Finanzielle Vorsorge - Der Kapitalistenthread

Ging jetzt die letzte Stunde nochmal n bisschen weiter runter. Hab auch nochmal was nachgekauft.

Also breit gestreute Sachen nachgekauft? Oder Einzelaktien?

Ja, breit gestreut. Die klassischen ETFs. Ich hatte kurzfristig ohnehin vor neben dem Sparplan nochmal was nachzukaufen, da hatte sich das heute angeboten. Bin mal gespannt ob das nächste Woche noch weiter fällt. Vermute aber auch eher nicht.

Bei uns sowohl als auch. Sonderzahlung in die ETFs geballert und bei einzelnen Dingern nachgekauft.

LVMH. (Auf die Melodie von YMCA)

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BAV anyone?

Hab bisher keine, mein Arbeitgeber bietet da auch nur 2-3 Produkte an.

Welche realistischen Nachteile hat so eine Entgeltumwandlung, außer die Berechnungsgrundlage für potentiell nochmal Elterngeld oder andere Sozialleistungen? :person_shrugging:

  1. Kranken-, Zusatz- und Pflegeversicherung zahlst du in der Rentenphase.
  2. Weniger Rentenpunkte wegen der Bruttoumwandlung.

Kommt natürlich immer auf die individuellen Umstände und das Produkt an, aber eine bAV wird sich wegen diesen Nachteile zu 97% nicht lohnen.
Außer dein Arbeitgeber gibt ungewöhnlich viel dazu (idR sind es aber nur die 15% die er pflichtmäßig hinzugeben muss) oder du
wirst über 100 Jahre alt, wobei auch das oftmals nicht reicht. Jeder Sechste wir nichtmal Rentner :marty:

Auf der Habenseite stünde eigentlich nur ein gewisser Komfort (Mussmichumnixkümmern) den es aber bei anderen AV Möglichkeiten auch gibt sowie der „politische Vorteil“. Die Politik könnte ja jederzeit die Rahmenbedingungen (z.B. Besteuerung) ändern wodurch diese oder jene AV plötzlich besser oder schlechter da steht als jetzt.
Da sehe ich eine bAV grundsätzlich sicherer als etwa die private Vorsorge ohne staatliche Förderung.

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Nun ja, und eben ein steuerlicher Vorteil, da bei der Auszahlung im Rentenalter weniger Sozialabgaben und weniger Steuern gezahlt werden müssen (Abgabe für Arbeitslosenvers. fällt z.B. weg) als jetzt . Und bei uns gibt der AG nochmal genau das Umgewandelte (die Höhe des Umwandlungsbetrags ist allerdings festgelegt) oben drauf. So ist das ne runde Sache.

Noch ein Vorteil: in der Regel lebenslange Rentenzahlung und Rentensteigerungen. Bei vielen anderen Produkten (Kapitallebensversicherung, ETF) musst du im Alter halt selbst haushalten mit deinem Geld bzw. deine Lebenserwartung selbst einschätzen.

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Ja, mit dem Argument „Steuern sparen“ kann man dem Deutschen alles verkaufen :slight_smile:

Wie gesagt, man muss das individuell betrachten.
Unterm Strich lohnt es sich nur unter speziellen Bedingungen. Wenn man es fair durchrechnet ist es bei den Allermeisten keine runde Sache.
Deswegen werden in den Beispielrechnungen ja auch oftmals die oben genannten Sozialversicherungsbeiträge und die geminderten Rentenpunkte weggelassen. Sonst sehen die Zahlen nicht mehr so schön aus.

Wenn dein AG aber 50% zuschießt ist das natürlich ne Hausnummer. Das hört sich nach No-Brainer an, ist aber unüblich hoch.

Ich bin ja auch kein Fan davon AV (ausschließlich) per privatem Depot zu betreiben. Es gibt z.B. auch private Vorsorge im Versicherungsmantel, da muss man sich auch nicht kümmern.
Hier ging es im speziellen um die Nachteile der bAV. Und imho lohnen sich die bAV Angebote so gut wie nie.

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Die 50% zuschiesen kannst du aber nicht pauschale sagen, oder?
Die Obergrenze ist ja 284€, aber wenn du nur gesamt 115€ oder so machst und dein Betrieb dir 50€ (VWL) reinlegt bist du ja auch bei 50% ca. Oder kann man es doch immer sagen mit 50%?

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Oh Mann, bei jeder zweiten eurer Fragen und Antworten hier wird mir klar, dass ich noch viel weniger Ahnung vom Thema habe als gedacht. :usad:

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So sieht es ca aus.

Habe es erstmal abgeschlossen, um den Zuschuss mitzunehmen vom AG.

Das Produkt ist eher „geht so“, da eigentlich nur der Beitrag garantiert ist, die WWK dahinter aber natürlich selbst daran interessiert ist, damit Gewinn zu machen.

Durch den Zuschuss wird aber dann ein Schuh da draus für mich.

Ich suche ansonsten auch gleich nochmal konkret die Beiträge raus :grimacing:

Danke schonmal für eure Hilfe!

Unter den aktuellen Kapitalmarktbedingungen währe ich sogar froh, wenn weniger als der eingezahlte Beitrag garantiert wäre. Warum? Eine Beitragsgarantie geht nur über die Investition in risikoarme Anlagen. Das geht massiv zulasten der Gesamtrendite. Heißt: je niedriger die Beitragsgarantie, desto höher die erwartete Rendite auf dein Produkt.

Wir haben hier ein Produkt, bei dem man selbst die höhe der Beitragsgarantie variieren kann (in 20%-Schritten von 0% bis 100% und man kann den Prozentsatz jedes Jahr ändern). Stand jetzt bin ich nie über 40% gegangen.

EDIT: anders gesagt: sei froh, wenn du eine alte Versicherung mit hoher Garantieverzinsung (z.B. 2% oder mehr) hast. Wenn du aber bei einem Neuabschluss die Wahl zwischen garantierten 0,9% (ab kommendem Jahr übrigens nur noch maximal garantierte 0,25%) oder nur Beitragsgarantie (oder sogar weniger) hast, nimm letzteres.

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Ja, das ist natürlich Blödsinn. Vor- und Nachteile müssen natürlich gleichermaßen berücksichtigt werden.

Und zu dem „Gewinn machen“: das ist wohl ein weit verbreiteten Irrtum, dass der Anbieter der BAV mit der Überrendite (also das, was die Beitragsgarantie übersteigt) voll Gewinn macht. Eine Versicherung beispielsweise ist gesetzlich dazu verpflichtet, 90% der Zinsgewinne an den Versicherungsnehmer weiterzugeben.

Womit die Versicherung ihre Kosten deckt (und ja, auch Gewinne macht) sind eher die Verwaltungskosten. Aber die sind unabhängig von der Garantie im Produkt.

Guter Punkt.

Kosten sind sogesehen erstmal keine, da die Beiträge komplett an Ende rauskommen, deren (phantasie-) Verwaltungskosten dann natürlich über deren Wirtschaften mit meiner Kohle gedeckt wird und somit meinen zusätzlichen Gewinn schmälert.

Dadurch muss ich am Anfang aber auch nicht gegen die Kosten erstmal ansparen.

Du hast recht. Wenn hier jemand von 50% Zuschuss spricht bin ich davon ausgegangen, dass für jeden Euro den ich bezahle der AG nochmal einen halben Euro drauf legt.
Der Zuschuss vom AG macht für diesen ja aber eigentlich nur Sinn wenn er sich die Sozialabgaben sparen kann. D.h. die Beitragsbemessungsgrenze ist meistens ein limitierender Faktor, daher kommen dann die 284€.

Von daher ziehe ich die No-Brainer bei 50% Aussage wieder zurück. Ist schon etwas her, dass ich mich genauer mit dem Thema beschäftigt habe und ein bechissener Tarif ist natürlich auch bei 50% Zuschuss nicht sinnvoll.

Ein weiterer Nachteil der mir eingefallen ist wäre das Thema Arbeitgeberwechsel. Da kann man die Konditionen/Zuschuss dann nicht einfach mitnehmen. Beitragsfreistellung geht. Aber Abschluss- und Verwaltungsgebühren haste bezahlt.

Schrieb ruhig mal diene „konkreten“ Zahlen rein wenn es dir nix aus macht.

Na ich weiß ja nicht. In vielen Branchen bekommst du halt auch einfach keine richtig guten Leute mehr ohne eine attraktive bAV.

Sorry, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Subvention in Form von bAV in irgendeiner Art und Weise richtig gute Leute anzieht oder abhält.

Zumal die Subvention ja viel eher eine Steuerstundung ist.

Also bei allen Arbeitgebern, bei denen ich bisher war, gab es erstmal eine komplett AG-finanzierte bAV, ganz unabhängig von Entgeltumwandlung. Und eigentlich immer, wenn man zusätzlich selbst noch was umgewandelt hat, hat der AG nochmal gut was oben drauf gelegt. Das ist oft ein ganz normaler Bestandteil des Gesamtpakets des Jobs, wie die Höhe des Gehalts auch. Für mich wäre es schon ein Nachteil, wenn ein neues AG das nicht hätte.