Sport "und sonst so"

Sieht ein wenig gefährlich aus wie nah dran da die Menschenmassen stehen. Die sollten mal Oliver Kahn fragen was so ein fliegender Golfball kann.

Paddy Pimblett. Der Tüp ist einfach Entertainment pur. :hardlove:

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Heute ist das Golf Masters Turnier gestartet, was unter anderem deswegen erwähnenswert ist, weil Tiger Woods zwei Jahre nach seinem schweren Autounfall sein Comeback gibt.

Und am ersten Tag dann direkt das:

https://twitter.com/bleacherreport/status/1512535404875943939?s=21&t=fbF9WsWIE5br850t7UqFNg

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Da war doch ein Magnet im Einsatz :flushed:

Wurde Cink danach in die Looney Welt gezogen?!:thinking:

Wusste nicht wohin, daher hier: falls jemand einen 30-Tage Zugang für The Athletic haben möchte, gerne PM an mich. Habe bei meinem Account noch 5 30-Tage Guest Passes übrig.

Ein Beitrag wurde in ein existierendes Thema verschoben: NHL, DEL, luke-at-home Hockey League

Um nicht kurz vor den Finals den NBA Thread zu missbrauchen, hier mal ein besorgniserregender Report über die deutsche Basketball Liga.

Besorgniserregend? Redet nicht jeder (aka ich) davon das der deutsche Basketball auf einem absoluten hoch ist?

Spielertechnisch mag das stimmen. Aber die Spieler spielen eben in Berlin, Istanbul, Orlando oder Houston und nicht in Bonn, Oldenburg oder Weißenfels.

Die BBL steht diesen Sommer vor dem größten Umbruch seit langem:

  • mit Alex King (638 Spiele), Ricky Paulding (584) und Per Günther(500) verlassen 3 absolute Größen der Liga diese. Während King die Spiele bei mehreren Vereinen gesammelt haben, waren die anderen beiden ihre gesamte Zeit bei Oldenburg bzw Ulm. Das sind 3 Gesichter mit denen man sich immer identifizieren konnte, in einer Liga die sonst unter einer starken Fluktuation leidet.

  • das gleiche auf Trainerseite, wo mit John Patrick und Raoul Korner 2 der ganz großen die Liga wohl Richtung Japan verlassen die derzeit stark in Europa wildern mit einer Tasche voll Geld

  • mit Medi in Bayreuth, s.Oliver in Würzburg und der Telekom in Bonn ziehen sich mindestens 3 Haupt- und Namenssponsor bei ihren Vereinen zurück. Da diese traditionsgemäß einen großen Teil des Budgets tragen, ist die Zukunft an den Standorten fraglich. Gerade bei der Telekom ist es bitter, die wie kaum ein anderer Sponsor für den Verein stand. Die gesamte Historie, die gesamte Farbgebung, die Halle, alles ist Magenta. Und gleichzeitig erhöht man das Engagement beim FC Bayern

  • Apropos Fußball: Im großen Bild vielleicht nicht so entscheidend, aber sicher nicht ohne: Mit Oldenburg und Bayreuth bahnt sich 3. Liga Fußball Konkurrenz an, was die Suche nach Sponsoren wohl erheblich erschwert. Bei Bayreuth wäre das aufgrund des fehlenden Hauptsponsors natürlich besonders bitter. Außerdem bedeutet das eventuell auch einen Rückgang im Bereich Zuschauer

  • Die Zahlen haben sowieso sehr gelitten: In Berlin 5000 von 14000 Fans im Viertelfinale der BBL, in Ludwigsburg 1000 im Duell gegen Ulm. Das Jahr ganz ohne hat den Vereinen schon sehr weh getan, aber das Publikum ist scheinbar immer noch sehr skeptisch. Eine andere große Einnahmequelle die leidet

  • ein selbstverschuldeter Punkt: Im nächsten Jahr verabschiedet man sich von Magenta Sport und läuft von dort an auf S-Nation. Was ist S-Nation? Kein Wunder das dies niemand weiß, denn den Service gibt es noch nicht. Das ist das Liebeskind aus der flammenden Beziehung von Ex-DFL Chef Christian Seifert und dem Springer Verlag. Die schreiben es sich auf die Fahne die Randsportarten besser zu fördern. Doof nur, das eine Woche nach dem Deal Magenta Sport mit Eishockey verlängert und auch die Euroleague wohl bei Magenta bleibt. Man tauscht also den verlässlichen Mediapartner gegen leere Versprechen ein.

  • Playoffs: Bisher gab es nur Sweeps. Bayern und Alba, ausgestattet mit dem Selbstbewusstsein eines Euroleague Teilnehmers, ein closed Shop wie die Vereine im Fußball nur von träumen können, fegen seit 4 Jahren ohne Kompromisse durch die Liga. Das ist in der BBL nichts neues, war es sonst Leverkusen, dann Alba, dann Bamberg die jeweils Serienmeister wurden sind es eben jetzt 2 Vereine die sich abwechseln. Nur waren die deutschen Vereine die Jahre davor nur Randfiguren, spielen die beiden jetzt eine wichtige Rolle im europäischen Basketball. Bald dauert es nicht lange und Bayern hat das 4-fache Budget von Alba, die das 4-fache Budget vom dritten haben. Spätestens dann ist es mit der Wettbewerbsfähigkeit der Liga vorbei

  • Die 2. Liga ist so stark abgehängt, das es im 2. Jahr in Folge nur einen Aufsteiger gibt da sich sonst keiner die Lizenzauflagen leisten kann, der sich gleichzeitig auch sportlich qualifiziert. Also wird eine Wildcard ausgeschrieben, die sich nur der Erstligist leisten kann. Aber hey, immerhin keine Relegation

Es ist wirklich bitter: Die deutsche Liga hat soviel richtig gemacht, gerade die Deutschquote hat für den extremen Zuwachs deutscher Talente im Weltbasketball gesorgt. Doch während sich diese in der NBA und Euroleague feiern lassen, sitzt der kleine Fan in Bayreuth bald weinend vor der geschlossenen Halle. Wie schon letztens gesagt: Das Schicksal einer Randsportart.

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Ah, du kratzt alte Wunden auf. :cry:

Mir als Hertener kommt da sofort wieder die Geschichte meines Heimatvereins vor Augen.

In den 1990ern Beachtungserfolge in der Bundesliga gefeiert, dann mehr oder weniger keine Chance mehr gehabt innerhalb der Stadt sich weiterzuentwickeln (gab halt keine Chance auf eine größere Halle) und dann ging der Versuch 1998 halt komplett in die Hose mit dem Umzug nach Oberhausen als RuhrDevils in die 10-fach größere Arena und viel zu teure Mittelklasse-Spieler mit bekannteren Namen.

Der Nachfolgeverein Hertener Löwen hat dann viele Jahre lang sich wieder hochgespielt, aber mittlerweile haben Teams aus kleineren Kommunen leider kaum noch eine Chance überhaupt gewisse Lizenz-Auflagen zu erfüllen und somit ist für den Verein mittlerweile an der Schwelle zur Pro A Schluss.

Wenn man nun jahrelang oben in der ProB mitgespielt hat und dennoch nicht aufsteigen darf, welchen Anreiz hat man noch konstant gute Vereinsarbeit zu leisten?

Die ehemalige Hochburg Herten blutet langsam basketballtechnisch aus und ebenso stelle ich mir die Situation in anderen Basketball-Städten wie Hagen vor.

So sehr diese Vermarktung auch immer mehr Geld und Zuschauer generierte, ebenso sehr kacken seit Jahrzehnten die eigentlichen Stützen dieser Sportart immer weiter ab.

Das merkt man auch vermehrt im Nachwuchsbereich. Früher hieß es hier, dass du entweder Fußball oder Basketball spielst - na gut, sicherlich auch ein paar Quoten-Handballer.
Mittlerweile bettelt man mehr oder weniger um jeden sportinteressierten Jugendlichen und packt diese dann in Jugendteams mit immer unqualifizierteren Trainern.

Ich will damit nun gar nicht meinen Heimatverein :heart: runtermachen, sondern kurz einmal darstellen wie die Entwicklung seit dem Basketball-Boom in den Neunzigern womöglich an vielen ehemals großen Basketballstandorten sich abgespielt haben könnte.

Diese Professionalisierung und Vermarktung hinterlässt Spuren, vor allem durch teilweise undurchdringbare Filter zwischen den Ligen - unabhängig von der sportlichen Leistung … that’s sick!

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https://twitter.com/hq_thekonsept/status/1532974884669775878

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Golf-Vollnoob hier, der gerade mal durch Sky gezappt hat. Kann mir jemand das Scoreboard erklären?

Mir geht es um die Zahlen ganz rechts (1:25, 17, 17, 12:30, etc.) und dem Pfeil bei Hardy. Die Zahlen sind vermutlich eine zeitliche Komponente, ich habe aber nicht gesehen, dass die irgendwie runterlaufen würden. Irritierend finde ich auch, wie uneinheitlich die Darstellung ist (17 vs. 12:30). Wenn es Minuten und Sekunden sind, warum dann nicht 17:00 statt 17?
Gelb gefärbt ist der Spieler, der gerade schlägt, weswegen der Pfeil etwas anderes aussagen muss. Ist das der Gesamtführende? Ich meine aber auch schon zwei Spieler zeitgleich mit Pfeil gesehen zu haben.

Wann geht eigentlich Fußball wieder los?

17 ist das Loch. 1:25 die Beginnzeit des Spielers. Das heißt der hat die Runde noch gar nicht begonnen.

Glaub ich zumindest. beim Pfeil hab ich keine Ahnung.

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Hätte ich auch gesagt. Sind durch den Pfeil eventuell aktuell aktive Spieler markiert und gelb ist der im Bild gezeigte?

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Danke für die Antworten. Ergibt Sinn.

Die Theorie hatte ich auch schon. Könnte hinkommen.

Das war gestern ein Tag.

Gerade laufen ja die BBL-Playoffs. Ich habe ja vor 6 Jahren als ich nach Berlin gezogen bin so ein wenig Alba Berlin als mein Team adoptiert. Ich war früher mit meiner eigenen Mannschaft immer mal bei den Spielen, aber so ganz habe ich das vorher nicht verfolgt was so im deutschen Basketball los ist. Einfach weil es damals auch gar keine Möglichkeit gab, da nur ein Spiel in der Woche im TV lief und das war dann meistens ziemlich unspektakulär, gerade im Vergleich zu dem was Lebron und Co parallel dazu auf das Parkett gezaubert haben. Also blieb der deutsche Basketball immer eine Randerscheinung.

Dann war da dieses Spiel gegen die Spurs im Sommer 2014. Volle Halle im Oktober, der amtierende NBA Champ gegen Alba Berlin. 94:93 Sieg für Berlin. Als alter College Fan kamen wir im Team von Alba ein paar Namen bekannt vor(allen voran UConn Legende Niels Giffey) und irgendwie war ich doch etwas committed und habe begonnen das ganze zumindest mit einem Auge zu verfolgen.

2 Jahre später ziehe ich also nach Berlin. Raus aus dem Dorf und rein in die große Stadt. Natürlich so erschlagen, das ich gar nicht darauf komme ein Basketball Spiel zu besuchen. Bis mir meine Freundin 2017 im Februar als vorzeitiges Geburtstagsgeschenk Karten zum Pokal Final Four von Alba gegen den FC Bayern schenkt. Gleiche Plätze wie das Spiel gegen die Spurs(die Karten habe ich nämlich bis heute aufbewahrt). Und wieder macht es KLICK. Nicht nur das mein alter Kumpel Niels Giffey noch da ist, da ist auch noch Peyton Siva! Louisville Point Guard und quasi NCAA Champ, wenn Coach Pitino nicht seine Rekruten mit Prostituierten angelockt hätte. Zentraler Baustein vieler meiner NBA2k Teams, dank seinem kurzen Gastspiel bei den Detroit Pistons. Auch wenn er, standesgemäß, verletzt war wusste ich, das dies nicht mein letztes Heimspiel wird.

Alba spielt zu der Zeit einen wunderbaren Rumpelbasketball, angeführt von einem kleinen Mann namens Ahmet Çakı als Trainer, der von Berlin genauso überfordert zu sein scheint wie ich nach meinem Umzug. Man merkt direkt, das zwischen Fans und Mannschaft ein besonderes Verhältnis herrscht und alle sind sich einig: Der FC Bayern ist der Feind(um die Historie der Rivalität lernte ich erst später, Holy Smoke!). Wie kann einen das nicht mitnehmen?

Das Spiel geht natürlich verloren, die Fans feiern trotzdem. Ich trete noch am selben Abend dem Verein als Mitglied bei(anfangs wegen den vergünstigten Tickets, später um das grandiose soziale Engagement des Vereins zu unterstützen) und besuche beinahe jedes Heimspiel den Rest der Saison. Die Rumpeltruppe bleibt eine Rumpeltruppe, entlässt kurz vor Saisonende den kleinen Mann an der Seitenlinie und stolpert mit Assistenztrainer Thomas Päch an der Seitenlinie in die Playoffs. Und wer ist der Gegner in der ersten Playoff Runde? Der FC Bayern München.

Man verliert die Serie natürlich 3:1, gewinnt aber immerhin ein Heimspiel. Und was soll ich sagen? Ich glaube ich werde nie vergessen wie dieses Heimspiel gewonnen wurde. Angeführt vom 33 Jährigen Tony Gaffney kämpft man wirklich jeden Ballbesitz um jeden einzelnen Punkt. Während die Bayern unfassbar stark defensiv sind und Alba fast jeden Ballbesitz voll ausspielt, scoren sie auf der anderen Seite quasi immer in den ersten 10 Sekunden da bei Alba einfach niemand verteidigen konnte. Der Sieg grenzte also wirklich an ein Wunder und es war geschehen: Ich war ein stolzer Fan.

Ich hole mir also eine Dauerkarte für die neue Saison. Wer kann diese Truppe harter Arbeiter denn nicht lieben? Und ich hatte keine Ahnung, was passieren sollte.

Man verpflichtet einen der größten Trainerlegenden und besten Basketball Trainer den der Sport je gesehen hat: Den mittlerweile 71 Jährigen Aito Garcia Reneses, kurz Aito. In seiner Vita stehen verhältnismäßig wenig Titel, aber dafür die Namen Porzingis, Gasol, Rubio, Rudy Fernandez. Alle sind unter ihm gewachsen, da er ihn sehr früh Vertrauen geschenkt hat. Porzingis ist ihm sogar so dankbar, das er vor ein paar Jahren zu einem Alba Fan Fest zu Besuch kam um ihn zu besuchen. Und von dort nimmt der Verein eine Wendung.
Spieler werden gefördert, die Jugendarbeit wird vorangetrieben. Gleichzeitig spielt man von Saison 1 perfekten Teambasketball. Kein festes Playcalling wie man vom jugoslawisch geprägten deutschen Basketball so kennt. Jeder darf alles machen, solang er sich damit wohl fühlt. Angeführt vom besten Passing Big Man den Europa wahrscheinlich je gesehen hat, Luke Sikma, Sohn von NBA Hall of Famer Jack Sikma.

Spieler wie der junge Berliner Tim Schneider spielen von Tag 1 eine Rolle. Franz Wagner bekommt mit 17 eine Schlüsselrolle und wird von Tag zu Tag besser. Und selbst die älteren Spieler wie Peyton Siva machen einen enormen Schritt und so schließt man die Hauptrunde an Platz 2 an.
Im ersten Jahr kommt man tatsächlich ins Finale um die deutsche Meisterschaft. Gegner: Ihr ahnt es sicher. Ich selbst mache mich also auf den Weg nach München. Voller Fanbus, Fahrt plus Ticket subventioniert vom Verein für insgesamt 15€. Alba ist, trotz starker Saison, klarer Underdog gegen die böse Macht aus dem Süden. Das Spiel 1 in München sollte ein legendäres werden: Bei 40 Grad Außentemperatur sehe ich, in einer veralteten Halle ohne Lüftung unters Dach gepfercht, einen Overtime Sieg der Albatrosse. Man führt 3 Viertel souverän, irgendwie wuseln sich die Bayern aber wieder ran und gehen in Führung, bis Litauer Marius Grigonis mit seinen insgesamt 30 Punkten Alba wieder heran und in die Verlängerung bringt.

Nach diesem Sieg ging es voller Euphorie ins Heimspiel gegen die Bayern: Soll man hier wirklich einen großen Schritt Richtung Titel machen? Nach dem Jahr was man im Vorjahr hatte?
Spoiler: Nein. Man verliert mit 27 Punkten. :usad:
Danach spielt man nochmal 2 enge Spiele, eins verliert man, eins gewinnt man. Also gibt es ein entscheidendes Spiel 5. Sollte das der Titel sein?
Spoiler: Nein. Man verliert mit 21 Punkten. :usad:

Das war aber der Beginn einer neuen Ära. Man erreicht von diesem Punkt an jedes nationale Finale, sowohl Pokal als auch Meisterschaft, spielt sogar einmal als 2. deutsche Mannschaft überhaupt das Finale im 2. höchsten europäischen Wettbewerb. Und man wird Dauergast im 2. besten Basketball Wettbewerb der Welt, der Euroleague.
Jedes Jahr verliert man Schlüsselspieler an höher bezahlende Euroleague Teams. Verliert Supertalent Franz Wagner erst ans College und dann sogar an die NBA. Und man verliert Finale nach Finale gegen den FC Bayern.

Stand jetzt geht man aus dieser Ära mit 2 Meistertiteln und 2 Pokalsiegen. Einer der Meistertitel ist in der Corona Saison, als man in einer Bubble in München ein verkürztes Playoff Turnier spielt, keine Serie sondern Hin-und Rückspiel mit einem Gesamtergebnis. Bayern scheidet überraschend im Halbfinale gegen Ludwigsburg aus, Alba verliert im ganzen Turnier kein Spiel.
Meistertitel 2 kam unter bitteren Umständen zu Stande: Während Bayern aus einer Saison kommt wo sie als erstes deutsches Team die Euroleague Playoffs erreichen, gelten sie eigentlich als klarer Favorit. Doch wichtiger und vor allem beliebter Spieler Paul Zipser muss während der Serie am Hirn operiert werden, eine Geschichte von der er sich noch heute nicht ganz erholt hat und das Team war wie in einer Schockstarre. Die Finals werden nur mit bis zu 1000 Fans in der Arena ausgetragen und Alba wird in München Meister und alle scheinen froh zu sein, das es irgendwie vorbei ist.

Altmeister Aito ist seit diesem Jahr nicht mehr Trainer der Albatrosse. Übernommen hat Israel Gonzalez, langjähriger Assistent in seiner ersten Trainerstation. Alba geht den Weg trotzdem weiter: Mit 5 Spielern in der Rotation die in Berlin geboren sind und noch einigen anderen deutschen Schlüsselspielern spielt man nicht nur unglaublich guten Basketball, sondern auch unglaublich erfolgreichen. Angeführt von Berliner Maodo Lo verpasst man, trotz 2 Corona Ausbrüchen und zwischenzeitlich 4 verletzten Centern und 3 verletzten Small Forwards, nur um ein Spiel die Euroleague Playoffs(weil in der entscheidenden Woche mit 2 Spielen Luke Sikma, der einen 5 Jahresvertrag unterschrieben hat und mittlerweile Kapitän ist, an Corona erkrankt) und gewinnt souverän die Hauptrunde in der BBL mit einem Lauf von 22 Siegen in Folge.

Nach 2 Sweeps in Viertel-und Halbfinale steht also das Finale an. Der Gegner sollte klar sein.

Spiel 1: Die stark ersatzgeschwächten Bayern spielen 48h nach ihrem letzten Halbfinal-Spiel in Bonn überraschend stark in Berlin mit und haben die höchste Führung bis dahin im Spiel mit 5 Punkten anfangs des 4. Viertels. Dann dreht Berlin einmal auf, erzielt einen 17 Punkte Lauf und gewinnt das Spiel mit 12 Punkten Vorsprung
Spiel 2: In München. Bayern Kapitän und einer der besten Spieler in Europa Vladimir Lucic fällt verletzt aus. Alba führt das gesamte Spiel und gewinnt, ohne sich wirklich anzustrengen. Man spielt selbst in den Finals eine 12er Rotation, kein Spieler spielt mehr als 24 Minuten, keiner mit mehr als 13 Punkten. Perfekter Team Basketball.

Kommen wir also zum Punkt dieses Posts: Aus lockerem Interesse wurde ein Fan-Dasein. Geprägt von teilweise vernichtenden Niederlagen gab es 2 Meistertitel unter Ausschluss der Fans. „Lustigerweise“ war ich bei beiden Pokalsiegen im Krankenhaus und konnte deswegen nicht in die Halle. Obwohl, das stimmt nur halb. Bei Finale 1 kam ich an dem Tag aus dem Krankenhaus und musste nach der Halbzeit nachhause, weil es mir so schlecht ging. Alle entscheidenden Finalspiele die ich live sehen konnte, gingen verloren.
Es war alles angerichtet: Freitag Abend. Alba in der Form ihres Lebens, Bayern am Boden. Neben Kapitän Lucic fehlt ihnen auch noch der deutsche Center Leon Radosevic, was die eh schon kurze Rotation nur noch mehr belastet. Die Halle ist das erste mal seit Corona ausverkauft. Den ganzen Tag bin ich furchtbar nervös, weil ich gar nicht weiß was man macht wenn man so einen Titel gewinnt. Muss ich noch schnell einen Instagram oder Youtube Account machen für den Platzsturm. Muss ich MNM vorher fragen ob das cool wäre?

Nachdem ich gestern leider länger arbeiten musste hieß es also: Nachhause, Trikot anziehen und sofort in die Halle. Den ganzen Tag schon ein nervöses Wrack, aber irgendwie positiv nervös. Nur noch diese 40 Minuten Spielzeiten überstehen und dann die Belohnung für die Jahre des Mitfieberns…

Spoiler:

NATÜRLICH! Das frustrierendste Hallen Erlebnis aller Zeiten. Man trifft, als bestes Shooting Team in Europa, 3 Viertel keinen Dreier. Wird, als eines der besten Rebound Teams in Europa, komplett am Brett dominiert und kassiert, als das beste defensiv Team der Liga, einen einfachen Punkt nach dem anderen. Ich selbst wechsle immer zwischen Wut und Verzweiflung hin und her. Am Ende kann ich mir ein Lachen nicht verkneifen, als ein Bayern Guard nach einem Fastbreak im 1 gegen 5 den Rebound holt, zur Dreierlinie spaziert und den Dreier reinhaut.

Am Sonntag ist nun also Spiel 4 in München. Soll ich nun hoffen das man verliert, damit man endlich die Chance hat in Berlin eine Meisterschaft zu holen oder hoffen das man gewinnt, damit dieser Schrecken sich nicht wiederholt? Wieso ist der FC Bayern in jeder Sportart wie ein Monster in einem Horrorfilm und einfach nicht tot zu kriegen? Und wieso ist ein kleiner Guard mit dem Namen Peyton Siva daran schuld, das ich gestern einen der schlimmsten Abende meines Lebens hatte. Wieso macht das alles keinen Sinn? Sport ist die Hölle.

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Follow up:

Und mit Johannes Thiemann erst der 2. deutsche Finals MVP der Bundesliga Geschichte.

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Physik :love:

https://twitter.com/amazingphysic/status/1543905784324833281?s=21&t=zNJnJ8cUYd-YpOUwI47XMA

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Um das ganze nochmal kurz aufzugreifen und rund zu machen, weil es gerade passt:

Ostball ist ein sehr guter Podcast der sich, überraschend, mit verschiedenen Basketballthemen im ostdeutschen Raum auseinandersetzt. Bisher ging es da eigentlich eher um einzelne Typen, doch diesmal hat man sich gleich einem ganzen Verein gewidmet. Die Folgen sind meistens sehr gut strukturiert und recherchiert. Und auch die Tonqualität ist richtig gut.

In dem Podcast wird ganz kurz die Vergangenheit des Vereins angerissen, sonst geht es aber viel um Gegenwart und Zukunft. Vor allem wie man erfolgreichen Randsportart mit sozialem Engagement verbindet wird hier sehr gut dargestellt.
Zu Wort kommen neben Marco Baldi, seit 30 Jahren Geschäftsführer, auch Manager Himar Ojeda, Star Maodo Lo, ein Journalist der den Verein seit Ewigkeiten begleitet und auch 3 Fans.
Es ist wirklich beeindruckend wie viel soziale Arbeit da mittlerweile drin steckt, das dürfte gemessen an den Möglichkeiten wirklich einmalig in Deutschland sein.

Ganz nebenbei gab es jetzt einen Report das 17 Vereine in der Euroleague ein großes Minus erwirtschaftet haben. Einzige Ausnahme: Alba Berlin.

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Meine Kinder haben in der Pandemie Alba kennen gelernt und verbinden es nun mit spaßigem Sport vor dem Fernseher.

Die wissen wie es funktioniert :+1::smiling_face:

…und mein Alba Schal von 1997 liegt hier auch noch irgendwo rum

Genau das ist auch unter anderem Thema. :up:

Es wird auch z.B. nochmal auf die Cheerleader Geschichte eingegangen, die hier ja auch mal diskutiert wurde.

Die sind halt nicht so eindimensional sondern checken, wie man einen Verein mit Menschen führt.

Kriege immer einen Korzreiz, wenn ich sehe wie hier in unseren Kreisklasse-Teams mit interessierten, aber nicht so talentierten Leuten umgegangen wird.