Wie im alten Forum findet hier alles Platz was viel zu unwichtig ist gehasst zu werden.
Aus aktuellem Anlass: Fondue.
Gestern Abend wieder gemacht und ich frage mich immernoch, was da jetzt so toll dran sein soll.
Es ist mega umständlich. Das Fleisch wird nie ideal, ist immer zu fettig. Jeder Bissen muss separat gewürzt werden. Man verliert ständig Fleisch im Fett, wenn man das Fleisch nicht aufwendig auf dem Spieß fest macht. Man hantiert ständig mit rohem Fleisch, hygienisch nicht gerade vorbildlich. Die ganze Bude riecht nach Fett. Nicht safe für Kinder. Usw.
Da schmeiß ich lieber ein schönes Stück Fleisch in die Pfanne oder auf den Grill.
Sehe ich genau so. Und neben den genannten Gründen, kommt noch ein Punkt bei Raclette und Fondue dazu… Diese dämliche Warterei. Das Essen zieht sich über Stunden, und am Ende war es dann nie geil, weil einfach nur mies gewürztes Fleisch und Gemüse entweder in Fett ertränkt oder in zu kleinen Pfännchen verbrannt wurde. Näh, das hat mit Festessen nix zu tun.
Da stell ich mich wirklich lieber den Nachmittag lang in die Küche, mache und bereite vor und koch so vor mich hin, und dann gibt es Essen. Alles auf Temperatur, vorbereitet, gewürzt, Sauce heiß und Tisch gedeckt. Das Essen wird dann bewusst genossen und dann is auch gut. Abgesehen davon, dass man sich schon bei der Vorbereitung ganz hervorragend Bier und Wein einschenken kann…
Tipp:
Geile Brühe oder gar Asiatische Suppe als Fonduetopf nehmen und Schaschlickspieß mit genügend Fleisch bestücken ( ca.4-5 Stück am unterem Ende )und dann tunken.
So macht es mir Spaß, nicht fettig und die Suppe passiert kann man am nächsten Tag auch wieder verwenden.
Die Basisversion kann mMn aber auch genau nix.
Habe den Post erst einmal meiner Frau gezeigt, weil sie genau die gleiche Argumentation fährt. Ich finde Fondue trotz der genannten Punkte eigentlich immer noch ziemlich geil, was immer wieder zu Diskussionen führt.
Und zwar alles. Selbst das Abspülen. Fondue und Raclette, viel Aufwand für wenig kulinarische Freude oder gar Überraschung.
Fleisch Fondue ist für mich ein Gag, mehr nicht. Das ist an Weihnachten bei vielen beliebt, am Besten mit gefrorenem Fleisch und fertigen Saucen. Käsefondue essen wir nur noch auswärts, allerdings sehr selten. Raclette geht auch maximal ein Mal im Jahr, danach reicht es mir. Ich finde allerdings auch andere Weihnachts Essen wie eine Gans mehr show als Genuss.
Richtiges Fondue mit hochwertigem Käse, Maizena zum Binden, Weisswein, viel Knoblauch und Kirsch und gut gepfeffert und etwas Muskat gewürzt, ist weder aufwändig noch umständlich, super fein und macht schnell satt und fröhlich. Bier statt Wein ist auch geil.
Ihr Banausen.
Pro-Tipp: Kleine Champignons zum Brot Aufspiessen und in Kirsch eintunken bevor es in den Käse geht.
Fleischfondue, bzw Fondue Chinoise (Brühe) oder Bourguignonne (Öl/Fett) ist doch kein Fondue. Tsss… Allein schon der Begriff hat nichts mit dem franz. „geschmolzen“ zu tun. Es stammt aus Asien und der Begriff wurde nur geklaut, während Fondue (it. Fonduta) aus Romandie/Savoyen/Piemont ist.
Raclette ist dann nochmals was anderes und auch sehr geil. Aber anders. Hat überhaupt gar nichts damit zu tun hier.
Raclette und Fondue (wurscht woher) gehört beides abgeschafft…
Also gerade Raclette machen wir sogar sehr oft, gerade weil es so wenig Aufwand bedeutet. Kartoffeln in Topf, wenig Gemüse schneiden, Vorbereitungen fertig. Nur abspülen ist etwas mehr, klar.
Fondue macht ihr irgendwas falsch. Wieso Fett? Wir nehmen immer Brühe, gestern kein einziges Fleischstück verloren und würzen muss man es dann auch nicht mehr. Dazu noch geile selbstgemachte Saucen und Baguette, ein Traum. Noch besser schmecken tut aber Käsefondue, auch wenn das natürlich der Supergau zum Saubermachen ist.
Warum?
Caquelon und Gabeln einweichen und dann waschen?
Brotkrümel aufsaugen, Schnapsgläser spülen, und dann will man ja auch noch was richtiges Essen.
Noch mehr essen? Nach Fondue mag ich erstmal 2 Tage nur leichte Kost.
Fondue mit zischendem Fett war bei uns an Silvester, als man noch in den Familienkreis gezwungen werden konnte, oft Tradition. Macht kulinarisch nichts her, aber es gibt einen entscheidenden Vorteil, aus dem heraus es sicher auch entwickelt wurde: Man muss sich sehr sehr lange nicht mit der nervigen Verwandtschaft unterhalten. Alle sind irgendwie extrem angespannt dabei, weil man immer Angst hat, dass man das akribische Gut im Positionsgerangel des Ölsees verliert oder sich oder wen anders verbrennt oder irgendwas etwas vom Tisch mit Ellbogen herunterrammelt. Außerdem muss man immer aufstehen, um die guten Sachen zu holen, die immer am anderen Ende des Tisches sind und natürlch dann zum Befüllen und Herausnhemen, weil der Topf zu hoch oder zu weit weg ist. Dazu zischt es schön laut. Wer dann noch reden könnte, hat sich mit hoher Wahrscheinlichkeit schon die Zunge verbrannt und in der Warterei sind alle sehr schnell so besoffen, dass es die Stimmung aus dem spießigen Mileau ins Angenehm Asoziale kippt.
Im Grunde wie ein Trinkspiel auf der müden WG-Party, nur mit Essen und heißem Fett. Nur bei sich zuhause darf man’s natürlich nie nie niemals ausrichten, eh klar.
Fondue mit Brühe > Raclette > Käsefondue > Fondue mit Fett
Vorteil aller Versionen: Es wird langsam gegessen. Man nimmt sich Zeit, quatscht und stopft so über ein paar Stunden eine ordentliche Portion in sich rein.
ACDC und die Stones. Zwei totale Schnarchkapellen mit riesen fanbase. warum auch immer.
Überhaupt viele Classic Rock-Butzen. Wer auch immer die Einschlafhilfe „Smoke on the Water“ als Manifest der harten Musik gekrönt hat, gehört mit abschätzigen Blicken bestraft.