Rock, Pop, Folk & Indiehipster

Ersteindruck WE (Arcade Fire).

Die beiden Singleauskopplungen sind zum Glück die schwächsten Tracks.

Die erste Hälfte mit dem eingängigen Age of Anxiety I (vor allem ab dem Einsetzen des New Orderschen Synth Parts) und dem tanzbaren, aber etwas repetitiven Age of Anxiety II (Rabbit Hole), die sich auch auf Reflektor gut gemacht hätten, sowie den Lennonesken End of the Empire I-III und dem artrockigen Bowieesken End of the Empire IV (Sagittarius A)* ist echt überraschend gut. Die Lyrics finde ich auch hier teilweise sehr on the nose und cringe („I unsuscribe“, „fuck season five“, „new phone, who this?“ - ernsthaft? :ulaugh:), aber das wiederum wirklich so schulterzuckend durchzuziehen nötigt mir fast schon etwas Respekt ab.

Dann kommt für mich leider ein leichter Qualitätsabfall. The Lightning I klingt ein bisschen Jugendkirchenrock, The Lightning II wie eine okaye Variante eines früheren Bruce Springsteen-inspirierten Arcade Fire Songs. Uncoditional I (Lookout Kid) ist so cheesy und cringy, dass er klingt wie aus einer ERGO Versicherungswerbung. Aber - und ich traue mich fast gar nicht das zuzugeben - er gefällt mir mit jedem Hören besser, statt mehr zu nerven. :ka:

Uncoditional II (Race and Religion) ist wieder sehr gefällig, ein 80s Kate Bush-mäßiger Pop Song mit Regine-lead Vocals a la Sprawl II mit passendem Gastauftritt von Peter Gabriel. Zum Albumabschluss WE kann ich nach dem zweimaligen Hören jetzt noch nicht viel sagen.

Die Produktion finde ich etwas gewöhnungsbedürftig - ich habe das Gefühl, das gerade Age of Anxiety I und II aber auch Uncoditional II von etwas mehr Dampf unten rum profitieren würden und The Lightning II von etwas mehr Rotz - insgesamt etwas zu sauber produziert.

Insgesamt besser als nach den ersten Singles befürchtet. Etwas… inkohärent (man schaue sich allein meine rausgehörten offensichtlichen Einflüsse an), aber auch mit 40 Minuten sehr kurzweilig und tatsächlich unterhaltsam.

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Ich fand die Singles schon nicht schlimm und freu mich einfach, dass sie wieder da sind. Schon allein deshalb, weil ich so erinnert wurde ganze Woche die alten Alben zu hören. Zum neuen kann ich noch nicht viel sagen. Der erste Durchgang hat mich zumindest nicht abgeschreckt.

Jetzt wird aber Mal das neue Album von Sharon Van Etten gehört.

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Meine braune Vinyl von Flight 13 kommt heute an, bin riesiger AF-Fan und von Anfang an dabei. Bis jetzt ist alles was ich gehört habe wieder zum Glück ein Regal höher als der Vorgänger :sunglasses:

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Als kleinen Bonus gibt’s das heute auch noch:

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Ist die ganze Zeit auf Heavy Rotation bei mir - hab’s nun 7 mal gehört und stimme voll zu. Ist (obwohl recht eingängig) ein Grower. Selbst The Lightning I/II und Uncoditional I (Lookout Kid) gefallen mir im Albumkontext richtig gut. Natürlich kein Funeral oder Suburbs (nicht, dass das jemand erwartet hätte), aber richtig gute Platte und konsistenter als EN. :up:

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Als inoffizieller Latino-Musik-Beauftragter des Forums will ich euch natürlich nicht das dritte Album eines der größten Pop-Künstlers der Welt vorenthalten. 17,4 Milliarden Streams in den letzten zwei Jahren, der erste Latino-Künstler an der Spitze der US-Album Charts mit einem rein spanischsprachigen (!) Album. Sein Künstlername bleibt weiterhin eine Katastrophe, aber auch auf seinem letzte Woche erschienenen Album „Un Verano Sin Ti“ nimmt Bad Bunny (:usad:) die Hörerschaft auf eine kleine musikalische Reise durch die Karibik. Viel Reggaeton, bisschen Reggae, bisschen Dembow, bisschen Mambo, bisschen Cumbia, bisschen Synth-Pop - es wird sich breitflächig bedient, man immer wieder von der überbordenden Kreativität überrascht. Und auch hier wieder: Alle Gastmusiker*innen kommen aus Lateinamerika, internationale Mainstream-Popnamen sucht man erfreulicherweise vergebens. Ein schönes Album für den nächsten Strandurlaub.

Anspieltipps:
Ojitos Lindos (ft. Bomba Estéreo)

Un Coco

Después de la Playa

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Erstes Mal von dem gehört, aber der Name beweist schon mal ne Menge Ironie, von daher Daumen hoch!

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Leider weiß ich nicht, wie viel Ironie da tatsächlich hinter steckt. Aber die Musik ist dennoch gut.

Das Album gefällt mir sehr gut. Gab gestern auch einen Album Release Livestream:

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So, erster Eindruck Arcade Fire:

Ist nach den beiden Vorabsingles dann komischerweise doch ganz anders als ich erwartet hatte. Und ich finde (leider) dass das Album sogar noch weniger nach den „alten“ Arcade Fire Sachen klingt als Everything Now. Gleichzeitig ist es aber in sich trotzdem irgendwie stimmiger als der Vorgänger. EN und auch Reflektor hatten für mich so langweilige bis nervige Filler drin, die das komplette Album runtergezogen haben. Die fehlen hier zum Glück.

Kann das Album nach dem ersten Hören irgendwie noch nicht so ganz einordnen, daher jetzt einfach mal aus der Hüfte die ersten Eindrücke.

Den ersten Song schon direkt vergessen und bereits beim Hören gedacht dass das ein Skipper wird. Rabbit Hole war dann besser, aber gefühlt etwas zu langatmig und repetitiv, wie oben schon beschrieben. Dann die End of Empire Dinger. Nunja. Ich glaub damit steht und fällt für mich, wie ich das Album letztendlich finde. Ich musste beim Hören auch direkt an Bowie denken. Mit dem bin ich musikalisch bis auf ein paar Songs nie so richtig warm geworden. Mir sind die beiden Lieder irgendwie zu langsam und zu speziell. Vielleicht wachsen die Songs noch, aber beim hören dachte ich leider dass das einfach nicht das ist, was ich von Arcade Fire hören will. Aber die Songs gehen schon irgendwie in Ordnung und ich kann mir vorstellen dass die noch am ehesten wachsen.

The Lightning gefällt mir im Albumkontext plötzlich ganz gut, da dort dann endlich mal das Tempo etwas anzieht und kurzweilige Songstrukturen kommen, die sofort ins Ohr gehen. Ich mag auch Unconditional Kid I. Für mich der beste Song, vermutlich weil er einfach der catchigste Song ist. Finde ihn im Vergleich auch direkt viel besser als bspw. das Äquivalent vom Vorgänger, Everything Now, bei dem ich einfach nie den ABBA Vergleich aus dem Kopf bekam. Die Indie-Rock Zeiten sind ja leider vorbei und ich denke tatsächlich dass The Lightning und vor allem UK I unterm Strich das sind was ich mir heutzutage bestenfalls von Arcade Fire noch erwarte. Halt relativ gute Pop/Rock Hymnen, bisschen Streicher etc. mit drin, passt. So kurz vor der Grenze zu „zu dick aufgetragen“, einfach unverwechselbar Arcade Fire.

Mit Unconditional II kommt dann der obligatorische Regine Song. Love it or hate it. Der Track ist diesmal ganz okay und tut niemandem weh, aber ganz ehrlich, das könnte auch ein beliebiger Song von einer Synthie-Pop Band sein. Das ist halt einfach überhaupt nicht mehr das, was man eigentlich auf einem Arcade Fire Album hören will. Zumindest nicht wenn man die Band mit den drei ersten Alben kennengelernt hat. Das klingt eher nach einem Nebenprojekt bei dem Regine einfach für ne andere Band die Lyrics übernimmt. Und das fällt dann bei so einem relativ kurzen Album mit wenigen Songs stärker ins Gewicht. Grundsätzlich mal: Wenn man das Gesamtkonstrukt des Albums mal nimmt sind das ja nur noch 6-7 richtige Songs. Das ist halt auch quantitativ einfach nicht mehr viel. Zum Vergleich: The Suburbs hatte 15, wenn man das Outro abzieht. Komischer Trend. Da kicken 0815 Songs natürlich noch mehr rein wenn du ohnehin schon nicht viel im Angebot hast. Der Closer WE ist nach dem ersten Durchgang genauso schnell vergessen wie der Opener. So n typischer fade out Song. Mal zum Vergleich die Big 3 Alben: In the Backseat, My Body is a Cage, Sprawl II. Bin ein großer Freund davon, ein Album mit einem starken Titel zu beenden. Ist hier leider auch nicht der Fall.

Unterm Strich bin ich nach dem ersten Hören froh darüber, wie anders das Album im Vergleich zum Vorgänger klingt, andererseits aber auch ein wenig enttäuscht darüber, wie anders das Album klingt. Es bleibt beim Hören einfach immer so ein wenig die Ernüchterung, in welche Richtung sich die Band seit Reflektor entwickelt hat. Und nun seit zwei Alben auch die immer weiter schwindende, enttäuschte Hoffnung, dass die Band es schafft, nochmal den Bogen zu den alten Sachen zu spannen. Ist halt leider einfach nicht mehr so richtig mein Ding was die machen. Es ist jetzt auch nicht so dass ich mir das gar nicht mehr geben kann. Aber die Songs berühren mich halt einfach nicht mehr wirklich. Ich würde ich sie mir aber live immer noch anschauen und es wäre auf jeden Fall interessant zu hören, wie die neuen Songs dann live rüberkommen.

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Das Problem ist, das man solche Bands immer an ihren Geniestreichen misst. Dadurch ist die Erwartungshaltung sehr hoch.

Mir macht das Album immer mehr Spaß. Ich messe es aber nur am Vorgänger.

Übrigens, das neue Album von Belle & Sebastian macht auch Spaß:

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Morgen wird auch ein spannender Tag. Es gibt Alben von Florence + the Machine und The Smile. Wer sind The Smile? Das sagt Google dazu: The Smile ist eine englische Rockband, bestehend aus den Radiohead-Mitgliedern Thom Yorke und Jonny Greenwood sowie Sons of Kemet-Schlagzeuger Tom Skinner. Sie werden von Nigel Godrich, dem langjährigen Produzenten von Radiohead, produziert.

Die Vorab-Tracks von The Smile sind episch.

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Ich kannte ihn bisher lustigerweise nur von seinen Auftritten bei der WWE und bin wirklich überrascht wie gut die Musik ist. Ist ja wirklich perfekt für den Sommer!

Und wo wir schon im Pop Thread sind: Ich war am Dienstag mit meiner Freundin bei Dua Lipa und auch wenn ich immer eher kleine Konzerte und Clubs bevorzuge war das wirklich eine der beeindruckendsten Shows die ich seit langem gesehen habe. Im großen Pop Einheitsbrei hat sie ja sowieso schon extrem hervorgestochen, jetzt bin ich aber endgültig großer Fan.

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Ohne den Kontext zu lesen dachte ich eben kurz es geht um Machine Gun Kelly und wollte schon zum Rant ansetzen.

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Ging natürlich um Logan Paul. :ronaldo:

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Dazu noch einmal abschließend, um die popkulturelle Relevanz des Ganzen noch einmal darzustellen: In Deutschland ist das Album zwar nicht hoch, aber immerhin auf Platz 35 gelandet. Bei den Spotify Global Top Singles der letzten Woche sieht es hingegen anders aus. Alle (!) 23 Songs vom Album in den Top 30 weltweit vertreten. :ulaugh:

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Ich mache es mal hier rein.

Guter Song, guter Text. Morgen soll der CFC natürlich trotzdem verlieren.

Und Wittenberg ist tatsächlich nciht Paris. Falls jemand von euch noch nicht dort war.

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Das macht doch direkt wieder viel mehr Freude.

Campino meinte gestern in der Ansage im Astra in Berlin auch das der Song wohl ironisch gemeint ist, inkl. musikalischer Untermalung das aber einfach keiner versteht. Also Teufel.

Das ist sehr gut:

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