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Dead Island 2
Plattform: PS5
Spielzeit: 15 Stunden

War es Schicksal? Letzte Woche Mittwoch bekam ich eine Nachricht, das mein vorbestelltes Advance Wars zur Abholung in meinem Lieblings-Gamesladen bereit liegt. Da angekommen gab es schlechte Nachrichten: Advance Wars ist noch gar nicht da, eigentlich wollte er die Nachricht an die Dead Island 2 Vorbesteller schicken. Da gehörte ich natürlich nicht dazu. Dead Island 2, was seit Ewigkeiten in der Entwicklungshölle gefangen war, 3 verschiedene Entwicklerstudios beschäftigt hat und mittlerweile eigentlich von der eigens kreierten Dying Light Reihe abgelöst wurde?

Und dann hat mir der Verkäufer Rabatt gegeben, damit ich nicht umsonst gekommen bin und ich konnte nicht nein sagen. :ronaldo:

Und was soll ich sagen? Das ganze ist wirklich überraschend gut! Für 95% der Zeit.

Zu der Story des Spiels muss ich nicht viel sagen, denn das was davon vorhanden war habe ich bis zum Schluss nicht wirklich verstanden oder hat mich nicht wirklich interessiert. Die Motivation zum Weiterspielen kam einzig und alleine aus den gut geschriebenen, humorvollen Charakteren, der wunderschönen Spielwelt und dem sehr spaßigen Gameplay.
Zum Anfang kann man sich einen Charakter aus einer Reihe von Chaoten aussuchen, die alle verschiedene Stats und persönliche Skills haben. Ich habe mich für die Athletin entschieden, da diese gewisse Geschwindigkeitsvorteile hat. Und dann geht es auch schon so ziemlich los. Das mit den Skills ist sehr cool gelöst, denn es gibt keinen klassischen Skilltree. Man bekommt Karten, die für entsprechende Skills stehen. Alle paar Levelaufstiege schaltet man einen neuen Platz für Karten oder neue Karten an sich frei. So kann man sich dann sein Spielerlebnis so anpassen wie man möchte. Einzig das man sich zwischen Blocken und Ausweichen entscheiden musste fand ich etwas schwierig gelöst.

Und dann schlachtet man Zombies. Und wie man das macht! Fast alles was man findet, kann man auch als Waffe benutzen. Rohre, Hölzer, Golfschläger, Rechen, Schlagringe, Katanas, Zweihänder […]
Die Liste könnte man gefühlt unendlich lang fortführen. Außerdem kann man die Umgebung zum Vorteil nutzen(Wasserfässer zerschießen, um Strom weiterzuleiten und die Gegner zu schocken zB) und man hat einen sehr stylischen Sprungkick zur Verfügung und 2 Wurfgeschosse, wobei man da auch aus einer Vielzahl an Gegenständen wählen kann die man nach und nach freischaltet. Später kommen auch noch Schusswaffen dazu, die gerade in Bosskämpfen goldwert sind.

Sonst löst man leichte Umgebungsrätsel, findet Türkarten oder stellt Stromversorgungen wieder her um Türen zu öffnen. Also das Highlight sind definitiv die Kämpfe, die machen auch wirklich dauerhaft Bock. Bis aufs Ende, wo einige der Bosskämpfe frustrierend schwer werden. Was besonders seltsam ist, denn davor ist eigentlich vieles etwas zu leicht. Da fehlt dann doch das Balancing an manchen Stellen.

Hab ich schon erwähnt wie gut das Spiel aussieht?
Das ganze ist keine Open World, sondern eher Open Zones. Kleinere Level, die meistens eine eigene kleine Save Zone haben wo man craften kann und Quests bekommt und ansonsten viel Entfaltungsspielraum für Nebenmissionen. Dadurch das man sich aber auf diese Zonen konzentriert, ist die Welt wirklich unglaublich detailreich. Das ganze spielt ja in LA(auch Hell-A genannt :jeffkoch:) und am Anfang kommt man durch die ein oder andere Villa. Das ist wirklich eine der wenigen Spielwelten in denen ich wirklich gerne wohnen würde. Also abgesehen von den Zombies. Für mich bisher das wahrscheinlich schönste Spiel auf der Playstation 5.

Ab und an sind auch ein paar lustige Gags in der Umgebung versteckt. Bei einer Influencerin findet man ein Whiteboard mit einem Text für ein Entschuldigungsvideo, bei einem Redneck Paar ein Bild von einem Ozean wo „Fuck the Ocean“ drüber gesprayt ist. Es macht wirklich Spaß, die Gegend zu erkunden. Und meistens findet man dann auch noch guten Loot, der die Reise erleichtert.

Also wirklich, Dead Island 2 macht vieles richtig. Ich dachte das wäre ein sicherer Kandidat für die 7 des Jahres, aber dafür ist es sogar noch zu gut geworden. So gut sogar, das ich mir gewünscht hätte die Story wäre etwas besser damit die wirklich guten Charaktere etwas besser zur Geltung kommen. Gerade die erste Crew in der Villa ist wirklich unfassbar witzig geschrieben. Ich finde das ist hier auch der große Vorteil zur Schwesterserie Dying Light. Das versucht sich ernst zu nehmen, scheitert damit aber leider krachend an Desinteresse. Dead Island 2 dagegen nimmt das ganze mit Humor und der wirkt wirklich nur in ganz kleinen Ausnahmefällen peinlich. Selbst die kleinen Oneliner der Hauptfigur sind gelungen, was ja meistens eine sichere Quelle für Augenrollen ist.

8/10

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