Ergibt es Sinn über so ein tot analysiertes Buch überhaupt noch was zu schreiben?!
Mir egal!
Ich bin seit Jahren endlich mal wieder mit einem Buch fertig geworden und habe einen gewissen Mitteilungsdrang dabei entwickelt 
1984
Vermutlich sind eh schon viele mit der (groben-) inhaltlichen Abhandlung vertraut, weswegen ich mich in diesem Falle einfach mal auf meine persönlichen Eindrücke und dem langsamen Vergessen des vor 15+ Jahren gesehenen Films beschränke.
Was mir beim Lesen Spaß gemacht hat
Die Darstellung der dystopischen Welt und der Konflikt und die Machtlosigkeit Winstons.
Der Spannungsbogen war gut, hier und da aber auch etwas überspannt - im Nachhinein vielleicht aber auch nicht und „hier und da“ mal zwei-drei Seiten durchzuarbeiten um nochmal ein für später wichtiges Detail zu ergänzen war vielleicht doch ganz gut.
Mir war im Übrigen gar nicht mehr klar, dass die Folter sich über einen relativ großen Teil des Buches erstreckt. An dieser Stelle hatte mich die Empathie und die Angst wieder und nach einigen lahmeren Kapiteln kam so wieder mehr Leben in die Geschichte.
Da steckte Arbeit drin…
Puh, also teilweise sind die Kapitellängen nichts für „jeden Abend mal 5-10 Seiten“-Leser.
Ich komme damit zwar klar, aber finde es genauso gut, wenn ich aufgrund meiner mangelhaften Lesezeichen (alte Visitenkarten, irgendwelche Fetzen oder was sonst gerade flaches da ist) nicht unbedingt wieder eine nahezu komplette Seite wiederhole.
Ansonsten wird Julia im Buch meiner Meinung nach immer beliebiger - auch wenn das eigentlich nicht für Winstons Gefühle gilt. Egal, wie häufig er beteuert, sie nicht zu verraten.
Was mich überrascht hat
Was ich komplett verdrängt hatte, war die Szene im Raum 101 - dementsprechend war ich beim Lesen voll drin und schwankte immer zwischen „kannte ich das wirklich hier her?“ und einem aufgeregten Weiterlesen. Letzten Endes wurde diese Situation ja auch in diversen anderen Büchern und Filmen aufgegriffen und (anders-) kopiert (ebenso hat Orwell die Szene ja auch nicht als erster sich so ausgedacht).
Das Buch hatte ich nun trotz einiger Widrigkeiten innerhalb eines groben Monats durch und habe mir doch tatsächlich wieder das regelmäßige Lesen angewöhnt.
Schreibstil und so
Ich persönlich muss sagen, dass ich bei vielen Klassikern teilweise die Begeisterung für den Schreibstil, Metaphern oder den hohen Detailgrad komplett nicht nachvollziehen kann.
Im Anhang wird dieses Buch als außergewöhnlich gefeiert, ich persönlich empfinde es aber eher als (positiv!) durchschnittlich und noch immer okayisch lesbar.
Manchmal frage ich mich bei solchen (zeitgenössischen-) Rezensionen, wie schlimm die Literatur zu der Zeit sonst gewesen sein musste, ohne jetzt dieses Buch damit als schlecht darzustellen.
Wie es weiter geht…
Als nächstes werde ich nun noch die letzten 2-3 Kapitel von Jamil Ahmads Der Weg des Falken zu Ende bringen (bisschen mehr Kategorie Arbeit…) und dann mal mein Bücher Backlog durchforsten und auf eure Lese-Erfahrung zu den verfügbaren Titeln dann setzen 