Finanzielle Vorsorge - Der Kapitalistenthread

Das hört sich alles immer so einfach an, ist es das auch? Immer wenn ich sowas lese denke ich: „shit dir entgeht was, mach doch auch!“
Ich habe mir vor Jahren so ein Riester Ding aufschwatzen lassen (Allianz Index Select), mit dem ich immer dann konfrontiert werde, wenn ich den jährlichen Brief abhefte :usad:
Am besten wäre wohl: Riester Ding auflösen, das Geld in einen ETF stecken und jeden Monat 250-300 reinbuttern?
Mich nervt es, dass ich mich mit sowas nicht genug auseinandersetze.

kurz gesagt: JA. das riester ding wurde letztens sogar in heute show zerrissen:

ist natürlich nur meine meinung, ich bin weit weg davon ein zertifizierter finanzberater zu sein. :ronaldo:

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Ich unterstütze die Ansicht. Als Warnung sollte man dir mit auf den Weg geben, dass der Begriff „ETF“ nicht geschützt ist und von gehedgten 30 Positionen Fond bis objektive Indexabbildung mit über 2300 Postionen ist alles dabei. Daher muss man bei der Auswahl etwas aufpassen.

Wenn du Fragen hast, sind in dem Thread hier viele, die auch aus eigener Erfahrung berichten können, kannst dich aber auch gerne per PN melden.

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Kann mich meinen Vorpostern nur anschließen: Ja, es ist so einfach. So viel wie möglich in einen breit gestreuten World-ETF reinbuttern. Wenn man ein bisschen risikoscheu ist, gerne den Rest auf ein Tagesgeldkonto. Sparplan einrichten, nie wieder reinschauen und keine aktuellen Kurse verfolgen. Das war’s eigentlich auch schon.
Und nochmal zum Thema Risiko. Irgendwo hab ich den wunderbaren und sehr wahren Satz gelesen: WENN man durch das Investieren in einen World-ETF seine ganzen Ersparnisse verliert, dann haben wir ganz andere Sorgen als die paar Hundert Tausend Euro, die da flöten gehen. In dem Fall säßen wir, überspitzt formuliert, wieder mit Keulen am Lagerfeuer.

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In NRW wurde/wird das Schulfach Wirtschaft eingeführt. Dort könnte so etwas ggf. auftauchen. Es fallen aber nicht die Musik und die Gedichte weg, sondern eher die Soziologie.

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Ich würde noch ein „es kommt darauf an“ ergänzen. Es gibt durchaus Konstellationen, bei denen Riester nicht so schlecht ist und wenn @MBoedel 300 im Monat zur Verfügung hätte für ETFs, könnte das zutreffen.

Ich glaube 175€ ist der Betrag, bei dem man bereits die maximale Zulage / Förderung erhält. Natürlich gibt es gleichzeitig einen Steuervorteil. Und es gibt ja auch Riesterverträge mit geringen Kosten die ebenfalls auf ETFs basieren. Wenn es dann noch eine Garantieverzinsung gibt, kann sich das durch Steuervorteil + Zulage vom Staat + eventuelle Kinder schon lohnen. Oder sagen wir es ist nicht komplett rausgeworfenes Geld ;)

Keine Ahnung wie da der Allianz Index Select funktioniert, aber ein Problem wäre natürlich bei jetziger Kündigung / Stillegung, dass man die ersten Jahre hautpsächlich die Kosten abbgezahlt hat. Also ja, sich nicht damit auseinanderzusetzen, ist leider ein Fehler (sorry @MBoedel ). In einen TV oder Toaster stecken viele Menschen in meinem Umkreis 2 Wochen Recherche, bei einem Altersvorsorgeprodukt, das einen ggf. 45 Jahre bis zur Rente begleitet, wird das genommen was ein Kumpel hat bzw. der örtliche Sparkassen-Heini auf seinem Flyer gezeigt hat. Nicht persönlich gemeint, aber „aufschwatzen lassen“ klang irgendwie genau so.

tl;dr: Ich will auf keinen Fall sagen, dass Riester super ist. Ich würde auch dazu raten, das selbst über ETFs abzubilden. Aber bei einem bestehenden Vertrag kann sich ein zweiter Blick lohnen, bevor man alles platt macht.

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Auf jeden Fall. Wenn man noch nen älteren Riester-Vertrag mit (z.B.) 2,75% Garantiezins hat, würde ich mir wirklich gut überlegen, den plattzumachen. Und bei den ETF darf man natürlich nie vergessen, dass, wenn man irgendwann mal die Gewinne auf einen Schlag realisieren würde, dass dann in der Regel noch knapp 30% an Staat und Sozialkassen gehen. Der Steuersatz für Riesterrenten ist (je nach sonstigen Altersrenten) in der Regel deutlich niedriger.

Wer aber mit dem Gedanken spielt, nen neuen Riester-Vertrag aufzumachen (mit in diesem Jahr noch 0,9% Garantiezins, nächstes Jahr nur noch 0,25%), dem kann man nur ganz klar zu einem ETF raten.

Riester ist nicht durch irgendwelche Zinserträge interessant, sondern durch die Förderung von Staat, sprich die Zulagen oder den Steuervorteil (das ist übrigens eine Günstigerprüfung, Zulagen sind das Minimum und je nach Situation kommt per Steuer noch was on top). Das Problem ist, dass die Riester-Konsturkton eine Garantie der eingezahlten Beiträge vorsieht, was bei Nedrigzinsen schlicht versicherungsmathematisch nicht funktioniert.

Unter dem Strich lohnt es sich also höchstens für Gering bzw. Nichtverdiener mit vielen Kindern oder für Gutverdiener mit hohem Grenzsteuersatz (=Gehalt).
Und dann muss man immer schauen wieviel Gebühren die Versicherungshaie abzwacken. Vorausgesetzt man hat einen wirklich guten Vertrag mit geringen Gebühren kann es sich also noch für die alleinerziehende Hausfrau mit 3 Kindern oder den Invetsmentbanking-Single lohnen. Für den Rest sicher nicht, aber das kann man ja recht einfach nachrechnen.
Förderschädlich kündigen ist aber sicherlich auch keine gute Idee, eher beitragsfrei stellen.

Übrigens wird in die Richtung demnächst auch PEPP kommen, ein von der EU initiierte Rentenprodukt. Ich bin gespannt.

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Versicherungsmathematisch funktioniert das schon. Allerdings schreibt die BaFin (zurecht) in einer solchen Konstellation recht konservative Anlagen vor, da sonst die Ausfallrisiken steigen. Das Ergebnis ist ein Produkt mit niedrigen Zinsen (wegen der konservativen Anlage hat man nämlich auch kaum Chancen auf Überrenditen über den Garantiezins hinaus) und hohen Kosten. In Verbindung mit hohem Garantiezins und den Zulagen kann es sich aber durchaus lohnen.

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Du hast da natürlich vollkommen Recht und dein Beispiel trifft es perfekt. Ich bin kein „Spontankäufer“ sondern recherchiere vor einem Kauf so lange, bis ich theoretisch eine Masterarbeit über den Artikel schreiben könnte :ronaldo:
Die Ausnahme bilden Situationen, wo ich jemandem gegenüber stehe und eine Entscheidung forciert wird. („Was du willst 10€ von mir für eine CD, mit der ich absolut nichts anfangen kann? Klar nehm ich!“ - Straßenverkäufer sind mein Kryptonit.)

Mittlerweile ist es besser geworden, aber vor 10 Jahren als ich die Riester abgeschlossen hab war es halt eher: Altersvorsorge. Braucht man. Ist wichtig. Jetzt hab ich was. Super :usad:

Das ist ja keine Sackgasse. Stoppen oder auflösen kann man immer und anderweitig schauen. Riester ist ja wie geschrieben nicht per se madig.

Ja dann schau dir doch den Vertrag mal genauer an :slight_smile: Wenn du ihn schon seit 10 Jahren hast, könntest du ihn noch zu ganz guten Konditionen / Garantiezinsen abgeschlossen haben. Zusätzlich mit den staatlichen Zulagen und den Steuervorteilen (ich hoffe du hast es jeweils auf der Steuererklärung angegeben), könnte da schon ganz gut etwas zusammen gekommen sein. Bei mir ist seit damals 175/Monat genau der Betrag, der die maximale Zulage ermöglicht bei gleichzeitigem Steuervorteil. Wenn du darüber hinaus noch Geld zur Verfügung hast, könntest du parallel dazu in ETF investieren. Oder auch die Riesterbeiträge senken, kommt eben auf deine Konditionen an.

Es ist ja nicht entweder oder, ich habe auch den Großteil in ETFs, dazu aber eben noch Gold, eine kleine vermietete Immobilie und eben noch Riester und sogar Rürup als Ergänzung. Insgesamt eher langweilig / konservativ, aber es funktioniert halt #überversichert

Edit: sehe gerade, dass das eigentlich eher in den Altersvorsorge-Thread gehört; hier sollte es ja um Einzeltitel gehen.

Frage an die Schwarmintelligenz.

Muss mein Kto bei meiner Hausbank kündigen da die nach dem BGH-Urteil zur Stärkung der Verbruacherrechte sehr kreativ wurden was neue Gebührenmodelle angeht.
Gleichzeitig wird die DKB, meine zwete Bank, ja leider die kostenlose Kreditkarte abkündigen. Stattdessen gibt’s eine Debitkarte und die echte Kreditkarte kostet 30€ im Jahr.

Allerdings möchte ich gerne eine (echte) Kreditkarte mit der man auch das Pfand beim Mietwagen und im Hotel blocken kann.
Ich suche also eine Charge-Kreditkarte oder gerne auch Revolve, sofern man diese wie eine Charge-Karte, also mit automatischer Ausgleich/Lastschrifteinzug, betreiben kann.
Nun schwanke ich noch ob ich der DKB die 30€ zahle oder zur Hanseatic Bank (awa7 oder GenialCard) oder Barclays Visa gehen soll.
Gibt’s zufällig Erfahrung zu den Instituten?

Prinzipiell bin ich eher Fan davon bei mehreren Instituten Kunde zu sein und ggf. verschiedene Karten dabei zu haben, für den den Fall dass eine Probleme bereitet.

Habe schon seit Jahren die Visa Keditkarte bei Barclays und habe dort noch nie Probleme gehabt. Bin allerdings auch kein Poweruser, nutze die KK höchstens einmal im Monat.

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Debitkarte ist allerdings nicht immer = keine „echte“ Kreditkarte. Bin seit Jahren bei der ING, dort gibt es auch eine kostenlose Debit-Kreditkarte, die kann aber im Grunde alles was eine normale Kreditkarte auch kann. Also bspw. auch Kaution beim Mietwagen blocken (bereits mehrfach im Ausland erprobt). Die führen demnächst jedoch auch Gebühren ein (nur für die Girokarte, die Kreditkarte bleibt kostenlos, Girokarte kann man aber abbestellen).

Da ich auch immer unsicher war, ob die Debitkarte überall als Kreditkarte anerkannt wird, hatte ich mir mal eine kostenlose Kreditkarte bei Santander machen lassen: noch nie benutzt, da die von der ING wie gesagt immer ausreichend war. Hat allerdings auch nicht geschadet, da bisher auch keinen Cent dafür bezahlt.

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:dito: Nutze auch Barclays Visa seit ein paar Jahren, wenn ich was mit KK machen „muss“. Kostenlos, übersichtliches online Konto, 100% Rückzahlung einstellen und fertig. Bekomme ab und an nur Post, wenn die ihren Namen mal wieder ändern oder Kredite andrehen wollen.

Früher war allerdings Zahlung außer EU gebührenpflichtig, da müsste man noch mal sehen, wie das jetzt aussieht, sofern benötigt.

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Kurze Frage!

Fahrtkostenzuschuss vom AG annehmen oder lieber bei der Steuererklärung berücksichtigen - was lohnt sich bei ca. 25 km Arbeitsweg mehr?

Das gehört wohl eher in den Thread von @mr_maniac, also den Steuerthread.

Das hängt davon ab, wie hoch der Zuschuss vom Arbeitgeber ist. Mit 25km Pendelstrecke bekommst du 7,75 Euro Werbungskosten pro Arbeitstag in der Steuererklärung gut geschrieben. Weiß nicht wie hoch dein Steuersatz ist, aber kannst ja Mal ausrechnen, wie viel die Steuer ist, die du darauf dann nicht zahlst.

Hängt außerdem auch davon ab, wie viele sonstige Werbungskosten du so hast. Wenn es keine sind und du eh nicht über die Pauschale kommst, dann auf jeden Fall den Zuschuss nehmen.

Maniac kann das evtl. bisl genauer erklären.

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Neue Coronavariante mit Black Friday an der Börse heute. Könnte ein guter Zeitpunkt zum Kauf sein. Mal schauen wie weit runter das heute noch geht (außer natürlich die Vakzin- und Zoom- Stonks). Und ob das in den nächsten Tagen und Wochen noch weiter runtergeht.

Ich denke nicht, dass es noch deutlich tiefer gehen wird. Das ist der erste Schock über die Variante und Montag merkt man schon, dass es wahrscheinlich doch nicht so schlimm ist und es fängt sich wieder in Maßen.
Hab die Gelegenheit heute morgen für einige Nachkäufe genutzt.