Sollte ich mal wieder einen Abend an Silvester mit mehr Leuten planen, mache ich das in meinem Stüberl.
Dann serviere ich drei Gänge wo ich immer jede viertel Stunde was reiche und gut ists.
Dann können alle anderen entspannen, ich auch beim Kochen mit Bierchen in der Hand, und vielleicht kommt man ja danach mal zum quatschen.
Vielleicht auch gleich vor Beginn allen ein gutes Neues wünschen und jedem der was von Unglück quatscht wieder raus komplimentieren.
Auf heute Abend habe ich aber tatsächlich richtig Bock.
Martini Snowflake, Jacobsmuscheln, Rinderfilet, schönes Vorspeisenbuffet und als Nachspeise Mousse au chocolat mit caramelisierte Orangenfilets und noch was und um 22.00 uhr lieg ich leicht angesäuselt und zufrieden in meinem Bettchen, wohlwissend morgen ein feines Frühstück auf mich wartet - ich glaub das mache ich jetzt jedes Jahr.
Und ich dachte immer Winterurlaub währe overrated.
Wir haben ein kleines 2er Raclette von meinen Schwiegereltern abgestaubt.
Das Teil ist uralt und deswegen großartig.
Keine kleinen nervigen Pfännchen, kein Strom, kein heißer Stein.
Die zwei Pfannen sind erst Mal relativ groß und beschichtet. Dazu werden die schön mit Brennpaste angeheizt. Da kommt wenigstens was bei rum.
Außerdem haben wir uns angewöhnt nicht alles mögliche parat zu stellen, sondern vorher 2-3 „Gerichte“ zu definieren.
Heute gibt’s:
Klassisfh: Kartoffeln, Gemüse, Käse
TexMex: Kartoffeln, Hack, Nachos, Jalapenos, Käse
Boha geil, nen alter SNES (Random andere Konsole die steinalt ist) den ich mir hole für scheiß viel Geld, 102729 Adapter, damit die Scheiße dann auf meinem 75" TV läuft und absolut scheiße aussieht. Läuft es dann, merke ich nach genau 5 Sekunden, dass das Gameplay absolut für den Arsch ist und wirklich gar keinen Spaß mehr macht.
Boha echt ey, hab ich nix für über!
Und jetzt kommt mir nicht mit „Tetris ist aber geil“. Ja, klar! Ist es auch. Aber dann zock ich das eben aufm Handy.
Obwohl das SNES da ein wirklich schlechtes Beispiel ist. Denn ein Platformer oder ein RPG aus der Zeit muss sich da nicht vor den heutigen Beispielen verstecken. Im Gegenteil, moderne Spiele bedienen sich da ja immer noch sehr stark und verwenden genau den Pixellook aus der Zeit.
Das ist noch viel schlimmer und auch massiv overrated.
Ich kann mich in der Architektur, Kunst, Musik und Film hervorragend mit Retro-Konzepten anfreunden, aber miss me with that 16bit cookie cutter Shit bei Videospielen. Gerade Streamingplattformen sind zugeschissen mit diesen Titeln, Leute ich hab Turrican 1 und 2 durchgespielt, ich muss das nicht mehr haben.
Aber das ist doch auch Retrogaming. Genauso wie das Spielen von unendlich vielen geilen alten Titeln per Emulator auf PC oder Smartphone. Wieso ist also Retrogaming per so overrated, wenn du eigentlich Leute meinst, die es super umständlich und teuer machen, also mehr wie Sammler? Oder zählt Emu + Rom nicht als Retrogaming?
Ich finde es eigentlich absolut erfrischend und gut, sich von der Vorstellung zu lösen, das neuer immer besser ist und man ständig neue Konsolen und Spiele konsumieren muss, obwohl es tausende wunderbare Spiele gibt, die man umsonst (halblegal) oder sehr, sehr günstig (gebraucht, legal) spielen kann. Und viele ältere Spiele gameplaytechnisch ja meist nicht abstinken gegen neue Titel, im Gegenteil.
Wie gesagt, ich toleriere das in anderen Schaffensformen ohne größere Probleme. In der Architektur muss das allerdings schon sehr gut gemacht sein, dieses aktuelle Bauhaus für ganz Arme kann auch kacken gehen.
Aber sich für 30 Jahre alte Pixelästhetik und Spielkonzepte begeistern: Overrated.
Also ich sag’s immer wieder. N64, Micro Machines, ein Kumpel und ein Spliff. Dir fallen definitiv sie Augen raus und das Gameplay ist ab und an höchst fragwürdig. Aber Junge, ich hatte mit modernen Games definitiv schon sehr, sehr lange keine Bauchschmerzen mehr vor Lachen. Da schon.