Independent Games - Klein aber Oho

Als nächstes werde ich diesen Thread aus dem alten Forum rübertransferieren, in den letzten Jahren wurden hier einige Spieletipps gesammelt, einmal jährlich habe ich mein liebstes Indie-Game rezensiert und ich werde nach und nach die jeweiligen Berichte importieren, damit sie hier gesammelt nachzulesen sind.

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Aus dem Jahr 2009:

-Braid (PC):
Wow, was für ein Jump and Run, spartanische Grafik, ein hüpfender Knilch im Anzug, aber endlich mal etwas, das sich vom Einheitsbrei absetzt. Mit der Rückspultaste kann man in der Zeit zurückreisen, und diese Funktion benötigt man auch, um alle Puzzleteile zu erreichen. Da sind echt ein paar harte Kopfnüsse dabei!

-Trine (PC)
Konnte erst die Demo zocken, die hat aber überzeugt, Jump and Run mit wunderschöner Grafik, tollem Sound und interessantem Koop-Mode. Zauberer, Diebin und Ritter müssen zusammenarbeiten, um bestehen zu können. Spielt man alleine, wechselt man die Rollen nach Belieben.

-Deluxe Ski Jump (PC)
Spiele ich schon seit Jahren, DIE Skisprung Referenz schlechthin. Ein Finne hat es geschafft, RTL Skispringen und Co alt aussehen zu lassen, und zwar einzig und allein mit der bestechenden Flugphysik, man fühlt den Wind, man legt sich nach vorne und zieht den Sprung schön in den Hang (oder eben nicht). Für Anfänger verflucht schwer, wenn man es aber mal raushat, will man nicht mehr aufhören. Im Online-Modus messen sich hunterte Springer weltweit, es hat sich schon eine ordentliche Community zusammengefunden, die regelmäßig springt.

-Dream Match Tennis (PC)
Spartanische Grafik, hölzerne Spieler, aber das Spiel, das am Besten die Essenz des Tennissports verkörpert, das Taktische, das Winkelspiel, das Timing. Deshalb für mich noch vor Top Spin oder Virtua Tennis.

-World of Goo (PC und Wii)
Dazu muss man wohl nichts mehr sagen, der Hit des letzten Jahres, ließ die Großen alt aussehen. Kreative Spielidee, tolle Grafik, macht süchtig. Mit Witz und tollem Sound. Absolutes Must-Have.

-Plants vs. Zombies (PC)
„Pflanzen gegen Zombies, was solln der Scheiß?“ war auch mein erster Gedanke. Nach 5 Minuten total verfallen, was für ne tolle Spielidee. Man baut sich eine individuelle Armee aus Pflanzen zusammen, um gegen die anstürmenden Zombies bestehen zu können. Genial!

-Trials 2 (PC)
Motocross der allerbesten Sorte, wieder einmal ist die tolle Physik der ausschlaggebende Grund, warum das Spiel so viel Spaß macht. Hat man erstmal die Kontrolle über sein Motorrad gefunden, will man einfach nur alle Parcoure bewältigen!

-Lost Winds (Wii)
Ein wirklich „schönes“ Jump and Run für die Wii, das leider viel zu schnell zu Ende ist, in der Zeit aber vorzüglich unterhält.

-Nyx Quest (Wii)
Das gleiche wii bei Lost Winds, tolle Steuerung, schöne Grafik, auch Atmosphäre super (altes Ägypten).

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Aus 2015:

So, hatte die Nächte etwas Zeit und habe Undertale nun gespielt und eins vorweg, für Leute die Independent Games oder Rollenspiele oder einfach Videospiele an sich lieben ist es ein absolutes Highlight.

Worum gehts? Eigentlich ein klassisches RPG, das von einem gewissen Toby Fox mittels Kickstarter Kampagne mit sehr geringem Budget programmiert wurde. Und das sieht man dem Spiel auch an, typische 8 bit Grafik, man spielt ein Kind das sich nach einem Sturz in der Welt der Monster zurecht finden muss.

Das Kampfsystem an sich ist auch nicht sonderlich neu, rundenbasiert muss man im Angriff auf sein Timing achten um so den größtmöglichen Schaden anzurichten. In der Defensive dann schon etwas ungewöhnlicher: Man steuert ein rotes Herz in einem Quadrat und muss darin den Attacken der Gegner ausweichen um keinen Schaden zu erleiden. Am Anfang ist das noch relativ einfach, jeder Gegner hat aber bestimmte charakteristische Attacken und es wird immer schwerer. So muss man einmal mit dem Herzen wie in einem Jump n Run Hindernissen ausweichen oder darf sich nur auf bestimmten Linien in einem Spinnennetz bewegen.

Was die Systematik aber besonders macht: Man muss keinen einzigen Gegner im Spiel töten, denn man kann mit den Monstern sprechen, ihnen drohen, mit ihnen flirten, sie verschonen oder um Gnade bitten. Das heisst es liegt an einem selbst ob man sich durch die Landschaft metzelt oder den sanften Weg wählt.

Die Charaktere sind alle absolut liebenswert und schon nach kurzer Zeit ist man voll in der Welt gefangen. Die Story an sich sticht dabei heraus, hier will ich nichts spoilern aber gerade gegen Ende betritt das Spiel nochmals eine andere Ebene. Dazu ist alles sehr witzig erzählt, vl. manchmal etwas brachial oder kindisch aber hey, man kann ein Skelett daten, wie oft hat man sowas schon erlebt? Dazu gibt es reihenweise Anspielungen auf andere Spiele, man nimmt sich selbst nicht ernst und es wird mit den Erwartungen des Spielers gespielt um diese dann immer wieder unkonventionell zu durchbrechen. Rätsel gibt es auch einige, wobei diese jetzt nicht wirklich kompliziert sind oder sich auch mal von selbst lösen weil der Rätselsteller im Spiel keinen guten Tag hatte, aber das muss man einfach erleben.

Herausragend ist auch der Soundtrack, alles selbst komponiert, zuerst nur typische spartanische Melodien der frühen RPGs, die aber auch schon sehr eingängig sind, werden am Schluss schwere Geschütze aufgefahren. Unglaublich dass dies alles wirklich in Eigenregie konzipiert wurde.

Undertale kann man in einigen Stunden durchzocken, da man aber in dieser Zeit bestens unterhalten wird und das Spiel bei Steam nicht mal nen Zehner kostet sollte jeder der Videospiele mag investieren, ich denke man wird es nicht bereuen. Und: Da das eigene Handeln auf jeden Fall Konsequenzen hat lohnt sich ein zweites oder drittes Durchspielen auf jeden Fall, ich werde sicher bald nochmal eine Runde starten. Für mich ist es ein heißer Kandidat für das Spiel des Jahres, einfach weil ich Spiele mag denen man anmerkt, dass viel Liebe und Kreativität reingesteckt wurde. All die großen Entwicklerstudios müssen sich eigentlich schämen, dass sie nicht im Ansatz die Emotionen hervorrufen können, die dieses Spiel gerade am Ende erzeugen kann.

KAUFEN!!!

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2016:

Fans von Harvest Moon kann man Stardew Valley ans Herz legen.

In dem PC-Spiel (gibts für unter 20 € bei Steam) geht es um die selben Grundmechaniken des Klassikers, d.h. Gemüse und Obst anbauen, Flächen roden, Bäume fällen, fischen, Tiere halten, Waren handeln etc. Das ganze wurde in dem Fall aber sehr liebevoll umgesetzt, angefangen bei der 8bit-Retrografik, den Minispielen, den Charakteren im Dorf etc. Zu letzteren kann man durch Dialoge und Gefälligkeiten eine Beziehung aufbauen. Außerdem gibt es wohl eine weitere Ebene, im späteren Spielverlauf erhält man ein Schwert und kann ein Dungeon erkunden, Monster bekämpfen etc.

Generell läuft das Spiel in Echtzeit, d.h. es gibt 4 Jahreszeiten, in denen die Witterung unterschiedlich ist und man entsprechend verschiedene Pflanzen anbauen muss. Außerdem gibt es unterschiedliche Feste im Dorf, bei denen man Beziehungen weiter pflegen kann. Sowieso ist es richtig gut umgesetzt wie die Dorfbewohner, es sind ca. 30 Stück, ein Eigenleben haben. Die meisten haben Läden in der Stadt, wo man sie zu den Öffnungszeiten antreffen kann, aber auch ansonsten trifft man sie beim einkaufen, fischen, spielen oder sonstigen Aktivitäten im Dorf. Neben der normalen Tätigkeit, die man ausübt um sich weitere Tiere, Gebäude und Luxusartikel leisten zu können gibt es dann auch noch viele Sidequests und auch sowas wie ne Story. Z.B. wird der örtliche Tante-Emma-Laden immer mehr von einer Supermarktkette verdrängt (und auch man selbst muss sich entscheiden, wo man einkauft), das ehemalige Communitycenter, das mittlerweile nur noch eine Ruine ist und heimgesucht wird gilt es zu erforschen und und und…

Ein großes Plus ist dabei die spielerische Freiheit, man kann seinen täglichen Aufgaben nachgehen, Gemüse anbauen und Kühe melken und es dabei belassen, man kann mit dem Schwert auf Erkundungstour gehen oder sich um die Bewohner kümmern und sich in die Gemeinschaft einbringen. Was man mit dem Spiel anfängt bleibt einem selbst überlassen. Das System ist aber gut durchdacht, wenn man das Heu für die Hühner vergisst gibt es keine oder nur mickrige Eier, spricht man nicht mit den Dorfbewohnern will beim jährlichen Tanzfest auch keiner mit einem auf die Tanzfläche, arbeitet man bis zur Erschöpfung kommt man ins Krankenhaus was mit einer entsprechenden Rechnung einhergeht…

Fazit: Fans von Harvest Moon werden ihre Freude daran haben, habe selten eine bessere Umsetzung gesehen, die Systematik ist nicht neu aber in diesem Fall richtig gut gemacht, ein Rad greift ins andere, und letztlich steckt mehr in dem Spiel als man anfangs vermutet. Das liegt auch an der Liebe zum Detail, die man an allen Ecken und Enden des Spiels spürt, und das obwohl nur eine (!) Person das ganze entwickelt hat. Auf jeden Fall zu empfehlen!

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Ebenfalls aus 2016:

Ok, es ist wieder so weit, alle paar Monate gibt es eins dieser Independent-Spiele die so gut sind dass sie einfach so viele Menschen wie möglich spielen sollten (Undertale), und dieses Mal hat es mich wieder gepackt, es geht um Owlboy .

Der Name ist dabei Programm, es geht um den eulenähnlichen Jungen Otus , mit dem man eine fantastisch inszenierte Welt erkundet, bei der ich direkt an Ghibli denken muss. Im Grunde ist es ein 2D-Adventure , das aber verschiedenste Elemente miteinander verbindet. So gibt es wie es sich gehört größere Dungeons, Rätsel und Boss-Kämpfe, aber auch eine tolle Story und ruhigere Momente, garniert mit einem grandiosen Soundtrack (67 Kompositionen).

Der Clou ist dass man einen Großteil der Reise fliegend zurück legt, und das klappt wirklich erstaunlich gut und geht locker von der Hand. Im Laufe des Spiels lernt man immer mehr Freunde kennen, deren Eigenschaften man sich zu eigen machen kann wenn man sie mit auf den Flug nimmt, am Anfang z.B. ein Mechaniker durch den man eine Schusswaffe tragen kann um sich endlich gegen die Monster zu wehren.

Das Spiel wurde insgesamt 9 Jahre lang entwickelt und das merkt man ihm auch an. So viele Feinheiten und Liebe zum Detail, ich finde es einfach schön wenn man einem Spiel anmerkt dass hier Leute ihrer Leidenschaft nachgegangen sind und aus einem inneren Antrieb versucht haben, ein möglichst rundes und perfektes Spielerlebnis zu kreieren. Und das ist in diesem Fall wirklich auf voller Linie geglückt. Also klare Empfehlung, für ca. 20 € über Steam zu haben und ein absolutes Highlight des Spielejahres!

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2018:

Es ist mal wieder soweit, es gibt wieder ein Spiel dieser Kategorie das es mir extrem angetan hat: Celeste

Es geht darum mit einem kleinen Mädchen, Madeline, einen Gipfel zu erklettern, ein klassischer Plattformer mit simpler Steuerung: Hüpfen und Klettern. Außerdem kann man in der Luft einen zusätzlichen Sprung machen. Das ist es schon. Vom Gameplay erinnert es sehr an Super Meat Boy, das Spiel ist an manchen Stellen sehr schwer, man stirbt viele viele Tode. Dabei ist die Steuerung aber so genau und die Lernkurve so groß dass man ständig motiviert ist weiter zu machen, noch einmal zu versuchen die aktuelle Passage zu bestehen. Und die Rücksetzpunkte sind sehr fair und der Respawn extrem kurz, so dass kein Frust entsteht.

Wer ganz krank ist, kann dann noch versuchen alle Erdbeeren im Spiel zu sammeln, die manchmal an den unmöglichsten Stellen zu finden sind. Und für total Bescheuerte gibt es Kassetten im Spiel zu finden, die noch schwerere Level freischalten, da bin ich dann aber raus.

Mit jeder der acht Level gibt es Neuerungen, in einem alten Spukhotel zum Beispiel einen Pilz, der alle Stellen befällt die man berührt, so muss man sich genau überlegen wo man hinspringt. Oder eine windige Bergpassage bei der einem die extremen Böen schwer zu schaffen machen.

Was das Spiel aber besonders macht und auch von Super Meat Boy abhebt ist die Geschichte. Ohne zuviel zu verraten schaffen es die Entwickler in wenigen Szenen eine Story rund um das Mädchen Madeline zu erzählen, gespickt von Selbstzweifeln, Angst und inneren Kämpfen, die man bei vielen großen Spielen nicht findet.

Abgerundet wird das ganze von einem denkwürdigen minimalistischen Sound, Melodien die exakt zur aktuellen Stimmung passen.

Das Spiel ist ohne Übertreibung für mich bislang das Beste für 2018. Jeder der was mit schwierigen Hüpfern anfangen kann, Retrospiele mag die mit viel Liebe gemacht wurden und auch eine schöne Geschichte schätzt muss sich das Spiel eigentlich anschauen. Klare Empfehlung!

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2019:

Alle Jahre wieder, oder wie ich es ansonsten immer formuliere: Es ist wieder soweit!

Dieses Jahr fällt die Wahl nicht schwer, denn Disco Elysium für [PC] ist wirklich ein außergewöhnliches Spiel, das man sich als Spieleliebhaber nicht entgehen lassen sollte.

Grob gesagt geht es um ein Detektiv-Rollenspiel . Man wacht in einem Hotelzimmer auf, hat keine Ahnung wer man ist aber sehr schnell wird einem klar, dass man gerade in einem Mordfall ermitteln soll und geht auf Spurensuche.

Mit klassischem Point-and-Click navigiert man sich durch eine dystopische Welt, auf der Suche nach Hinweisen, und versucht gleichzeitig, mehr über sich selbst herauszufinden. Es sticht dabei vor allem durch das düstere Art-Design heraus, d.h. wenige Animationen, aber die Welt wirkt stimmig und die Zeichnungen sind großartig.

Außergewöhnlich ist das Gameplay . Die Eigenschaften des Hauptcharakters sind komplett individualisierbar: Will man eher mit dem Kopf durch die Wand, Zeugen einschüchtern, Leute verprügeln, kann man dies tun. Ist man eher der empathische Detektiv, der versucht die Menschen zu deuten und zu analysieren, geht dies auch, oder man versucht es über den eigenen Intellekt und Kombinationsgabe.

Das Besondere ist dabei, dass nicht nur die NPC zu und mit einem sprechen, sondern auch der eigene Körper : Das heißt das Unterbewusstsein meldet sich bei diversen Hinweisen und gibt seinen Kommentar dazu ab, dadurch leiten sich die nächsten Handlungsspielräume ab. Oder der Körper meldet sich, weil man eine Packung Amphetamine findet und will unbedingt, dass man diese zu sich nimmt, da die eigene Person sehr suchtanfällig zu sein scheint. Je nachdem, ob man besonders intelligent oder stark ist, gibt der Körper unterschiedliche Signale. Im ersten Fall bekommt man eine sinnvolle Schlussfolgerung, die zum Lösen des Falles führen kann, im zweiten bekommt man vl. den Hinweis, ruhig vom Balkon springen zu können um den erspähten Gegenstand zu erhalten.

Jede Aktion hat dabei direkte Konsequenzen auf die Gesundheit, klar, aber auch auf den Statuswert „Moral“ . Und wenn dieser unten ist, wird der Hauptdarsteller nicht mehr wirklich „funktionieren“, ich habe es noch nicht ausprobiert aber auch Suizid scheint im Bereich des Möglichen. Oft wird eine Entscheidung von einem abverlangt, die je nach Charaktereigenschaften wahrscheinlicher oder unwahrscheinlicher funktioniert. Will man beispielsweise eine Person einschüchtern, klappt das mit einem physisch starken Charakter zu 90 %, ansonsten evtl. nur zu 25%. Die Würfel rollen und man kann das Ergebnis sofort sehen, wie bei einem klassischen Pen&Paper . Und natürlich hat man in den meisten Fällen nicht mehrere Versuche sondern spürt die Konsequenzen direkt am eigenen Leib. Ich hab bislang relativ vorsichtig agiert, d.h. Finger weg von Aufputschmitteln oder Sprüngen aus luftiger Höhe, aber ich glaube den Game-Over-Screen kann man schneller sehen als einem lieb ist. Dazu passt auch die sehr große Freiheit , die man hat, d.h. wie man an eine Sache herangehen will und für was man seine Zeit investiert, ist einem selbst überlassen.

Auf jeden Fall sollte man keine Abneigung gegen englische Texte haben, denn es ist viel Text. Unzählige Dialoge mit NPC’s aber auch mit einem selbst, Hinweise, Charakterfähigkeiten etc., das geht mit Schulenglisch ganz gut, man muss auch nicht jedes Wort verstehen, aber ohne geht’s nicht. Das Spiel lebt davon, dass man die ganze Welt in Wort und Bild in sich aufsaugt, dann ist es wie gesagt ein außergewöhnliches Erlebnis, das man so vl. noch nie in einem Computerspiel sah.

Ich bin noch nicht allzu weit gekommen, wollte aber schon auf eines der herausragenden Spiele des Jahres verweisen, das man sich nicht entgehen lassen sollte und werde berichten wenn ich etwas weiter bin. Für 40 € ist es auf Steam erhältlich und ist sicher besser investiert als in den neuesten FIFA-Ableger…

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Und dieses Jahr natürlich Hades:

Hades für PC und Switch ist ein richtiger Knaller. Supergiant Games („Bastion“, „Transistor“) hat sich diesmal an ein ziemlich klassisches Hack&Slay gewagt und hätte die Aufgabe nicht besser umsetzen können.

Man spielt Zagreus , Sohn des Gottes der Unterwelt Hades. Und dieser hat so gar keinen Bock auf das Leben in der Hölle und versucht auszubrechen und sich nach oben in die richtige Welt zu kämpfen. Dafür muss er sich durch unzählige „Scharmützel“ kämpfen, ein Scharmützel stellt dabei jeweils einen Raum dar, den es von allen Gegnern zu befreien gilt. Es ist also ein Dungeon Crawler , der dadurch besonderen Reiz entfaltet, da die Räume, Gegner und Items zufällig generiert werden. So ist jeder Durchgang einzigartig und es wird nicht langweilig, wenn man stirbt und wieder von vorne beginnt.

Und man wird sterben , unzählige Male, denn das ist das Prinzip des Spieles: So weit wie möglich vorkämpfen, um bessere Waffen und Eigenschaften zu erlangen, um dann in der nächsten Runde noch weiter zu kommen. Dabei helfen einem viele Götter der Unterwelt und des Olymp , die entweder Waffen verbessern, einen schneller laufen lassen, die Defensive stärken oder Spezialangriffe auslösen. Bei den Items unterscheidet man zwischen denen, die man auch nach Ableben mitnimmt und in bessere Waffen und Fähigkeiten investieren kann, und welche, die nur innerhalb der Runde gelten, bspw. mehr Lebenskraft, spezielle Fähigkeiten, die nur für ein paar Scharmützel gelten oder Geldmünzen, mit denen man in speziellen Räumen Verbesserungen kaufen kann, um das Überleben in dieser Runde zu verlängern.

Das Gameplay ist dabei extrem geschmeidig, mit 4 Tasten (Angriff, Spezialangriff, Sprint/Ausweichen und Fernkampfwaffe) kann man sich in kurzer Zeit spielerisch durch die Dungeons bewegen, entwickelt Angriffsstrategien für die vielen unterschiedlichen Gegner und hat immer das Gefühl, selbst Herr seines Schicksals zu sein.

Dazu sieht es noch fantastisch aus , ein düsterer Comic-Stil und coole Effekte, um die Angriffe zu visualisieren. Und viel schwarzer Humor . Auf der Reise trifft man auf viele Götter, Halbgötter und sonstige Gestalten, die mal mehr oder weniger gut auf einen zu sprechen sind. Besonders ist das Verhältnis mit Vater Hades. Der sitzt an seinem Schreibtisch in der Hölle, muss bürokratisch den ganzen Tag entscheiden, welche Seele in die Hölle kommt und welche nicht, und ist ziemlich enttäuscht von seinem Sohn, der keinen Bock auf die Unterwelt hat. Gleichzeitig lässt er ihn immer wieder losmarschieren, um den nächsten Versuch zu starten, der Hölle zu entfliehen, nur um ihm dann einen sarkastischen Spruch reinzudrücken, wenn er mal wieder blutüberströmt zurück nach Hause kommt.

Also Kaufempfehlung für alle, die dem Hack&Slay nicht abgeneigt sind, ein besseres hab ich selten gespielt, die Dungeons und Gegner sind herausfordernd und abwechslungsreich, die Steuerung über jeden Zweifel erhaben, es ist lustig, düster und macht einfach ne Menge Spaß. Eine Runde geht immer, und mit jedem Versuch wird man besser, kommt weiter, nur um dann doch wieder bei Vater Hades zu landen, die Waffen und Angriffe zu verbessern und sich erneut ins Getümmel zu stürzen. Macht süchtig!

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Ähh, war Ryders Thread dir jetzt nicht gut genug?

https://forum.sofacoach.de/t/zagreus-bleu-indie-games/314

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Bitte zusammenführen wer dazu ermächtigt ist. :slight_smile:

Oder den von mir geöffneten löschen, Daniel hat sich ja etwas mehr Mühe gegeben (auch wenn ich den besseren Titel hatte :mourinho2: - glaube ich).

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Habe jetzt einfach Ryders Thread gelöscht, da das mit dem wenigsten Aufwand verbunden war. :bart:

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:highfive: Ich kann mir auch vorstellen, dass dir das nach dem jüngsten Fantasy-Wochenende arg schwergefallen ist…

Dann aber noch einmal zu meiner Frage: Außer Hades, was ja überall gelobt wurde, Ori, was im Xbox-Thread gelobt wurde und Kentucky Route Zero, was von storch gelobt wurde: Was spielt der gebildete Indie-Kenner noch 2020? Auf meinem Switch-Wunschzettel steht noch CrossCode, hat das jemand gespielt?

Ein kleiner Geheimtipp, wenn du speziell für die Switch etwas suchst, ist auf jeden Fall A short hike.

Ein wunderschönes Adventure-Game, bei dem du sehr entspannt eine Insel erkundest, dabei extrem viele Freiheiten hast, du selbst entscheidest was du machst, es gibt NPCs, Minispiele und Schätze zu entdecken, oder du kletterst einfach auf nen Gipfel und genießt die Aussicht. Alles sehr schön musikalisch untermalt.

Wenn es Dir nichts ausmacht, kein festes Spielziel zu haben und auch entspanntere Spiele schätzt, dann sind die 7 € für das Spiel lächerlich wenig.

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Paradise Killer, wurde das hier gespielt? Sieht nicht nur cool aus, es sieht supercool aus:

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Hab die Spiele zwar noch nicht gespielt, aber… die hab ich auf meiner Liste:

Chicken Police: Paint it RED!
Neversong
If Found…
Spiritfarer

Dazu dann noch Spelunky 1 und 2 im kommenden Jahr :up:

Spiritfarer wird dieses Jahr mein Weihnachtsspiel. Seit die PS5 da ist wird die Switch leider ziemlich vernachlässigt, aber gerade zur Reisezeit kommt sie natürlich wieder zum Einsatz.

Zur Zeit ist ja wieder großer Sale, da sind auch wieder einige Perlen dabei.

CrossCode war hier doch schon einmal Thema, oder?
Ich habe da auf der Switch etwas angespielt und war durchaus angetan. Nur irgendwie ist das ganze so undurchsichtig in der Orientierung, das ich wirklich jede Spielsession genervt abbreche.

Woher soll ich da wissen wo ich hin muss? Vorhin bin ich wieder 20 Minuten durch die Gegend geirrt, bis mein Begleiter mich bei jedem Gegner darauf hingewiesen hat das ich aufleveln sollte bevor ich mich mit denen anlege.

Die Karte zeigt ja nur Orte wo ich schon Mal war. Stelle ich mich da einfach nur doof an oder ist das wirklich so schlimm?

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Ich hab damals was dazu geschrieben. Ist jetzt schon wieder eine Weile her, aber man läuft wirklich viel planlos rum. Und auch öfter im Kreis oder an den gleichen Stellen vorbei. Hat mich für viele Stunden nicht gestört, weil es mir durchaus Spaß gemacht hat einfach durch die Welt zu laufen und ein bisschen zu kämpfen. Irgendwann hat es sich dann aber doch gezogen und ich hab es letztlich auch nicht fertig gespielt. Die nicht wenigen Stunden, die ich investiert habe, bereue ich aber nicht.

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Okay. Das Kampfsystem und Rätseldesign ist wirklich sehr gut. Vielleicht hole ich mir für die Wege einen Guide dazu. Die Story hat mir nach dem ersten Dungeon auch sehr gut gefallen.

Spiritfarer habe ich heute auch Mal reingeschaut. Das ist ja so eine Art Animal Crossing mit Story und einem Ende. Da mir das bei AC gefehlt hat bin ich da wirklich gespannt drauf. Habe jetzt so 2 Stunden drin und bin sehr angetan. Das Design ist wirklich traumhaft, die Charaktere wirklich sehr schön geschrieben. Ich bin nur gespannt wie viel Tiefgang wirklich drin steckt und wie viel am Ende doch Kulisse ist.

Da dies aber nichts für dauerhaft ist, sondern so eine Stunde am Tag habe ich mir doch noch etwas anderes vorgenommen. Bug Fables, der Indy Paper Mario Klon in der Käferwelt. Da habe ich schon lange ein Auge drauf, wollte aber eigentlich den physischen Release abwarten. Bei dem jetzigen Sale konnte ich dann doch nicht widerstehen. Der Anfang ist wirklich sehr gut, den Humor liebe ich jetzt schon. Das wird dann wohl mein Hauptspiel für die nächsten Tage, mit Spiritfarers Tagesaufgaben zur Abwechslung zwischendurch.

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