Ich muss zum neuen Jahr nochmal eben ein Spiel aus 2024 highlighten, was vielleicht doch etwas zu sehr unter dem Radar lief.
Kunitsu-Gami: Path of the Goddess
Plattform: PS5
Spielzeit: 14 Stunden
Ich glaube Tower Defense Spiele sind so ein Genre, was jeder schon mal zumindest ausprobiert hat. Gerade als die Mobile Games größer aufkamen, war das ein sehr beliebtes Genre. Und auch Kunitsu-Gami sollte mal ein solches werden, doch irgendwann kam man wohl auf einen Twist, der das ganze etwas größer werden ließ. Und genau diesr Twist macht dieses Spiel zu einem einmaligen Erlebnis.
Worum geht’s? Man spielt Soh, einen stummen Geist, der die Gottheit Yoshiro dabei unterstützen soll, das von Geistern besessene Japan zu befreien. Die ganze Geschichte spielt sich an einem Berg ab, den man Stück für Stück und Tempel für Tempel erklimmt. Viel mehr gibt es auch Story technisch nicht zu sagen, denn in dem Spiel wird auch nicht gesprochen. Alles was passiert wird durch teilweise atemberaubende Cutscenes dargestellt. Das ganze Spiel hat wirklich einen ganz besonderen Look, der das klassische Japan sehr gut einfängt. Gerade die Umgebung um die Tempel ist wunderschön gestaltet und wenn man nach den Kämpfen zurückkehrt in die danach dort gegründeten Stützpunkte erkennt man eigentlich immer wieder ein paar schöne Details.
Aber kommen wir zum geteaserten Spieltwist. Das Gameplay an sich ist 2 geteilt: Es gibt eine Tagphase und eine Nachtphase in den verschiedenen Levels. Am Tag bereitet man sich vor in dem man Menschen per Knopfdruck aus den Händen der Dämonen befreit und ihnen dann anschließend eine Klasse zuweist, von denen man im Laufe des Spiels immer wieder welche freischaltet. Man kann eine Vielzahl an Fallen reparieren lassen, muss das aber auch richtig timen und man muss den Weg zum nächsten Tor freischalten. Für dieses Freischalten braucht man Punkte, die man davor in der Map sammeln kann. Da man mit diesen Punkten auch die Klassen bezahlt, kommt hier schon das Ressourcenmanagement ins Spiel.
Wenn es in die Nachtphase geht, ist das Ziel die Gottheit zu verteidigen, da diese sich nur am Tag in Richtung Tor aufmacht. Dafür muss man dann eben die platzierten Fallen nutzen und die Menschen richtig positionieren. Und dann kommt der Twist, denn man unterstützt diesen Kampf dann selbst mit dem Schwert. Und das Gameplay ist wirklich sehr, sehr gut. Es gibt 2 normale Attacken, verschiedene Kombos, Spezialfähigkeiten, Blocken, Parieren. Man mag es kaum aussprechen, aber man könnte es zumindest vom Kampf her fast als Soulslike bezeichnen. Auch weil die Gegner teilweise sehr cool gestaltet sind, hier bedient man sich an der gesamten Yokai Palette. Und die Animationen sind so cool! Wenn dir ein riesiger Geist mit dem Fuß einen leichten Wischer verpasst, der dich um die halbe Map wirft sieht das einfach cool aus.
Hat man die Nachtphase dann überstanden, macht sich die Gottheit wieder auf den Weg. Erreicht sie dann das Tor, ist das Level geschafft.
Es gibt dann auch immer wieder Twists: Mal muss man den Weg aus 2 Optionen wählen, mal muss man eine Reihe Boote verteidigen, mal den Weg in einer dunklen Höhle erleuchten. Da erfindet man sich über die kurze Spielzeit immer wieder neu, um das ganze durchweg interessant zu gestalten.
Dazu gibt es nach jedem dieser Level auch noch einen Bosskampf, die auch jeweils ihren eigenen Twist haben.
Hat man die Level dann abgeschlossen, wird da ein Stützpunkt errichtet den es ebenso zu reparieren gilt mit der Hilfe der Menschen. Dies gibt dann wieder verschiedene Boni.
Das ist wirklich so ein gutes Spiel! Für so einen kleineren Titel steckt da sehr viel Production Value drin(Entwickler ist schließlich Capcom mit der RE Engine). Und das Gameplay ist dazu so einzigartig, dass ich es wirklich nur empfehlen kann. Ein wirklich sehr besonderes Erlebnis!
9/10