Ich und mein Anwalt - Thread für Versicherungen und Rechtliches

Und gerade bei Sony wäre ich schonmal übervorsichtig, siehe die dBrand Platten, Sony versteht leider null komma null Spaß.

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Danke für eure Einschätzungen, dann war ich wohl zurecht eher zurückhaltend, was diese Ideen angeht. :_d:

Kein Plan, ob es der richtige Thread ist, aber ich habe gerade einen Brief meiner Krankenversicherung bekommen, dass ich ab sofort nicht mehr pflichtverischert bin, sondern freiwillig versichert. Ich überschreite wohl ganz knapp irgendeine Grenze. Bin gerade komplett überfordert. Was macht man da jetzt? Freiwillig versichern? Privat versichern und was zur zur Hölle kostet mich das alles? Hat da schon jemand Erfahrungen gemacht?

Du kannst dich ab sofort privat versichern, wenn du willst. Oder du lässt alles per GKV wie es ist.

Dein Einkommen hat 2021 64k überschritten. Das ist die Grenze ab wann überhaupt erst der PKV beitreten kann.

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Was ist denn da normalerweise die günstigere bzw. bessere Variante? Falls man das so pauschal überhaupt sagen kann.

Ganz kurz: Nein. Pauschal lässt sich das nicht sagen.

Ich schreibe da morgen mal was zu.

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Das was der Prinz sagt. Es gibt super viele Vorteile, aber auch genau so viele Nachteile.

Ich bin nur wegen meines Sohnes damals in die PKV eingetreten.

Finanziell ist das immer so lange okay bis du das erste mal ein MRT selber zahlen musst. :usad:

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Interessant. Mein Sohn ist einer der Gründe, warum ich in der GKV einen Riesenvorteil sehe.

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Der Arzt unseres Vertrauens ist ein reiner PKV-Arzt. Generell sehe ich aber keinen Vorteil den Kurzen in der GKV zu haben. Ausser finanziell. Gesundheit ist mir aber wichtiger als Geld.

Wir fühlen uns immer gut behandelt und sicher, vertrauen dem Arzt (vor allem mein Sohn), sind immer sofort dran, werden per WhatsApp beraten und vor knapp 7 Jahren um eine OP herum gekommen.

Bei Ärzten und Lehrern gibt es für uns nichts wichtigeres als Vertrauen. Daher haben wir bei den beiden Berufsgruppen ein besonderes Auge und sind auch gerne bereit nicht den einfachsten Weg zu gehen.

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Klar, Vertrauen ist superwichtig. Ich habe bisher mit meiner GKV-Ärzten fast durchweg gute Erfahrungen gemacht, sowohl bei mir selbst als auch beim Kinderarzt. Wenn dann wirklich mal was ist, wo beispielsweise ein MRT benötigt wird, kann es natürlich teuer werden, das ist klar. Allerdings spart man sich in der Familienversicherung im Vergleich zur PKV alleine ca. 2.000€ p.a. an Mitgliedsbeiträgen nur für ein Kind, und bei vielen Dingen (Zähne z.B.) gibt es ja in der PKV auch einiges an Limiten, Selbstbehalten oder prozentualen Abdeckungen und man muss ordentlich oben drauf legen, wenn man das Rundum-Sorglos-Paket will.

Dieses ganze Konstrukt mit PKV ist mir als Laie irgendwie suspekt. Teilweise bessere Behandlungsmöglichkeiten gepaart mit mehr Aufwand, Fallstricken im Alter und Besserbehandlung im elitären Kreis. Naja.
Außerdem sind mir Ärzte, die PKV-Patienten offensichtlich bevorzugen oder gar nur solche annehmen, von vornherein unsympathisch und mit denen möchte ich eigentlich möglichst auch nichts zu tun haben.

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Das von Bouba angesprochene Vertrauen ist enorm wichtig, aber man kann auch nicht zu jedem Arzt eine dementsprechende Beziehung aufbauen. Als Privatpatient werden oft auch unnötige zusätzliche Untersuchungen gemacht, weil man mit Ihnen halt das Geld verdient.

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Zu dem Thema ließen sich Seiten füllen, glaube dass dazu der Versicherungs- oder Finanzielle-Vorsorge-Thread besser geeignet ist.

Es ist schon etwas her, dass ich mich mit dem Thema beschäftigt habe, also vielleicht sind hier und da ein paar Fehler drin, aber meine Gedanken zum Thema in a nutshell:
Grundsätzlich ist man in der GKV versichert und die Beiträge berechnen sich nach Gehalt. Ab einer gewissen Grenze sind die Beiträge gedeckelt und können nicht mehr steigen.
Wer mit seinem Gehalt über diese Grenze kommt darf sich ab sofort in der PKV versichern. Tut er das nicht ist er ‚freiwillig‘ in der GKV versichert. Letzteres ist kein Unterschied zur normalen GKV Versicherung, außer dass man den Höchstsatz an Beiträgen zahlt.

Wer sich in der PKV versichert kann zunächst mal frei wählen bei welcher Gesellschaft und vor allem welche Leistungen er versichern möchte. In der GKV hingegen sind die Leistungen mehr oder weniger genormt. Zwar können die GKV-Kassen ein paar Leistungen on-top inkludieren oder weg lassen (Homöopathie, Schwangerschafts-Screenings, Zähne …), und dafür können sie den Zusatzbeitrag etwas höher oder niedrige gestalten. Wenn es aber ans eingemachte geht (Hüft-OP, MRT, …) ist es sehr genau definiert was bezahlt wird. Die übernommenen Leistungen können sich übrigens mit der Zeit auch ändern.

Bei der PKV bist du nun komplett frei, und du kannst machen was du willst. Wenn man nur rudimentärste Leistungen absichert kann man natürlich enorm viel Geld gegenüber dem Höchstsatz in der GKV sparen. Vermutlich ist das aber beim Thema Gesundheit weniger sinnvoll. Am Ende ist PKV knallhart: You get what you pay for.

Warum ist jetzt die PKV bei den Ärzten so beliebt?
Dadurch, dass bei der GKV die Leistungen genormt sind, ist auch festgelegt wie der Arzt dafür entlohnt wird. Für Behandlung X gibt es Kohle X. Bei der PKV kann der Arzt aber für die gleiche Leistung durchaus mehr abrechnen (nagelt mich nicht drauf fest, es kann das 2.5-fache sein, da gibts so ne Gebührenordnung die das fest legt).
Zudem ist es tatsächlich häufig so, dass bei Privat-Patienten mehr Leistungen von der Kasse übernommen werden. Blutbild auf Wert x oder y checken kann bei der GKV nicht inkludiert sein während es die PKV übernimmt. Untersuchung z bei GKV nur einmal im Halbjahr möglich, bei PKV immer.

Unter dem Strich kann der Arzt also bei Privatpatienten höhere Sätze und mehr Leistungen abrechnen (andererseits meine ich, dass er einen Malus hat wenn er nur Privatpatienten behandelt.)
Für den Privatpatienten ist das große aaaaaaaber: Es kommt auf den Tarif an. Zunächst geht man mal in Vorleistung, das heißt die Arztrechnung kommt zu dir nach Hause. Du zahlst das von deinem Konto und bekommst das Geld später wieder. Wenn die PKV-Kasse die abgerechnete Leistung aber aus irgendwelchen Gründen dann doch nicht übernimmt bleibst du drauf sitzen. (Man muss aber keine Angst haben für die Chemotherapie erstmal 28.000€ vorzustrecken. Da gibts schon gewisse Grenzen ab denen du bei der PKV einen Vorschuss bekommst.)
Was einem aber bewusst sein sollte: Bei der PKV übernimmst du die Verwaltung. Den Papierkram musst du machen. Als GKVler legst du dein Kärtchen auf den Tresen und das wars. Der PKVler hat nicht mal ein Kärtchen.

Übrigens könnt ihr auch als GKVler beim Arzt sagen, dass ihr Selbstzahler seid. Dann kann er genauso abrechnen wie bei der PKV und ggf. gibts dann auch schneller einen Termin ;-) Wobei die Mehrkosten im Vergleich zu den GKV-Leistungen natürlich bei euch hängen bleiben und man im Vorfeld die Abrechnung wirklich zweifelsfrei abklären sollte.

Punkte die man beachten sollte:

  • Der Wechsel in die PKV ist erstmal irreversibel. Man kommt nur noch schwer in die GKV zurück, z.B. wenn man arbeitslos werden sollte (selbst kündigen reicht übrigens nicht ;-) ). Kannst du in der PKV die Beiträge nicht mehr zahlen, kommst du also nicht mehr in die GKV zurück und landest in einem Not-Tarif.

  • Beim Thema Kind und Familie sind die GKV-Leistungen (Mitversicherung Kinder oder Partner in Elternzeit, Haushaltshilfe, …) meist besser als die PKV. Weil, wie gesagt, PKV ist You get what you pay for. Und wenn da noch ein Kind ist muss das auch extra Beiträge zahlen.

  • GKV hat das Risiko, dass Leistungen in Zukunft abgesenkt werden können. PKV hat das Risiko, dass sie im Alter sehr teuer werden kann. Schließlich muss man auch als Rentner den Bumms bezahlen was in der GKV vergleichsweise günstig geht.

  • Bei der PKV ist ein früher Einstieg ratsam damit genug Beitragsjahre bleiben um einen Puffer fürs Alter aufbauen zu können, ansonsten werden die Beiträge idR hinten raus sehr teuer. Steigt man mit höherem Alter ein sind die Monatsbeiträge eben direkt sehr hoch.

Weitere unsortierte Gedanken bzw. meine Meinung:

  • Wenn man die PKV geht sollte man nicht gerade so an der Versicherungsgrenze kratzen sondern ein gutes Stück drüber liegen.

  • Das Geld welches man bei einem Wechsel in die PKV ggü. der GKV spart sollte man tunlichst nicht verprassen. Lieber anlegen um später die Kostensteigerung zahlen zu können.

  • PKV ist freier Markt. Als Mensch mit Vorerkrankung kommst du eh nicht rein. In der Regel höchstens mit Ausschlüssen deiner Vorerkrankung, was dann wenig sinnvoll ist weil du ja gerade diesen Schutz brauchst.

  • Wer in die PKV will sollte sich ausführlich mit dem Thema befassen und am besten einen Makler hinzuziehen der im Tarif-Dschungel berät.

  • Eine Mischlösung ist auch möglich. Man kann in der GKV bleiben und private Zusatzversicherungen für alle möglichen Dinge abschließen (Zähne, Augen, Chefarzt-Behandlung …).

  • Beamte sind ein Sonderfall, hier wäre GKV möglich aber unfassbar teuer, also besteht ein Fast-Zwang für die PKV. Ist vermutlich gewollt, schließlich sind die Politiker alle in der PKV und wenn da keine ausreichende Masse an Mitzahlern drin wäre funktioniert das System nicht ;-)

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Danke für diese Ausführungen. Im Prinzip bestätigt es mir, dass mich dieses Konstrukt nicht überzeugt. Selbst wenn ich genug verdienen würde und die Möglichkeit hätte zu wechseln. Mir wäre allein die Zeit für den zusätzlichen Verwaltungsaufwand zu schade. Da bleibe ich lieber in der GKV, halte meine Karte hin und brauche mir über die Abrechnung keine/kaum Gedanken machen. Und ob ich dann optional mal XX€ für eine bessere Zahnfüllung bezahle ist mir dann auch egal.

Genau. Wenn ich der Meinung bin, dass ich in irgendeinem Bereich mehr Leistung möchte, dann kann ich das doch problemlos zusätzlich abschließen und dann im Fall der Fälle auch wieder kündigen.

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Puuuuh. Hier ist aber sehr viel gefährliches Halbwissen unterwegs. Das ist bei dem Monsterkonstrukt der Krankenversicherungen aber auch nicht weiter verwunderlich.

Wie gesagt, ich schreibe am Nachmittag mal was dazu. Und für alle nicht Wissenden: Ich arbeite bei ner GKV.

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Gerade deswegen aber am interessantesten: wie bist du versichert? :smiling_face:

PKV erinnert mich sonst aber ganz stark an so Konstrukte, wie eigene Pensionskassen für besser gestellte Berufe (Architekten, Ärzte,…) - alles so Schlupflöcher für ihresgleichen um die Solidarität mit dem Pöbel zu brechen.

Ich bin auf @PrinzPils Ausführungen gespannt, denn für mich gibt es noch keine nachvollziehbaren Gründe, warum unsere Gesellschaft so ein Zweitsystem benötigt.

Bin da ganz bei dir @Lars214

Ein bisschen was kann ich dir schon abnehmen. :smiley:

Das ist nicht ganz richtig.

Es gibt eine sogenannte „Beitragsbemessungsgrenze“. Dabei wird noch zwischen einer Grenze für die Kranken- und Pflegeversicherung (momentan EUR 4.837,50) und einer Grenze für Renten- und Arbeitslosenversicherung (momentan in den alten Bundesländern EUR 7.050,00 und in den neuen Bundesländern EUR 6.750,00) unterschieden. Wer mit seinem Gehalt über diese Grenzen kommt, muss den übersteigenden Betrag nicht mehr der jeweiligen Sozialversicherung unterwerfen.

Das ist aber nicht zu verwechseln mit der „Versicherungspflichtgrenze“. Diese regelt, wer von der gesetzlichen Krankenversicherung in die freiwillige gesetzliche oder private Krankenversicherung wechselt.

Diese Grenze liegt momentan bei EUR 5.362,50.

Jein. Der Otto-Normal-Verbraucher nimmt da wahrscheinlich wenige Unterscheide wahr, aber man hat z. B. die Möglichkeit, seine Beiträge selber an die Krankenversicherung zu zahlen. Und rein abrechnungstechnisch ist es für Leute wie mich, die Gehaltsabrechnungen erstellen, teilweise auch ganz schön kompliziert. Ich errinere mich mit Grauen an die Fragezeichen, die ich im Gesicht hatte, als ich den ersten freiwillig Versicherten hatte, der auch Kurzarbeitergeld bekommen hat. :uhard:

So. Den Rest darf dann aber wirklich der Experte beantworten.

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Früher war es aber Gehalt + Zusatzleistungen wie u.a. Firmenwagen. Ich musste mir damals einen teureren Dienstwagen holen um per 1%-Regelung über die Grenze zu kommen.

Ja. Gehalt war in diesem Fall tatsächlich auch nicht ganz richtig.

Korrekt müsste es „der Gesamtbetrag des SV-pflichtigen Bruttos“ heißen.

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Ich denke nicht, dass du auch nur einen Arzt finden wirst, der PKV nicht bevorzugt.

Logilas hat völlig recht: Manchmal hat man das Gefühl, dass ein wenig zu viel untersucht wurde. Abstreiten kann man das nicht.

Auf der anderen Seite muss man nie auf einen Termin warten und hat gefühlt viel mehr Ruhe im Behandslungsgespräch. Was mir noch nie passiert ist: Dass ich am Tag der Behandlung eher dran war als vor mir Wartende.

Kommt aber am Ende drauf an, was du monatlich bereit bist zu bezahelen.