(J)RPG- Von Monstern und Magiern

Ich dachte mir das es vielleicht Sinn macht einen Sammelthread für RPGs zu eröffnen. So hat man eine weitere Abgrenzung zu den Konsolen-Threads. Ist zumindest einen Versuch wert.

Zur Zeit habe ich wieder eine richtige RPG-Phase. Trails of Cold Steel 3 hat mich zurzeit ziemlich im Griff und gestern kam mit Persona 5 Strikers dann auch schon das nächste persönliche Highlight für dieses Jahr. Und nächste Woche geht es dann ja auch schon weiter mit Yakuza: Like a Dragon.

Bei P5 Strikers habe ich jetzt so 3 Stunden gespielt und bin erst mal doch etwas skeptisch. Zumindest der Beginn war sehr schleppend und hat es leider noch nicht geschafft mich vollkommen von dem Crossover zu überzeugen. Die Kämpfe an sich waren zwar bisher echt spaßig, aber zu kurz für die langen Phasen von Dialogen und Tutorials. Da stimmt die Balance bisher irgendwie noch gar nicht so.
Auf jeden Fall schön den alten Cast wieder zusammen zu sehen, ich bin aber doch irgendwie froh das es diesmal keine 100 Stunden werden. :D

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Und heute war es plötzlich vorbei. Wobei, nach über 100 Stunden sollte das jetzt nicht so überraschend kommen. Nur sind die Spiele ja doch dafür bekannt 3 Enden zu haben.

Ich finde es wirklich Schade das die Reihe in Europa kaum stattfindet. Zugegeben ist die Einstiegshürde da einfach zu groß. Ich habe ja jetzt nur die Trails of Cold Steel Spiele gespielt, insgesamt gehören ja 9 Titel zur Reihe. Die älteren Spiele werden so mit 60 Stunden gelistet, das wäre dann ein Zeiteinsatz von ungefähr 700 Stunden wenn man wirklich alles mitnehmen wollen würde. :uirre:

Jedenfalls war der 3. Teil nun definitiv mein Favorit. Das Kampfsystem ist mittlerweile nah an der Perfektion. Ich bin wirklich begeistert wie sie wirklich jedes Spiel ein neues Element dazufügen, ohne das es überladen wirkt. Die Schwierigkeit ist sehr angenehm, auch wenn man es eher casual spielt ohne stundenlang an der Charaktergestaltung zu hängen. Besonders die Variante das man, wenn man an Kämpfen scheitert die nochmal mit schwächeren Gegnern neustarten kann. So macht man doch immer einen ordentlichen Fortschritt und fährt sich nicht in bestimmten Situationen fest.

Die Story wird auch immer irrer. Angefangen als bodenständiges Politikdrama mit einer großen Historie wird mittlerweile jeder typische Rollenspiel-Storybaustein verbaut. Das aber alles so charmant und durchdacht das man selbst die irrsten Twists abnickt. Ich kenne kein Spiel was sich so viel Zeit nimmt um die Welt aufzubauen und das macht sich wirklich bemerkbar. Das erinnert dann eher an Game of Thrones(Die gute Zeit) als die klassische Videospielgeschichte.

Eigentlich wollte ich jetzt erst mal eine Pause machen, da mich der Cliffhanger so angefixt hat ist Teil 4 nun doch schon bestellt. Mal sehen wie viele Monate ich diesmal brauche, aber da es wohl das Ende der Geschichte wird werde ich mir da ordentlich Zeit nehmen. Bisher nutze ich die Spiele ja eher so als eine Art „Gute Nacht Geschichte“ und schiebe immer mal wieder eine Stunde ein. Das macht mich dann schon traurig daran zu denken das es wirklich bald vorbei ist.

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Vorbei?
So wie ich das lese, hast du Trails In The Sky 1-3 ja nicht gespielt, oder?
Was Story, Charactere und Welt angeht die besseren Titel.

Au weia, ich habe bei Trails of Cold Steel 1 grad mal den Prolog beendet. Joa, das wird dauern.

Das wäre dann ja so ein wenig wie ein Prequel nach dem Ende der Geschichte zu spielen. Außerdem hätte ich nicht mal eine Plattform auf der ich die spielen könnte.
Auf eine Art ist es fast schon gut in manchen Situationen genauso schlecht im Bild zu sein wie der Hauptprotagonist. Und in der Cold Steel Reihe sind sie schon sehr gut darin Sachen ausführlicher zu erklären. Man merkt immer ziemlich genau wann man an Stellen kommt, die in den vorherigen Teilen relevant gewesen sind.

Da ärgere ich mich schon eher die Crossbell-Titel nicht spielen zu können, da es die ja scheinbar gar nicht lokalisiert gab. Ich habe schon im Verlauf von Teil 3 gemerkt das die nun richtig wichtig werden und so wie ich es gesehen habe in Teil 4 umso mehr.
Ich habe öfter Kritik an den Charakteren von Cold Steel gelesen, die kann ich aber nicht so wirklich nachvollziehen. Klar, ein paar Charaktere bleiben eher blass für einen Teil. Nur hat man da schon eine sehr gute Balance gefunden wer wann interessant wird, wenn man das ganze letzendlich als eine lange Geschichte betrachtet.

Das wäre dann ja so ein wenig wie ein Prequel nach dem Ende der Geschichte zu spielen.

Zwar findet die Story vor Cold Steel statt, die Geschichte selbst ist aber völlig in sich geschlossen und wird auch durch Cold Steel kaum gespoilert (zumindest I und II, habe III nicht gespielt). Die Zusammenhänge ergeben sich durch die geteilte Welt, mehr nicht.

Außerdem hätte ich nicht mal eine Plattform auf der ich die spielen könnte.

Die Spiele laufen auf einem Toaster. Oder alten Taschenrechner. Steam selbst ist wahrscheinlich intensiver für deinen PC. Kapitel 1 ist immer wieder mal für knappe € 8,-- zu haben.

Für die Crossbell Duologie gibt es Fanübersetzungen, Zero ist abgeschlossen und ziemlich gut, Ao sollte im Laufe diesen Jahres fertig sein. Beide Titel sind legal über asiatische Shops kaufbar und wären dann relativ einfach zu patchen. Es wird gemunkelt, dass die Neuauflagen beider Spiele eventuell auch den offiziellen Weg zu uns finden. Darauf warte ich erstmal, nach Cold Steel I und II habe ich es nicht mehr so eilig die Serie zu verfolgen.

Ich kann durchaus verstehen, dass man die Cold Steel Reihe gut findet. Die Geschichte hängt für mich allerdings zu sehr von Rean ab. Charaktere, vor allem weibliche, dürfen kaum Interaktionen mit anderen haben. Und Rean selbst ist langweilig, weswegen sogar anfänglich interessante Partymitglieder wie Laura und Fie irgendwann zu eindimensionalen Hintergrundgeräuschen verkommen, die maximal Bedeutung für den beschissenen Haremaspekt der Serie haben. Charaktere wie Alisa, Gaius oder Elliot sind sowieso Platzverschwendung.

Und jetzt höre ich lieber auch wieder auf, die Enttäuschung sitzt auch Jahre nachdem ich Cold Steel II nach 40 Stunden abgebrochen habe tief. Trails in the Sky FC und TC sind 2 meiner absolut liebsten Videospiele, SC immer noch grandios aber bereits mit einigen Schwachstellen die im Verlauf der späteren Spiele noch eklatanter werden. Die Entwicklung die Falcom seit etwa 2011 gemacht hat, entspricht leider nicht mehr meinem Geschmack. Ist ja nicht nur bei der Trails-Serie erkennbar, auch Ys hat für mich deutlich an Attraktivität eingebüßt.

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Das kann ich sogar sehr gut nachvollziehen, ist auch einer meiner größten Kritikpunkte an Teil 1. Es gibt auf den ersten Blick einfach keinen wirklichen Grund wieso Rean der Mittelpunkt der Geschichte ist.
Anderseits ist das eben auch zu einem typischen JRPG Klischee geworden. Hier finde ich es nicht ganz so schlimm wie z.B. bei Cloud in FF7 Remake, der ja auch ähnlich von jeder weiblichen Figur angehimmelt ohne ersichtlichen Grund. Das scheint ja generell ein Problem der japanischen Kultur und der Rolle der Frau darin zu sein. Starke, eigenständige weibliche Charaktere sind da leider die Ausnahme, ich finde Laura hier sogar noch ein ganz gutes Beispiel dafür.

2 der 3 Beispiele sind z.B. in Teil 3 sehr prominent und nehmen einen sehr großen Platz in der Geschichte ein. Das meinte ich auch damit das es schwer ist die Charaktere mit einem Spiel zu beurteilen. Wenn jeder der einzelnen Figuren in jedem Teil eine große Rolle gespielt hätten wäre das ganze nur noch mehr überladen gewesen. Das Pacing ist ja so schon nicht die größte Stärke des Spiels, ich halte es so schon nur mit dem Turbo-Modus aus. Zumindest in den ersten beiden Teilen, Teil 3 war was das anging so ziemlich perfekt.

Bevor ich Teil 4 starte beginne ich jetzt sowieso erst einmal Yakuza Like a Dragon und nach den ersten paar Stunden habe ich eh nicht das Gefühl das ganze schnell beiseite legen zu wollen. Vielleicht schaue ich mir dann doch zumindest nochmal die Trails in the Sky Teile vorher an.

Gott, was für ein fehlgeleitetes Machwerk das FF7-Remake ist.

Was man dem Spiel zugute halten muss:

  • Ich mochte das Kampsystem anfangs nicht, aber wenn man es besonnen angeht, ist es akzeptabel und die Bosskämpfe machen auch Spaß
  • Grafik und allgemeiner Production Value sind hervorragend, sieht man mal von der schlechten Tonabmischung ab
  • Es ist sehr cool, das nostalgische Midgar in moderner Grafik und aus einer anderen Perspektive „frei“ zu erkunden
  • Die Charaktere, vor allem Jessie, Biggs und Wedge, die im Original eher dünne waren, profitieren von der ausführlicheren Erzählweise und Charakterisierung

Und das ist dann auch schon alles Positive, das ich dem Spiel abgewinnen kann. Die Kritikpunkte sind aber verheerend und haben dazu geführt, dass ich das Spiel nach ca. einem Drittel abgebrochen habe und mir den Rest der Story im Schnelldurchlauf per Youtube zu Gemüte geführt habe. Und verdammt, bin ich froh, das getan zu haben.

  • Das Spiel ist kein Remake. Das allein muss kein Kritikpunkt sein, aber das Spiel weiß auch nicht, was es sonst sein will. Die Änderungen, die gemacht wurden, sind auf ungelenkste Weise „meta“ und selbstreferentiell, dabei unsouverän erzählt. Mann, wenn ihr FF7 ändern und neu erzählen wollt, tut das doch, ohne euch dabei selbst zu erklären, und vor allem auf eine so ablenkende Weise. Peinlich, wie wenig Respekt und Verständnis fürs vorhandene Material hier gezeigt wird.
  • Neue, over-the-top Charaktere, die kein Mensch braucht.
  • Das Spiel ist gestreckt bis zum Geht-nicht-mehr: Die Sidequests sind Padding vom Feinsten.
  • Das minute-to-minute Gameplay außerhalb der Kämpfe ist stinkend langweilig und repetitiv, wenn es nicht gerade vom Erkunden eines nostalgischen Ortes getragen wird. Und oft wird es das nicht, denn Sequenzen, die im Original ein oder zwei Bildschirme lang waren, sind jetzt nicht enden wollende, sich visuell und im Gameplay wiederholende Korridore der Monotonie und spielerischen Dummheit.
  • Die Dialoge sind wie erwartet cringey, aber geschenkt – das war bei der Vorlage zu erwarten gewesen. Der Anime-Stil der Animationen passt aber nicht zur realistischen Grafik und führt dazu, dass ich eigentlich keinem der Charaktere auch nur irgendeine ihrer Emotionen abnehme.
  • Die Charakterisierung und Darstellung der weiblichen Charaktere. Fast durch die Bank rückständig. Vielleicht ist das normal in dem Genre, aber es ändert ja nichts, es hinterlässt einen faden Beigeschmack.
  • Die Story und „Botschaft“ des Spiels wurde verwässert und „schön geschrieben“. Shinra „hilft nach“ bei den Reaktor-Attentaten. Die Bewohner unter der Platte werden gewarnt und größtenteils gerettet. Biggs und Wedge überleben (dabei overstayen die auch so schon ihr welcome, sorry). Erinnert ihr euch an die Blutspur in die Shinra-Führungsetage, die es im Original gab?
    Das ist jetzt alles eher schlechte Fanfiction als wohlbedachte Neuerzählung des Originals.

Nee, dieses „Remake“ wurde aus meiner Sicht mit Karacho in den Sand gesetzt, und mein Interesse an den zukünftigen Teilen der Reihe ist nun eher im negativen Bereich anzusiedeln. Sehr schade.

Angesichts der sehr positiven Rezeption des Remakes in der Spielewelt muss ich mich aber auch fragen: Mag ich einfach keine modernen JRPGs? Ist FF7R eigentlich irgendwie gut? Ich weigere mich aber schon ein bisschen, Kritikpunkte wie die da oben als normalen Bestandteil oder Begleiterscheinung des Genres anzusehen.

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Ich weigere mich aber schon ein bisschen, Kritikpunkte wie die da oben als normalen Bestandteil oder Begleiterscheinung des Genres anzusehen.

Warum, wenn du das Genre und die Entwicklung der letzten 10 Jahre doch treffend damit beschrieben hast? JRPGs haben mich damals als Kind zum Videospielen gebracht und verlangen mir heute größtenteils nur noch trauriges Kopfschütteln ab. Egal ob Final Fantasy, Shin Megami Tensei/Persona, Trails of, Tales of oder Ys, die letzten Einträge in allen Reihen waren eine maßlose Enttäuschung für mich, abgesehen vom Gameplay. Wahrscheinlich sind wir der Zielgruppe entwachsen. :ka:

Derzeit spiele ich Valkyria Chronicles 4, selbes Szenario. Das Gameplay hält mich an der Stange, Charaktere/Story/Präsentation versuchen aktiv mich von der Deinstallation zu überzeugen.

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Da würde ich Mal Dragon Quest 11 empfehlen. Vom feinsten. Wirkt erstmal Recht simpel alles, alles nicht allzu ausladend bzgl crafting usw. Herrlich Welt, Story, Charaktere und überragender Story Twist. Kampfsystem ist super klassisch ala Final Fantasy 10.

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War für mich, der eigentlich auch eher für Action-Konzepte bzw. Echtzeitkämpfe zu begeistern ist, ganz schlimm. Ich bin kein JRPG Zocker, hab aber zwischendurch immer mal Spaß an solchen Spielen (momentan bin ich mal wieder an Parasite Eve für die PSX dran) und kann mich dann auch an so gut wie jede Variation von x-beliebigen Kampfsystemen gewöhnen, aber das hier war mir einfach zu hektisch und unübersichtlich - und hat mich schlussendlich auch zum Abbruch gebracht. Die Bosskämpfe machen imo tatsächlich Spaß, bei Kämpfen mit mehr als drei Gegnern ist es für mich aber kaum noch wirklich kontrolliert zu spielen.

Ich fand aber auch das sie nicht den besten Job gemacht haben das Kampfsystem richtig rüber zubringen. Bei mir hat es auch erst klick gemacht als ich verstanden habe das man die Charaktere regelmäßig wechseln muss und nicht wie in einem normalen Action RPG mit einem Charakter zu spielen. Wenn man das erst mal raus hat kommt man schon in einen Rhytmus, es braucht aber seine Zeit bis man das Timing heraus hat. Das hat mir bei Final Fantasy 15 trotzdem besser gefallen.

Ich bin auch sehr froh nicht viel Zeit in die Sidequests gesteckt zu haben, denn nach den ersten paar habe ich schon gemerkt das diese quasi keinen Mehrwert haben. Als lineare Erzählung hat das ganze für mich viel besser funktioniert, als in dieser halb offenen Spielwelt.

Gestern habe ich Bravely Default 2 angefangen und mein erster Eindruck ist wirklich sehr positiv, ich musste mich echt stoppen da nicht die ganze Nacht dran zu sitzen. Wenn man einmal über den Look der Charaktere hinweg ist(woher kommt dieser Free 2 Play Look Trend und wann geht er wieder?) ist das wirklich ein schönes Spiel. Die Kämpfe sind hier definitiv im Mittelpunkt und zwar so das man schon bei den einfachsten Gegnern in Gefahr läuft schnell ausgelöscht zu werden wenn man einen Fehler macht. Ich hatte gestern den ersten Dungeon inklusive Boss Fight und das war schon sehr intensiv. Das war ja eine der größten Kritiken am Spiel, was ich aber nicht nachvollziehen kann. Das ist doch eine absolute Stärke!

Die Story ist bisher klischeebeladen, aber damit war ja zurechnen. Zumindest die Charaktere sind bisher sehr sympathisch und die Vertonung ist sehr gut. Ich habe lange gebraucht um mich mit den britischen Akzenten in JRPGs anzufreunden(Xenoblade 2 war da ganz schlimm), hier funktionieren sie aber wirklich perfekt. Immer wenn ich Elvis sprechen höre muss ich schon nur dadurch schmunzeln.

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Selfquote und so, aber was da in den letzten paar Kapiteln abgeht ist so dermaßen dämlich, ich schwanke permanent zwischen deplatziert lautem Lachen und ratlosen Kopfschütteln.

12-jähriges Mädchen als Schiffsmotor/Atombombe/Valkyre.
Und das ist nur die Spitze des Scheißberges.

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Mein Atelier Ryza 2 Review ist nun endlich online:

Playstation

Review: Atelier Ryza 2 – Lost Legends & the Secret Fairy

Vor Mrz 23, 2021 11:19 am von Pat

Als nicht affiner JRPG-Spieler war mir die Atelier Ryza Serie zwar ein Begriff, ich wusste aber nie etwas damit anzufangen. Dies hat sich geändert, als ich im Postfach plötzlich eine Review Copy aus dem Hause KOEI Tecmo zum neuesten Teil der Reihe, Atelier Ryza 2 – Lost Legends & the Secret Fairy, finden durfte. Komplett ohne Erwartungen bin ich also in die Rolle der Alchemistin Ryza geschlüpft und habe mich in ein farbenfrohes Abenteuer gewagt. Doch hat sich der Ausflug gelohnt? Das möchte ich im folgenden Review klären!

Ein Anime in Videospielform

Reisalin “Ryza” Stout lebt ein beschauliches, aber auch langweiliges Leben auf Kurken Island und vertriebt sich die Freizeit als fleißige Alchemistin. Ihre Freunde Tao und Bos, die in der Stadt Ashra-am Baird leben, laden Ryza kurzerhand zu sich ein, damit sie mit Hilfe ihrer Expertise ein paar Ruinen untersuchen können. Außerdem bekommt vor der Abreise von Bos Vater einen geheimnisvollen Stein zugesteckt, den sie im Zuge der Reise ebenfalls genauer unter die Lupe nehmen soll. Wie in jedem (guten) JRPG trifft unsere Protagonistin im Laufe des Abenteuers immer wieder neue Charaktere und baut sich so eine Party auf und natürlich ist der geheimnisvolle Stein mehr, als er anfangs zu seien scheint.

Um meiner spoilerfreien Story-Linie, die ich auf dem Blog verfolge, treu zu bleiben, möchte ich nicht nicht weiter ins Detail gehen, kann aber so viel sagen: Atelier Ryza 2 ist ein spielbarer Feel-Good Anime. Die Geschichte wird leichtherzig erzählt und vermittelt ein fröhliches Gefühl beim Zocken. Zum Ende hin wird es etwas ernster, dennoch hinterlässt das JRPG in Summe einfach gute Laune. Die Charaktere bedienen sich dabei sowohl optisch als auch charakterlich an typischen Anime-Stereotypen. Trotz dieser Oberflächlichkeiten schließt man Ryza und Co. aber schnell in sein Herz und baut eine Verbindung zu ihnen auf, wohl auch wegen den sehr textlastigen Zwischensequenzen. Für jede Figur wird sich viel Zeit genommen, so dass man seine Party mit allen Stärken und Schwächen immer besser kennenlernt.

Die Zwischensequenzen sind auf japanisch vertont und werden von englischen Untertiteln unterstützt.

Atelier Ryza 2 bietet japanische Sprachausgabe mit englischen Untertiteln an, gute Englischkenntnisse sind daher nicht nur von Vorteil sondern werden schon vorausgesetzt, um der Geschichte und auch dem Spiel an sich wirklich folgen zu können. Wer allgemein nicht auf viele und lange Zwischensequenzen steht wird wohl auch mit Resalins Abenteuer nicht glücklich werden, das Spiel bedient ganz klar eine bestimmte Zielgruppe und ist kein Spiel für den “Casual”. Das betrifft wie erwähnt die Präsentation, aber auch das Gameplay ist sehr speziell.

Sammler und Brauer

Kurz zusammengefasst besteht eure Aufgabe in Atelier Ryza 2 darin, verschiedene Ruinen mit euren Freunden zu erfroschen und dabei einem alten Geheimnis auf die Spur zu kommen – dabei müsst ihr natürlich allerlei Monster vermöbeln (die im übrigen zu 90% immer lächeln, selbst die sind von der Wohlfühlatmosphäre betroffen!). Dabei setzt Atelier Ryza 2 auf ein ATB-Kampfsystem, d.h. dass ihr und eure Gegner immer eine bestimmte Zeit warten müsst, bis ihr eine Attacke einsetzen könnt. EIne Zeitleiste am unteren Bildrand gibt euch dabei Auskunft, wer als nächstes an der Reihe ist. Ebenso könnt ihr unter Einsatz von APs, die ihr während des Kampfes sammelt, Zauber einsetzen oder selbstgecraftete Items nutzen, zu denen ich später kommen möchte, denn diese sind Bestandteil des größten Gameplay-Faktors von AR2. Während der Kämpfe könnt ihr euren Charakter wechseln und den CPU-Kollegen rudimentäre Anweisungen wie “Supporte mich” oder “Greife an” geben, hier hätte ich mir etwas mehr Individualeinstellungen gewünscht. Generell war es für mich etwas schwierig, während der Kämpfe den Überblick zu behalten, da man mehrere Partymitglieder und auch immer den ATB-Balken im Auge behalten muss, das liegt aber eher an meiner Unfähigkeit als an einem schlechten System, denn dadurch entwickeln sich dynamische und spannende Kämpfe, bei denen man die Augen immer auf dem Bildschirm lassen muss und keine ruhige Minute hat.

Unten rechts findet ihr den Zeitbalken, der angibt, welcher Charakter als nächstes an der Reihe ist.

Ebenfalls gefallen hat mir dass bei Nutzung von Elementarmagie sofort angezeigt wird, ob der Gegner anfällig darauf reagiert oder der Zauber wirkungslos verhallen wird. Das erspart auswendig lernen der Gegnerschwächen oder ständiges Nachschlagen im inkludierten Glossar – ihr müsst die Schwäche aber wenigstens einmal durch einen erfolgreichen Angriff aufgedeckt haben, um es bei künftigen Aufeinandertreffen nutzen zu können.

Für mich als JRPG-Neuling war der Schwierigkeitsgrad zu Beginn etwas zu leicht, nahm im Laufe des Spiels aber gut zu und wurde für mich immer herausfordender inklusive einiger Tode. Unfair wurde es nie, mir war es nur teilweise wie erwähnt etwas zu hektisch, das liegt aber eher an meiner sonstigen Spielweise.

Doch Kämpfe schön und gut, der wahre Star von Atelier Ryza 2 ist das Alchemie-System, welches euch erlaubt, eine unzählige Fülle an Items herzustellen – von Heilitems über Waffen bis hin zu Consumables mit mächtigen Buffs. Dazu müsst ihr Rohstoffe finden, die überall in der Welt verteilt sind und in Seltenheit und Wirkung variieren. Mit Hilfe von gefundenen Rezepten und eurem Skilltree, der ebenfalls neue Möglichkeiten der alchemistischen Handwerkskunst eröffnet könnt ihr euch so perfekt für eure Kämpfe ausrüsten. Das System funktioniert dabei so: ihr sammelt Rohmaterialien und setzt diese in einem Wabensystem ein, um so das gewünschte Item synthetesieren zu können. Dabei könnt ihr bessere oder schlechtere Materialien einsetzen, um den Wert eures zukünftigen Items festzulegen – bessere Rohstoffe führen zu besseren Effekten/Buffs.

Das Alchemiesystem kann zu Beginn etwas überfordern – es lohnt sich aber dranzubleiben.

Auf den ersten Blick kann das System etwas erschlagend wirken, trotz gut erklärender Tutorials, einfach bedingt durch die Menge, die individualisierbar ist. Reinfuchsen lohnt sich aber, da man so mit einem tiefgreifenden Gameplayelement belohnt wird und gerade das eigenständige Testen und schlussendlich erfolgreiche “Brauen” von Gegenständen sehr befriedigend ist. Für “faule” Spieler gibt es aber auch die Möglichkeit, das gewünschte Ergebnis auszuwählen und dann per Auto-Fill alle benötigten Ingredienzien – sofern vorhanden – automatisch aufzufüllen.

Rohstoffe wollen natürlich auch geerntet werden, daher müsst ihr im Laufe des Abenteuers immer wieder den Farmer spielen und verschiedene Materialen per Tastendurck einsammeln. Ihr könnt jedoch nicht alles auf Anhieb einsammeln sondern müsst eure Werkzeuge aufbessern, um so z.B. größere Steinblöcke abtragen zu können. Im Endeffekt ist es ganz großes Grinding, da die Sammelei aber schnell und aufwandslos funktioniert ist es nie nervig – man muss aber darauf stehen.

In den Ruinen, die quasi die Hauptdungeons des Spiels darstellen, müsst ihr im Verlaufe des Abenteuers immer wieder die Geheimnisse eben dieser lösen und müsst dafür Hinweise finden und diese passend zusammensetzen. Ihr sucht also nach leuchtenden Punkten, die euch bruchstückhaft mehr über die Vergangenheit erzählen und ihr diese Bruchstücke in einer Art Puzzle zusammenpacken müsst.

Links findet ihr eure gefundenen Bruchstücke – rechts setzt ihr sie passend zusammen. Die grün hervorgehobenen Sätze/Worte geben euch dabei die nötigen Hinweise, wo welches Bruchstück hinkommt.

Das macht Spaß und lockert die Dungeonhatz etwas auf, auch wenn man keine wirklchen Rätselnüsse erwarten sollte.

Insgesamt bietet Atelier Ryza 2 einiges an Inhalt und viele interessante Gameplayelemente, man muss sich aber auch darauf einlassen können. Als JRPG-Einsteigerspiel bietet sich der Titel auf jeden Fall nicht an, glänzt dafür aber mit einem actionreichen Kampfsystem und einer unheimlichen Menge an Alchemiemöglichkeiten, die den Spieler lange bei der Stange halten. Nach ca. 25h ist die Hauptstory dann auch beendet, dafür gibt es aber auch zahlreiche Nebenquests und Beuteaufträge – für Spielzeit ist also gesorgt.

Technisch nicht auf dem Stand

So viel Spaß mir das Spiel an sich auch gemacht hat, an der Technik gibt es ein bisschen was zu bemängeln. Ich habe Atelier Ryza 2 auf der PS4 Pro gespielt und hatte mit einigen Slowdowns zu kämpfen, ebenfalls kam es hin und wieder zu ganz schlimmen Überbelichtungen.

Immer wieder kam es in Außenbereichen zu heftigen Weichzeichner- und Überbelichtungseffekten

Auch die Animationen außerhalb der Kämpfe wirken etwas “clunky”, man merkt dass es sich nicht um einen AAA-Titel handelt. Gerade die Slowdowns und übertriebenen Effekte finde ich schade, da der Artstyle des Spiels ansonsten sehr schön ist und dadurch etwas getrübt wird. Es gibt einen Tag- und Nachtwechsel, der neben Gameplayauswirkungen auch die Welt wortwörtlich in einem anderen Licht erscheinen lässt und besonders Ashra-am Baird von diesem Wechsel profitiert, da die Stadt bei Nacht eine wohlige Stimmung verbreitet.

Der Soundtrack und die Sprachausgabe sind dafür umso besser und gerade die Musikstücke passen perfekt zum Spiel. Selten hat mir eine akustische Untermalung so gute Laune beschert wie in diesem Spiel, was halt auch komplett zu der gesamten Ausrichtung des Rollenspiels passt.

Was, wie zu Beginn des Reviews erwähnt, vielleicht zum Problem werden könnte ist, dass es keine deutschen Untertitel gibt und das Spiel komplett auf englisch/japanisch ist.

Fazit

Als Nicht-Kenner der Serie war Atelier Ryza 2 für mich eine komplette Wundertüte, die mich sehr positiv überrascht hat. Das dynamische Kampfsystem, was eventuell etwas übersichtlicher gestaltet werden könnte, und der sehr umfangreiche Alchemiepart haben mich lange bei der Stange gehalten und wissen auf jeden Fall zu überzeugen. Lediglich die technische Seite in Form von Grafik konnte nicht mithalten und hat diverse Schwächen offenbart, die den technischen Gesamteindruck etwas schmälern. Insgesamt ist Atelier Ryza 2 aber ein tolles Rollenspiel für JRPG-Fans, bei dem selbst Grindingelemente spaßig eingebaut worden sind.

Quelle: https://pixel-pott.de/review-atelier-ryza-2-lost-legends-the-secret-fairy/

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Kleines Update zu Bravely Default 2: Man, ist das bockschwer!

Der Anstieg der Schwierigkeit zwischen 2 Bossen ist teilweise schon schwer zu bewältigen. Ich hatte gerade einen Bosskampf, der schon schwer war aber noch machbar. Danach folgt ohne weiteren Dungeon direkt der nächste und ich schaffe es kaum zur 2. Hälfte. Alle Gegner zu denen ich Zugriff habe laufen vor mir weg, das heißt ihr Level ist so weit unter mir das es kaum XP gibt.
Zum Glück gibt es bei den Kämpfen eine Turbo-Funktion, so ist es nicht ganz so schlimm längere Grind Sessions zu machen.

Das ganze macht aber trotzdem einfach sehr viel Spaß. So viel Loot, so viele Möglichkeiten was Fähigkeiten und Klassen angeht. Und wenn es gar nicht mehr geht kann man auch jederzeit den Schwierigkeitsgrad ändern.

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Ich bin auch bei Bravely Default 2 am Start und bin jetzt Ende Kapitel 2 bei knapp 30h.

Ja es gibt Grind, aber irgendwie auch akzeptablen Grind. Ist halt ein JRPG.

Das ist das erste Spiel bei dem mir das Job System echt richtig Spaß macht, weil die Kombinationsmöglichkeiten so vielfältig sind.

Meine Lieblingsjobs bisher sind der Rotmagier und der Bestienbändiger :love:

Die Bosskämpfe sind teilweise echt knüppelhart, boah. Insbesondere geben die Dungeons vorher einfach keinerlei Hinweise auf das was kommt. Und dann noch diese abartig hohen TP die die Bosse haben.
Aber auch das macht es irgendwie spannend.

Highlight war für mich als ich das Kartenspiel entdeckt habe. JRPG’s mit Kartenspiel :love:

Tipps:

  • Bringe den Freiberufler auf Maximum. Mit JP+ und JP++ grindet es sich sooo viel angenehmer
  • Kaufe Äther, Äther und Äther
  • Scheiss auf die Nebenquests mit Kack Belohnungen
  • Nutzt die Gerichte(?) zum Leveln bei einfacherern Gegnern
  • Versuche so gut wie jedes Monster mit dem Beastmaster zu fangen :uPokemon:
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Spoiler kurz vor Ende Kapitel 1(nehme ich mal an)

Ich habe gerade Bernard besiegt und bin jetzt bei Prinz Castor. Das ist das erste mal wo ich das Gefühl habe weit weg von dem Level zu sein wo ich sein muss.

Ich beschwere mich auch gar nicht über den Grind. Wie du meintest, es gehört ja irgendwie dazu. Und das Kampfsystem ist ja eh das herausragende Feature des Spiels, also macht es das ganze ja eigentlich eh noch besser.

Zu deinem Spoiler:

Definitv einer der härtesten Kämpfe, insbesondere weil dazwischen kein Dungeon liegt.Ich habe da das erste mal wirklich gelevelt, sowohl die Chars als auch die Jobs.
Vermiede Defaults im Kampf gegen ihn und versuche durch gefangene Viecher irgendwelche Effekte auf ihn zu bekommen. Ich glaube man kann ihn einfrieren, dann hat man ein par wenige Runden ruhe.

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Durch Yakuza 7 und Atelier Ryza 2 bin ich jetzt auch etwas im JRPG Fieber und habe noch einige Titel hier rumfliegen, die ich alle mal - manche weiter und manche nicht - angespielt habe. Aus persönlicher Präferenz, welches würdet ihr mir empfehlen mal weiter zu zocken:

  • Dragon Quest 11
  • Ni No Kuni 2
  • Final Fantasy 12
  • Final Fantasy 8 Remaster
  • Persona 5

Von der Liste finde ich Dragon Quest 11 mit Abstand am besten, wobei ich Persona 5 immer noch nicht gespielt habe. Das Einzige, was mich bei DQ gestört hat, war die monotone MIDI-Musik, die ist aber wohl bei der Definitive Edition zumindest teilweise verbessert, falls du die hast. Aber auch in der Standardfassung so kann ich das Spiel nur wärmstens empfehlen.

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