4. Spider-Man: Miles Morales
Plattform: PS5 | Entwickler: Insomniac Games | Spielzeit: 17 Stunden
Zur neuen Konsole musste natürlich direkt ein neues Spiel her. Da mir Spider-Man für die PS4 in 2018 schon gut gefallen hat, fiel die Wahl auf Spider-Man: Miles Morales, welches man inoffiziell wohl als eigenständigen DLC bezeichnen kann, wie es einst bei Uncharted: The Lost Legacy der Fall war. Also ein eher kürzeres Spiel mit einigen wiederverwendeten Assets, wobei hier im Vergleich zu Lost Legacy schon deutlich mehr recycelt wurde, da man erneut durch New York City schwingt. Immerhin spielt das Geschehen diesmal um die Weihnachtszeit, was dann doch etwas Abwechslung bietet. NYC bei Schnee ist schon ein Hingucker. Insgesamt ein grafisch schönes Spiel, wenn natürlich auch noch nicht auf „DAS kann die PS5?!“-Level.
Apropos Hingucker: Am Anfang stellte sich mir die Frage, in welchem Modus ich das Spiel spielen möchte. Zur Auswahl gibt es die Modi „Leistung“ (4K 60FPS) und „Optik“ (4K + Raytracing, dafür nur 30FPS). Beides habe ich mal ausprobiert und im direkten Vergleich hat mich die Smoothness des Leistungsmodus mehr überzeugt. Ich war nie ein Prediger von 60fps, aber das ändert sich jetzt wohl. Alleine die Kamera zu bewegen macht deutlich mehr Freude. Mittlerweile wurde sogar ein 1080P 60FPS + Raytracing Modus reingepatcht, aber den habe ich nicht mehr ausprobiert.
Im Grunde ist es auch hier more of the same, aber das Gameplay macht mir immer noch großen Spaß, durch die einzigartigen Moves von Miles sogar noch mehr, als der 2018er Titel.
Ein Kritikpunkt, den ich damals angebracht hatte, wurde für mich sehr überraschend ausgemerzt. Ich zitiere aus meinem „Sofacoach Wahl - Spiel des Jahres 2018“-Post (Spider-Man damals bei mir übrigens auch auf Platz 4):
Etwas schade fand ich, dass man gewisse Abschnitte nicht ohne Kampf abschließen konnte. Es war mega befriedigend ein ganzes Lager voller Gegner unbemerkt auszuschalten, nur leider wurde dann irgendwann automatisch die nächste Welle an Gegnern ausgelöst und man musste kämpfen.
Genau das wurde jetzt geändert. Goil. Jetzt kann man Abschnitte komplett im Stealth abschließen. Habe diesen Kritikpunkt ansonsten gar nicht oft gelesen, weswegen ich davon ausgehen muss, dass Insomniac im Sofacoach-Forum liest. Grüße!
Die langsamen Story-Stealth-Missionen, bei denen man gar nicht entdeckt werden durfte , wurden damals dagegen oft kritisiert, und auch darauf hat man in diesem Teil verzichtet. Sehr schön.
Die Story ist sehr einfach gehalten und im Vergleich zum alten Spiel etwas verdichteter und lokaler. Es werden nicht ständig neue Bösewichte eingeführt, stattdessen wird sich sehr auf das Umfeld von Miles konzentriert. Diese Charaktere tragen dann auch die Geschichte mit überwiegend guten Perfomances der Darsteller. Insgesamt nichts weltbewegendes, aber halt wie ein Superheldenfilm leicht konsumierbar mit einiger Action.
Ich habe etwas gebraucht, um wieder in das Gameplay zu kommen. Der Kampf hat mich zunächst etwas überfordert, als es jedoch wieder Klick gemacht hat, hat es einfach nur gebockt. Das ist alles so gut inszeniert, sogar die einfachsten Kämpfe. Man nimmt das mittlerweile schon gar nicht mehr richtig wahr, aber eigentlich ist es unfassbar, wie geil choreographiert die Kämpfe aussehen, obwohl man das gerade selbst am Pad steuert. Die Übergänge von Kombos zu Venom-Attacken zu Finishern zu Zwischensequenzen sind ein echter Augenschmaus. Da fühlt man sich echt wie ein Superheld.
Ich würde mir mehr Spiele dieser Art wünschen, die ein Zwischenschritt zwischen zwei „kompletten“ Spielen sind, bei denen die Entwickler bereits erschaffene Welten und Assets wiederverwenden. Ich finde auch die Spielzeit völlig ausreichend. Nicht jedes Spiel muss auf 25+ Stunden aufgeblasen werden. Nur muss sich das dann auch auf den Preis auswirken. Lost Legacy war mit 40€ deutlich fairer bepreist als die 60€ für Miles. Trotzdem hatte ich wieder eine Menge Spaß im Spider-Man-Universum herum zu schwingen.