Heute öffnen bei uns die Geschäfte. Für die Psyche mancher Menschen ist das ein guter Schritt. Viele Geschäfte locken mit bis zu 70% Rabatt, um ihre alte Ware loszuwerden. Auch das ein nachvollziehbarer Schritt. Ich rechnet am heutigen, ersten Tag mit einem Chaos und bin gespannt auf die ersten Bilder. Gehupt wurde vor dem Parkhaus schon mal gut und häufig. An den Grenzen wie in Basel gibt es wohl noch einen Einkaufstourismus wie damals nach der Öffnung der Grenzen in Deutschland.
Wenn man alle seine Aussagen der letzten 12 Monate betrachtet, habe ich spätestens jetzt eine Scheißangst.
Was ich nicht so ganz verstehe, zumindest in Österreich, was eigentlich bei Öffnungen genau alle zwei Wochen „evaluiert“ wird?
Jetzt kann man ja zu Öffnungen stehen wie man will, ich bin mittlerweile trotz meiner ausgeprägten Hypochondrie auch eher dafür, aber wie kann es sein dass man nach einem Jahr Pandemie auf Nachfrage wieso die Zahlen steigen nur folgende Antworten bekommt:
- „Weiß man nicht“
- „Kann man nicht wissen“
- „Eh überall unterschiedlich“
WIESO wissen wir das nicht? WARUM sitzen da nicht die besten Köpfe (und Computer) des Landes und verarbeiten täglich eine Fülle an Daten die uns genau diese Fragen beantwortet. Hat man schonmal das Tracing System überdacht? Wenn die Menschen keine Auskunft mehr geben wollen weil sie ihre Freunde nicht anschwärzen wollen, dann muss ich die Daten halt anonym erheben, ist mir immer noch lieber als garnichts zu haben.
Ich konnte ja dieser „Zero-Covid“ Strategie einiges abgewinnen als sie präsentiert wurde, aber ehrlich gesagt sehe ich weder das Contact-Tracing, noch unsere Verwaltung dazu im Stande das dauerhaft durchzuhalten. Ich meine hier in Österreich werden Daten per Fax verschickt, dann als PDF ausgedruckt um sie dann händisch in eine Excel Liste einzutragen, die dann als CSV-Import ins Gesundheitssystem kommt. Da wundert es mich auch nicht, dass keiner weiß woher die Infizierten eigentlich kommen, obwohl man „nur“ das Infektionsgeschehen nach den jüngsten Öffnungen überwachen hätte müssen.
Naja, der Heilands-Kanzler hat ja zumindest jetzt angekündigt, gemeinsam mit Dänemark und Israel eigene Impfstoff-Produktionen aufzunehmen. „Gegen die EU-Versager“ schrieb die Bild.
Ich hoffe nur dass niemand darauf kommt nachzusehen, welches Land den Vorsitz zum Gremium der Impfstrategie in der EU-Kommission hatte (psssssssst):
ich versteh das inzidenz-ding nicht. ich schaue immer nach den zahlen in meinem landkreis. wieviele neue meldungen da täglich eingehen. die inzidenz ist dreimal so hoch und steigt, die täglichen meldungen werden weniger. anders gesagt, der inzidenzwert ist viel höher als die täglichen meldungen aus den letzten 14 tagen. wo ist mein denkfehler?
davon abgesehen, erscheint es nur mir offensichtlich dass tschechien ein ernsthaftes problem ist?
Zwei Dinge:
- es werden oft Fälle nachgemeldet. Heißt, die täglichen Meldungen von heute werden sich die kommenden Tage höchstwahrscheinlich noch ändern
- wenn du sicherstellen willst, dass die Fallzahlen wirklich zurückgehen, musst du den Wert von heute mit dem von vor 7 Tagen vergleichen, um die üblichen Schwankungen nach Wochentag zu eliminieren.
*Tschechien
Das’ richtig. Sachsen und Bayern schicken ein bisschen Impfstoff runter die Tage.
na ich schau auf der rki seite. da haste ja den verlauf. und da kann ich mir ja sehr detailliert die letzten wochen anschauen. unsere inzidenz liegt wieder bei fast 70. es gibt aber keinen tag mit einem wert über 60. das versteh ich nicht.
wozu ich gerne mal eine aussage hätte: Wie soll mit den sicher steigenden Inzidenzen umgegangen werden, wenn die Tests ausgeweitet werden?
Gibt es Statistiken, auf wie vielen durchgeführten Tests die aktuellen Inzidenzen beruhen, um sie in Relation zu dann bald hoffentlich viel viel mehr Tests setzen zu können?
Wäre die richtige Inzidenz dann nicht Ansteckungen pro 100K Menschen pro Woche pro durchgeführte Tests?
Sonst haben wir doch ab Beginn der Test"strategie" (lustiges Wort…strategie…witzig) Inzidenzwerte, die vermutlich nicht mal im Dezember galten.
Du berücksichtigst aber schon, dass der Inzidenzwert für die Vergleichbarkeit mit anderen Landkreisen auf „pro 100.000 Personen“ umgerechnet ist, oder?
Heißt: ein Landkreis mit 60 Fällen und 50.000 Einwohnern hat eine Inzidenz von 120 für diesen Tag, ein Landkreis mit 60 Fällen und 100.000 Einwohnern hat eine Inzidenz von 60 für diesen Tag.
das macht es ja noch schlimmer. unser landkreis hat 300.000 einwohner. inzidenz bei 68. die täglichen meldungen nie über 60.
Die Inzidenz ist auf jeden Fall immer auf die letzten 7 Tage bezogen. Eine Inzidenz von 68 bei 300.000 Einwohnern bedeutet also durchschnittlich etwa 30 Ansteckungen pro Tag über die letzte Woche.
Naja, passt doch ungefähr:
Laut RKI ist eure 7-Tages-Fallzahl bei 217 Fällen (also durchschnittlich 31 pro Tag).
Inzidenzwert = 217 * 100.000 / 300.000 = 72,3. Das kommt dem tatsächlichen Wert von 68 doch ziemlich nahe.
EDIT: ja, jetzt sehe ich, was dich verwirrt hat. Inzidenzwert = durchschn. Ansteckungen der letzten 7 Tage. Ich hatte oben was von „für diesen Tag“ geschrieben, das war verwirrend.
Meine eine Oma hatte heute morgen ihre erste Impfung. Heute Nachmittag ist meine andere Oma mit ihrer ersten Impfung dran.
Langsam, ganz langsam kommt man dem Ende des Corona-Tunnels näher.
ok so richtig hab ich es noch nicht gerafft.
also fallzahl wenn wir nun am konkreten beispiel sind die 217.
dass durch die 7 tage.
ergibt 31.
also durchschnittlich 31 am tag für 300.000 einwohner.pro hunderttausend ew würde jetzt für mich bedeuten die durchschnittliche zahl von 31 durch 3 zu rechnen.
Das durch 7 ist falsch für die Inzidenzberechnung - die 7 Tage Inzidenz gibt ja die Gesamtzahl der Infektionen in den letzten 7 Tagen pro 100.000 Einwohner an, nicht die pro Tag.
alles klar. ich war bei durchschnittlichen täglichen infektionen. also die 7 tages fall zahl durch *100000/EW. in meinem fall dann 217 * 1/3. so wie es fry erklärt hat also.
da stellt sich mir die frage inwiefern der wert sinn macht?
Das normalisiert eben die Zahlen zum einen in Bezug auf die Einwohner, also gibt eine Infektionsdichte an und zum anderen rechnet es die periodischen Schwankungen unterhalb der Woche raus, also etwa dass am Wochenende weniger gemeldet wird.
Naja, man hat sich eben auf diesen Wert geeinigt und die Grenzen sinnvoll an diesen Wert angepasst. Ein 7-Tages-Wert macht schon Sinn, um unnötige Schwankungen (z.B. für Tage an Wochenenden) zu vermeiden.
Ob man den 7-Tages-Inzidenzwert jetzt noch durch 7 teilt und die Grenzen, ab denen beispielsweise Geschäfte geöffnet werden auch, ist ja wurscht.
Einziger Kritikunkt wäre aber tatsächlich, dass man eine bessere Vergleichbarkeit mit den täglichen Fällen hätte, ohne groß rechnen zu müssen. Aber das würde womöglich auch nur zu Fehlschlüssen führen (wenn zum Beispiel an einem Sonntag weniger Fälle gemeldet werden).
EDIT: Profiant, tipp mal langsamer.
den sinn dahinter versteh ich. aber in meinem verständnis ist ja so wie ich oben meine rechnung aufgemacht habe. das bedeutet für mich, dass sich durchschnittlich täglich 10 leute pro hunderttausend ew anstecken.
boah meine leitung ist auch lang heute. klar, sind dann insgesamt pro hunderttausend ew ~70. da macht der inzidenzwert von 68 jetzt sinn für mich.
Habt vielen Dank. Ich habs begriffen jetzt.
Meine Oma hat heute auch die erste Impfung erhalten.