Sofacoach wählt den besten Song aller Zeiten

Dann hast Du einen sehr eingeschränkten Bekanntenkreis, möchte ich sagen.
Aber etwas stimmt daran ja schon. Sachen, mit denen man aufwächst bzw. bestimmte Emotionen das erste Mal erlebt, bleiben länger hängen und sind positiver besetzt als beim x-ten Mal. Insofern ist mein Running Wild dein Linkin Park. Und dass die beliebt waren, zeigt ja schon deren Chartpositionen.

Und da ich das Gefühl habe, dass mein und anderer Leute Gehate hier etwas als arrogante Besserwisserei bzw. Distinktion wahrgenommen werden:
Ja, Geschmack ist verschieden und tatsächlich nicht diskutierbar. Ich kann jemandem nicht ausreden, etwas schön zu finden (so absurd es mir auch erscheinen mag).
Ich kann aber schon zu erklären versuchen, was meine GRÜNDE sind, dass mir das eine gefällt und das andere nicht. Das ist für mich im Übrigen das Spannendste an diesem gesamten Projekt: Mir (zum Teil) bewusst zu werden, WARUM ich eigentlich dieses mag und jenes hate. Und ich kann nicht ganz aus meiner missionarischen Haut, dass ich damit auch bei Geschmacksfragen einen Blick auf eine Kunst liefern will, der bei anderen den Gedanken anstößt, ob eine gewisse Sache schon alles sein soll. Und dabei ist Ziel gar nicht, mich selbst dadurch zu bestätigen, dass alle meinen Geschmack übernehmen. Sondern ich habe so viel wunderbare Sachen erlebt, dass ich denke, das könnten andere doch auch haben, wenn sie ein bisschen tiefer grüben…

Aber juut, jedem Tierchen sein Plesierchen. In diesem Sinne noch kurz die aktuelle Bewertung und dann kommt die neue Runde:

David vs LP

Um mal auf Luke anzuspielen: Ich kenne wirklich niemanden, der im Jahr 2000-2005 älter als 25 war und auf Linkin Park auch nur einen Pfifferling gegeben hat. Ich fand die damals schon irrsinnig austauschbar, wirklich unerträglich schlimm gerappt und damit nur leicht besser als dieses „Butterfly“, was wohl der negative Höhepunkt dieser Musikrichting war. Nur halt der Sänger, der kann wirklich gut singen und sticht heraus…
Ich wurde als Kind von meiner vier Jahre älteren Cousine gescholten, David Bowie nicht von Rod Steward unterscheiden zu können. Seitdem habe ich aufgepasst und mag den, ohne ihn groß zu kennen.

Metallica vs Smashing Pumpkins

Die „…And Justice For All!“ dürfte eine der ersten Platten gewesen sein, die ich mir selbst gekauft habe. Völlig unpassenderweise werde ich heutzutage immer noch total nach Mittelerde geworfen, wenn ich einen Song davon höre, weil ich in dem Sommer den HdR gelesen und dazu sehr häufig dieses Album gehört habe. Das letzte richtig gute Metallica-Album, trotz allem „Scheiß-Sound“ und „Wo-ist-der-Bass“-Geplärre. Sehr prägend, daher ganz weit vorne.

Prince vs Regulate

Prince hatten wir schon. Das zweite ist wieder ein schönes Zerstören eines Vorurteils. Ich weiß, dass ich das in den 90ern ganz fürchterlich fand, weil ich aber auch so gar kein Verständnis für Soul, Funk oder Disco hatte. Jetzt will ich das eigentlich wegen der albernen Gestalten, die auf harten Gangster machen, dabei aber so eine Schnulze trällern, immer noch doof finden, muss beim Hören aber festestellen, dass das ein echt lässiger Schieber ist.

York vs Vader

Ja bitte, ist schon beeindruckend der Theme. Radiohead ist zwar richtige Musik, aber bei so eingängigem Kram ist Holland halt verloren. Oder Polen? Oder beides? Ist wahrscheinlich eh ein doofes Nazisprichwort…

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