Aber nur im Osten und Norden.
Westen, Südwesten und Süden haben den 01.11.
Und dann ist da noch Hessen. Die haben gar nix.
Gestern ist Fernando Valenzuela im Alter von 63 Jahren gestorben.
Der Name sagt dem Gelegenheitsgucker wahrscheinlich nichts, aber trotzdem möchte ich euch kurz seine außergewöhnliche Geschichte erzählen, weil diese vermutlich auch in der kommenden World Series thematisiert wird.
Valenzuela wurde als eines von 12 Kindern einer Bauernfamilie in Mexiko geboren und dort von Scouts der LA Dodgers entdeckt, die ihn im Alter von 18 Jahren verpflichteten. Valenzuela war Pitcher, der mit 19 Jahren im letzten Monat der Saison 1980 ein paar Innings bei den Dodgers als Reliever absolvieren durfte.
Die Saison 1981 stand vor der Tür und 24 Stunden vor dem Opening Day verletzte sich der vorgesehene Starter der Dodgers. Da auch sein Ersatz so kurzfristig nicht einspringen konnte, wurde Valenzuela kurzerhand zum Opening Day Starter für die Dodgers ernannt.
Er pitchte ein Complete Game - 9 Innings - und kassierte dabei keinen einzigen Run. Durch diese außergewöhnliche Leistung blieb er weiter in der Rotation - und sein raketenhafter Aufstieg fing an.
In den ersten 8 Spielen seiner Karriere pitchte er 8 Complete Games mit einem ERA von insgesamt 0.50, 6 davon als Shutout . Seine Leistungen sorgten für einen regelrechten Hype. Heimspiele in denen Valenzuela pitchte waren im Voraus ausverkauft, „Fernandomania“ wurde zu einem geflügelten Wort und Valenzuela zum größten Popstar in der Baseballwelt. Vor allem für die hispanische Bevölkerung wurde er zu einem Helden und sorgte für eine stellenweise Versöhnung der Bevölkerungsgruppe mit den Dodgers: Für die Errichtung des Dodgers Stadiums Anfang der 1960er Jahre wurden vor allem mexikanischstämmige Einwohner teilweise gewaltsam aus ihren Häusern vertrieben, um das Stadion in dem Stadtteil bauen zu können. Die lateinamerikanische Bevölkerung war dementsprechend nicht gut auf die Dodgers zu sprechen, aber Valenzuela brachte für viele die Begeisterung und Liebe zum Baseball und den Dodgers zurück. Speziell für seine Starts wurden die Spiele im Radio auch auf Spanisch übertragen.
Die Saison 1981 beendete er mit einer Leistung, die davor und danach nie wieder jemand erreichte: Er wurde sowohl Rookie of the Year, als auch Cy Young Winner als bester Pitcher der Liga. Die World Series konnte er mit den Dodgers auch gewinnen - ausgerechnet gegen die Yankees, das bis 2024 letzte Matchup in der World Series zwischen diesen beiden Teams.
Um einen kleinen Eindruck davon zu vermitteln, wie hoch sein Stellenwert bei den Dodgers war: LA hat die Tradition, nur Rückennummern zu retiren, wenn die Spieler nach ihrer Karriere auch in der Baseball Hall of Fame aufgenommen wurden. Nachdem man die Rückennummer von Valenzuela seit seinem Karriereende aus Respekt nicht mehr vergab, wurde Valenzuela 2023 auch ganz offiziell der erste Dodgers-Spieler, der nicht in der Hall of Fame gelandet ist und dessen Nummer trotzdem retired wurde.
Sein Markenzeichen war vor allem sein ungewöhnlicher Windup - die Hände nach Oben gerichtet und das Bein weit nach Vorne gestreckt - sowie sein bester Pitch, der Screwball. Ein Screwball ist ein Pitch, der sich ähnlich wie ein Slider/Curveball bewegt - nur in die vertikal gespiegelte Richtung, also von einem Linkshänder nach Links und nicht wie gewöhnlich nach Rechts wegdrehend. Der Pitch ist heutzutage quasi ausgestorben und es gibt nur noch eine Handvoll Pitcher, die diesen Pitch werfen können - einer davon ist Brent Honeywell Jr. von den Dodgers, der in der NLCS einige Innings pitchen durfte.
Nach seiner Karriere wurde er unter anderem Broadcaster bei den Dodgers, wo er vor wenigen Wochen aus gesundheitlichen Gründen eine Pause einlegen musste. Jetzt ist er im Alter von 63 Jahren verstorben. Selten hat ein Spieler auf und neben dem Feld so viel positiven Einfluss auf den Sport und die Menschen gehabt, wie er. Ruhe in Frieden, Legende.
Wer da noch ein bisschen weiter eintauchen will: Im Jahr 2010 gab es auch eine 30 for 30 mit dem Namen „Fernando Nation“ über ihn.
GAME 1
Wer es noch nicht mitbekommen haben sollte: Über dieses Spiel wird noch lange gesprochen werden und es hat wahrscheinlich schon den Signature Moment dieser World Series geliefert.
Gerrit Cole und Jack Flaherty zeigten sich in guter Verfassung und hielten sich trotz gelegentlichen Verkehrs auf den Bases schadlos - bis ins fünfte Inning. Dort schlug Kike Hernandez ein Triple und wurde anschließend mit einem Sac Fly nach Hause gebracht.
Hier sieht man einmal mehr, dass Soto kein guter Verteidiger ist. Er hat absolut keine Chance diesen Ball zu fangen, aber anstatt das einzusehen und sich für den Rebound zu postieren, segelt er am Ball vorbei. Wenn er den Ball vernünftig antizipiert, hält er Hernandez bei einem Double und der Run kommt niemals nach Hause. Es sollte nicht der einzige kleine, aber entscheidende Fehler in der Defensive von ihm bleiben…
Zunächst waren aber wieder die Yankees am Schlag. und wer sonst, außer Giancarlo Stanton sollte für die Führung sorgen? Mit seinem 2 Run Homerun, dem am härtesten geschlagenen World Series Ball in der Statcast Era (seit 2015) schickt er Flaherty in den Feierabend. Sein viertes Spiel in Folge mit einem Homerun in einem engen Spiel.
Die Dodgers sind gefordert. Cole geht im 7. Inning raus und die Yankees überstehen eine Situation mit Läufern auf 2nd und 3rd mit einem Aus. Im 8. Inning kommt Ohtani an den Schlag.
und wieder sorgt ein kleiner, aber feiner Fehler der Yankee Defensive für extra 90 Fuß. Soto spielt den Rebound wieder schlecht, sein Wurf bounced direkt vor Torres, der den Ball nicht kontrollieren kann, niemand deckt ihn ab und Ohtani wird die dritte Base geschenkt. Ein anschließendes Flyout zu Judge im Center Field sorgt für den Ausgleich. Hätte Ohtani auf zweiter und nicht auf dritter Base gestanden, wäre auch hier kein Run passiert.
Es steht also 2:2, beide Runs der Dodgers waren absolut vermeidbar gewesen (und mit einem vernünftigen Right Fielder nicht passiert). und jetzt wirds erst richtig wild: 9. Inning, 2 Aus, Gleyber Torres am Schlag. Er schlägt einen Ball weit ins Left-Center und ein Fan auf dem Rang fängt den Ball. Homerun?
Nein, der Fan hat über den Zaun gegriffen - Fan Interference, statt Homerun wird Torres nur auf die zweite Base platziert. Juan Soto kommt an die Platte, wird aber intentionally gewalked. Das muss man sich mal vorstellen. Das ist nicht das erste Mal in diesen Playoffs, dass die Teams lieber gegen Judge pitchen und Soto freiwillig auf die erste Base lassen. Und Judge zeigt einmal mehr warum: Er schlägt in das dritte Aus und da auch die Dodgers im 9. Inning unten nicht scoren können, geht Spiel 1 in Extra Innings.
Dort können die Yankees gegen Blake Treinen, den Closer der Yankees Druck mit Läufern auf 1 & 3 aufbauen und weil die Dodgers mit dem Infield in spielen um den Läufer auf 3 am scoren zu hindern, können sie das Double Play nicht ausführen.
Die Yankees führen mit 3:2 und beenden ihren Schlagdurchgang.
Für die Dodgers kommen Batter 7, 8 und 9 an den Schlag. Die Dodgers müssen irgendwie einen Runner auf Base bekommen, um Ohtani an #1 an den Schlag zu bekommen. Die Yankees machen ihnen den Gefallen und walken mit Gavin Lux den wahrscheinlich schlechtesten Hitter im Lineup. Keine Ahnung, warum Sie ihn hier nicht einfach attackieren. Wenn er einen Hit schlägt - So be it. Aber niemals darf man ihm 4 Balls werfen.
Tommy Edman schlägt anschließend ein Groundball, den Oswaldo Cabrera an der zweiten Base nicht sauber fielden kann. Ohtani kommt also mit 1 Aus und Läufern auf 1 und 2 an den Schlag.
Yankee Manager Aaron Boone entscheidet sich für einen kontroversen Pitcherwechsel. Für den linkshändigen Ohtani soll ein linkshändiger Pitcher kommen. Mit Tim Hill hat er den perfekten Mann dafür im Bullpen: Ein Funky Sidearm Release, der in der ALCS ein ums andere Mal das Feuer gelöscht hat. Ein bewährter Arm für die ganz schwierigen Situationen. Wie gemalt für Ohtani.
Aber statt Hill entscheidet er sich für Nestor Cortes, der aufgrund einer Verletzung seit über einem Monat keinen Einsatz mehr hatte und in der World Series überhaupt das erste mal wieder im Roster steht.
Cortez gegen Ohtani. Welcome, to a Moment in History…
Durch das Fallen über die Mauer befindet sich Verdugo außerhalb des Spielfeldes und die Läufer dürfen eine Base vorrücken. Das lässt die erste Base offen und Boone entscheidet sich dafür, Betts (bis dahin ohne Hit) intentional zu walken, um wieder das Lefty-Lefty Matchup mit Freddie Freeman zu haben.
3:2 Rückstand, 2 Aus, Bases Loaded.
WELCOME TO A MOMENT IN HISTORY
und so sieht das Gesicht eines Managers aus, der soeben möglicherweise die World Series verzockt hat:
Es ist mir ein absolutes Rätsel wie man in dieser Situation Nestor Cortes und nicht Tim Hill bringen kann. Cortes ist wahrlich kein schlechter Pitcher und seine Career Splits gegen Ohtani/Betts/Freeman sind gut, aber niemals bringe ich einen Mann, der seit 35 Tagen kein kompetitives At-Bat mehr gepitcht hat in so einer wichtigen Situation rein, wenn ich DEN Lefty-Feuerwehrmann schlechthin auf der Bank habe.
Wie auch immer. Das war der erste Walkoff Grand Slam in der Geschichte der World Series. Credit auch an Joe Davis für sein „She is gone“.
1988 hatte Kirk Gibson in Game 1 der World Series einen fast identischen Walkoff Homerun für die Dodgers geschlagen, den Vin Scully mit den selben Worten kommentierte. Auch damals: 1 Run Rückstand, 2 Aus, Dodger Stadium.
Gerade nach diesem grandiosen Spiel von Cole wäre das ein must win für die Yankees gewesen. Die sind heute Nacht in Spiel 2 mächtig unter Druck und ich habe ein bisschen die Befürchtung, diese Serie könnte schneller vorbei sein, als gehofft. Spiel 1 war auf jeden Fall ein Classic. Der Grand Slam geht in die Geschichte ein als einer der größten und wichigsten Hits der Postseason aller Zeiten und wenn die Dodgers am Ende den Titel gewinnen, dann wird das der Moment sein, der immer wieder gezeigt wird.
Game 2
Freddie Freeman machte gleich da weiter, wo er in Spiel 1 aufhörte: Mit einem Homerun.
Yamamoto pitchte bis in das 7. Inning hinein und ließ nur einen Run zu. Die Dodgers führten mit 4:1, mussten aber einen Schreckmoment verkraften, als Ohtani sich nach einem Stolen Base Versuch kurzzeitig die Schulter auskugelte.
Nach einigen Untersuchungen war dann aber klar, dass er kein Spiel verpassen wird - auch wenn er die anschließenden Spiele unter sichtbaren Schmerzen litt, die linke Hand beim Rennen in seinem Kragen am Hals festhielt und auch am Schlag keinen Erfolg mehr hatte (1-11).
Das Spiel schien eigentlich entschieden, aber die Yankees kämpfen sich im 9. Inning nochmal zurück. Soto kommt auf Base und Stanton zerstört die dritte Base mit einem Line Drive und verkürzt auf 2:4
Auch die nachfolgenden Batter kommen auf Base und mit 1 Aus haben die Yankees auf einmal Bases Loaded. Ein Strikeout von Volpe folgt, woraufhin Alex Vesia für die Dodgers eingewechselt wird. Wie in Spiel 1 reicht ein Pitch des neu eingewechselten Pitchers um das Spiel zu beenden - nur eben in die andere Richtung:
Da sind die Dodgers mächtig ins Schwitzen gekommen. Das war ein sehr schlagbarer Pitch, aber es stand eben nur der Backup-Catcher an der Platte und nicht Soto/Judge/Stanton.
Game 3
Game 3 startete, wie sollte es auch anders sein, mit einem Homerun von Freddie Freeman:
Yankee Starter Clarke Schmidt schaffte es nur ins dritte Inning, sodass die Yankees den gesamten Bullpen ins Spiel bringen mussten, um es bis ans Ende des Spiels zu schaffen.
Die Offensive von New York kam kaum zum Zug und wenn doch, machten sie es sich durch dumme Baserunning Entscheidungen wieder kaputt, wie z.B. als sie mit Stanton den wahrscheinlich langsamsten Läufer der Liga nach Hause schickten.
Erst im 9. Inning mit 2 Aus kamen die Yankees aufs Board, aber der 2 Run Homer von Verdugo kam zu spät und die Dodgers holten sich die 3-0 Serienführung.
Game 4
Was darf in der World Series 2024 nicht fehlen? Richtig. Ein Freddie Freeman Homerun.
Für ihn persönlich sein sechstes World Series Spiel in Folge mit einem Homer.
Kurz darauf kam es zu einer unglaublichen Szene, als Mookie Betts ein Foulball an der rechten Outfield fing und Yankees Fans versuchten, ihm den Ball aus dem Handschuh zu reißen.
Beide Fans wurden des Stadions verwiesen und ihre Tickets für Spiel 5 wurden an ein krebskrankes Kind + Familie verschenkt.
Spiel 5?
Ja, Spiel 5.
Anthony Volpe sorgte mit einem Grand Slam im dritten Inning für die Yankee Führung:
und im 8. Inning unten legte New York nochmal nach, um die 6:4 Führung auf eine 11:4 Führung auszubauen und somit den Endstand herzustellen. Das erste und einzige Spiel der Yankees in dieser Postseason, welches mit mehr als 3 Runs Differenz endete.
Game 5
Game 2, 3 und 4 waren alles nur Vorgeplänkel gemessen daran, dass Spiel 5 ein denkwürdiges Spiel werden sollte, über das man noch in vielen Jahren reden wird.
Die Ausgangssituation: Mit einer 3-1 Führung im Rücken benötigen die Dodgers nur noch einen Sieg zum Titel. New York spielt das letzte Heimspiel der Saison, bevor es in Spiel 6 und 7 zurück nach LA gehen würde.
Aaron Judge spielte bis zu diesem Zeitpunkt eine furchtbare Postseason mit einem Batting Average von .140. Die Fans der Yankees planten daraufhin in den Heimspielen eine besondere Aktion für ihn, nämlich aufbauenden Applaus anstatt Buhrufen wenn er an die Platte treten sollte. Sollten die Yankees irgendeine Chance haben, in dieser Serie zurückzukommen, dann nur wenn er zurück zu seiner MVP Form aus der regulären Saison finden würde. Und in Spiel 5 war es endlich soweit und das Stadion drehte durch:
Nicht zuletzt, weil er Freddie Freeman später mit einem starken Catch im Center Field eines Hits beraubte.
Im Prinzip lief alles für die Yankees: Dodgers Starter Jack Flaherty musste im zweiten Inning ausgewechselt werden, New York ging dank zweier Homeruns von Chisholm und Stanton mit 5:0 in Führung und Gerrit Cole hatte eine unfassbare Form an diesem Tag. Jeden seiner Pitches konnte er nach Belieben kontrollieren, sodass er in das 5. Inning hinein einen No-Hitter mit einem extrem niedrigen Pitchcount warf. Zu diesem Zeitpunkt und mit dieser Führung war nicht auszuschließen, dass er bis in das 9. Inning hinein werfen würde und den strapazierten Yankees Bullpen schonen würde, während LA einen Tag nach einem Bullpen Game in Spiel 4 einmal mehr alle Reliever auf das Feld werfen musste, um bis ans Ende des Spiels zu kommen.
und dann kam es zum verhängnisvollen fünften Inning. Ein Inning, welches sich einen Platz in der World Series Geschichte verdienen würde. Wer es ungespoilert in voller, 20-minütiger Länge genießen möchte: Bitte.
Alles fing mit diesem fallengelassen Routine-Flyball zu Aaron Judge an.
Anstelle von Runner auf 1 mit 1 Aus hieß es nun: 0 Aus, Runner auf 1 und 2.
Will Smith kam an den Schlag und schlug einen Grounder zwischen 3rd Base und Shortstop. Anthony Volpe erreichte den Ball und seine einzige Chance war das Aus an dritter Base, doch wieder begangen die Yankees einen Error.
Bases Loaded mit 0 Aus - so langsam waren die Yankees in Trouble. Gerrit Cole holte nochmal alles aus sich heraus und strikte Gavin Lux für Aus Nr.1 aus. Als nächstes an die Platte kam: Shohei Ohtani.
Doch auch Ohtani konnte er überagenderweise ausstriken. Es schien tatsächlich so, als ob die Yankees unbeschadet aus diesem Inning herauskommen sollten und als Mookie Betts einen langsamen Groundball zu Anthony Rizzo an die erste Base schlug, war das Yankee Stadium bereit, zu explodieren. Doch zwischen Rizzo und Cole kam es zu einem folgenschweren Missverständnis:
Unglaublich. 3 riesige Fehler der Yankees die man selbst im deutschen Amateurbaseball selten zu sehen bekommt. Das Inning geht weiter und die Dinge nehmen ihren Lauf… Erst Freddie Freeman:
…dann Theoscar Hernandez
und aus einem Spiel welches die Yankees und Cole sowas von unter Kontrolle hatten, wurde innerhalb kürzester Zeit ein totaler Meltdown.
Die Yankees konnten gleich im fünften Inning die Bases laden, aber Torres verpasste einen Grand Slam mit 2 Aus um ein paar Meter.
Ein Inning später: Wieder kommen die Yankees auf Base. Dieses mal scoren sie und gehen mit einem Sac Fly von Stanton erneut in Führung.
Gerrit Cole gibt seinem Team alles was er hat und kommt im 6. und 7. Inning noch einmal raus. Er wirft so lang wie seine Kräfte ihn tragen, aber nach 108 Pitches ist Schluss. Seine Bilanz: 6.2 IP, 4 Hits, 6 Strikeouts, 5 Runs, davon 0 Earned Runs. Ein unfassbar dominanter Start, über den aber nach dem verhängnisvollen fünften Inning niemand mehr reden wird. Denn nun muss der überarbeitete Bullpen der Yankees übernehmen. Tommy Kahnle kommt im 8. Inning ins Spiel, kann kein einziges Aus erzielen und überlässt Closer Luke Weaver die Bases Loaded.
Zunächst schlägt Gavin Lux ein Sac Fly zum Ausgleich
Dann sorgt Catcher Austin Wells für einen weiteren Error mit einer Catchers Interference an Ohtani, wodurch dieser auf die erste Base rücken darf.
und schließlich bringt Mookie Betts die Dodgers mit einem weiteren Sac Fly in Führung.
Die Dodgers führen mit 7-6, haben zu diesem Zeitpunkt allerdings durch den frühen Exit von Jack Flaherty ihren kompletten Bullpen vor dem 9. Inning aufgebraucht. 6 Reliever benötigte es, um das Spiel hierhin zu bestreiten. Die drei Reliever aus dem Bullpen, die jetzt noch hätten eingewechselt werden können, hatten bereits im vorherigen Spiel lange gepitcht und waren zudem keine Pitcher für wichtige Situationen.
Manager Dave Roberts entscheidet sich also für den Kill-Shot und bringt Walker Buehler, den Starter von Game 3 in Spiel. Mit einem Tag Pause soll er den knappen Vorsprung über die Zeit retten, wohl wissend, dass er somit in einem potentiellen Spiel 7 nicht mehr als Starting Pitcher zur Verfügung stehen würde und die Dodgers massive Probleme bekommen würden, sollte dieser Move nicht funktionieren. Doch Buehler ist voll da und mit seinem potentiell letzten Pitch für die Dodgers (er wird Free Agent) holt der den Titel nach Tinseltown.
Die Dodgers kommen von einem 5 Run Rückstand zurück und gewinnen die World Series, der größte jemals aufgeholte Rückstand in einem Series-Clinching Game.
World Series MVP wird selbstverständlich Freddie Freeman, der in Spiel 1, 2, 3 und 4 Homeruns schlägt und mit 12 RBI einen WS Rekord einstellt.
Das fünfte Inning reiht sich nahtlos ein in die Ahnengalerie der legendären World Series Meltdowns a la Bill Buckner. Nichts, absolut gar nichts hätte einem in diesem Spiel vor dem fünften Inning daran denken lassen, dass LA dieses Spiel gewinnen würde. Mit einem 2-3 in der Serie wäre es zurück nach LA gegangen, wo die Yankees mit einem wiedererstarkten Judge und einem geschonten Bullpen eine realistische Chance gehabt hätten, diese Serie zu drehen. Stattdessen wird man ewig auf diesen verhängnisvollen Groundball zur ersten Base oder auf diesen nicht gefangenen Flyball zurückschauen.
Am Ende reiht sich das aber alles ein in den generellen Eindruck dieser Playoffs. Die Yankees sluggen sich ihren Weg zu Siegen, spielen aber einfach keinen fundamental guten Baseball. Das Baserunning war über die gesamte Postseason katastrophal und die Defense ebenso. Sowohl Spiel 1, als auch Spiel 5 gingen verloren, weil die Basics in der Defensive nicht gepasst haben. Wir reden nicht davon, dass die Yankees einfach kein gutes Team in der Defensive sind, sondern dass sie grundsätzliche Sachen falsch machen, die kein Major League Team dieser Welt falsch machen dürfte. Sachen, die man schon im Spring Training einschleift. Absolute Basics. Genau die haben gefehlt und den Yankees zwei Spiele gekostet, mit denen sie jetzt sonst 3-2 in Führung liegen würden.
Wie geht es nun weiter bei beiden Teams?
New York wird tief in die Tasche greifen müssen, denn mit Juan Soto geht der Hauptpreis dieser Offseason in die Free Agency. Die Mets haben bereits angekündigt, in das Wettbieten um ihn einzusteigen. Die Yankees sollten gute Karten haben um ihn zu halten, aber Soto ist Boras-Client und wird wahrscheinlich dort unterschreiben, wo er am meisten Geld bekommt. Mit Gleyber Torres wird zudem ihr 2nd Baseman wegbrechen. Daneben werden mit Clay Holmes, Tommy Kahnle und Tim Hill drei ihrer verlässlichsten Reliever in der Postseason Free Agent.
Solange die Yankees Soto resignen können, werden sie auch nächstes Jahr wieder einer der Titelfavoriten sein.
Los Angeles hat da mehr Substanz, die verloren gehen könnte: Mit Jack Flaherty und Walker Buehler werden die Game 1, 3 und 5 Starter Free Agents. Closer Blake Treinen ebenso - vielleicht retired er mit seinen 36 Jahren? Das tut jedenfalls Daniel Hudson, ein weiterer Reliever. Teoscar Hernandez entschied sich vor der Saison, einen 1-Jahresdeal mit den Dodgers abzuschließen um in einem guten Team auf sich aufmerksam zu machen. Auch er wird dort unterschreiben, wo es das meiste Geld gibt. Mit Kike Hernandez wird ein weiterer wichtiger Rollenspieler auf den freien Markt kommen.
Klingt erstmal dramatisch, bis man bemerkt, dass die Dodgers dieses Jahr die World Series gewonnen haben, ohne jemals bei voller Stärke zu sein. Shohei Ohtani? Hat nur geschlagen und wird nächstes Jahr als Pitcher zurückkehen. Tyler Glasnow? Fiel in der Postseason wegen einer Ellenbogenentzündung aus, ist aber eigentlich der Nr.1/2 Starter. Tony Gonsolin? Hat 2024 mit TJ Surgery verpasst und wird nächstes Jahr zurückkehren. Freddie Freeman? Hat die gesamte Postseason auf einem Fuß gespielt, weil die Bänder im anderen Knöchel durch waren.
Für die Problemposition Shortstop werden die Dodgers bereits stark mit Willy Adames in Verbindung gebracht.
LA wird Geld in die Hand nehmen, nächstes Jahr über 100 Siege einfahren und wieder der Topfavorit in der National League sein. Daran wird sich, ausgenommen katastrophaler Verletzungen, leider erstmal nichts ändern in der nahen Zukunft.
MLB POSTSEASON 2024
Insgesamt tolle Playoffs, die vor allem für einzelne Spiele und Momente in Erinnerung bleiben wird, aber weniger für ganze Serien.
Damit ist die MLB Saison 2024 Geschichte. Ich hoffe ihr hattet Spaß. Als Abschluss hätte ich jetzt gerne noch ein Video mit den besten Momenten der Playoffs gepostet, aber da konnt ich (noch) keins finden.
Wir sehen uns in 146 Tagen zum Opening Day mit einer Preview auf die neue Saison wieder
Awards
Executive of the Year: Matt Arnold (Milwaukee Brewers)
Nach 92 Siegen und dem Division Titel im Jahr 2023 traf man in Milwaukee die harte Entscheidung, sich vom besten Spieler Corbin Burnes zu trennen, um einen Abgang in der Free Agency ein Jahr später zu vermeiden. Zusätzlich dazu wurde der Manager Craig Counsell vom Division Rivalen Chicago Cubs abgeworben. Der Ausblick für die Brewers war nicht gut, viele erwarteten eine Regression, aber Milwaukee gewann im Jahr 2024 sogar noch ein Spiel 1 als in der Vorsaison und gewann erneut in die NL Central.
Reliever of the Year: Emmanuel Clase - Cleveland Guardians (AL), Ryan Helsley - St. Louis Cardinals (NL)
Während Helsley die Liga in Saves anführte (49), pitchte Clase eine historisch dominante Saison, die ihn am Ende sogar auf Platz 3 im Cy Young Voting spülte.
Comeback Players of the Year: Chris Sale - Atlanta Braves (NL), Garret Crochet - Chicago White Sox (AL)
Als Chris Sale für’n Appel und 'n Ei zu den Braves getradet wurde, war irgendwie klar, dass Atlanta ihn wieder hinbiegen würde. Die letzten 4 Jahre war er immer verletzt oder hatte mit Formschwankungen zu kämpfen. 29 Starts machte er im Jahr 2024, so viele wie zuletzt 2017.
Crochet gewinnt die Auszeichnung nicht, weil er von einer Verletzung zurückgekehrt ist, sondern weil er drohte, als reiner Middle Reliever zu enden. Vor der Saison machte er den Switch zum Starting Pitcher und sein Trade-Wert hat sich seitdem vervielfacht.
Manager of the Year Awards: Pat Murphy - Milwaukee Brewers (NL), Stephen Vogt - Cleveland Guardians (AL)
Während für Pat Murphy das gleiche gilt wie für Matt Arnold, ist Stephen Vogt der schnellste Ex-Spieler, der es zum Manager of the Year geschafft hat. 2022 absolvierte er sein letztes Spiel und 2024 wurde er zum neuen Manager der Guardians ernannt - ohne vorherige Manager Erfahrung zu haben. Die Guardians feierten unter ihm einen sensationellen Division-Sieg und den Einzug in die ALCS.
Rookie of the Year Awards: Paul Skenes - Pittsburgh Pirates (NL), Luis Gil - New York Yankees (AL)
Das erste mal seit 1981, dass zwei Starting Pitcher den Rookie of the Year gewinnen. Während sich Paul Skenes etwas überraschend gegen Jackson Merrill von den Padres durchsetzte (Merrill landete im MVP Voting mit 57 Punkten auf Rang 9, Skenes mit 3 Punkten auf Rang 19), gewann Luis Gil das zweitengste Rennen um den RotY mit 5 Punkten Vorsprung vor Colton Cowser von den Orioles.
Die Pirates werden sich sicher ärgern. Sie haben Skenes absichtlich erst im Mai in die Major League geholt, um die Service Time zu manipulieren. Dadurch dass er nicht zum Saisonstart im Kader stand, wäre er nach der Saison 2030 Free Agent gewesen. Durch den Titel als Rookie des Jahres bekommt Skenes aber automatisch ein volles Jahr Service Time angerechnet und wird jetzt schon 2029 Free Agent. Doppelt dumm gelaufen: Teams die den Rookie des Jahres stellen, bekommen normalerweise einen zusätzlichen First Round Pick als Belohnung - aber nur, wenn dieser Spieler auch von Anfang der Saison an im Kader stand. Die Pirates haben also in jeder Hinsicht ordentlich reingeschissen.
Cy Young Awards: Chris Sale - Atlanta Braves (NL), Tarik Skubal - Detroit Tigers (AL)
Nachdem er von 2012-2018 7 mal in Folge ein Top 6 Finish erreichte, die Auszeichnung aber nie gewinnen konnte, holt sich Chris Sale neben dem Comeback Player of the Year jetzt also auch die ersehnte erste Auszeichnung zum Cy Young, im stolzen Alter von 35 Jahren. Zweiter wurde Zack Wheeler, Rookie Paul Skenes kam auf Platz 3. Hätten die Pirates ihn nicht erst im Mai hochgezogen, sondern von Anfang an spielen lassen, hätte er eine realistische Chance auf den Sieg gehabt.
Tarik Skubal wurde nach der Pitching Triple Crown auch unanimously zum Cy Young in der AL gevoted. Hier gibt es nicht mehr viel zu sagen, eine durch und durch dominante Saison von ihm und der Grund, weshalb die Tigers das erste Mal seit 10 Jahren wieder die Postseason erreichen konnten. Seth Lugo von den Royals landete hinter ihm auf Platz 2, Emmanuel Clase erreichte als Reliever Platz 3.
Most Valuable Players: Aaron Judge - New York Yankees (CF), Shohei Ohtani - Los Angeles Dodgers (DH):
Hier gibt es keine Überraschungen. Beide Spieler standen schon in den letzten Wochen der regulären Saison als MVP fest. Aaron Judge holte alle 30 First Place Votes vor Bobby Wit Jr., der alle 30 Second Place Votes bekam.
Shohei hingegen schrieb einmal mehr Geschichte: Er ist der erste Full Time Designated Hitter, der jemals zum MVP gewählt wurde. und das auch noch, genau wie Judge, unanimously. Kein Spieler in der MLB, NBA, NHL oder NFL hat mehr als einen einzigen unanimous MVP. Shohei hat jetzt 3 in den letzten 4 Jahren
Neben Frank Robinson ist er erste der zweite Spieler, der sowohl in der AL, als auch in der NL zum MVP gewählt wurde. Dazu hat er dieses Jahr als erster Spieler überhaupt eine 50-50 Saison hingelegt (Stolen Bases und Homeruns). Achja, und das alles während er nebenbei seine Ellenbogenoperation rehabilitiert hat.
Francisco Lindor hätte einen MVP verdient gehabt, aber ihm bleibt nur der zweite Platz hinter Ohtani.
American League Votes:
PLAYER | 1ST | 2ND | 3RD | 4TH | 5TH | 6TH | POINTS |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Aaron Judge, Yankees | 30 | 420 | |||||
Bobby Witt Jr., Royals | 30 | 270 | |||||
Juan Soto, Yankees | 21 | 7 | 2 | 229 | |||
Gunnar Henderson, Orioles | 6 | 16 | 8 | 208 | |||
José Ramírez, Guardians | 3 | 5 | 16 | 5 | 184 |
National League Votes:
PLAYER | 1ST | 2ND | 3RD | 4TH | 5TH | 6TH | POINTS |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Shohei Ohtani, Dodgers | 30 | 420 | |||||
Francisco Lindor, Mets | 23 | 7 | 263 | ||||
Ketel Marte, Diamondbacks | 5 | 13 | 9 | 2 | 1 | 229 |
Mensch, da bekommt man ja richtig Lust auf die neue Saison
Blake Snell zu den Dodgers, 5y $182m
Ein Teil des Gehalts wird wie bei Ohtani zurückgestellt, sodass das effektive Jahresgehalt niedriger ist und die Dodgers mehr Platz im Gehaltsbudget haben.
LA geht damit nächstes mit einer Rotation aus Blake Snell, Shohei Ohtani, Yoshinobu Yamamoto, Tyler Glasnow + X in die Saison. Alleine die vier verdienen mehr, als 13 Teams für ihr gesamtes 40-man Roster ausgeben.
X kann in dem Fall heißen: Clayton Kershaw (2.46 ERA in 2023), Dustin May (2.63 ERA in 2023), Tony Gonsolin (2.14 ERA in 2022).
oder auch: Roki Sasaki, das japanische Megatalent, das dieses Jahr in die MLB kommen wird und unter der Hand angeblich schon einig ist mit den Dodgers. Sasakis Status ist übrigens dem eines Rookies gleichgestellt, den Dodgers würde sein Minimalgehalt also nur ein paar Cents aus der Portokasse kosten.
Dadurch dass es keinen Salary Cap gibt ist die Liga schon unausgeglichen genug, wenn die reichen Teams jetzt auch noch anfangen mit Deferrals die Luxury Tax zu umgehen und ein zusätzliches Loophole auszunutzen, wird es noch ungerechter. Mal sehen ob die Dodgers nächstes Jahr die 116 All Time Win Marke der Mariners reißen.
LA ist neben den Red Sox, Yankees, Mets und Blue Jays auch eines der Teams, welches Juan Soto einen Vertrag angeboten hat. Sie zählen hier zwar nicht zu den Favoriten, aber wenn sie ihn auch noch bekommen sollten, kann man den Laden zuschließen.
Der große Dominostein Juan Soto ist noch nicht gefallen, aber es gibt erste Berichte, nachdem es nicht mehr allzu lange bis zur Entscheidung dauert.
Meanwhile gab es heute den ersten großen Schocker der Free Agency.
Die Oakland Athletics. Die Franchise mit dem geizigsten und schamlosesten Owner im gesamten Nordamerikanischen Profisport. Der seine Franchise bis auf den letzten Cent ausbluten lässt, das Stadion absichtlich hat verrotten lassen, die treuen Fans aus Oakland vertrieben hat, lieber sterben würde, als einem seiner eigenen jungen Spieler eine Vertragsverlängerung für Geld anzubieten.
Diese Athletics, die zurzeit im totalen Rebuild stecken, mit einer Winning Percentage von .364, .302 und .422 über die letzten drei Jahre… haben Luis Severino, letztjähriger Starting Pitcher der New York Mets verpflichtet. Für 3 Jahre und $67 Millionen, der höchste Free Agent Vertrag in der Franchise Geschichte der Athletics.
Severino kennt man vielleicht noch als Starter von den Yankees, dort war er die letzten 5 Saisons vor 2024 eigentlich immer verletzt. Die Mets haben einen Flyer genommen und ihn für ein Jahr verpflichtet. Dort konnte er verletzungsfrei wieder an alte Zeiten anknüpfen und war ein solider Mid-Rotation Starter.
Die Mets haben ihm daraufhin ein Qualifying Offer gemacht, welches Severino abgelehnt hat. Das bedeutet im Klartext: Severino verzichtet auf $21M für 1 Jahr und wettet, dass er in der Free Agency mehr bekommt. Die Mets bekommen einen Draft Pick als Ersatz… und die Oakland Athletics müssen einen Draft Pick als Strafe bezahlen.
Experten haben den Value seines Vertrages bei ca. $50M geschätzt, die 67 Millionen die er jetzt bekommt sind also deutlich mehr als erwartet.
Dass dieser Vertrag dann ausgerechnet von den Athletics kommt, die NIE Geld ausgeben ist schon verwunderlich. Zumal die A’s weit davon entfernt sind, ein Contender zu sein und der Verlust eines Draft Picks in der aktuellen Situation wenig Sinn macht. Ich kann mir eigentlich nur vorstellen, dass niemand anderes auch nur annähernd so viel Geld geboten hat, denn niemand geht freiwillig zu den Athletics.
Die $67M sind mehr, als der gesamte 40-Mann Kader der Athletics im Jahr 2024 zusammen verdient hat.
Das Gesicht der meisten Baseballfans beim Lesen dieser Nachricht dürfte jedenfalls ungefähr so ausgesehen haben:
Damit dürfte es für die Dodgers doch nicht ganz so langweilig werden wie man nach dem Snell Signing annehmen konnte.
Toronto hätte mir natürlich persönlich etwas besser gefallen, aber die Mets kamen dann bei mir schon auf Platz 2. Wenn sie weiterhin so defensiv spielen wie in der 2. Hälfte der letzten Saison und dann mit Soto einem der besten Offensivspieler bekommen, ist das schon eine gefährliche Mischung.
Jetzt bin ich gespannt wie sie die Lücken im Pitching auffüllen, weil sie gerade auf der Starting Position viel abgeben mussten. Bisher kommt ja Clay Holmes von den Yankees, der dort eher als High Leverage Reliever eingesetzt wurde und jetzt bei den Mets starten soll. Da sollten die anderen Personalien vielleicht nicht so risikofreudig sein.
Das ist schon krass. Der kleine Bruder aus New York schnappt den Yankees ihren Superstar weg.
Die Mets-Fans können ihr Glück kaum fassen nachdem sie jahrzehntelang unter ihrer miesen Ownership leiden mussten.
Der Vertrag ist so gebaut, dass Soto eine Opt Out nach Jahr 5 hat. Die Mets können diesen Opt Out verhindern, wenn sie in den folgenden 10 Jahren das Jahresgehalt von $51m auf $55m anheben.
Das ist eine nette Hintertür für die Mets, wenn Sie dann doch keine Lust darauf haben, Soto bis in seine 40er zu bezahlen (sofern Soto dann aus dem Vertrag möchte).
Für die Yankees ist das natürlich katastrophal. Ohne Soto wären die dieses Jahr in den Playoffs wahrscheinlich schon in Runde 1 geflogen. Ich denke sie haben immer noch realistische Chancen auf die Playoffs nächstes Jahr, aber es wird nicht einfach. Schafft es Baltimore, Corbin Burnes zu halten? Die Red Sox werden besser. Die Blue Jays und Rays werden zurückbouncen. Es wird wieder ein richtig knappes Rennen in der AL East. Den Status als Contender verlieren die Yankees jedenfalls fürs erste wieder, aber vielleicht können Sie das Team jetzt auf mehreren Positionen verbessern um den Abgang abzufedern (auf 1st Base z.B., hier sind auch ein paar interessante Free Agents wie z.B. ein Christian Walker verfügbar).
Bei den Mets stellt sich jetzt die Frage, ob es das wohl mit Pete Alonso gewesen sein könnte. Sie könnten ihn auf 1st Base mit Mark Vientos ersetzen, der an der dritten Base defensiv ein Schwachpunkt war. Dann würden die Mets wiederrum Verstärkung an 3rd Base benötigen. Willy Adames war hier ein FA Target, der ist aber für 7 Jahre und $182m zu den Giants gegangen.
Oder man versucht tatsächlich, Alonso noch zurückzuholen. Das wäre dann schon ein irres Lineup an der Spitze, welches auch ohne Probleme mit Mooke/Freeman/Ohtani von den Dodgers mithalten könnte. Dann fehlt das Geld aber wiederrum am anderen Ende des Kaders. Die Mets brauchen auf jeden Fall noch Starting Pitching. Auch die untere Hälfte des Lineups ist noch ausbaufähig. Der Bullpen ist bisher auch ein großes Fragezeichen.
Der Kader ist durch die Verpflichtung von Soto noch nicht komplett und ich sehe sie - Stand jetzt - noch nicht besser als ein fittes Atlanta Team. Aber unterhaltsam wird es nächstes Jahr allemal. Mets, Braves, Phillies, drei Contender in einer Division die sich alle gegenseitig die Köpfe einschlagen werden. Ein Traum. Ich glaube die Mets sind der perfekte Landing Spot für Soto um für maximale Unterhaltung zu sorgen.
Jetzt sollte auch Bewegung in den Rest des Free Agent Marktes reinkommen.
Mit Corbin Burnes, Roki Sasaki und Max Fried sind noch drei Top of the Rotation Starter verfügbar. Die Clubs die bei Soto leer ausgegangen sind, werden jetzt vermutlich Teoscar Hernandez als Ersatz jagen, was wiederrum die Dodgers schwächen könnte.
An der ersten Base sind mit Pete Alonso und Christian Walker zwei richtig starke Slugger zu bekommen. und Alex Bregman (3B) ist dieses Jahr der einzig wirklich gute verfügbare Third Baseman in der Free Agency. Ich glaube zwar, dass er bei den Astros bleiben wird, aber sein Markt wird groß sein.
Das macht auf jeden Fall schon wieder richtig Lust auf die neue Saison
And if at first you don’t succeed
Then dust yourself off and try again…
Die Yankees haben jetzt mit Fried und Cole zwei der dominantesten Pitcher der letzten Jahre in ihren Reihen und einen 1-2 Punch, der in der AL seinesgleichen sucht.
Bei der Länge trotzdem ein Deal mit viel Risiko meiner Meinung nach. Fried ist relativ verletzungsanfällig. Mit Cole haben die Yankees bereits einen relativ alten Starter (34), der noch 4 Jahre unter Vertrag steht. Könnte sein, dass die Yankees in 3 Jahren 60 Millionen pro Jahr in zwei Washed Up Starter versenken.
Aber nachdem man Soto verloren hat ist das erstmal ein wichtiger „moralischer“ Sieg für den Fanfrieden. Das Lineup muss natürlich trotzdem noch erheblich nachgebessert werden.
Was ansonsten so passiert ist:
- Die Toronto Blue Jays haben Andres Giménez von den Cleveland Guardians ertradet. Giménez hatte eine Ausreißer-Saison nach Oben (2022), ansonsten ist er offensiv eher unterdurchschnittlich. Das kompensiert er aber mit überragender Defensive an 2nd Base, wo es keinen besseren als ihn gibt. Für Cleveland ist es hauptsächlich ein Salary-Dump, den Return Spencer Horwitz haben sie gleich weiter zu den Pittsburgh Pirates getradet.
- Die Washington Nationals haben die Draft Lottery gewonnen und dürfen nächstes Jahr an #1 picken. Das letzte Mal als sie das durften, drafteten sie Bryce Harper. Das ist nächstes Jahr aber eher unwahrscheinlich, der Draft gilt gerade an der Spitze als schwach und ohne consensus Nr. 1 Overall Pick. Trotzdem ein weiterer Boost für die Nationals, die jetzt schon eine extrem gute Basis an hochbegabten Talenten haben. Weitere große Gewinner: Die Seattle Mariners die 14 Plätze nach Oben an #3 gesprungen sind, sowie die St. Louis Cardinals, die 10 Plätze nach Oben an #5 gesprungen sind.
- Jake Burger wurde von den Miami Marlins zu den Texas Rangers gedealt. Defensiv ist er als 3B/1B zwar eher weniger zu gebrauchen, aber die 63 Homeruns über die letzten zwei Jahre können die Rangers gut gebrauchen.
Damit passt er natürlich perfekt in das Blue Jays Roster.
Jetzt hoffe ich ja schon fast, das man noch Bregman für die 3rd Base verpflichtet. Das wäre defensiv schon ein unglaubliches Infield und er bringt ja zumindest offensiv noch mehr mit. Und dann ist da immer noch ein großes Loch unter den Startern und mindestens 1 im Outfield. Stand jetzt sieht es aber eher nicht danach aus, als würde man in der AL East ein Wörtchen mitreden können. Vladdy hatte ja schon einen fast historisch guten Run und trotzdem war man offensiv so weit weg vom Durchschnitt.
Der Hot Stove ist ordentlich am kochen - in den letzten Tagen gab es einige Blockbuster.
Kyle Tucker → Chicago Cubs
Mit Tucker verkaufen die Astros ihren wahrscheinlich zweitbesten Spieler hinter Yordan Alvarez. Tucker fliegt unter dem Radar, weil er keine größe Persönlichkeit ist, aber leistungstechnisch ist er ein Superstar. Letzte Saison absolvierte er wegen einer Schienbeinverletzung nur die halbe Saison, sein OPS von 181+ wäre aber hinter Aaron Judge und Shohei Ohtani auf Platz 3 in der MLB gewesen. Das Problem: Sein Vertrag läuft nächstes Jahr aus und nach Ohtani 2023 und Soto 2024 wäre er der große Free Agency Fisch im Jahr 2025. Der Owner der Astros ist aber strikt dagegen, langfristige Superstarverträge zu vergeben, weswegen in den letzten Jahren unter anderem auch schon Spieler wie Carlos Correa oder George Springer ziehen gelassen wurden. Um ihn nicht ohne Gegenwert zu verlieren, haben die Astros ihn nun nach Chicago getradet, die ihn zumindest für ein Jahr haben werden und hoffen, ihn langfristig verlängern zu können.
Zurück nach Houston gegen die Major Leaguer Isaac Paredes (eventuell als Ersatz für Bregman an 3rd Base?), Pitcher Hayden Wesneski sowie Cam Smith, der #14 Overall Draft Pick im diesjährigen MLB Draft, ein Prospect mit hohem Ceiling.
Es wurde schon vorher spekuliert, dass die Cubs sich von Cody Bellinger trennen könnten, das wird mit diesem Trade nur noch wahrscheinlicher. Chicago unternimmt also einen Push auf den Division Sieg, währenddessen geht die Astros Dynastie wohl so langsam zuende. Kein Tucker, wahrscheinlich kein Bregman, Houston ist für mich mit dem aktuellen Kader nicht der Topfavorit auf den Divisionsieg nächstes Jahr.
Devin Williams → New York Yankees
Die Yankees ertraden sich einen der besten Closer der letzten Jahre. 2x Allstar, 2x Reliever des Jahres, Devin Williams mit seinem „Airbender“ Changeup ist dominant wie kaum ein Zweiter. Er steht noch ein Jahr unter Vertrag, 2026 geht er dann in die Free Agency.
Sein letzter Auftritt im Trikot der Brewers war allerdings ähnlich denkwürdig, wie bei dem Spieler, für den er getradet wurde…
denn im Gegenzug geht unter anderem Nestor Cortes nach Milwaukee, der Freddie Freemans Walkoff Grand Slam in Spiel 1 der World Series zuließ.
Insgesamt ein starker Trade für die Yankees, die ihrem Bullpen damit einen extremen Boost verpassen. Mal sehen, was Milwaukee aus Cortes rausholen kann.
Garrett Crochet → Boston Red Sox
Crochet war letzte Saison der einzige wirkliche Lichtblick eines desolaten Chicago White Sox Teams. Er konvertierte vom Reliever zum Starting Pitcher und verpasste kein Spiel. In 32 Starts erzielte er einen ERA von 3.58 und konnte seine Strikeouts um ein vielfaches steigern, während seine Walks extrem zurückgingen.
Da er noch zwei Jahre unter Team Kontrolle steht, war sein Tradewert dementsprechend hoch: Die Red Sox schicken gleich mehrere Top Prospects zurück in die Southside nach Chicago.
Catcher Kyle Teel → No. 25 overall prospect
OF Braden Montgomery → No. 54 overall prospect
INF Chase Meidroth → Bostons No. 11 prospect
Wikelman Gonzalez → Bostons No. 14 prospect
Montgomery gilt als Talent mit sehr hohem Ceiling, bei Kyle Teel ging man davon aus, dass er im Verlaufe der nächste Saison die Catcher Position bei den Red Sox übernimmt und dort für die nächsten 6+ Jahre Stammspieler ist. Ein extrem guter Haul für die White Sox. Die werden damit nächstes Jahr möglicherweise natürlich noch schlechter sein und ihren eigenen Negativrekord für die meisten Niederlagen in einer MLB-Saison brechen, aber immerhin ist das ein erster Schritt in Richtung Zukunft.
Die Red Sox wollen sich wohl weiter verstärken. Ich finde es auch gar nicht so dramatisch, dass sie Juan Soto nicht bekommen haben. Meiner Meinung nach haben sie ein so starkes Farmsystem, dass sie auch ohne Soto in den nächsten 2-3 Jahren ein Topteam stellen können. Mal sehen, wen sie in dieser Offseason noch verpflichten können. Sie sind wohl auch an Alex Bregman interessiert oder als Alternative dann an Nolan Arenado von den Cardinals.
- Rickey Henderson ist mit 65 Jahren gestorben. Ein bunter Vogel, eine Legende, die mit 1406 Stolen Bases den All-Time Record in der MLB hält, welcher wohl auf ewig bestehen bleiben wird. Der zweitplatzierte (Lou Brock) hat 938, um diese Zahl mal in Kontext zu setzen.
- Walker Buehler verlässt die LA Dodgers und unterschreibt für 1 Jahr und $21m bei den Boston Red Sox. Buehler pitchte seine gesamte bisherige Karriere in LA und war dort auch der Pitcher, der in der diesjährigen World Series das letzte Aus erzielte. Nach zwei Tommy-John Surgery muss man abwarten, was er noch im Tank hat, aber zuletzt sah er wieder richtig stark aus in der Postseason
- Sean Manaea bleibt bei den New York Mets. 3 Jahre, $75m, ein guter Teil davon als Deferral, sodass das Gehaltsbudget bei den Mets nicht zu sehr strapaziert wird. Manaea pitchte letztes Jahr mit 32 Jahren die höchste Anzahl an Innings seiner Karriere und hatte den besten ERA-Wert seiner Karriere (3,47) und war von Juli bis zum Ende der Postseason geradezu spektakulär. Eine ganz wichtige Personalie für die Mets, die mit ihm und Kodai Senga jetzt zumindest schonmal zwei richtig gute Starter in der Rotation haben.
- Die Athletics ertraden sich Jeffrey Springs von den Tampa Bay Rays, der vor zwei Jahren mit einem ERA von 2.46 eine überragende Saison pitchte. Erst der Rekordvertrag für Severino, jetzt dieser Deal. Die A’s erhöhen signifikant ihre Payroll, aber nicht weil sie es wollen, sondern weil die Spielergewerkschaft mit einer Klage gedroht hat, weil Oakland extrem vom Revenue Sharing profitiert, diese Einnahmen aber nicht in den Spielerkader gesteckt hat. Zurzeit sind sie bei ca. $58m Payroll, bis zur Saison müssen sie angeblich um die $105m an Gehältern ausgeben um eine Klage zu vermeiden.
- Cody Bellinger ist ein Yankee. Die Cubs dumpen ihn und sein Gehalt mehr oder weniger nach New York, wo er das Outfield der Yankees verstärken wird. Als Linkshänder mit dem Short Porch in Right Field durchaus eine vielversprechende Kombination.
- Der beste deutscher Baseballspieler aller Zeiten verlässt nach 10 Jahren die Minnesota Twins: Max Kepler unterschreibt für 1 Jahr und $10m in Philadelphia, wo er das extrem offensivschwache Corner-Outfield verstärkt. Ich denke ein Tapetenwechsel wird ihm gut tun.
-
1st Base Karussell: Christian Walker (Arizona Diamondbacks) unterschreibt für 3 Jahre und $60m bei den Houston Astros. Walker war mit einer der am meisten umworbenen 1st Basemen und macht die größte Schwachstelle Houstons zu einer Stärke. Das bedeutet, dass die Astros Alex Bregman sehr wahrscheinlich ziehen lassen werden. Gleichzeitig mussten damit auch alle anderen Clubs reagieren.
Josh Naylor → Traded from Cleveland to Arizona Diamondbacks
Carlos Santana → 1y, $12m → Cleveland Guardians
Paul Goldschmidt → 1 Year, $12.5m → New York Yankees
Nathaniel Lowe → Traded from Texas Rangers to Washington Nationals -
Auf der Strecke bleibt weiterhin Pete Alonso. Es scheint fast so, als ob sich Scott Boras und Alonso verzockt haben. Der Markt für 1st Baseman ist bei weitem nicht so lukrativ wie gedacht, 3 Jahre und 60m für Christian Walker ist ein richtig guter Value Deal für die Astros. Die Yankees haben sich gegen ihn und für den alten Goldschmidt entschieden. Ich würde es mittlerweile nicht ausschließen, dass Alonso einen Prove-It Deal a la Blake Snell letztes Jahr unterschreibt. 2 oder 3 Jahre mit Opt-Outs nach jedem Jahr. Den angestrebten Monsterdeal wird es wohl nicht geben, gerade jetzt wo die Yankees und Astros ihre gigantischen Löcher auf 1st Base gestopft haben. Vielleicht kommt Alonso ja doch nochmal zurück zu den Mets, das wäre schon sehr cool.
Da ist ja wirklich alles angerichtet für eine weitere Episode in der Yankees vs Sox Rivalry: Beide Teams investieren zu ihrem eh schon gutem Core, die anderen Teams in der Division kommen nicht wirklich voran, insgesamt wirkt die AL um einiges schwächer wenn auch die Astros so abbauen(Stand jetzt finde ich die Rangers beängstigender). Alleine die Pitching Rotations der beiden sehen jetzt schon unglaublich aus und sie sind ja sicher noch nicht fertig was potenzielle Hitter angeht. Die Red Sox haben ja glaube ich auch noch einiges an Prospects für Deals in der Hinterhand. Für mich sind die beiden bisher die Story der Offseason, auch wenn bei den Yankees natürlich auch der Soto Abgang noch über vielem steht.
Das habe ich nicht ganz so verstanden, vor allem weil der Gegenwert ja recht gering war. Statistisch war er ja zumindest offensiv noch sehr ordentlich, mit 27 im besten Alter und vor allem in Zukunft als DH ja eigentlich eine Bank. Ich habe zwar gelesen dass die Guardians ein gutes 1st Base Prospect in der Hinterhand haben, doch trotzdem hätte man dann doch mehr rausholen können oder? Ich weiß, dass die Jays auch interessiert gewesen sein sollen und da dreht die Fanbase gerade etwas durch, wieso man bei dem Preis nicht eingestiegen ist.
Jetzt fehlen ja eigentlich nur noch Bregman und Corbin Burnes neben dem von dir erwähnten Alonso von den großen Namen. Bei Burnes sollen ja die Jays das beste Angebot abgegeben habe, Burnes aber eher auf ein verbessertes Angebot der Giants warten. Bei Bregman hört man bisher ja wirklich recht wenig, was bei dem Gesamtpaket auch etwas überraschend ist.
Könnt Ihr Experten was dazu sagen, was die Reds so machen? Die haben ja ein paar ganz geile Flemmer, aber wenn ich das richtig mitbekommen habe, keine ordentlichen Pitcher. Tut sich da irgendwas?
Die Reds waren für mich letztes Jahr eine Enttäuschung. So viele junge, vielversprechende Talente bei denen man den nächsten Schritt erwartet hätte und dann gingen sie 77-85, nur einen Win besser als die letztplatzierten Pirates in der Division. Es gab vor einem Jahr durchaus viele Leute, die ihnen eine Wild Card zugetraut hätten.
Leider haben sie 2024 total ins Klo gegriffen, was die Verstärkungen angeht.
Ty France → -0.4 WAR (also noch schlechter als ein Replacement Level Player).
Jeimer Candelario → -0.7 WAR
Dazu haben sich die meisten der jungen Spieler nicht nur nicht weiterentwickelt, sondern sind regelrecht abgetaucht.
Spieler | Alter | WAR 23 | WAR 24 | Diff. |
---|---|---|---|---|
Spencer Steer | 26 | 2.9 | 1.5 | 1.4 |
Will Benson | 26 | 1.6 | -1.4 | 3.0 |
Noelvi Marte | 22 | 0.8 | -1.8 | 2.6 |
C. Encarnacion-Strand | 24 | 0.6 | -1.0 | 1.6 |
TJ Friedl | 28 | 3.8 | 0.5 | 3.3 |
Gesamt | 9,7 | -2,2 | 11,9 |
Gerade Marte und Encarnacion-Strand galten als potentielle All-Star Prospects.
Natürlich gab es auch positive Entwicklungen: Elly de la Cruz konnte in seiner zweiten Saison die in ihn gesetzten Erwartungen noch übertreffen und landete auf Platz 8 im MVP Voting. (0.8 WAR → 5.2 WAR).
Auf der Pitching Seite konnte Hunter Greene (24) den Schritt vom hyperveranlagten Flamethrower zu einem der besten Pitcher in der NL vollziehen. Da hätte ich so auch nicht mehr dran geglaubt, aber die Reds haben auf jeden Fall eine klare #1 in der Rotation. (4.82 ERA → 2.75 ERA).
Dazu kommt Nick Martinez (33), der nächstes Jahr seinen Status als Swing Man zwischen Rotation und Bullpen verlieren wird und ein reiner Starter werden soll. Mit einem WAR von 4.0 und einem ERA von 3.10 war er eine große Überraschung in der letzten Saison.
Mit Andrew Abbott (25) haben die Reds dazu eine sehr solide #3, der in seiner Sophomore Saison einen guten 3.73 ERA aufgelegt hat.
Wahrscheinlich wird auch Rhett Lowder (22) einen Platz in der Rotation bekommen. Er war 2023 der #7 overall Draft Pick und durfte am Ende der letzten Saison bereits Erfahrungen sammeln und hat sich dabei sehr gut angestellt: 6 Starts, 1.17 ERA.
Der einzig etwas größere Move, den die Reds in dieser Offseason bisher gemacht haben, war der Trade für Starting Pitcher Brady Singer (27) von den Kansas City Royals. Singer hat nicht den großen Stuff und ist eher ein Groundball-Pitcher, der aber viele Innings frisst und zumindest letztes Jahr seine auch sehr solide gemacht hat (3.71 ERA). Dafür haben sie Jonathan India (2B) abgegeben, der nie wieder an seine Leistungen aus seiner RotY-Saison 2021 anknüpfen konnte.
Ironischerweise war vor der Saison 2024 die ganz große Frage, wo die Reds Pitching herbekommen sollen. Das Lineup schien für die nächsten Jahre eine blühende Zukunft vor sich zu haben.
Innerhalb eines Jahres hat sich das jetzt komplett umgedreht.
Nur drei Stammspieler aus dem Lineup letztes Jahr hatten überdurchschnittliche Offensivwerte (OPS+ > 100). Davon war einer India, den sie abgegeben haben.
Dafür würden sie - Stand jetzt - mit einer wirklich starken Rotation in die Saison gehen.
Wie man sieht, ist das alles extrem volatil bei den Reds. Soll heißen: Kann natürlich sein, dass die Talente nächstes Jahr wieder zünden. Oder dass sich Hunter Greene seinen Ellenbogen zerfetzt.
Zurzeit hört man auch keine Gerüchte, laut denen Sie nach irgendwelchen Free Agents fischen.
Wenn ich sehe, wie die Mets in der Division mit den Braves und Phillies aufgerüstet haben, die Diamondbacks, Padres und vielleicht auch Giants in der Division hinter den Dodgers aufgestellt sind würde ich mich soweit aus dem Fenster lehnen und sagen: Aus der NL Central wird auch nächstes Jahr wieder nur ein einziges Teams an den Playoffs teilnehmen. und das bedeutet, du musst die Division gewinnen.
Die Brewers haben Körner gelassen, die Cardinals steuern in Richtung Rebuild. Die Pirates haben zwar Paul Skenes, aber noch nicht das Zeug um deutlich besser als .500 zu sein. Die Cubs haben mit dem Trade für Kyle Tucker hingegen deutlich zugelegt.
Die Reds sind für mich eine große Wundertüte.
Der Floor ist der letzte Platz in der Division: Das Lineup verbessert sich nicht, Greene oder Elly de La Cruz verletzen sich oder können ihre Leistung nicht halten, das Pitching hat im letzten Jahr überperformt und hat Regression zur Mitte.
Das Ceiling ist der Division-Sieg: Die Talente bouncen back, das Lineup macht genug um vom sehr guten Pitching in die Playoffs getragen zu werden (quasi das, was die Brewers jedes Jahr machen).
Dazwischen ist echt alles möglich. Ich würde tippen, sie landen am Ende hinter den Cubs und Brewers auf Platz 3 und verpassen die Playoffs.
Sehe ich genau so. Mit den Red Sox wird zu rechnen sein und die Yankees machen alles richtig, was man so richtig machen kann nachdem man Soto verliert. (und am Ende gewinnen die Rays wieder die Division weil sie sich aus dem Nichts eine Handvoll All-Stars backen)
Der Grundgedanke dahinter war, dass man noch etwas Gegenwert bekommen wollte, weil Naylor in sein letztes Vertragsjahr gegangen wäre. Man tauscht quasi Naylor gegen Gegenwert und verpflichtet einfach Santana als seinen Ersatz, der mehr oder weniger 1 zu 1 die gleiche Produktion bringt und das gleiche Geld kostet.
„Problem“ bei der ganzen Sache war dann eben nur, dass 1st Basemen in dieser Offseason einfach keinen Wert haben. Das was die Guardians da zurückbekommen haben finde ich auch extrem dünn, fast Nichts. Aber mehr wollte wahrscheinlich niemand bezahlen.
Die statistisch beste Offensive der letzten Saison, die dazu noch einen Top 10 1st Base Man bekommen hat mit Josh Naylor, sichert sich jetzt auch noch den besten verfügbaren Pitcher. Da möchte sich jemand nicht einfach hinter den Dodgers verstecken und macht den Padres direkt wieder Konkurrenz um Platz 2 in der NL West.
Die werden sicher auf meiner persönlichen MLB TV Liste für die nächste Saison landen, schließlich spielt mit Ketel Marte eh schon einer meiner Lieblingsspieler dort. Und das Rennen mit den Padres dürfte sehr interessant werden.
wenn dieser Farbton in ihrem Stadion nicht immer so grausam wäre…
Abgesehen davon natürlich ein krasses Signing für Arizona, die nicht gerade als Landingspot für Elite Free Agents bekannt waren. Die Padres haben bisher gar nichts gemacht, natürlich kann man bei San Diego immer mit einem Trade aus dem Nichts rechnen, aber ich mache mir schon ein bisschen Sorgen. Gut möglich, dass Arizona nächstes Jahr an ihnen vorbeizieht.
und richtig Bitter für Baltimore. Ich befürchte irgendwie, das läuft wie bei den Oklahoma City Thunder mit Durant, Westbrook und Harden ab. Jeder erwartet, dass sie mit dem Kern auf Jahre hinweg dominieren werden und am Ende bricht alles auseinander bevor es überhaupt angefangen hat. Ich verstehe vor allem nicht, warum sie so zögerlich agieren. Sie haben ein neues Ownership, lokale Geschäftsleute die signifikant mehr Geld in den Verein pumpen wollen. Das Farmsystem ist voll mit Prospects die sowieso nicht alle in der ersten Mannschaft spielen werden können. und trotzdem bieten sie bei keinen höherbezahlten Free Agents mit oder traden ein paar ihrer Prospects für Pitching.
und am Ende gibts dann wieder ein trostloses Wild Card Exit.
So ein toller Ball Park, so tolle Fans, so eine coole Franchise und dann kriegen sie es trotz bester Vorarbeit einfach nicht gebacken.
Achso, Theoscar Hernandez ist übrigens zurück bei den Dodgers.
https://www.mlb.com/news/teoscar-hernandez-contract-with-dodgers
3 Jahre, $66m. Das ist ein riesiges Glück für die Dodgers, dass er ihnen erhalten bleibt und ein bisschen Schade, da ich gehofft hatte, dass die Dodgers zumindest ein kleines bisschen geschwächt werden.
Die Roki Sasaki Sweepstakes nehmen Fahrt auf. Allem Anschein nach verteilt Sasaki gerade nacheinander im Stile einer Castingshow Absagen an die Teams.
Das ist herrlich unterhaltsam, gleichzeitig total ulkig aber auch spannend.
Teams mit denen er sich getroffen hat und die noch keine Absagen erhalten haben: Dodgers, Padres, Cubs, Mariners und Blue Jays, wobei die Dodgers und Padres wohl die besten Chancen haben sollen.
und die schönste Nachricht des Tages: Das Double-A Team der New York Mets nennt sich spieltagsweise um. Aus den Binghampton Rumble Ponies werden die Binghampton Bathtub Donkeys. Minor League Baseball
edit:
Cubs sind raus.
Es werden die Dodgers, Padres oder Blue Jays