Bücher - Lesen ist Denken mit fremdem Gehirn

Kleiner Spoiler, was es bei uns zu Weihnachten gibt. Teilweise noch OVP von rebuy :+1:

Freue mich schon auf die Graebers :slightly_smiling_face:

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Graeber kann man sich geben :top:

Das Neinhorn hab ich auch schon lange im Blick. Kommt spätestens im nächsten Jahr mal unter den Baum.

Servus zusammen! Nutzt ihr irgendeine App zur Organisation eurer Bücher? Mein Kindle ist da leider super unübersichtlich durch die begrenzte Nutzerfreundlichkeit. Daher würde ich die Bibliothek gerne in einer separaten App anlegen. Allerdings nicht nur das, idealerweise würde ich darin auch gerne kleine Zusammenfassungen für Sachbücher selbst zusammenschreiben, oder interessante Passagen abfotografieren und per Bild-zu-Text-Konverter als Zitat automatisch in die App einspeisen. Habt ihr irgendeine Ahnung ob es sowas gibt? :bitte: Meine Google-Suche hat mich leider nur zu Blinkist, Goodreads und Co weitergeleitet.

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Bei Bild-zu-Text denke ich sofort an Evernote. Nicht speziell für Bücher, aber könnte für deine Zwecke passen.

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ich antworte mal auf meinen beitrag um den kreis zu schließen. nach „als ich mit hitler schnapskirschen aß“ war ich erstmal etwas satt von der art der literatur. hab mich aber dann doch noch an „wir waren wie brüder“ von daniel schulz gewagt.

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das buch für sich ist gut. est ist etwas „romaniger“ und mit einer romanze gewürzt. insgesamt fängt das den geist, die zeit und die umstände aber sehr gut ein. gerade die geschichte, der bauern und landwirtschaftlichen betriebe in der ehemaligen ddr wurde ganz gut nebenbei erzählt. schnapskirschen fand ich aber nen tick besser.

ja und weil wir dabei waren noch „nullerjahre“.

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sehr krasses buch. die schilderung sind authentisch und es ist alles nachvollziehbar. das einzige was ich mich gefragt habe, wo denn seine eltern stecken bei dem ganzen. die drogenexzesse waren mir immmer zu ausfürhlich erzählt, insgesamt liest sich das aber gut weg.

ich kann alle 3 bücher empfehlen. vorallem für leute die nicht im osten der 90er und 00erjahre groß geworden sind. wobei jugendgeschichten aus sozialen brennpunkten sicher ähnlich sind, nur die motivationen und die ursachen andere sind. also, denk ich mir so.

die autoren nehmen eben auch immer bezug auf die umwelt, wieso dinge so waren. man erkennt wirklich vieles wieder, und wirklich oft denkt man „scheiße, genau so war das“. und das bei allen dreien.

ranking wäre für mich:

  1. schnapskirschen
  2. nullerjahre
  3. wir waren wie brüder
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Edgar Hilsenrath - Der Nazi und der Friseur

Ein Schelmenroman, von einem Juden geschrieben über einen deutschen Massenmörder aus einem Konzentrationslager? Eine Hauptfigur, aus der zunächst aus Täterperspektive unvorstellbare Gräueltaten geschildert werden, nur, dass dieser Massenmörder sich nach dem Krieg als Jude tarnt? Und eine solche Hauptfigur, mit der man sogar noch so etwas wie Sympathie empfindet?

Diese schier unvorstellbare Kombination gelingt Edgar Hilsenrath in „Der Nazi und der Friseur“. Das Buch ist großartig: abwechslungsreich, der Autor spielt mit den verschiedenen Perspektiven und verwirrt und fordert den Leser damit ungemein. Darf man sowas überhaupt? Wieso ist mir dieser Typ sympathisch? Und wieso kann man manchmal sogar lachen, auch wenn einem dieses zugegebenermaßen oft im Halse stecken bleibt?

Das Buch wurde bereits in den 70er-Jahren geschrieben. Damals durfte man aufgrund der Geschichte in Deutschland Juden nicht als Übeltäter hinstellen. Hilsenrath war das egal, er stellte in seinen Romanen jede seiner Figuren mit Stärken und Schwächen dar. Und in diesem Roman treibt er es auf die Spitze. Deutschen Verlagen war das damals zu heikel und der Roman wurde erst 2006 un Deutschland veröffentlicht. In anderen Ländern war der Roman aber auch schon früher ein großer Erfolg.

Ich kann jedem nur empfehlen, sich auf dieses Gefühlsexperiment einzulassen. So richtig schlau bin ich immer noch nicht geworden, wie das alles zusammenpasst. Aber das tut es irgendwie.

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Hab ich vor ner ewigkeit gelesen. Der empfehlung kann ich nur beipflichen. Das ist super.

Mal ein absoluter Verriss meinerseits.

Nachdem ich die ersten beiden Bücher vor Jahren von Fitzek „Die Therapie“ und „Amokspiel“ noch erfrischend und spannend fand, habe ich mir nach dem Reinfall von „Passagier23“ geschworen, keinen Fitzek mehr anzurühren.

Zu Weihnachten von meiner Schwester „Mimik“ bekommen und was soll ich sagen?

Ich habe noch nie ein so dämliches, schlechtes, hanebüchenes Buch wie dieses gelesen.

Charaktere, die so unausgereift sind, völlig unlogisch agieren, Dialoge, die einfach völlig an der Wirklichkeit vorbei gehen, Plottwists einfach der Plottwists wegen bis man nicht mehr durchblickt.

Ich frag mich ehrlich, wie so was von einem Verlag akzeptiert werden kann.

Liebe Grüße
Clubberer1974

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Zwar zu einem anderen Buch, aber Schecks Kommentare zu Fitzek unterhalten mich fast immer.

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Ich habe endlich mal eine Lücke geschlossen und „Fleisch ist mein Gemüse“ von Heinz Strunk gelesen. Das macht schon Spaß, diese vernichtende Beschreibung des Provinzlebens zu lesen, gerade als Dorfkind (wobei das nicht ganz glaubwürdig ist für jemanden, der echt von Land ist, immerhin ist Harburg ja direkt angrenzend an Hamburg…).

Der Strunk erinnert mich irgendwie immer ein bisschen an meinen geliebten Roger Willemsen, aber in depressiver.

Meine Frage: was sollte man von ihm denn sonst gelesen haben? „Der goldene Handschuh“ muss jetzt nicht sein, da bin ich durch den Film vorbelastet, im wahrsten Sinne des Wortes. Etwas weniger brutal wäre gut, schonungslos darf es aber schon sein, aber da muss man sich bei Strunk wohl eh keine Sorgen machen…

„Ein Sommer in Niendorf“ ist super und zu empfehlen!

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Ich benötige mal dringend Inspiration: Was ist das beste Non-Fiction Buch was ihr in letzter Zeit gelesen habt?

Thema wirklich offen.

Die Känguru Chroniken

Ne ganz ehrlich, was bedeutet non-fiction?

Sachbuch, Biografie, Erzählung… oder ist das was ganz spezielles?

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Wenn auch gebetsmühlenartig, wiederhole ich es gern: „Anfänge“ von David Graeber und David Wengrow.

Aber ich habe in den letzten Monaten/Jahren wirklich viele gute Sachen gelsen, von denen mir auch einige spontan in den Sinn kommen.

„Lütten Klein“ von Steffen Mau.
Die Neuauflagen von Klaus Theweleits „Männerphantasien“ und „Pocahontas“.
Die große Arno Schmidt Biografie von Sven Hanuschek, wobei man, wenn mn da gar nicht im Thema ist, daran wahrscheinlich schwer zu schlucken haben wird.
„Working Class“ von Julia Friedrichs.
„Die Unterschätzten“ von Cerstin Gammelin.

Heute habe ich mit „Der Osten, Eine westdeutsche Erfindung“ Dirk Oschmann angefangen. Da ist ein ziemlich böser Rant, der ziemlich viel Wahrheit enthält. Bin aber erst zur Hälfte durch.

edit:
„Von der politischen Berufung der Philosophie“ von Donatella di Cesare und „Influencer. Die Ideologie der Werbekörper“ von OleNymoen und wolfgang M. Schmitt sind mir auch noch sehr gut in Erinnerung.

Ich höre jetzt auf, bevor es ganz ausufert.

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Auch wenn schon paar Jahre alt (2018): Yuval Harari: 21 Lektionen für das 21. Jahrhundert. Vom selben Autor sind auch Eine kurze Geschichte der Menschheit und Homo Deus. Quasi eine Trilogie zum Gestern, Heute, Morgen.

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Das und das von Cham erwähnte sind genau Sachen, wie ich sie mir vorgestellt habe. Durch den Rest der Vorschläge werde ich mich auch noch durcharbeiten. Vielen Dank!

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Das ist es letztendlich geworden. Und dazu noch das folgende:

https://www.amazon.de/End-Everything-Astrophysically-Speaking/dp/1982103558/ref=mp_s_a_1_1?keywords=the+end+of+everything&qid=1678538743&sr=8-1

Achja, bei Thalia bin ich auch noch auf folgendes Buch gestoßen und ich glaube, irgendwann werde ich mir das auch mal zulegen:

https://www.amazon.com/World-History-Simon-Sebag-Montefiore/dp/0525659536

In this epic, ever-surprising book, Montefiore chronicles the world’s great dynasties across human history through palace intrigues, love affairs, and family lives, linking grand themes of war, migration, plague, religion, and technology to the people at the heart of the human drama. It features a cast of extraordinary diversity: in addition to rulers and conquerors, there are priests, charlatans, artists, scientists, tycoons, gangsters, lovers, husbands, wives, and children. There is Hongwu, the beggar who founded the Ming dynasty; Ewuare, the Leopard-King of Benin; Henry Christophe, King of Haiti; Kamehameha, the conqueror of Hawaii; Zenobia, the Arab empress who defied Rome; Lady Murasaki, the first female novelist; Sayyida al-Hurra, the Moroccan pirate-queen. Here too are moderns such as Indira Gandhi, Margaret Thatcher, Barack Obama, Vladimir Putin, and Volodymyr Zelensky. Here are the Caesars, Medicis and Incas, Ottomans and Mughals, Bonapartes, Habsburgs and Zulus, Rothschilds, Rockefellers and Krupps, Churchills, Kennedys, Castros, Nehrus, Pahlavis and Kenyattas, Saudis, Kims and Assads.

Das Ding ist dementsprechend mit 1344 Seiten natürlich auch ein ziemlicher Brocken, aber ich mag die Idee sehr.

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ich möchte hier mal allerwärmstens meine absolute Lieblingsbuchreihe aktuell empfehlen:
ACHTSAM MORDEN und sämtliche Nachfolger.
Weiß nicht, wann ich mal bei einem Buch beim Lesen lauthals lachen musste und dabei aber auch gleichzeitig so viel nachgedacht habe.
Gerade der zweite Band „Das Kind in mir will achtsam morden“ hat mich ganz stark selbstreflektieren (sic!) lassen und mich wirklich bewegt.
Dabei sind die Bücher durch Ihre Absurdität auch einfach wahnsinnig komisch und dennoch gut geschrieben.

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Hat jemand hier „Sonne und Beton“ gelesen? Würde das gerne als Klassenlektüre evtl. nehmen…aber bevor ich das jetzt erst selber lese…vielleicht eine kleine Einschätzung eines Coaches.

Liebe Grüße
clubberer1974