wäre das Voting angesichts der Top-Chartsplatzierungen von 1, 1 und 1 in USA,UK,D anders ausgefallen…
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Black Sabbath - Heaven and Hell
Chartplatzierungen:
US -
UK -
DE -
Platzierung Rolling Stones best 500 Songs: -
Spotifystreams: 123 Mio.
Youtubestreams: 11 Mio.
Radiohead – Weird Fishes/Arpeggi
Chartplatzierungen:
US -
UK -
DE -
Platzierung Rolling Stones best 500 Songs: -
Spotifystreams: 182 Mio.
Youtubestreams: 2,8 Mio.
Motorpsycho – The Golden Core
Chartplatzierungen:
US -
UK -
DE -
Platzierung Rolling Stones best 500 Songs: -
Spotifystreams: 127 Tsd.
Youtubestreams: 46 Tsd.
The Beatles - Get back
Chartplatzierungen:
US 1
UK 1
DE 1
Platzierung Rolling Stones best 500 Songs:
Spotifystreams: 174 Mio.
Youtubestreams: 22 Mio.
So bietet sich nun die nächste Möglichkeit zu zeigen, welch verdorbenen Geschmack die sofacoach-Mehrheit besitzt. Eine nette Mischung aus Neueinsteigern und Altbewährtem wirft ihre musikalische Intigrität in den Ring, um dort von der schnöden Ignoranz der Masse zerrissen zu werden. Viel Spaß dabei!
Joah, da dürfte sich auch mein dritter Song verabschieden. Und das obwohl Iggy mit 76 noch mehr Rock’n’Roll in der rechten Brustwarze hat, als die gesamte Diskographie der Gallaghers…