13 Sentinels: Aegis Rim
Plattform: Switch
Spielzeit: 40 Stunden
Ich glaube 13 Sentinels ist einer der besten Spiele, die ich nicht wirklich empfehlen würde. Und das hat einen Grund: Die Story, in ihrer Art und Umfang, ist eigentlich nur zur genießen wenn man 40 Stunden Spielzeit in kürzerer Zeit freischaufeln kann. Und wer kann das schon?
Was ist 13 Sentinels? Da geht es eigentlich schon los. 13 Sentinels ist eine Mischung aus einer Art Point and Click Adventure, bei dem man keine Gegenstände aufhebt sondern durch Gespräche Gedanken sammelt, die man dann wiederum in anderen Gesprächen wieder verwenden kann. mit Visual Novel Zügen und einem weiteren Part, nämlich einer Mischung aus Echtzeit-Strategie und Tower Defense. Mit RPG Elementen. Natürlich.
Wie es funktioniert: Es gibt 13 Figuren, deren Geschichte man nach und nach freischaltet(jede Figur hat eine Prozentzahl für den Fortschritt der Geschichte). Manche Geschichten sind solange blockiert, bis man eine Geschichte einer anderen Figur bis zu einem gewissen Punkt absolviert hat. So schafft man es sehr clever, die Geschichte mit einem roten Faden zu verknüpfen.
Daneben gibt es eben noch den Kampf Part, wo man mit den Charakteren Kämpfe in riesigen Mechs bestreitet, die jeweils verschiedene Fähigkeiten haben. Dort tritt man mit einem Team aus maximal 6 Mitstreitern an und die Figuren haben eine gewisse Ausdauer, das heißt man kann auch nicht immer die gleichen verwenden. Es gibt Figuren mit Buffs und Debuffs und Fern- und Nahkämpfer. Hier gilt es also immer ein möglichst ausgewogenes Team zu erstellen, ohne immer auf die gleichen zu setzen. Da hört es aber schon fast auf mit der Taktik, denn die Kämpfe sind doch recht einfach.
Die Geschichte des Spiels lässt sich schwer zusammenfassen: Eine Gruppe Schüler kommt plötzlich in den Kontakt mit riesigen Mechs. Dazu spielt die Geschichte in 3 Zeitebenen: 1945, 1985 und 2025. Mit der Zeit gibt es immer mehr Überschneidungen und Verbindungen zwischen den Charakteren und so kompliziert wie die Story ist, so gut ist sie auch. Zur Hilfe hat man jederzeit ein Journal, in dem man verschiedene Begriffe nachschlagen kann und eine Chronik für die Geschichte und jeden Charakter, um dort nicht den Überblick zu verlieren.
Es gibt in der Geschichte immer wieder Verbindungen zu einige der großen Sci-Fi Filme: ET, Terminator, Krieg der Welten. Überall nimmt man sich Versatzstücke und fügt sie am Ende zu einer neuen, großen Geschichte zusammen. Mich hatte das ganze wirklich komplett in Griff, die Story ist also eindeutig die Stärke des Spiels. Ich glaube Sci-Fi Fans hätten damit richtig Spaß und es würde vor allem eine starke Serie abgeben. Für alle, mit Interesse an der Geschichte, die das Spiel aber niemals spielen werden mal eine Zusammenfassung:
Das Spiel beginnt 1985. Eines Tages tauchen in der Welt plötzlich riesige Roboter auf und niemand kann sich erklären woher diese kommen. Daraus entwickelt sich eine Zeitreise Geschichte, die in den Jahren 1945, 1985 und 2025 spielt. Es stellt sich heraus das in allen 3 Jahren die Welt immer wieder von Kaijus angegriffen wird. Nun gilt es natürlich diese Invasion zu stoppen und wie es der Zufall so will funktioniert das mit den Sentinels, eben die großen Mechs die zu Beginn der Geschichte auftauchten. Gesteuert werden können diese von 13 High School Schülern, die über diese Etappen der Zeit verteilt sind.
Und die Auflösung des ganzen:
Die Erde ist bereits seit vielen Jahren untergegangen. Im Jahre 2188 entschließen sich führende Wissenschaftler, Klone von sich in einer Arche ins Weltraum zu schicken, um einen neuen Planeten zu finden. Gleichzeitig schickt man riesige Roboter auf den Weg zu diesen potenziellen Planeten, um diese nach dem Vorbild der Erde zu terraformen. Außerdem wird eine KI erstellt, die den Klonen in der Zeit der Reise wichtige Ereignisse der Geschichte ablaufen lassen soll, damit diese die kulturelle Entwicklung der Menschen nachvollziehen können. Leider passiert dabei ein Missgeschick, da einer der Wissenschaftler einen Code von einem alten Videospiel kopiert hat um Zeit zu sparen. In dem greifen Kaijus die Welt an und so erleben die Klone immer wieder diese Angriffe, durch die Maschinen die eigentlich terraformen soll. Einer der Wissenschaftler ist nicht so begeistert von diesem Plan und programmiert diese KI so um, das sie sich immer wieder neustartet wenn die Klone den Krieg gegen diese Maschinen verliert um zu verhindern, das die kulturelle Entwicklung je abgeschlossen werden kann. So können diese Klone nie in den letzten Schritt des Programms gelangen: Das öffnen der Pods und das Austreten auf den neuen Planeten.
Nur mal grob. Das klingt natürlich irre, aber die Art wie die Geschichte sich immer mehr ausweitet und erweitert ist schon richtig stark. Auch weil die Charaktere und deren Beziehungen zueinander sehr gut geschrieben sind. Wie gesagt: Das wäre eine richtig gute Serie.
Visuell ist das Spiel auch wunderschön: Gerade die handgezeichneten Hintergründe sind teilweise wirklich beeindruckend. Es gibt immer wieder Highlights, die mich wirklich staunen lassen haben. Ein Beispiel( neben dem ganz oben):
Und davon gab es einige, meine Switch ist fast komplett voll mit coolen Screenshots. Das mache ich eigentlich auch nie.
Apropos Switch: Die Performance ist wirklich überraschend gut. Gerade in den Kämpfen ist manchmal einiges auf den Bildschirmen los, ich habe aber keinen einzelnen Framerate Einbruch erlebt. Gerade dadurch das man manchmal sehr viel Text hat, ist das ganze wie gemacht für die Switch.
Also wie gesagt: 13 Sentinels ist ein Investment. Man muss Sci-Fi Geschichten mögen, man muss nichts gegen japanisches Writing haben und man muss viel Zeit mitbringen, sich mit der Geschichte auseinander zu setzen. Und das am besten in einem kurzen Zeitraum, damit man nicht komplett den Anschluss verliert. Auch wenn die Chroniken und Charakter Zusammenfassungen helfen, irgendwann ist das auch einfach sehr viel. Ich will nicht wissen, wie das ganze aussieht wenn man 2 oder 3 Wochen die Konsole nicht anfasst.
Ich bin aber sehr froh das ich es im 2. Anlauf durch geschafft habe. Ein ganz wilder Ritt!
9/10