Heute mal 3 Kurzrezensionen kleiner aber feiner Spiele.
Floristry hatte ich wie geschrieben in Manhatten im Uncommons gekauft, die auch Co-Publisher sind.
Es ist ein App-unterstütztes Zweipersonenspiel, bei dem man nach dem in Holland typischen Auktionsmechanismus im Blumengroßhandel Plättchen mit Blumen in 6 Farben ersteigert und diese dann so in seinem „Schaufenster“ anordnen muss, dass möglichst viele gleichfarbige nebeneinanderliegen, denn dafür gibts nachher Punkte. Das heißt es liegen immer 4 Plättchen mit je 2 Blumen in der Mitte um die geboten wird.
Die Spieler sitzen sich gegenüber am Handy, tippen gleichzeitig auf den Button und die Auktion beginnt: Von 5 Geld wird runtergezählt, wer zuerst drückt (zB bei 4) muss das Geld zahlen (am Anfang hat man 30 Geld) und darf sich 3 der Plättchen aussuchen und in seinem Rahmen anlegen, der andere Spieler bekommt das restliche Plättchen und legt es an. Man sollte aber nicht zu verschwenderisch mit seinem Geld umgehen, denn wer am Schluss mehr Geld übrig hat bekommt dafür auch Siegpunkte.
Nach 10 Runden sind alle Plättchen verteilt und jede Blumensorte wird ausgewertet (sowie der Geldbonus), wobei auch dabei die App unterstützt.
Das spielt sich in ein paar Minuten runter, ist spannend, innovativ und zudem wunderschön anzusehen. Allein dieser Aufsteller. 
Und der Inhaber des Ladens ist auch cool. Klare Empfehlung.
Startups ist ein weiteres tolles Spiel eines meiner Lieblingsverlage (Oink Games), die sich ja auf Spiele in extrem kleiner Verpackung spezialisiert haben (Partyspiele wie der „Fake Artist goes to New York“ oder „Insider“, Kartenspiel „Scout“ oder Push your Luck mit Deep Sea Adventure).
Jeder hat 3 Karten auf der Hand, diese zeigen immer 1 von 6 Startup-Unternehmen. Im Uhrzeigersinn nimmt man sich in seinem Zug zum einen ne neue Karte (verdeckt vom Stapel oder offen vom „Markt“, der aus den abgeworfenen Karten der anderen Spieler besteht und legt dann eine Karte ab.
Ablegen kann ich die Karte entweder vor mich selbst , damit „investiert“ man in diese Firma, was man auch nicht mehr rückgängig machen kann. Oder ich lege eine Karte ab, weil ich sie nicht will, die kommt dann in die Mitte in den „Markt“ für alle Spieler. Beim Investieren gibt es einige Sonderregeln: Derjenige, der schon am meisten in ein Startup investiert hat (also die meisten Karten davon vor sich abgelegt hat), erhält einen „Monopol“ Marker und darf die offen liegenden Karten dieses Startups nicht mehr aufnehmen (kann diese aber über verdeckte Karten ziehen).
Der Clou ist aber die Wertung am Schluss: Zuerst kommen noch die verdeckten Handkarten in die Portfolien der Spieler, da kann es dann zu einigen Überraschungen kommen. Es bekommt pro Startup dann nur derjenige Spieler Geld (Siegpunkte), der die meisten Karten dieses Startups hat. Andere Spieler gehen nicht nur leer aus, sondern müssen diesem Spieler pro Karte Geld zahlen. Das heißt habe ich 3 Karten, ein anderer aber 4, muss ich ihm 3 Geld zahlen. Auf der anderen Seite kann ein Spieler auch 10 Karten eines Startups haben, wenn aber kein anderer Spieler in dieses Startup investiert hat bekomme ich kein Geld.
Durch diesen Mechanismus ist es spannend bis zum Schluss und man muss sich schon genau überlegen, in welche Startups man investiert und bei welchen man besser die Finger weglässt. Toll!
Das letzte Spiel Mandala ist ebenfalls ein toll aussehendes Zweipersonenspiel.
Auf einem Spieltuch in sehr guter Qualität legen die Spieler abwechselnd Karten in 6 Farben in zwei Mandalas. Entweder eine Karte in die gemeinsame Mitte dieses Mandalas, oder beliebig viele Karten einer Farbe auf seine Seite des Mandalas. In einem Bereich (gemeinsame Mitte, Bereich Spieler 1, Bereich Spieler 2) dürfen aber NUR die Karten einer Farbe abgelegt werden, wenn diese Farbe nicht schon in nem anderen Bereich gelegt wurde. Und wenn ein Mandala dann alle 6 Farben aufweist, wird es ausgewertet: Derjenige, der mehr Karten in seinem Bereich dieses Mandalas hat, darf zuerst eine Farbe aus der Mitte nehmen, dann der andere Spieler eine, dann ist wieder Spieler 1 dran usw.
Der Wertungsmechanismus ist dann auch besonders, denn die erste Farbkarte, die man bei einer Auswertung erhält, kommt auf das Feld 1 und für alle noch folgenden Karten dieser Farbe bekommt man 1 Punkt. Die nächste Farbe kommt auf Feld 2 und man bekommt später für alle diese Farbkarten 2 Punkte. Und so weiter bis Platz 6. D.h. erst am Schluss kann und wird sich durch die hohen Punktzahlen für die Felder 5 und 6 viel entscheiden.
Das Spielprinzip ist nach 2 Minuten verstanden, aber das Spiel hat eine erstaunliche taktische Tiefe. Jedes Spiel war bislang anders, man muss seinen Konkurrenten genau im Auge behalten. Ein sehr gutes, schnell zu spielendes Kartenspiel.