Heute geht es für ein paar Tage in den Urlaub, deswegen gestern extra nochmal ne verdammt lange Session abgehalten. An Kapitel 11 (100% bis hierhin) ist nach guten 97 Stunden jetzt ein Haken dran und ich bin immer noch extrem begeistert.
Auch wenn Square durch VII Remake schon viele Systeme und andere Assets fertig hatte, checke ich nicht, wie sie dieses Spiel nicht mal volle vier Jahre später releasen konnten. Ich finde das absurd. Die Quantität (und meistens auch Qualität) des Contents übersteigt jede meiner kühnsten Hoffnungen. Für mich war immer klar, dass der zweite Teil der Saga das Highlight sein wird, aber wie sie liefern, ist ganz groß.
Von den Kämpfen und der Musik habe ich schon genug geschwärmt (obwohl…) , aber ich muss auch mal herausstellen, wie sensationell einfach die Charaktere und deren Interaktionen sind. Ich mochte die Truppe schon 1997 gerne, aber ehrlich gesagt wischt Rebirth mit den alten Polygonfiguren samt Textboxen komplett den Boden auf. Die Persönlichkeiten sowie Beziehungen untereinander sind deutlich besser ausgearbeitet. Tut mir fast weh zu sagen, Meister Vivi, aber ich glaube das ist meine neue Lieblingsparty. Jede noch so kleine Cutscene ist ein Genuss. War schon in Remake gut, aber da wurde nochmal ne Schippe draufgelegt. Zudem wurde das Overacting etwas zurück gefahren und die „Anime Grunzer“ fast komplett abgestellt.
Die Erkundung der Open World macht mir tatsächlich auch noch Spaß, was ich zu diesem Zeitpunkt nicht unbedingt erwartet hatte. Das liegt vor allem an den Chocobos, die jede Region eine neue Fähigkeit haben. Und diese wird tatsächlich von Mal zu Mal besser. In der Nibel-Region ist man da sehr flott unterwegs, was das abklappern der POIs zum Kinderspiel macht.
Im Vergleich zu Remake sind die Sidequests ne Steigerung von drölfzighundert Prozent. Der Payoff ist oftmals signifikant, vor allem bei den Quests zu den Protorelikten. Die sollte man definitiv nicht skippen. Das erinnert mich an die ein oder andere Quest in Xenoblade Chronicles 3, die auch starke Hauptstory-Vibes hatten.
Die im Vergleich zum Original neuen Storyelemente finde ich bis jetzt mindestens okay, oftmals sogar gut. Es wurden ein paar Logikfehler von damals ausgemerzt und ein paar unterentwickelte Handlungsstränge spannend erweitert.
Am vielleicht schwächsten ist die Geschichte meiner Meinung nach sogar witzigerweise, wenn sie sich zu sehr am Original orientiert. Damals war die komplette Reise, die wir jetzt auch in Rebirth durchleben, nämlich ziemlich hanebüchen zusammengeschustert. Da ist man halt zum nächsten Ort gereist, weil es der nächste Ort war. Jetzt hat man versucht, die Zwischenstopps ein bisschen besser zu verargumentieren, aber so richtig funktioniert das für mich nicht. Wirklich schlimm ist das nicht, weil die Reise super viel Spaß macht, aber ab und an erwische ich mich schon mit dem Gedanken: „Was wollten wir hier eigentlich?“.
Aber davon abgesehen, plus ein paar spezifische kleine Abschnitte (Kapitel 11: Kistenwürfe mit Cait Sith waren ziemlich kacke und zu lang) bin ich im siebten Himmel (pun intended, sagt man da wohl).
Jetzt kickt auch langsam der dynamische Schwierigkeitsgrad rein. Am Ende vom 11. Kapitel habe ich mich bei zwei Bosskämpfen wie bei Elden Ring gefühlt. Da musste ich schon bis ans äußerste gehen, um da durchzukommen. War aber geil und sehr atmosphärisch.
Jetzt ne Woche warten, bis ich weiterspielen kann.