Die letzte Doku, die ich gesehen habe

Thema ist klar.

Fireball: Visitors From Darker Worlds (Werner Herzog & Clive Oppenheimer, 2020) * * *

Auf Apple TV+. Herzog ist so produktiv wie eh und je, sein dritter Film in diesem Jahr. Wer sich für Meteoriten interessiert, dem sei diese Doku empfohlen.

Neben der Thematik faszinieren allerdings die interviewten Menschen aus aller Herren Länder: Z. B. ein norwegischer Jazz-Musiker, der nun als Hobby-Geologe Mikrometeoriten sammelt. Das Ganze ist untermalt mit Herzogs Stimme aus dem off und den gregorianischen Chorälen, die man auch aus anderen Herzog-Dokus kennt und liebt.

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Und ganz schamlos mein Post zur Maradona-Doku aus dem alten Forum:

Diego Maradona (Asif Kapadia, 2019)

Auf Prime kann man sich jetzt diese Doku geben, die sich auf Maradonas Glanzzeit in Neapel konzentriert, Weggefährten und ihn selbst zu Wort kommen lässt und dabei auch Themen wie die Camorra, Drogenkonsum und seine Kindheit in den Slums von Buenos Aires thematisiert.

Die körnigen Aufnahmen der Spiele der späten 80er sind grandios, die WM 86 in Mexiko, die eingespielten Fangesänge der Neapolitaner, Maradonas Charisma und Beweglichkeit auf und abseits des Platzes (ein Tanzbär!) und dieser unvorstellbare Ruhm und Kult um seine Person. Darauf wurde er nie vorbereitet und damit konnte er nie umgehen.

Dieser Lebensabschnitt in Neapel (84-91) ist eine Achterbahnfahrt. In dieser kurzen Zeit so viel zu erleben und zu schaffen, erinnert mich an die Beatles mit ihren 13 Alben in sieben Jahren. Und all das, bevor sie 30 waren. Unglaublich.

Wurde hier an anderer Stelle aus aktuellem Anlass auch mehrfach genannt, ich kann es nur unterstützen. Man lernt mehr über den Menschen Maradona und seine Herkunft. Und ich finde, es ist ein bisschen wie bei John Lennon: Je mehr man über seine „Mängel“ oder Charakterschwächen erfährt, umso näher ist er einem.

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Ich habe diese Doku über Vulkane angeschut, bei der er einen Wissenschaftlerbegleitet, aber die ganze Zeit eigentlich nur erzählt, was ER für geile Gedanken hat. Der macht das aber so schamlos, dass es nur nett wirkt. Zudem ist sein Akzent ungeschlagen…

„This ain’t California“, eine Doku über Skaten in der DDR, gibts auf Prime. Kann man sich sehr gut anschauen, dazu toller Soundtrack.

Leider mit einem sehr großen Manko. Aufgrund der nicht ausreichend vorhandenen Originalaufnahmen sind sehr viele Szenen nachgestellt. Und das nimmt einer Doku, die eigentlich „Hey, seht her, auch in der biederen DDR wurde geskatet!“ vermitteln will, sehr viel von ihrer Durchschlagkraft und Glaubwürdigkeit. Wenn man das ausblenden kann (was schwerfällt), dann sollte man aber mal einen Blick wagen.

Und ich dachte erst, es geht ums Kartenspielen.

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Jheronimus Bosch - Touched by the Devil (Pieter van Huystee, 2015) * *

Auf Prime. Es gibt immer mal wieder Momente, in denen es um die Gemälde und um Bosch geht, aber gefühlt wird ein Großteil dem Geschacher des Kunstbetriebs geopfert: Welches Museum nun welches Gemälde vom Prado ausleihen darf usw.
Ein bisschen seltsam und zusammenhangslos, diese Doku. Was man jedoch bekommt, ist ein Einblick in den Beruf des Kunsthistorikers und wie zäh und detailversessen man hier sein muss.

Die Close-ups der vielen, vielen Einzelfiguren in den Gemälden (Bosch ist der mit den Wimmelbildern, die teilweise in der Hölle spielen) sind allerdings sehenswert.

Also in etwa wie Ali Mitgutsch.

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Weniger eine Dokumentation als ein etwas ausführlicher Bericht:

Mich hatte interessiert, wie es die USA als ehemalig stolzes Eisenbahnland geschafft hat, völlig den Anschluss an ein modernes Schnellzugsystem verpasst zu haben. War es allein die Größe oder doch der Einfluss der Automobilindustrie? Und tatsächlich, es war hauptsächlich die Lobbyarbeit der Flug- und Automobilindustrie, welche für den Ausbau von Flughäfen und insbesondere Highways verantwortlich waren. Schnellzüge waren politisch dann nicht mehr gewollt.

Eindrücklich ist auch, wie unfassbar schnell es China geschafft hat, in wenigen Jahren ein hochmodernes Schnellbahnnetz zu schaffen. Von der Pionierarbeit der Japaner und auch Franzosen ganz zu schweigen.

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„American Murder“ auf Netflix.

Eine Dokumentation über einen Dreifachmord in den USA an einer Mutter und ihren zwei Kindern.
Das besondere: Es werden originale Bodycam Aufnahmen der Polizei ab Aufnahme der Vermisstenmeldung gezeigt, originale Chatverläufe ausgewertet und vor allem echte Videos aus den Vernehmungen und vom Lügendetektortest gezeigt.

Besonders beeindruckt haben mich die wirklich gut arbeitenden Detectives und der Nachbar der Familie, der sowas wie der heimliche Held des Falles ist.
Sehr empfehlenswert aber auch bedrückend.

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Auch gesehen. Kann man sich wirklich geben. Ist aus meiner Sicht auch keine nüchterne Doku sondern geht ein wenig Richtung Thriller bzw. Drama.

Hat mich auch noch 2-3 Tage beschäftigt, was für mich eher selten ist.

Gestern Nacht angeschaut:

Eine sehr unaufgeregte Dokumentation zu den Voyager Missionen, also insbesondere der Sonde Voyager, die mit einer lustigen Platte über die Menschheit mittlerweile unser Sonnensystem verlassen hat. Dazu sind aktuelle Erkenntnisse der Kosmologie eingestreut, im Wesentlichen geht es aber um die von Voyager angeflogen Planeten.

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Völlig unkommentiert zeigt die Doku das Leben an der Grenze USA Mexiko. Dies geschieht weitgehend durch Gespräche mit verschiedensten Beteiligten und das, ohne den Zeigefinger zu erheben. Mindestens ein interessanter Einblick.

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Beltracchi – Die Kunst der Fälschung (2014)

40 Jahre lang war der Maler Wolfgang Beltracchi als Kunstfälscher tätig. Durch sein künstlerisches Talent, sein Wissen bezüglich der Kunstgeschichte und seine handwerklichen Fertigkeiten füllte er die Lücken, die große Künstler in ihrer Entwicklung aufwiesen, mit eigens geschaffenen Bildern. Seine Frau Helene brachte die Gemälde anschließend aus “verschwundene Originale” auf den Kunstmarkt. Gemeinsam führte das Ehepaar Kunsthändler, Sammler, Galeristen und Experten auf der ganzen Welt hinters Licht. Erst das für 2,8 Millionen Euro verkaufte “Rote Bild mit Pferden” im Stil von Heinrich Campendonk, ließ die Fälschungen auffliegen und sorgte für einen Skandal.

Meine Meinung
Im Grunde tragisch, dass so ein begnadeter Künstler mit seinem eigenen Namen nicht diesen Ruhm erlangt hat. Er hat nicht bestehende Bilder gefälscht, sondern die Art und Weise der Künstler kopiert, wie sie gemalt haben. Weltweit dürften noch so einige Bilder von ihm hängen, ohne dass die Besitzer deren Hintergrund kennen.

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Hörnchen. Als Beschreibung sollte das reichen :smiley:

https://www1.wdr.de/fernsehen/abenteuer-erde/sendungen/die-verrueckte-welt-der-hoernchen-102.html

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Passend zum Belltrachi möchte ich den Film „Sour Grapes“ empfehlen.

Es geht um Wein, Geld und eben wie bei Belltrachi um einen genialen Fälscher dem einfach alle auf den Leim gehen.
Ich trinke überhaupt keinen Wein, aber das ist ein klasse film

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Arte Doku über Jean-Michel Basquiat.

https://www.arte.tv/de/videos/079501-000-A/basquiat-popstar-der-kunstwelt/

Super Doku über einen wahnsinnig faszinierenden Künstler, über den ich bisher noch gar nicht viel wusste.

Man erfährt über seinen kometenhaften Aufstieg, die Beziehung zu Andy Warhol, den Drogenkonsum und sein Ankämpfen gegen rassistische Ressentiments in der Kunstwelt. Sehr empfehlenswert.

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Ich habe gerade die Doku „White Right: Meeting the Enemy“ gesehen, die mich so sehr berührt hat wie schon lange keine Doku mehr.

Deeyah Khan, eine muslimische nichtweiße Frau, begegnet darin Männern aus der amerikanischen Neonazi- und Alt-Right-Szene, um das Warum herauszufinden. Dabei kommt sie den Protagonisten so nah, dass diese sie oft bereits als ihren Freund bezeichnen. Sehr, sehr spannend anzuschauen, beängstigend und bemitleidenswert zugleich.

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Schöne ARTE Doku von 2011. Auf YouTube bis März glaub ich.
Zeitloser Humor. Hätte ich auch nicht gedacht, musste aber mehrmals giffeln.

Doppelpost, weil ich nach 50 Sekunden schon lachen musste: „Charles Bronson hat Robert Reford eine reingehauen, Henry Fonda erschossen, Elvis Presley gecoacht und ganze Generationen von Statisten verprügelt.“ Wird auch gut!

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Jetzt erst gesehen, dass die Doku hier empfohlen wurde. Hatte die auch geschaut und war am Ende komplett mitgenommen und aufgelöst. Als Vater einer Tochter hab ich besonders das Ende kaum ertragen und hatte feuchte Augen, seitdem hab ich gemerkt dass ich Dokus/Filme mit so einer Thematik nicht mehr schauen kann ohne mir den kompletten Abend emotional zu ruinieren.