(J)RPG- Von Monstern und Magiern

Leider die physische Version nur stark limitiert und mit 75$ auch ein saftiger Preis.

Ich werde mir dann wohl nur 5 und 6 digital zulegen.

Falls das noch aktuell ist würde mich auf jeden Fall interessieren was die Inspiration hinter dem Overdrive System ist. Das ist nämlich absolut genial!

Jede Aktion im Kampf zahlt auf eine Leiste im oberen Bildschirmrand ein. Diese Leiste hat einen gelben, grünen und roten Bereich. Ist man im grünen Bereich macht man mehr Schaden, hält mehr aus und die Techniken kosten weniger. Im roten Bereich ist es eben genau andersrum. So muss man im Kampf immer drauf achten, im grünen Bereich zu bleiben. Welche Aktion in welche Richtung der Leiste ausschlägt wechselt immer Mal wieder, die potenzielle Bewegung wird aber vor jedem Move angezeigt.

Das ist so ein geniales System, da man auch in leichten Kämpfen nicht einfach seine besten Attacken spammen kann.

Ansonsten ist der Eindruck nach 2 Stunden sehr positiv. Neben dem Overdrive System gefällt mir vor allem der Look und der Humor der Charaktere sehr gut. Für ein 1-Mann Projekt ist das alles schon sehr detailliert ausgearbeitet.

Also nach dem Anfang verstehe ich auf jeden Fall direkt, wo der Hype herkommt.

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Final Fantasy Fans Livid Over Disastrous Pixel Remaster Pre-Orders

"With no advance warning, limited copies of the standard edition went up around 1 a.m. ET, and promptly sold out. "

https://comicbook.com/gaming/news/final-fantasy-pixel-remasters-pre-order-twitter-reacts-nintendo-switch-ps4/

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Okay, nach 7 Stunden würde ich sagen das jeder der mal auf diesen Threadtitel geklickt hat Chained Echoes spielen muss. Das ist wirklich der größte Liebesbrief an JRPGs, den ich seit langem gesehen habe. Der Übergang von Hommage zu Innovation ist so flüssig das man das ganze wahrscheinlich auch als Final Fantasy 6-2 verkaufen könnte.

Kleines, wunderschönes Beispiel was für liebevolle Ideen in diesem Spiel stecken:

Ich war in einem kleinen Haus, indem eine Frau am Fenster stand. Sie erzählt mir dann das sie sich Sorgen um ihren Mann macht, da dieser seit einiger Zeit wie paranoid bei den Windmühlen rumhängt weil dort irgendwas nicht stimmt. Geht man zu diesen Windmühlen wird man plötzlich von einer attackiert, die eigentlich ein Gestaltenwandler war. Nach dem Kampf kommt der Mann auf einen zu und bedankt sich das er jetzt endlich wieder schlafen kann. Der name der Figur? Don Q. :hardlove:

Das dieses Spiel ein 1-Mann Projekt sein soll kann ich nicht glauben bei all dem was da drin steckt. Neben der ambitionierten Story, Open World mit kleinen Rätseleinlagen und so niedlichen Geschichten wie oben erwähnt hat das ganze auch noch extrem ausgeklügelte Systeme was Progression und Equipment angeht.

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Ich werde gleich wohl loslegen, auch wenn mich meine Kopfschmerzen gerade sehr nerven. Schab aber Bock!

Crisis Core habe ich gestern beendet. Ein sehr, sehr gutes Remaster eines durchschnittlichen Spiels. Die alte Riege um Zack, Cloud, Aerith & Co. ist auch in diesem Spiel erträglich bis gut, aber bis auf Cissnei war jeder neu eingeführte Charakter ganz großer Quatsch. Bei der Story frage ich mich auch, was die da geraucht haben. :ulaugh: Ich weiß nicht, warum man den Anime-Regler auf vollen Anschlag stellen musste.
Was man dem Spiel lassen muss, ist, dass das Ende super inszeniert ist. Das ist echt stark. Ich verstehe aber die Leute nicht, die ernsthaft sagen, dass Crisis Core ein besseres Spiel als FF7 sein soll. Das ist absurd.

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Ich honke hinterher, bei mir ist noch Xenoblade 3 am laufen, gerade die 100h geknackt …

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Das Ende rettet definitiv den Rest des Spiels. Ich fand das ganze Ding wirklich sehr unangenehm. Nicht nur die furchtbaren Cutscenes, auch so Szenen wie mit dem Jungen der einem die Geldbörse klaut. Das hat alles hinten und vorne nicht funktioniert.

Ansonsten fand ich das Kampfsystem ja wirklich gut, aber auf Dauer dann doch etwas zu simpel.

Immerhin hat mich das Spiel soweit, das ich kurz davor bin FF7R auf Platinum zu spielen.

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Anderthalb Stunden Chained Echoes gespielt und das ist alles wirklich sehr vielversprechend. Kampfsystem macht jetzt schon Laune und die Möglichkeiten werden sich nur noch vervielfachen.
Richtig toll sind auch die Charakterdesigns in der ersten Stadt. :love: Da stehe ich voll drauf. In das Spiel ist merklich viel Liebe geflossen.
An einer Stelle konnte mich das Spiel auch schon überraschen. Hätte nicht damit gerechnet, dass es so schnell so düster und brutal werden würde. Als Robb die Räuber mir nichts, dir nichts abgestochen hat, habe ich schon gestaunt.

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Gibt’s egtl sowas wie eine % Anzeige irgendwo im Spiel? Das gibt’s doch sonst auch immer irgendwie

Zu Weihnachten gab’s als Geschenk u.a. Edge of Eternity für die PS5, das ich schon länger auf dem Schirm hatte. Hab kurz reingeschaut und wirkte auch ganz interessant, auch wenn man den Indiecharakter spürt und das ganze Spiel irgendwie MMORPG Vibes versprüht, obwohl es ein reines SP Game ist.

FFIX: es fesselt mich immer noch, aber was mich immer wieder zu Pausen zwingt ist die Oberwelt. Generell habe ich nichts gegen random encounter, aber das nimmt manchmal echt übertriebene Ausmaße an. Da kann man ja keine fünf Meter laufen, ohne wieder in einen Kampf gezogen zu werden. Ich will da aber auch nicht flüchten, weil ich die XP schon gerne hätte. Aktuell sieht eine Session als so bei mir aus, dass ich ein Gebiet fertig mache und dann erstmal wieder zwei Tage Pause mache, weil die Oberwelt mich so zermürbt. :ronaldo:

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Oberweltgrind auch nur mit Netflix nebenbei.

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Ich war ja wirklich sehr skeptisch was das neue Fire Emblem angeht, aber heute sind erste längere Previews erschienen und das hört sich alles wirklich richtig stark an:

Die Story scheint interessant zu sein, es sieht für mich besser aus als in den ersten Bildern die man gesehen hat und selbst der Retrofaktor mit den alten Hauptfiguren scheint ja sehr clever eingebunden zu sein. Hier hatte ich Angst das es wirklich nur Ausnutzen der Nostalgie ist.

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Letztes Jahr war bei mir ziemlich krass, was JRPGs angeht. Final Fantasy XIV, Live A Live, Xenoblade Chronicles 3, Crisis Core und Chained Echoes. Eigentlich dachte ich, dass ich jetzt erstmal eine Pause von diesem zeitfressenden Genre brauche, vor allem weil es dann ja auch bald mit neuen Spielen wie Octopath Traveler II, Sea of Stars und Final Fantasy XVI weitergeht.

Aber bis Mitte/Ende Februar ist kein neues Spiel am Horizont, das ich spielen möchte und aus meinem vollgepackten Backlog sticht ein Spiel seit jeher besonders hervor:

Ich habe das Gefühl, dass es zu einem meiner Lieblingsspiele werden könnte, ich muss es halt nur mal spielen. Es ist an der Zeit. Wenn nicht jetzt, dann nie.

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Steht bei mir auch schon länger auf der Liste. Was ist denn die beste Platform dafür? Zur Auswahl stehen PC, Switch Lite und, falls ich mir im Laufe des Jahres eine PS5 holen sollte, die PS5.

Dann auf jeden Fall PC

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1 1/2 Stunden gespielt und ich muss leider neustarten. Der Grund? Ich habe meinen Namen am Anfang des Spiels in All-Caps geschrieben. :ronaldo: Damit komme ich leider echt nicht klar. Zum Glück kann man den Dialog leicht überspringen, weswegen es nicht lange dauern sollte, bis ich wieder an derselben Stelle bin.

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Hier mal mein früher Eindruck zu Persona 5 Royal, nachdem der erste Palast Geschichte ist.

Da ich mich vorher nie intensiv mit dem Spiel oder dem Franchise beschäftigt hatte, wusste ich nicht wirklich, was mich erwartet. Deshalb konnte mich die Geschichte in den ersten Stunden einigermaßen überraschen. Die Themen sind ja schon ziemlich harter Tobak (Misshandlung und sexuelle Belästigung von Minderjährigen, sowie Suizid). Hatte ich in dieser Form nicht mit gerechnet. Es gibt sicherlich Leute, denen das übel aufstößt, für mich aber okay. Ich frage mich nur, wie das Spiel weitergehen soll, wenn jetzt schon solche Geschütze aufgefahren werden. Bis hierhin finde ich Story und Charaktere aber gut und bin gespannt, was da noch kommt. Ein bisschen geteast wurde ja schon.

Die ganze Aufmachung ist natürlich ein Hingucker und so ein wenig das Aushängeschild des Spiels. Die Menüs sind super stylisch und es ist echt cool, dass Läden wie der Waffenshop ganz eigene Designs haben. Im normalen Spielverlauf ist es mir aber etwas zu viel, was alles eingeblendet wird und aufpoppt. Da wäre weniger mehr. Den Effekt am Rand des Bildschirms, wenn man im Palast ist, finde ich auch eher störend. Ich meine, ich kann mich daran gewöhnen und verstehe den Sinn dahinter, ein „sauberes“ Bild wäre mir aber lieber.

Die Kämpfe gefallen mir nach ein wenig Eingewöhnungszeit ganz gut. Geht recht flott von der Hand, wenn man die Schwächen der Gegner erstmal herausgefunden hat. Das Überreden der Gegner, damit sie einem ihre Kraft geben, ist (noch) witzig, könnte sich aber schnell abnutzen. Vor allem wenn man auf 100% geht und alle sammeln möchte, was ich selbstverständlich tun werde.

Der Schul- und Datingaspekt von Persona war der Grund, warum ich mich bisher von der Serie ferngehalten habe. Jetzt muss ich sagen, dass ich damit viel mehr herumprobieren möchte, als mich das Spiel lässt. Ich hoffe, man bekommt jetzt mal ein bisschen mehr Freiraum, um die verschiedenen Möglichkeiten zu erkunden. Den Kalender fand ich bis zu diesem Zeitpunkt sehr strikt. Es sind noch viele Optionen offen, die ich bisher zeitlich nicht erkunden konnte. Die Tage ähnelten sich schon sehr.
Mich stresst ein bisschen, dass ich das Gefühl habe, In-Game-Zeit zu verschwenden. Ich bin mir sehr sicher, dass ich in einigen Werten schon besser sein könnte, aber die Tage nicht optimal genutzt habe (minmaxing). Aber was solls. Ich habe auch keinen Bock da mit Guide vorm TV zu sitzen.

Kurzum, der Ersteindruck ist gut, nur hoffe ich auf ein bisschen mehr Zeit zwischen den großen Hauptmissionen, um Stadt und Leute besser kennen zu lernen.

PS: Der beste Moment ist immer der, wenn ein Kreuzworträtsel auf dem Tisch in der Bar liegt.
PPS: :notes: You’ll never see it comiiiiiiiing :notes:

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Das ist hier echt noch schlimmer als im echten Leben. :usad:

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Du wirst definitiv Zeit verschwenden, das ist aber auch gar nicht schlimm. Du musst dir definitiv früh bewusst machen, das du einiges an Content nicht sehen wirst, einige Skills nicht voll bekommst. Das gehört so ein wenig zum Spiel dazu, daher fand ich den strikten Kalender immer sehr cool. So hat dann doch irgendwie jeder seine ganz eigene Erfahrung.

Check aber auf jeden Fall was du für den Zusatzcontent von Royal brauchst, denn es könnte sein das du den verpasst. Bei mir war es tatsächlich am letztmöglichen Tag des Kalenders soweit das ich alle Voraussetzungen erfüllt habe

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Das Interview ist da, es ging sowohl um CE als auch der Arbeit der Stiftung.

Eventuell bekomme ich auch noch ein Interview mit dem Entwickler, falls ja, frage ich gerne nach. :slight_smile:

Quelle: https://pixel-pott.de/interview-mit-till-hardy-und-andre-weiss-von-der-film-und-medienstiftung-nrw/

Interview mit Till Hardy und André Weiß von der Film- und Medienstiftung NRW

16. Januar 2023 Pat Specials 0

Chained Echoes ist in aller Munde und hat sich kurz nach Release schon in die Herzen der Kritiker und Rollenspielfans gezaubert. Ein Faktor, der sicherlich auch zum Erfolg beigetragen hat, war die Unterstützung des Spiels durch die Film- und Medienstiftung NRW. Till Hardy, seines Zeichens Leitung Standortentwicklung/New Media und André Weiß, Referent New Media, haben sich dankenswerterweise die Zeit genommen und ein paar Fragen rund um Chained Echoes und der Arbeit der Film- und Medienstiftung im Allgemeinen beantwortet. An dieser Stelle noch einmal einen ganz großen Dank für die Bereitschaft!

Die Film- und Medienstiftung beschreibt Chained Echoes so:

„Chained Echoes“ ist ein klassisches RPG im SNES-Stil, das all die lustigen Dinge aus dieser Ära wieder aufgreift und sie gleichzeitig neu erfindet und weiterentwickelt. Begleite eine Gruppe von Held:innen auf ihrer Reise durch das vom Krieg gezeichnete Land Valandis. Kämpfe gegen Horden von Feinden in einem rundenbasierten Kampfsystem. Es gibt keine zufälligen Kämpfe und keine separate Kampfarena. Eine ganze Weltkarte wartet darauf, von den Spieler:innen erkundet zu werden. „Chained Echoes“ ist ein buntes Abenteuer voller Überraschungen, lustiger Charaktere und einer fesselnden Geschichte.

pixel-pott.de: Nach welchen Kriterien wählt die Stiftung Spiele aus, die sie unterstützt?

Till Hardy: Ausgewählt werden die Projekte von einem Gremium, das mit Fachleuten aus der Branche besetzt ist. Grundvoraussetzung sind formale Kriterien. Wir müssen prüfen, ob ein Projekt oder ein Studio überhaupt förderfähig sind. Dazu gehört zum Beispiel, ob es sich um ein NRW-Studio handelt, ob die wesentlichen Arbeiten hier durchgeführt werden und so weiter. Dann schaut sich das Gremium alle Projekte einzeln an: Ob es ein, in ihren Augen, gutes Projekt ist, also ob die Mischung aus Idee, Umsetzungsplan und Kompetenzen des Teams stimmt, ob die Zielgruppe passt, etc. Wir haben keinen Zwang ein bestimmtes Portfolio abdecken zu müssen, sondern können wirklich alle Projekte unabhängig voneinander betrachten.

pixel-pott.de: Wie viele Anfragen zur Förderung gehen jährlich bei euch ein und wie viele schaffen es dann tatsächlich, von euch unterstützt zu werden?

Till Hardy: Das ist von Sitzung zu Sitzung unterschiedlich. In den vergangenen Jahren waren wir mit einem jährlichen Budget von 3 Mio. Euro ausgestattet, für 2023 sind es sogar 3,5 Mio. Euro. Dank dieser Ausstattung war es aber bislang immer möglich, die Projekte, die unterstützt werden sollten, auch zu unterstützen. 2022 haben wir bspw. etwa 40 Förderzusagen verschickt.

pixel-pott.de: Wie ist man auf Chained Echoes aufmerksam geworden bzw. wieso wählte man gerade dieses Spiel für eine Förderung aus?

Andre Weiß: Wir kannten das Projekt natürlich und waren auch seit längerem mit dem Entwickler Matthias Linda in Kontakt. Letztendlich müssen die Entwickler:innen aber einen Antrag bei uns stellen. Wir gehen nicht aktiv auf die Projekte zu, wie es vielleicht ein Publisher tut, der ein gutes Projekt gefunden hat.

Fans von 16-Bit RPGs kommen bei Chained Echoes voll auf ihre Kosten

pixel-pott.de: 7 Jahre Entwicklung sind eine lange Zeit. Hattet ihr zwischendurch die Befürchtung, dass das Projekt gescheitert ist und nicht weitergeführt wird?

Till Hardy: Grundsätzlich ist es so: Wir fördern sowohl die Entwicklung von Konzepten und Prototypen, beide Phasen mit einem Zuschuss, als auch die Produktionsphase, diese mit einem bedingt rückzahlbaren Darlehen. Das heißt, vereinfacht dargestellt, dass die Entwickler:innen im Erfolgsfall aus ihrem Erlös unser Darlehen zurückzahlen. Falls das Projekt allerdings nicht erfolgreich ist, muss nicht zurückgezahlt werden.

André Weiß: Matthias hatte mit „Chained Echoes“ ja bereits eine erfolgreiche Kickstarter-Kampagne und kam dann mit der Einreichung für eine Produktionsförderung zu uns. Er hatte also zu diesem Zeitpunkt schon eine Menge bewiesen und konnte einen Prototypen und eine Community vorweisen. Es ging also „nur noch“ darum, die Finanzierung zur Fertigstellung zu sichern. Die Jahre davor waren für unsere Betrachtung also eher dahingehend relevant, dass Matthias gezeigt hat, dass er an das Projekt glaubt und in der Lage ist, es zu Ende zu bringen.

pixel-pott.de: Chained Echoes ist dabei, Unmengen an Lob von Seiten der Kritiker einzuheimsen. Bestätigt euch das in eurer Arbeit und öffnet weitere Türen für die Zukunft, was die Unterstützung kommender Titel angeht?

André Weiß: Uns freut es natürlich, wenn ein Spiel erfolgreich ist, sich gut verkauft und es sich für ein Studio auch kommerziell lohnt. Genauso toll ist es, wenn die Kritiken gut sind oder Preise gewonnen werden.

Till Hardy: Unsere Fördergelder kommen vom Land NRW. Die Landesregierung NRW hat sich seit vielen Jahren zum Gamesstandort NRW bekannt und das Ziel formuliert, diesen weiter zu stärken. Erfolge helfen natürlich uns und auch der Landesregierung z.B. im Landtag zu erklären, warum man Videospiele fördert und weiter fördern sollte. Aber ein Türöffner ist da eigentlich nicht von Nöten, da die Tür der Landesregierung und bei uns für die Gamesbranche bereits seit geraumer Zeit weit geöffnet ist und die Branche von dort eine Menge Support bekommt.

pixel-pott.de: Haben es Spiele mit einem erhöhten Gewaltgrad und einer Freigabe „Ab 18“ schwieriger, von euch gefördert zu werden? Spielt die potentielle Zielgruppe eine Rolle bei der Auswahl?

André Weiß: Unsere Leitlinie hat eine Präambel, die besagt, dass nur Projekte gefördert werden können, die die Grundrechte respektieren und die Achtung vor dem Leben fördern. Die Organe der Film- und Medienstiftung sind insbesondere verpflichtet, keine Vorhaben zu fördern, deren Inhalte Krieg sowie physische und psychische Gewalt verherrlichen, zum Rassenhass aufstacheln, pornographisch sind oder Kinder und Jugendliche sittlich gefährden. Das Gremium muss sich also bei allen Spielen anschauen, worum es da eigentlich geht. Gewalt kann schon gezeigt werden, nur nicht verherrlichend. Die Zielgruppe an sich spielt für die Auswahl weniger eine Rolle, nur, dass sie auch zum Projekt passen und überhaupt existieren sollte. Ob es aber ein Spiel für Kinder im Grundschulalter oder ein Spiel für Midcore-Gamerinnen über 50 ist, ist nicht entscheidend.

pixel-pott.de: Muss man selber Gamer sein, um bei euch anfangen zu können? Besteht das Team selbst aus leidenschaftlichen Zockern oder sieht man die Projekte mehr aus geschäftlicher Perspektive?

Till Hardy: Geschäftliche Perspektive ist hier nicht ganz richtig. Wir vergeben ja Zuschüsse bzw. bedingt rückzahlbare Darlehen, bekommen also maximal unseren Einsatz zurück. Bei uns geht es in der Förderung ja darum, die Entwickler:innen aus NRW zu unterstützen und zu stärken. Videospiele sind ja ökonomisch betrachtet ein sogenanntes Erfahrungsgut, das heißt, dass man erst im Nachhinein weiß, wie gut es ist, also erst, wenn man es gespielt hat. Das macht das Risiko in der Entwicklung natürlich umso größer. Erst, wenn es fertig und „am Markt“ ist, weiß man, ob es nicht nur funktioniert, sondern auch ankommt. Daher ist eine Förderung auch sinnvoll und notwendig, um die Risiken etwas abzufedern und die Entwickler:innen überhaupt erst in die Lage zu versetzen innovative, kreative Ideen umzusetzen und nicht nur Mainstream herzustellen.

André Weiß: Aber davon abgesehen, hilft es schon, wenn man gerne selbst daddelt – aber man muss auch eine Ahnung von den Herstellungsprozessen und Bedürfnissen der Branche an sich haben.

Chained Echoes ist ein Ein-Mann Projekt des Entwicklers Matthias Linda

pixel-pott.de: Habt ihr im Nachhinein eine Entscheidung zur Förderung eines Spiels bereut?

Till Hardy: Nein! Es haben sich natürlich nicht alle Projekte so entwickelt, wie man sich das erhofft hatte, aber das geht auch in beide Richtungen. Einige waren viel erfolgreicher als gedacht, andere weniger, aber auch das hat nicht dazu geführt, dass wir bereut haben, ein Spiel zu fördern. Es ist nur schade für die Entwickler:innen, wenn z.B. das Spiel eigentlich gut war, aber dann der Erfolg ausblieb, weil unvorhersehbar zwei Monate vorher ein sehr ähnlicher Titel releast wurde und somit quasi den Markt geklaut hat.

pixel-pott.de: Wie sieht die Qualitätssicherung bei der Film- und Medienstiftung NRW im Bereich der Spiele aus? Werden die Spiele bei euch im Haus einmal durchgespielt oder verlasst ihr euch auf Bild- und Videomaterial der Entwickler?

André Weiß: Zum inhaltlichen Abschluss eines Projekts bekommen wir sowohl Bild- als auch Videomaterial, bei den Prototypen und in der Produktionsförderung auch immer einen spielbaren Build und oft auch Zwischenversionen. Und da freuen wir uns natürlich immer ganz besonders, wenn wir selber in eine neu geschaffene Spielwelt abtauchen und diese entdecken können. Also ja, wir spielen die Spiele auch durch. Auch wenn die Abnahme an sich vielleicht bereits per Videomaterial erfolgen konnte. Aber wozu hat man denn den Feierabend?

pixel-pott.de: Und zum Abschluss: was sind eure Lieblingsspiele und warum?

Till Hardy: Natürlich „Chained Echoes“! Sonst fallen mir von den aktuellen geförderten Projekten insbesondere „Hell Pie“ und „White Shadows“ ein sowie „We Stay Behind“. Das kommt demnächst erst raus, wir durften aber schon Probespielen! Insgesamt kommen in die ewigen Top10 aber sicher auch einige Klassiker, wie die „Lucasarts Adventures“, die GTA-Reihe, aber auch einige VR-Titel wie „Superhot VR“.

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