Autos - :gaudino:

Irgendein Amazon/ebay Dongle reicht. Allerdings kommt es auf die Software an. Auf dem iPhone gehen Carscanner oder EOBD Facile in der Premiumvariante ganz gut.

Tagebuch Eintrag 6

Liebes Tagebuch,
die Ungeduld stieg im März deutlich an. So viel wollte noch erledigt werden und gefühlt war nur noch so wenig Zeit. Manche Mühlen mahlen schließlich langsam. Doch so langsam fügen sich die einzelnen Puzzleteile zusammen.
Pro Forma setzte ich mich Anfang letzter Woche morgens um halb 8 ans Handy und ergatterte für den 01.04. einen Termin bei der Zulassungsstelle. Falls der ganze Kram nicht online funktioniert, hätte ich somit zumindest ein Backup.
Zudem waren wir bei zwei Versicherungen und ich habe vom „glücklichen Gewinner“ eine elektronische Versicherungsnummer bekommen.
Statt der erwarteten Antwort vom Autohaus ob die die Zulassung übernehmen, bekam ich letztens stattdessen plötzlich Post per UPS Express. Darin enthalten: Zulassungsbescheinigung II, CoC und Zahlungsbitte. Ich hatte sogar die Bestätigungs-PIN für unser vor Wochen reserviertes Wunschkennzeichen abgespeichert, so dass alle wichtigen Unterlagen vorhanden waren, um das Auto selbst online anzumelden. Und das gelang mir dann doch auch tatsächlich recht unkompliziert innerhalb weniger Minuten.
Nun hatte ich zwar noch keinen Wagen vor der Tür, aber schon mal eine 10-tägige vorläufige Zulassung.
Online wurden dann für ein paar schmale Taler die Nummernschilder bestellt, die auch zügig hier ankamen und Bahntickets nach Hannover für die Abholung gekauft.
Heute kam zudem ein Übergabe-Einschreiben der Stadt den finalen Unterlagen sowie ein paar shiny Stickern.
Die letzte große Amtshandlung ist noch die Überweisung: Also gestern mal eben die angesammelte Summe vom Tagesgeldkonto aufs Girokonto transferiert. Heute dann bei der Sparkasse angerufen, dass ich gerne mein Überweisungslimit erhöht hätte. Da meine Beraterin aber gerade im Urlaub ist und mich sonst niemand dort persönlich kennt, geht das am Telefon nicht. Ich muss vorbei kommen. Blöd nur, dass die Sparkasse in der alten Heimat sitzt und ich daher die Tage noch eine kleine Extrareise antreten muss. Oder ich überweise tagelang „kleine“ Teilsummen. Alles geht somit doch nicht reibungslos. Der alte Wagen ist auch noch nicht verkauft, aber das wird auch noch.

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Gibt es im Online-Banking deiner Sparkasse nicht unter Services die Option „Online-Banking-Limit“? Da kannst du doch mit TAN kurzfristig das Limit ändern.

Klar gibt es das. Doch das Limit ist dort nur sehr begrenzt auf 2000€ anhebbar (bzw. eh so eingestellt). Und telefonisch würde (ohne persönliches Kennen) auch nur begrenzt mehr als Tageslimit gehen.

Uff, das ist aber restriktiv. Bei uns ist 5.000 als Basis-Limit eingestellt und ich kann zumindest mal bis 25 gesichert erhöhen, weil ich das wegen unserer Heizung damals temporär musste.

Dann hab ich nix gesagt.

Tagebuch Eintrag 7

Liebes Tagebuch,
letzte Woche Donnerstag war es soweit. Meine Frau und ich machten uns mit der Bahn auf nach Hannover zur Werksabholung und die Kinder wurden derweil von den Großeltern bespaßt. Überraschender Weise klappte die Reise völlig problemlos und wir standen überpünktlich am Kundencenter. Unterlagen und Nummernschilder abgeben, dankend die angebotene Werksführung angenommen und ab zum leckeren gratis Mittagessen.
Die anschließende anderthalbstündige Werksführung war wirklich interessant. In Hannover baut VW aktuell den ID.Buzz und den Multivan (und California). Und es durchaus beeindruckend wie aus solch doch recht unübersichtlichen und riesigen Hallen am Ende fertige Autos herauskommen. Wer die Gelegenheit zu so einer Führung hat, sollte auf jeden Fall nicht nein sagen.
Danach war es dann soweit, wir wurden aufgerufen und hinter einer Herzblatt’esken Tür wartete dann unser California. Etwa zwei Stunden lang sind wir mit einem freundlichen Mitarbeiter am Wagen gewesen und uns wurde eine Menge erklärt und gezeigt. Anschließend konnten wir winkend vom Hof und nach Hause fahren, wo wir von unseren Eltern und Kindern winkend empfangen wurden.
Unser alter T4 wurde am darauffolgenden Freitag erfolgreich verkauft. Ist am Ende zwar nicht ganz der erhoffte Betrag geworden, aber dennoch ein für beide Seiten fairer Deal. Erneut wurde gewunken, als der glückliche neue Besitzer vom Hof fuhr und wir ein wenig wehmütig hinterherschauten.
Tja…und wie ist es nun mit einem modernen Auto? Es ist völlig anders. Das Ding fährt fast von alleine und es ist eher ein über die Straße gleiten, statt dem bisher bekannten rattern. Viele zu tätigende Einstellungen im Bordcomputer müssen sich zwar noch erst mit der Zeit herauskristallisieren und dies und das will von uns auch erst noch gelernt und ausprobiert werden, aber insgesamt ist der Gesamteindruck bisher hervorragend.
Nur das gedruckte Bordbuch ist für den Hintern, es besteht zu 90% aus Warnhinweisen, wie gefährlich Autofahren doch ist. Viel mehr hilft einem da die Anleitung in der California-App. Die man allerdings erst aufs Handy und aufs Auto herunterladen muss.

Anfang Mai steht dann mit dem ersten langen Campingwochenende die erste richtige Probe aufs Exempel an. Wobei unsere ältere Tochter am liebsten auch schon vorher vor der Haustür im Aufstelldach übernachten möchte. :love:

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Hab’ das noch nicht so ganz realisiert, aber ich kam durch eine Reihe glücklicher Umstände zu einer Ergänzung meines KFZ-Bestands.

Zunächst mal für ein Jahr begleitet mich ab sofort ein 1977er Porsche 911S 2.7 Targa, also ein frühes G-Modell, schmale Karosse, Chrommodell, außen anthrazitgrau metallic mit Fuchs-Felgen, innen schwarz Leder, 5-Gang 915-Getriebe.

Der Wagen wurde in den USA erstausgeliefert und ist irgendwann in den 2010er Jahren zurück nach Deutschland gekommen. Technisch wurde er dann hier wieder auf Vordermann gebracht und etwas aufgearbeitet. Außerdem wurde ein Dansk Auspuff montiert, die vorderen Sitze wurden neu beledert, neue Teppiche und ein Momo Prototipo eingebaut.

Das Auto habe ich in Österreich in Empfang genommen und dann - wie es sich gehört - direkt einen Roadtrip damit nach Hause gemacht. Passenderweise waren es 770 km im 77er Targa.

Los ging’s über die Bundesstraße 127 aus der Region Linz in Richtung Passau. Nach einem kleinen Abstecher in Untergriesbach bei einem Freund fuhr ich im Targa über Passau in Richtung Nürnberg weiter.



Natürlich durfte der passende Soundtrack nicht fehlen:

Nach den ersten ca. 200 Kilometern stoppte ich erstmals. Zwar sind die Sitze selbst super bequem, aber das Lenkrad ist für mich deutlich zu weit weg, weshalb ich dichter dran sitzen muss, als ich gern würde. Das wiederum führt zu einer sehr stark angewinkelten Beinhaltung und beengtem Gefühl im Fußraum. 70er Jahre Kiste eben… Aber mit Pausen zwischendurch geht das alles.

Wichtiger noch als die persönlichen Wehwehchen: Regelmäßig den Ölstand kontrollieren!

Die 2,7 Liter Motoren basieren noch auf dem Magnesium-Motorgehäuse und sind praktisch nicht dicht zu bekommen. Daher sollte man immer genau im Auge haben, wie viel Öl a) durch die Dichtungen quillt und b) verbraucht wird. Dieser ältere Herr braucht zum Glück verhältnismäßig wenig.

Die Lautstärke des Targa (Dach undicht ab Werk, folglich relativ hohe Windgeräusche) ist beim Fahren selbst kein riesiges Problem. Allerdings dröhnte mir am Abend nach insgesamt 12h im Auto etwas der Kopf. So viel kann ich vorwegnehmen.

Die Weiterfahrt über die Autobahn verlief vollkommen unauffällig. Bis Nordhausen folgten wir der A73 und später B4. Die letzte Etappe sollte nämlich nochmal durch den Harz verlaufen, um auch auf kurvigem Geläuf ein bisschen Gefühl für den Wagen zu kriegen.

Zwischenstopp am Tor zum Harz:




Nach einigen schönen Passagen durch das Mittelgebirge (Hohegeiß, Braunlage, Torfhaus…) ging’s weiter nach Hause in die Lüneburger Heide. Der Targa lief wunderbar. Klar, einige Details sind aufgefallen, aber mechanisch und antriebsseitig grundsolide.


Verbrauch während der Tour waren 10,6 Liter Super Plus pro 100 Kilometer. Auf der Autobahn Reisetempo zwischen 120-150, im Harz auch mal beherzter unterwegs, in Nordhausen volle Kanne Feierabendverkehr, in Celle genauso. Insofern also durchaus realistischer Drittelmix. Für einen fast 50 Jahre alten Sportwagen finde ich das außerordentlich gut.

Was gibt’s in Zukunft zu tun?

  • Auspuff ist sehr laut, eventuell neu dämmen oder sogar andere Abgasanlage (das Klangerlebnis erinnert eher an einen RSR als an einen normalen Targa)
  • neue Sonnenblenden einbauen, die alten sind mitsamt Halterung abgebrochen
  • Targadach von innen neu beziehen und Korrosion am Rahmen beseitigen
  • Ventildeckeldichtung fahrerseitig erneuern
  • Spur muss eingestellt werden
  • Gaszug/-gestänge fetten, weil quietscht
  • Verkabelung der Türen prüfen/Elektro-Gizmo finden, weil vordere Lautsprecher und elektrische Spiegelverstellung ohne Funktion

Ich werde berichten.

PS: Fahrgefühl absolut beeindruckend für so ein altes Auto. Tolle Straßenlage, ordentlicher Durchzug, super Handling… In Sachen experience also schon sehr interessant. Aber eher ein Auto für besondere Tage als ein echter Daily. So ehrlich muss man schon sein.

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Mega.

Ich sags immer wieder, ich bewundere alle, die in irgendeiner Art und Weise die Passion und das Geschick für Handwerk aller Art (Heimwerken, Fahrräder reparieren, Autos schrauben) mitbringen. Bei mir ist das alles nicht vorhanden, deshalb ist ein solches Hobby für mich auch undenkbar. Ich kann seit drei Jahren unsere Reifen alleine wechseln und fühle mich damit wie Inspektor Gadget.

EDIT: und alleine der Umstand, dass ich „Reifen“ und nicht „Räder“ sage, sagt schon alles eigentlich.

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Wie kommt es dazu, bzw was heisst das genau?
Klingt ja als wære der Wagen geliehen. Aber deine Plæne was man alles so machen muesste klingt eher so als ob es dein Wagen sein soll…

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Das ist eine Art Dauertestwagen, wenn du so möchtest. Die Vereinbarung ist, dass ich ihm die Aufmerksamkeit und Pflege schenke, die ich meinem eigenen Auto geben würde.

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Hab auch bisschen Bewegtbild dazu.

Was man in jedem Fall sagen kann: Es ist schon ein Abenteuer, in so einem Auto. Du bist du ganze Zeit mit Fahren beschäftigt. Brauchst am Berg längst vergessene Fahrtechniken wie Anfahren mit Handbremse und kriegst andauernd so viele positive Reaktionen deiner Mitmenschen. Bei offenem Targadach umso mehr, genauso wie Vogelgezwitscher selbst bei Landstraßentempo.

In solchen Momenten bin ich dann oft auch ziemlich emotional und dankbar für all das, was mir der berufliche Wechsel aus dem sicheren Schoß des Beamtentums und das Leben generell so gegeben hat. Da kann man dann abends auch einfach mal fassungslos im Garten sitzen, mit dem Kopf schütteln und die eine oder andere Freudenträne verdrücken.

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:love:

Habe vor vielen Jahren eine Tour mit einem SC Coupe BJ. Mitte 80er an die Côte d’Azur mitmachen dürfen.

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Hier in Bayern sagt jeder Reifenwechsel.
Schlappen vielleicht noch wenn man als Boomer besonders cool sein möchte.

Ich habe vor langer Zeit voller Stolz meine schwarzen, Hände, meinen beinahe gebrochenen Finger - und eine Birne in der Werkstatt präsentiert, die ich ausgebaut habe. Stellt euch mal diesen Auftritt vor „ich habe schon mal ausgebaut, damit ihr Zeit spart“. Nun es war die falsche Birne, die ich da rausgefummelt habe und sie mussten den ganzen Schweinwerfer abmontieren. Und ja, ich war froh, als wir umgezogen sind.

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Da ich den Thread nicht finde (n will) und hier mehr Leute erreiche:

Wieviel würden die Kenner für einen beliebigen Gebrauchten ausgeben, der eben funktionstüchtig ist und 5 Türen hat?

Nicht 20 Jahre alt oder 250.000 km drauf haben wäre auch cool.

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1800EUR

Siehe unten

Bei 1800 muss man mindestens das selbe nochmal drauf legen um die Karre fahrtüchtig zu machen.
Wie sehen die Bremsen, Querlenker, Radlager und Stoßdämpfer aus? Wann wurde der Zahnriehmen gewechselt, wie viel Rost liegt unter der Karre, wie macht sich die Kupplung, verliert er Öl oder Kühlwasser, in welchem Zustand ist die Auspuffanlage usw.

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Ich habe lediglich auf die sehr weit gefasste Frage gewantwortet die man überhaupt nicht ernsthaft beantworten kann.

„beliebieges Auto mit 5 Türen das eben funktionstüchtig ist“ = Kleinwagen mit neuem TÜV, der noch 15000km fahren soll und nach 2 Jahren ggf. verschrottet wird. Da reichen 1800EUR dicke aus. Du scheinst was anderes vor Augen zu haben.

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