Ich kann dir nur den Tipp geben, dass du genau nicht damit anfangen solltest diesen irren und verrückten Grillstuff zu Beginn auf den Rost zu schmeißen. Lies alles, lass es sacken, mach dann was einfaches.
Jetzt mal fernab von grundlegenden Basics die mittlerweile jeder kennen sollte.
Wenn ich die Jahre des intensiven Grillens zurückblickend betrachte war der Anfang meiner Tätigkeit schon grauenhaft. Teurer Grill, Bücher gelesen, Rezepte studiert, ich kann das eh alles. Die Gespräche mit vielen Bloggern und Experten dafür umso besser und hilfreicher.
Aber nach fast 3 Jahren war ich am Ende auch froh aus der Szene raus zu sein und wieder freier zu Grillen. Aber einmal addicted kommt man nicht weg. Wir nehmen den Kontaktgrill immer mit in den Urlaub mittlerweile. Gerade die geklappten Wraps gibt es bei uns 1x pro Woche. Aber hey, wenn du so Leuten mit Kontaktgrill kommst wird gehatet…
Fing damit an, dass ich ein echt teures Stück Rind auf der Sizzle Zone so verkohlt habe, dass man denken konnte es kam frisch aus dem Smoker. Grundsätzlich ist mir fast alles angebrannt oder war nicht gleichzeitig fertig. Indirektes Grillen bei 4 Brennern und links + links-mitte an ergibt dann halt kaltes Fleisch ganz rechts - dumm gelaufen.
Zu der Zeit bin ich komplett back to the basics und habe viel experimentiert und erst einmal meinen Grill kennen gelernt. Das ist wohl das Wichtigste. Ich weiss mittlerweile genau, wo ich heisse und kalte Stellen habe und kann das Fleisch dementsprechend platzieren. Dazu habe ich einiges an nützlichem Stuff geholt und den unnützen Kram entsorgt. Zusätzlich den Grill gepimpt mit Edelstahl Zubehör.
Mein Lieblinbszubehör ist der Meater. Man kann natürlich jedes andere kabellose Messgerät nutzen. Damit hast du eine Gelinggarantie.
Und für Smash Burger ne Plancha aus Gusseisen.
Habe mir noch so einen 80€ Oberhitzegrill geholt der die Sizzel Zone ersetzt - die ist mittlerweile nur noch als Ablagefläche oder zum schnellen aufknupsern. Ich mag den verbrannten Geschmack einfach nicht so sehr,
Seitdem wage ich mich immer wieder gern an schwierige(re) Sachen ran. Cordon Bleu von der Rotisserie war der Knaller, genau so wie Gyros oder Hähnchen im Ganzen (Mit Salzwasser einsprühen!) mit Grillgemüse. Long Jobs sind nicht so meins, das überlasse ich gern anderen.
Am allerliebsten aber mag ich catchy USA-BBQ was hier teils bei „Normalegrillern“ unbekannt ist. Secreto vom Schwein, Caveman Style Beef, Chicken Lollipops, Armadillo Eggs, Moink Balls, Jerk Chicken, smoked Roastbeef, Roadkill Chicken, Philly Cheese Toast ala Bouba ( ) - also einfache, schnelle Dinge, die aber flashen und weg vom Alltag sind.
Am Ende sind aber alle meine Go To Gerichte so entstanden, dass ich ein Rezept gelesen habe, es total anders gemacht und mit einem anderen kombiniert habe. Mein Eindruck bei vielen BBQ-Rezeptseiten ist der, dass Dinge nur hinzugefügt werden, weil es dem Foto diesen soll. Generell sieht es es bei mir nie so auf wie auf den Fotos…
Anbregungen klau ich mir immer mal wieder von:
Da mag ich die Jungs persönlich nicht. Aber die Rezepte und vor allem die Beschreibungen sind top und einfach.
oder
Er ist halt dabei noch ein superkorrekter Typ.
Ich möchte hier gern auch nochmal meine allerliebste Beilgage anpreisen.
Ich nehme die 3fache Menge, lasse Koriander weg und bereite es bereits 1 Tag vorher zu. Wir hatten noch nie Gäste, die nicht nach dem Rezept gefragt haben.
Das „Ziel“ an meinen Anfängen war eigentlich nur, dass ich als Pitmaster am Essen teilnehmen kann. Sprich: Alles soll geil, aber auch gleichzeitig fertig sein. Ich hasse (Ja, hasse!) Einladungen zum Grillen bei denen der Griller immer hektisch umher rennt, am Grill steht, wendet, dreht, aber gar nicht Part of the Essvorgang ist. Wenn derjenige mir dann noch einen Wein anbietet gehe ich einfach kommentarlos nach Hause. Das hat gar nichts damit zu tun, dass ich es vielleicht besser kann - das wäre vermessen zu behaupten. Mir nimmt es aber mein Erlebniss, wenn ständig Unruhe ist.
Ich kann dir mal noch paar Rezepte raussuchen, wenn du willst. Aber wie gesagt: Meistens grille ich einfach so wie ich es für geil empfinde. 3-4/10 ist dann kacke, aber die anderen knallen für mich und mein Empfinden umso mehr. Brotdip habe ich nach endlosen Versuchen jetzt einen perfekten.
Was ich benutze und was ich entsorgt habe kann ich dir auch auflisten.
Btw. „Frittierte Blumenkohlröschen“ sind bisher mein Lieblings-profanes-Essen in 2022.
Hier mal einige Bilder. Manche sind von der Qualität kacke, da ich die aus dem Video screenshoten musste.
Mein Setup:
Das ist die Salsa:
Das sind die Philly Cheese Toast:
Das hier sind Hot Dogs mit Entenbratwurst:
Mit @Lucky habe ich immer Spass bei „Essen für Kinder anrichten“. Hier mal mein bisheriger Favorit (nach dem Fischstäbchen-Streitwagen), der aber nicht vom Grill ist.
Ach so:
Wenn du mal ganz viel Langeweile hast, dann smoke mal Cherrytomaten.
Auflaufform oder was aus Gusseisen, Cherrytomaten, paare Kräuter, bisser Knoblauchzehen, viel Olivenöl, 15 Minuten im vollem Rauch, bis sie fast aufplatzen.
Damit kriegst du jeden „Fleisch ist mein Gemüse“ umgedreht. Das knallt so unendlich.
Mein Endziel mittlerwiele ist es, unseren Gästen eine Reise zu bieten und sie in eine andere Welt zu entführen - in unsere Welt. Aber ohne Fake, teure Teller, schischi, alles sauber, Handschuhe an, 5.000€ Grill der nur zum Angeben ist.
Einfach geiles BBQ in Gemeinschaft, ohne Abstriche, voll auf die Fresse, unbekannte Aromen, neue Erlebnisse.
Wir laden super gern Gäste ein, nur mal wieder ein Grund zu haben, was neues am Grill auszuprobieren.
Für mich ist Essen etwas das zelebriert gehört und das möchte ich gern transportieren.
EDIT: Mehr Bilder. Und Schreibfehler korrigiert. Meine Güte…ich kann besser grillen als schreiben.