Die letzte Doku, die ich gesehen habe

Muss mich hierfür entschuldigen. Die Doku ist unteres ARTE Niveau. Vom Erzählstil eher RBB und die Stereotyp-Ökorentner, an denen man sich mühevoll langhangelt ziehen das gute Thema Grünkohl in den Dreck.

Früher war alles besser bei ARTE. Leute, die die Serie Damengambit mochten, mochten auch:

Tolle Doku über Bobby Fischer, die US-Schachlegende. Nicht nur, dass man u.a. Henry Kissinger im Interview hat oder russische Schachlegenden, es wird in Tarantino’schen Kapiteln die Geschichte von Fischer erzählt, daneben aber auch das Politikum dahinter und vor allem die Frage, ob Schach durch sein auf Geradlinigkeit getrimmte Logik Profispieler unverhältnismäßig viel in den Wahnsinn treibt. Außerdem super, dass Bobby Fischer panische Angst vor Kamerateams hatte, was dazu führt, dass man ihn die Hälfte der Zeit im Gestapo-Stechschritt und schräg von hinten davonstiefeln sieht. Faszinierend irre und irre faszninierend (mit der Wortgruppe bewerbe ich mich direkt bei TVmovie als Redakteur!).

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Über Booby Fischers Gratwanderung zwischen Genie und Wahnsinn gibt es auch den Film „Bauernopfer - Spiel der Könige“, wo Tobie Maguire Fischer verkörpert.

Kann man sich auch gut angucken.

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Beim Dreh von Aguirre - Der Zorn Gottes entgehen Werner Herzog und seine Filmcrew nur knapp einem Fluhzeugabsturz. Den Absturz überlebt ein 17 jähriges Mädchen, welches sich im Anschluss tagelang durch den Dschungel kämpft.

Die Frau ist der Wahnsinn. Wie die das macht, das alles nochmal nachzuerleben und dabei, als Biologin, fast schon wissenschaftlich, aber auch teils poetisch und wortgewaltig ihre Reise durch den Dschungel nachzuerzählen hat mich tief beeindruckt. Und dazu noch Herzog mit seinem leicht irren Gebaren und dieser Kombination aus, ebenfalls sehr einnehmender, Stimme und Duktus.

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Ich guck die Doku gerade und muss schon am Anfang lachen: Da lässt Werner Herzog die Dame doch direkt nochmal dieselbe Strecke fliegen und setzt sie auf ihren alten Fensterplatz 19F. Aber sie bleibt den Umständen entsprechend unwahrscheinlich cool.

Vielen Dank nochmal für den Tipp. Es gibt wenig, das so wunderlich ist wie eine Herzog-Doku. Einer der besten seines Fachs!

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Den Anfang fand ich auch zu hart. Später checkt man dann, dass sie sich da nen Panzer aufgebaut hat, bzw. auch einfach das ihre Art ist. Wie er da lachend erzählt er habe der Dame am Schalter noch Geld gegeben um mitzufliegen, aber es habe nicht geklappt und die später Verunglückten hätten gejubelt als es losging. Und sie steht da, komplett ohne Mimik. Da dachte ich, ok, was ist da los Werner?!

Kennst du die über den Grizzlytypen? Trau mich da noch nicht ran. Seth Meyers hat die witziger Weise erst letzte Woche in seiner Show erwähnt.

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Das ist ultrahart. :smile: Aber Werner Herzog wirkt eh immer wie ein Psychopath. Aber ein liebenswerter.

Grizzly Man ist eine meiner Lieblingsdokus, unbedingt gucken! Die wäre ohne Herzogs Stimme aus dem Off auch nur halb so gut.

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Ey ich weiß nicht. Meine unpopuläre Meinung ist ja, dass er den armen labilen Klaus Kinski mit Vorsatz in den Wahnsinn getrieben hat. Also, jadet Weg war vielleicht nicht lang, und auch gepflastert mit viel Kokain, aber in mein liebster Feind merkt man schon, dass er der Beschmiertere von den beiden ist.

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My Octopus Teacher - Netflix

Ein südafrikanischer Freizeittaucher geht ein Jahr lang jeden Tag an der selben Stelle tauchen. Er beobachtet und lernt kennen einen Oktopus, der sich nach und nach an den Menschen gewöhnt.
Die Doku hat den gro0ßen Vorteil, dass sie zwar einerseits sehr einfühlsam ist, abdererseits aber das Tier nicht vermenschlicht.

Schön und sogar etwas spannend!

8/10

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Da bleibt keine Tinte trocken.

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Gimme Danger (Jim Jarmusch, 2016) * *

Sehr uninspirierte Doku über The Stooges auf Prime. Kann man sich auch sparen und sich nur die Interview-Clips mit Iggy herauspicken. Von Jarmusch hatte ich mehr erwartet.

Zustimmung was Bilder und Produktion angeht. Bei der Emotionalität fande Ich es teilweise zu Hollywood und nicht immer authentisch. Kann man trotzdem sehr gut gucken.

Land des Schweigens und der Dunkelheit (Werner Herzog, 1971) * * * * ½

Durch @jouston bin ich auf einem Herzog-Binge durch YouTube und es gibt dort erstaunlich viel Originalmaterial zu entdecken, von dem Kurzfilm „Die beispiellose Verteidigung der Festung Deutschkreutz“ bis hin zu „How Much Wood Would A Woodchuck Chuck“ (ehrlich gesagt nicht so doll) zieht einem diese Doku aber den Boden unter den Füßen weg.

Ich will keine Inhaltsangabe schreiben, also nur so viel: Die Doku handelt von der taubblinden Fini Straubinger, die versucht, anderen taubblinden Menschen zu helfen. Herzog lässt den typischen Herzog-Filter weg und verschwindet eigentlich hinter der Geschichte, weil sie für sich so viel Platz einnimmt. Sehr sehenswert.

Gibts wie gesagt auf YouTube.

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Gerade auf Phönix, dort auch in der Mediathek.

Alkohol - Der globale Rausch

Unaufgeregte Dokumentation über Alkoholkonsum aus erstaunlich vielen Blickwinkeln. Sehenswert. Insbesondere auch dieses Bücherregal:

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Boys State

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Beste Doku, die ich in letzter Zeit gesehen habe. In Texas kommen jedes Jahr über 1000 junge Männer (16-18 Jahre alt) zusammen, um in zwei Wochen ein politisches Zweiparteiensystem zu simulieren. Das heißt die Jungs werden in „Föderalisten“ und „Nationalisten“ eingeteilt, sie legen ihr eigenes Parteiprogramm fest, wählen ihren Vorsitzenden und wer sie bei der Gouverneurswahl vertreten soll.

Und was soll man sagen, innerhalb von Tagen entwickelt sich die amerikanische Parteienlandschaft in rasender Geschwindigkeit, es gibt begabte Redner wie Steven Garza, der die Wähler mit rationaler Ansprache begeistern will, aber auch Jungs wie Robert McDougal, die einfach nur Stimmen absahnen wollen und deshalb alles raushauen, was populär und populistisch ist. Innerhalb kürzester Zeit verhärten sich die Fronten, es werden Schmierkampagnen geführt, auf Instagram werden Gruppen gegründet, auf denen gehetzt und verleumdet wird, Formalitäten werden zu stundenlangen Auseinandersetzungen und am Ende geht es nur noch um das Recht auf Waffen und Abtreibung.

Irgendwie ist es faszinierend und erschreckend, wie sehr die politisch interessierten Jugendlichen schon „das Spiel“ beherrschen. Ben Feinstein, der Parteivorsitzende der Föderalisten, sagt dann irgendwann, dass er gerne eine ehrlichen Wahlkampf geführt hätte, aber man damit keine Wahlen gewinnt. Er zieht seinen Konkurrenten durch den Dreck und die Föderalisten gewinnen die Wahl.

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32 bezaubernde Minuten über Sophia Loren und den Einfluss, den ihre Filme auf Nancy Kulik, eine bemerkenswerte wie durchschnittliche 82–jährige Frau, Ehefrau, Mutter und Großmutter, haben. Das dient dann am Ende nicht nur als Tribut an Loren, sondern mindestens auch an Kulik, von der man sich wünscht, sie würde einen abends selbst zu einer Portion Baked Ziti einladen, um sich weitere Geschichten und Ratschläge von ihr anhören zu dürfen.

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Weniger aus eigenem Glauben heraus als mehr durch die Frage, wie durch eine vermutlich im Wesentlich heute unrichtig dargestellte Geschichte eine Religion / Institution Kirche entstehe konnte, interessiere ich mich schon eine zeitlang für das Thema. Sicher auch inspiriert durch Lektüre des Buches „Abermals krähte der Hahn“ des Kirchenkritikers und Atheisten Karl-Heinz Deschner.

https://www.amazon.de/Abermals-krähte-Hahn-Kirchengeschichte-Evangelisten/dp/3865691889

Aufgeschreckt durch Evangelikale, die die Bibel im Wahrsten Sinne des Wortes als Gott gegeben ansehen und u.a. tatsächlich an die große Sintflut oder die Auferstehungsgeschichte glauben, hilft ein Blick, wie die Bibel eigentlich entstanden ist. Dazu gibt es auf ARTE eine längere Dokumentationsreihe die im Wesentliche nur aus Experteninterviews besteht:

https://www.youtube.com/playlist?list=PLlQWnS27jXh87WC27k3yhxAigE_0jBDi_

Interessant in und aus vielerlei Aspekten.

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Den Freunden der Sportdokus sei ganz dringlich die neue Netflix-Dokumentation Last Chance U: Basketball ans Herz gelegt. Man begleitet ein Jahr lang das College Team der East Los Angeles Huskies in der Saison 2019-2020, und während alleine der Coach John Mosley es wert ist, sich das Ganze anzuschauen, weil er einfach ein Wahnsinns-Typ ist, erfährt das ganze durch die kommende Corona-Pandemie nochmal ne zusätzliche Dramatik. Ich bin noch nicht durch aber kann jetzt schon sagen: Unbedingt schauen!

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Gut, was macht man mal wieder an so einem weiteren Lockdown Sonntag? Richtig, eine neue Serie anfangen. Und naja, Last Chance U: Basketball angefangen und gestern Abend auch direkt beendet. Diese Serie/Doku ist so unglaublich gut. Ich habe die Football Teile nicht geschaut, aber die Aufmachung und einfach das Gesamtbild ist einfach so gut. Coach Mosley ist so ein positiv verrückter Typ, unter dem würde ich auch gerne mal trainieren :_d: Dazu die ganzen verschiedenen Charaktere die in dem Team zusammen kommen. Da gibt es den jungen Deshaun Highler, der seine Mutter´, ein Jahr nach dem Tod seines Vaters, an Krebs verloren hat und jetzt alleine lebt. Oder den verrückten Joe Hampton der direkt aus dem Knast den Coach trifft und dadurch nicht auf die schiefe Bahn gerät, trotzdem aber schon ganz schöne Starallüren an den Tag legt.

Der Abend im Trainingslager ist für mich ein absolutes Highlight der ganzen Serie, die Folge über Deshaun sehr berührend. Und nebenbei fiebert man dann immer mit dem Team mit um es Coach Mosley mal zu gönnen etwas zu gewinnen. Das Ende fand ich dann richtig traurig für das Team, auch wenn das so zu erwarten war leider.
Einige der Jungs werde ich definitiv weiter beobachten, mal schauen ob es einer noch schafft.

Für mich auch noch wichtig zu erwähnen, der Soundtrack ist brutal gut. Sowohl in der Serie als auch als Playlist.

Ich hab wie gesagt die Football Teile nicht gesehen, aber mit dem Basketball Teil hat Netflix ein richtiges Brett abgeliefert. Von mir eine ganz klare Empfehlung.
10/10

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Nun. Vielleicht auch, weil es inszeniert war. Der Vollständigkeit halber.

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„Die Realität, die ich in dem Film geschaffen habe, ist eine viel authentischere Realität“

Ja, ok.

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