Nach der Umfrage im September habe ich mich dazu entschieden einen neuen Spielstand im FM2022 zu beginnen. Bei der Clubauswahl hatte ich eigentlich kein Wunschteam, für mich war nur klar, dass der Verein einen nationale oder internationale Bekanntheit haben soll und inzwischen vielleicht nicht mehr auf dem Niveau spielt, dass man in der Vergangenheit schonmal erreicht hatte. Vom Prinzip her also eine ähnliche Ausgangssituation, wie bei meinem Spielstand mit dem HSV.
In Deutschland spiele ich grundsätzlich immer gerne, gerade zu Beginn eines Spielstandes, weil mir dort natürlich die Clubs und Spieler am bekanntesten sind und ich noch keine überragende Scoutingabteilung brauche.
Nach einigem Abwägen zwischen Dynamo Dresden, 1. FC Nürnberg oder 1. FC Kaiserslautern habe ich mich schließlich für den Karlsruher SC entschieden. Ein Team welches in den 90er Jahren durch zahlreiche talentierte Spieler und mitreißende Auftritte im UEFA-Cup sehr beliebt war. Wer erinnert sich nicht gerne an den jungen Mehmet Scholl, Sean Dundee oder Trainer Winfried Schäfer. Es folgten jahrelange Querelen mit einem Absturz bis in die Regionalliga sowie einer drohenen Insolvenz. Heute ist der Drittligameister von 2013 im Mittelfeld der zweiten Liga unterwegs und hat, auch aufgrund der starken Konkurrenz im deutschen Unterhaus, wenig Ambitionen perspektivisch wieder in der Bundesliga zu spielen. Genau das möchte ich gerne ändern.
Saison 1:
Die Saisonvorbereitung in der zweiten Liga ist im ersten Jahr recht kurz. So blieben gerade einmal ein paar Tage und ein Testspiel bis zum Ligaauftakt gegen den VfL Osnabrück. Somit blieb natürlich auch nur wenig Zeit, um mit dem schmalen Transferbudget (ca. 2 Millionen €) wirklich eine Verstärkung auf dem Transfermarkt zu finden. Noch vor dem ersten Spieltag wurde zudem der Stamminnenverteidiger Christoph Kobald von Mainz 05 kontaktiert, folgte dem Ruf des Geldes und wechselte für 1,6 Mio €. in die erste Liga zu den Nullfünfern.
Als Ersatz wurde auf Leihbasis Eric Martel vom 1.FC Köln für ein Jahr ausgeliehen. Ebenfalls auf Leihbasis wechselte Merveille Papela von Mainz 05. Im Laufe der Transferperiode wurde der Kader durch die Zugänge von Lukas Schleimer (Nürnberg, 300.000 €) und Finn Porath (Kiel, 45.000 €) komplettiert.
In einer engen Raute in einer 4-4-2 Formation sollte die Saison gespielt werden. Ziel sollte es ein, möglichst früh den Ball zu erobern, bei gegnerischem Ballbesitz oder eigenem Ballverlust früh ins Gegenpressing zu gehen und im eigenen Ballbesitz den Ball zu halten und hier und da tief in die Spitze zu spielen.
Die Startformation zum Saisonauftakt:
Die Viererkette agiert eher vorsichtig, der linke Außenverteidiger hat die Aufgabe das Team auch in der Offensive zu unterstützen. Als defensiver Balleroberer fungiert Gondorf vor der Viererkette, Burnic und Jensen dürfen als Carrilero bzw. Mezzala in die Halbräume vorstoßen. Dreh- und Angelpunkt der Offensive ist Wanitzek, der aufgrund einer abgelehnten Offerte aus der Bundesliga recht unzufrieden ist. Den Doppelsturm besetzen Stindl (pressender Stürmer) und Schleusener (Stoßstürmer).
Die Bank ist zumindest so besetzt, dass bei Ausfällen auf (fast) allen Positionen reagiert werden kann, allerdings ist schon ein deutliche Qualitätsunterschied zur Stammelf ersichtlich.
Zu Beginn der Saison werden überraschender Weise sehr gute Ergebnisse erzielt, wobei das Spielprinzip noch nicht so greift, wie gewünscht. Gerade Jung auf der rechten Seite schaltet sich oft in die Offensive ein und versucht unglaublich viele Flanken - die unglaublich selten zum Erfolg führen, sondern in 95 % der Fälle zu Eckbällen (die wir nie verwerten). Anfällig sind wir hingegen in der Luft und nach Standardsituationen. Wenig Gegentore fallen aus dem Spiel heraus, hat der Gegener aber einen Eckball oder einen Freistoß so kann man mit hoher Warscheinlichkeit mit einem Kopfballgegentor rechnen. Diese Schwäche bekommen wir bis zur Winterpause auch nicht abgestellt, sodass zum Ende der Hinrunde eine Niederlage und fünf Unentschieden in Folge erzielt werden.
Die meisten Tore resultieren aus sehr präzisen tiefen Pässen auf den Stoßstürmer Schleusener, der allein in der Vorrunde 14 Treffer erzielt und die Torjägerliste der zweiten Liga anführt. Das ist oft nicht schön anzuschauen, aber zumindest effektiv.
Aufgrund der Ergebnisflaute zum Jahresende wurde das taktische Konzept und die individuellen Spieler-Einstellungen eher an das vertikale Tiki-Taka angepasst. Die Formation blieb jedoch beim 4-4-2 in der Raute (ist einfach schon immer meine Lieblingsfromation).
Die Punktausbeute reichte, aufgrund des starken Saisonstarts, für Rang 2 hinter Schalke 04. Dicht hinter dem KSC folgten fast punktgleich der Hamburger SV und Hannover 96. Der Abstand zu den weiteren Verfolgern Fürth, Nürnberg, St. Pauli und Paderborn war hier aber schon auf mehr als 6 Punkte angewachsen.
In der Winterpause wollte zudem Schlüsselspieler Wanitzek endgültig den Verein verlassen. Für 2 Millionen € wechselte er in die Bundesliga zu Werder Bremen. Zudem verließen die Ergänzungsspieler Thiede (550.000 nach Rostock und der torlose Stürmer Zivzivadze (60.000 € nach Rumänien) den Verein. Als Neuzugänge konnten Moritz Heyer (450.000 €, Hamburger SV), Grant-Leon Ranos (275.000 €, Bayern II), Lenny Vallier (500.000 €, EA Guingamp) sowie der junge Portugiese Gonçalo Batalha von Sporting Lissabon verpflichtet werden (550.000 €). Heyer soll als Stammspieler im defensiven MIttelfeld von Gondorf einnehmen, Gondorf rückt dafür nach vorne auf die Position von Jensen. Dieser wiederum findet sich zu Beginn der Rückrunde immer häufiger auf der Bank wieder. Ranos soll sich im Sturm entwickeln und Lenny Vallier ist Backup für die Außenverteidiger. Hier bestand Handlungsbedarf nach dem Abgang von Thiede. Gonçalo Batalha soll Wanitzek ersetzen und rückt direkt in die Startelf als offensiver Mittelfeldspieler.
Die Rückrunde verläuft ergebnistechnisch stabil, es fallen aufgrund der taktischen Umstellungen allerdings weniger Tore (und Gegentore). MIt der Niederlage Anfang April gegn Fürth fallen wir erstmals auf Rang 4, hinter Hamburg und Hannover, zurück. Schalke 04 ist zu diesem Zeitpiunkt weit enteilt und braucht nur noch wenige Punkte für den direkten Aufstieg. Es geht für uns also um die Ränge 2-4.
Im April folgen die direkten Duelle gegen die beiden Kontrahenten aus dem hohen Norden, welche beide nur 1-1 enden. Besonders wichtig war zuvor allerdings der Sieg gegen St.Pauli, die andernfalls nochmal dichter an uns herangerückt wären. Am 33. Spieltag ging es dann „nur“ noch um Rang drei, da inwischen auch der Hamburger SV keine Punkte mehr abgegeben hat und den direkten Aufstieg als Zweiter realisieren konnte.
Vor dem letzten Spieltag liegen wir einen Punkt hinter Hannover 96 auf Rang 4, wobei wir das bessere Torverhältnis aufweisen. Unser Vorteil - Hannover muss gegen Schalke 04 spielen, die sich nicht hängen lassen und tatsächlich die Ounkte aus Hannover entführen. Es liegt also in unseren Händen den Punkt gegen Magdburg zu holen, um zumindest noch in die Relegation einzuziehen. In einer hart umkämpften Partie mit einigen gelben Karten steht es zur Pause 1-1. Die Magdeburger, bei denen es auf einem gesichertem Mittelfelrang um nichts mehr geht halten sehr gut dagegen. Schlussendlich reicht es knapp (und glücklich) zum Punktgewinn und damit zum Sprung auf Platz 3.
In der Bundesliga (Bayern wurde Meister) mussten Heidenheim und Bochum den Gang ins Unterhaus antreten. Der Gegner in der Relegation wird Darmstadt 98. Auf dem Papier könnte das tatsächlich eine machbare Aufgabe werden.
Abschlusstabelle 2.Liga
Das Hinspiel am Böllenfalltor war, anders als üblich, ein offener Schlagabtausch mit vielen Toren. Schlussendlich konnten wir uns mit einem knappen 3-2 Auswärtssieg durchsetzen und somit alle Möglichkeiten für das Rückspiel offen halten. Den entscheidenen Treffer erzielte Gondorf in der 90+2 mit einem schönen Schlenzer aus 20 Metern in den Winkel. Das Tor wurde am Saisonende auch zum Tor des Jahres gewählt.
Das Rückspiel verlief komplett anders als das Hinspiel. Ein chancenarmer grottenkick mit vielen Fehlern und hauptsächlich geplänkel in unwichtigen Bereichen des Spielfeldes. Beide Seite zeigten deutlich, dass man eigentlich nicht bundesligatauglich ist. Die Folge ist ein maues 0-0 und der damit verbundene Aufstieg des Karlsruher SC in die Bundesliga. Diese Elf hat im Heimspiel gegen Darmstadt den Aufstieg perfekt gemacht:
Man sieht, dass die Unterschiede zur Startelf am ersten Spieltag minimal sind. Schleimer ersetzt Wanitzek, ansonsten sind alle Akteure von Saisonbeginn die tragenden Säulen des Erfolges. Enttäuschend ist die Situation im Angriff. Während Schleusener in der HInrunde sehr treffesicher war, konnte er in der Rückrunde nicht an diese Leistungen anknüpfen. Zudem waren wir häufiger von Verletzungen und Sperren geplagt, sodass die komplette Breite des Kaders genutzt werden musste bzw. konnte.
Die Winterneuzugänge haben es zu großen Teilen leider nicht geschafft sich direkt in die Stammelf zu spielen. Einzig Heyer war komplett gesetzt und wurde aufgrund einer Verletzung zu Saisonende von Schleimer ersetzt. Ranos hatte eher unglückliche Auftritte und fällt am ehesten durch Chancenwucher auf, Vallier wurde regelmäßig als Joker eingesetzt, war aber komplett unauffällig. Der teurste Wintereinkauf Gonçalo Batalha wurde zu Beginn der Rückrunde oft eingesetzt, harmonierte aber nicht mit dem Angriffsduo, sodass er immer häufiger von Jensen verdrängt wurde. Ich hoffe, dass ich der talentierte Gonçalo Batalha noch entwickelt, ansonsten war es ein teures Missverständnis.
Nun steht die Vorbereitung zur neuen Saison an. Die Bundesliga ist ganz klar eine Nummer zu groß für den KSC, das Gehaltsbudget ist ohnehin fast vollständig aufgebraucht und das Transferbudget liegt nun bei etwa 10 Mio. €. Da die anderen Aufsteiger mit Schalke und Hamburg so stark und die vermeindlich einfachsten Gegner aus der Bundesliga abgestiegen sind (Heidenheim, Bichum, Darmstadt) wird das vermutlich ein hartes Lehrjahr. Ich hoffe dies als Coach zu überdauern und den Kader schonmal für den Wiederaufbau und den langfristigen Angriff auf die Bundesliga weiterentwickeln zu können. Ich hoffe der Vorstand hat Geduld…