Also das ist grober Unsinn. Das kann unser Foren-Schiri besser beurteilen, aber als Faustformel würde ich sagen: Wenn du mit Anlauf und zwei Beinen so in Gegner und Ball reinspringst, dass du ihm alle Knochen unterhalb des Knies brechen kannst, dann nützt es auch nix mehr, wenn du dabei den Ball spielst. Da wir beide anscheinend Vereinsbrillen aufhaben, habe ich auch nochmal in neutraleren Medien wie Kicker nachgeschaut, auch dort wird von einer klaren roten Karte gesprochen.
Diese Aussage bzgl. Schauspieleinlage würde ja nur Sinn machen, wenn Kiprit DANACH im Getümmel mitgehackt hätte, und nicht VORHER. „Euer Ehren, das Opfer kann gar nicht tot sein, denn davor war es noch quicklebendig.“
Zu der Rudelbildung: Dieses Männlichkeitsgehabe wie auf nem Pavianhügel ist allgemein immer lächerlich. Da teilen beide Seiten dann ordentlich aus. Aber du hast es ja schon vorweggenommen: Ein Dutzend Magdeburger befinden sich in der Lauterer Coachingzone. Das ist erstmal Fakt. Für eine Rudelbildung braucht es erstmal ein Rudel, ansonsten passiert da gar nix. Wenn dann bereits ausgewechselte Spieler wie Atik (zu dem kommen wir gleich noch) quasi auf der Lauterer Auswechselbank keilen, dann ist der Aggressor eigentlich klar.
Zum angeblichen Schubser von Antwerpen: Hier hab ich gegenüber dir den Vorteil, dass ich ALLE Live-Spiele des FCK und des FC aufzeichne und archiviere. Ich konnte mir die Szene also gerade nochmal in Superzeitlupe anschauen. Dass Antwerpen geschubst hat ist ne Lüge. Nach dem Foul gehen sich Kath und Ritter direkt vor der Coaching-Zone wie bei dem Primatenfestival üblich an die Gurgel, woraufhin Antwerpen dazwischengeht und die Spieler trennt, wobei sich Kath theatralisch zu Boden wirft. Was umso lustiger ist, da du ja gerade noch Kiprit, der erstmal seine Knochen sortieren musste, Schauspielerei vorwirfst und Leonardo di Kath anscheinend nur knapp die Berührung von Antwerpen überlebt hat. Alles nicht konsistent.
Also diese Aussage kann man wirklich nur treffen, wenn man ne blau-weiße Brille aufhat. Formulieren wir es mal so: Baris Atik ist der Hendrik Streeck der dritten Liga, eine menschgewordene Provokation. Ob Osnabrück, Mannheim oder Saarbrücken, ich weiß gar nicht ob Atik auch jubeln kann ohne sich vor gegnerischen Fans aufzubauen, die Hände an die Ohren zu legen oder sonstige herablassenden Gesten abzusondern. Scheint sowas wie seine Muttersprache zu sein.
Achja, manchmal ist auch der Wolfsgruß der rechtsextremen türkischen Grauen Wölfe dabei.
Dazu ne schöne Anekdote vom Spiel in Saarbrücken, auch da hat er sich in typischer Manier nach seinem Tor in der 8. (!) Minute vor dem gegnerischen Fanblock aufgebaut und wild gestikulierend provoziert, angeblich weil er selbst die ganze Zeit (wie gesagt, 8. Spielminute) von den Fans provoziert worden sei. Passiert ist Folgendes: Nichts. Es war ein ganz normales Drittligaspiel. Im Block fragten sich die Leute, wer dieser kleine Clown sei, denn keiner kannte ihn und dementsprechend hatte ihn auch keiner angefeindet. Da konnte ich dann mit seiner Lautern-Vergangenheit Abhilfe schaffen. Nach seiner Aktion war er dann natürlich tatsächlich der Buhmann, eine selbsterfüllende Prophezeiung sozusagen.
Dann ist er natürlich noch ein typischer Fall von „austeilen, aber nicht einstecken können“, d.h. entweder gestikulierend, dass er gefoult worden sei oder gestikulierend, dass er doch überhaupt nichts gemacht hat, inklusive ständiger Diskussion mit dem Schiri.
Also um Atik zu mögen, muss er wohl einfach sehr viele Tore für den eigenen Verein schießen, was er ja auch tut, sportlich über alle Zweifel erhaben. Aber wie gesagt, bitte nie wieder auf dem Betze, charakterlich ne Flitzpiepe, da würde ich eher Pourié zurücknehmen.