Wir im Fall einer VAR Korrektur die gespielte Zeit bis zur Unterbrechung am Ende nachgespielt?
Bsp. Zwei Tore Rückstand in der Nachspielzeit gibt es einen möglichen Strafstoß, das Spiel läuft aber weiter und wird erst Minuten später unterbrochen kurz vor dem Ende der Nachspielzeit. Wenn der VAR jetzt auf Strafstoß entscheidet, dann wären ja die ganzen Minuten bis zur Unterbrechung irrelevant gewesen, das Team das dann vielleicht dem Anschluss Treffer erzielt verliert aber wichtige Minuten.
Ist in den Regeln nicht explizit als nachzuspielende Zeit definiert. In der Praxis denke ich aber, dass der SR das drauf legen würde. Dass es wirklich mehrere Minuten ohne Unterbrechung gibt, ist ja grundsätzlich schon eher eine Ausnahme. Und dass diese mehreren Minuten dann auch noch genau nach einem VAR-baren Vergehen stattfinden, das passiert glaube ich sehr sehr sehr selten.
Ich bekomme es leider nicht hier eingebettet….aber bei Sportschau.de….da, das Spiel vom Club am WE…bei ca. 2:30…Lohkemper allein aufs Tor zu….er schiesst…TW hält und dann wird er umgegrätscht.
@Foxo: meine Frage…Elfer ja oder nein?
Wie ist das überhaupt bei solchen Situationen….angenommen es kommt eine Flanke in den Strafraum…Kopfball…der Ball geht daneben…im Moment, in dem der Ball die Torauslinie überschreitet, foult ein Verteidiger einen Stürmer im Strafraum? Indirekter Freistoß?
Ball noch auf der Linie? Dann Elfmeter.
Ball schon drüber? Dann nur persönliche Strafe.
Das ist mir aber auch schon oft aufgefallen, dass Fouls nach einem Torabschluss nicht gepfiffen werden, obwohl der Ball noch im Spiel ist. Ist meiner Meinung nach nicht regelkonform, aber wohl häufig die bequemste Entscheidung.
@FoxoFrutes Wenn aus einer Ecke ein Tor entsteht, aber in der Wiederholung klar ersichtlich ist, dass es eigentlich Abstoß hätte geben müssen, müsste sich dann der VAR einschalten und die Entscheidung zurücknehmen? Genau das gleiche bei einem Freistoß. Wird dann das Foul überprüft ob es wirklich eins war?
Das habe ich mich jetzt schon so oft gefragt.
Für mich eher ein Elfer. Die Situation mit „Foul nach Torabschluss“ ist in der Tat immer ein bisschen schwierig und wir oft nicht so konsequent gepfiffen wie eine identische Szene im Mittelfeld. Im Endeffekt ist es schon, wie Kev sagt:
Auch da hat Kev Recht: wenn der Ball im Aus ist, bevor das Foul passiert, dann kann es keinen Freistoß mehr geben, sondern nur Einwurf/Ecke/Abstoß. Wenn das Foul passiert, während der Ball noch im Spiel ist, dann kann man das Foul auch mit entsprechender Spielstrafe ahnden.
Nein. Der VAR greift ein bei:
- Tor ja oder nein
- Rote Karte ja oder nein
- Strafstoß ja oder nein
- Spielerverwechslung (wenn z.B. ein falscher Spieler gelb bekommt)
Ecken, Einwürfe, Freistöße, etc. sind weiterhin Tatsachenentscheidung. Was aber geht, ist dass der Schiri wegen einem der oben genannten vier Punkte eine Szene überprüft und dann auch seine Entscheidung hinsichtlich Spielfortsetzung ändert.
Beispiel: Stürmer geht in den 16er, wird vom Verteidiger abgeräumt, Schiri sagt Ball gespielt und gibt initial erstmal Ecke. Dann kommt es zu einem Review und der Schiri schaut sich die Szene nochmal an, weil er überprüft, ob es doch einen Strafstoß hätte geben können. Bei diesem Review sieht der Schiri dann, dass die Entscheidung „kein Strafstoß“ zwar richtig war, Ecke aber falsch. Er kann dann seine Entscheidung noch auf Abstoß ändern, aber eingeleitet werden kann das Review nur durch einen der vier oben genannten Gründe.
Fühlt sich an als hätte ich das jetzt komplizierter geschrieben als ich es gemusst hätte.
Bin zwar nicht der offizielle Schiri des Forums, aber kann es trotzdem beantworten:
Wenn es nach einer Fehlentscheidung zu einer Spielfortsetzung kam, dann ist die Entscheidung nicht mehr reviewable.
Sprich, nach Freigabe des Spiels stehen die Entscheidungen auf Ecke bzw. Freistoß fest.
(Davon abgesehen, dass Ecken und Freistöße an sich sowieso nicht reviewable sind).
Nochmals zum Thema VAR…wäre das für die Zukunft eigentlich nicht eine Sache der KI?
Das heißt ich füttere sie z.B. mit all`den richtigen Handspielen der vergangenen Jahre und die würde an Hand (hehe) dessen ihre Entscheidungen treffen. Ich könnte mir auch durchaus vorstellen, dass eine KI irgendwann in der Lage ist, auf Grund von Körperbewegungen usw. zu erkennen, ob die Hand aktiv an den Ball geht oder nicht.
Bei KI und Händen wäre ich skeptisch.
Wie oft geht denn die Hand wirklich aktiv zum Ball? Ich würde behaupten, dass 95% aller Handspiele unabsichtlich sind. Da denkt sich ja niemand, den Schuss Block ich jetzt mit der Hand. Außer es sind so Situationen wie bei Suarez gegen Ghana.
Gibt es eigentlich spezielle Vorgaben zur Bewertung von Kopfballduellen @FoxoFrutes?
Die Frage kam mir beim Schalke Spiel gestern. Karaman geht im gegnerischen Strafraum zum Kopfball hoch und spielt den Ball. Der Elversberger Verteidiger kommt zu spät und erwischt Karaman dann so Kopf am Kopf, dass der Schalker eine Platzwunde davon trägt.
Dabei hat erstmal keiner an Foulspiel oder so gedacht, ich zunächst auch nicht. Dann dachte ich aber wenn der Ball auf dem Boden gewesen wäre, Karaman spielt den Ball und der Verteidiger kommt zu spät und trifft dann den Stürmer, gibt es 11m.
Was sagt hier das Regelwerk und/oder Vorgaben „von oben“? Wieso werden solche Situationen nicht als Foul geahndet?
Das denke ich schon eine Ganze Weile. Bei Kopfballduellen wird irgendwie ganz anders bewertet. Gehen beide ruppig hin, wird es eben als Zweikampf und Kampf um den Ball gewertet, am Boden ist ja inzwischen eine Hundertstelsekunde zu spæt ein Foul. Dabei muesste man bei Allem was mensch inzwischen ueber Spætfolgen weiss ja eigentlich Einwirkungen auf den Kopf viel strenger ahnden.
VAR sagt kein Handspiel, damit wäre er doch bei 10 VAR der Einzige, der so entscheidet? Wie kann das denn kein Handspiel sein. In der Wiederholung noch deutlicher für mich.
Edit: Mist ich kann nicht einbetten. Szene ab Minute 3:12
Da sieht man dann auch die Kommentare und ähm die aktuelle Stimmung.
Das Video ist wohl leider für youtube.ch exklusiv hochgeladen worden. Ist hier im hohen Norden geogeblockt.
Verdammt und jedes Video, das ich suche endet entweder mit Fifa Highlights oder Link in the description. Ich hasse die alle. GeoblockingFifaSpielerLinkinthedescription Arschlöcher.
Auch egal, wir spielen morgen in Basel gegen den Kosvo ein Auswärtsspiel um den nächsten Matchball zu EM. So ein bisschen würde ich mir ein Finale in Rumänien wünschen aber gut.
@FoxoFrutes
Würde mich mal interessieren, ob du den gegeben hättest. Handelfmeter bei 7:55.
Der Schiedsrichter muss ja ein Handspiel gesehen haben, aus meiner Perspektive war es verdeckt.
Der Schuss wäre aber Richtung Eckfahne gegangen, hat der Schiri da Spielraum zu sagen „Geb ich nicht“ oder muss er den geben? Auf nahe Distanz könnte man sich ja auch noch rausreden.
Wen eher schöne Tore interessieren, bei 4:00 wird sauber eingeschweißt.
Ich habe mir letztens nochmal auf dem Sportstudio Youtubekanal eine Dokumentation mit Deniz Aytekin über seinen Schiedsricher-Alltag angeschaut. Aber nicht nur da, auch bei anderen Schiri-Dokus sieht man das: Vor und nach dem Spiel treffen sich die Schiedsrichter immer mit den Managern und zum Teil auch Trainern in der Kabine.
Was hat das für einen Grund bzw. Sinn? Die Vereine werden doch sicher eigene Schiedsrichterbetreuer abstellen, da hat doch der Manager nichts zu suchen. Ein einfaches „Hallo, herzlich Willkommen, gutes Spiel“ wäre ja noch in Ordnung, aber stattdessen werden die Schiris schon vor dem Spiel in ihrer Kabine bequatscht und dürfen dann nach dem Spiel jede Karte erklären. Ist das nur in der Bundesliga so, oder auch im Amateurbereich?
Da hätte ich als Schiedsrichter schonmal erstens gar keine Lust drauf und zweitens kenne ich es vom Baseball, dass der Schiedsrichter, erst Recht in der Kabine, tabu ist. Da darf keiner rein und sobald du deine Uniform anhast, unterhältst du dich auch nicht mehr kumpelhaft mit den Managern, weil du gar nicht erst den Eindruck entstehen lassen willst, dass von irgendeiner Seite aus Einfluss genommen wird. Alles was zu sagen ist, wird sowieso dann direkt vor dem Spiel auf dem Platz geklärt. Und wenn sich ein Manager im Spiel so aufregt, dass du ihn schmeißen musst, dann lässt du ihn eben alles raushauen und danach ist gut. Da gibts dann auch kein Treffen mehr nach dem Spiel um Sachen auszudiskutieren, die sowieso schon passiert sind und sich nicht mehr ändern lassen.
Ich könnte mir vorstellen, dass es einen organisatorischen Ursprung hat und damit aber auch die Unparteilichkeit nicht gefährdet wird, wird die Gegenseite gleichermaßen involviert.
Ich kann mir vorstellen, dass es durch die Zeit mit vielen Sonderlocken und viel Kommunikation während des Spiels einfach auch nochmal viel zu klären gibt.
Warum es die Manager machen? Kein Plan und ehrlich gesagt hab ich das hier auch zum ersten Mal gehört. Könnte grundlegend einfach ein symbolischer Akt sein, dass man den Schiedsrichter wertschätzt (und somit dann möglicherweise wieder etwas beeinflusst )
Vielleicht ist es auch eher eine Art deeskalierende Tradition. Wenn man den Schiedsrichter auf einer professionellen Ebene gut kennt, Smalltalk führen kann und diesen als „Kollegen“ wertschätzt, wird er nicht so sehr als Feind/Gegner angesehen. Und wann bleibt außer kurz vor und nach einem Spiel Zeit zum quatschen?
Ich finde es jedenfalls an sich ganz positiv. Die Distanz kann (sollte) man dann während des Spiels wahren.
Das ist auch im Amateurbereich so und ist in meinen Augen für mich als Schiri ausschließlich positiv.
Irgendwie habe ich gerade Schwierigkeiten, das zu formulieren, aber am ehesten kann man es wohl mit dem Wort „Vermenschlichung“ beschreiben. Indem ich da vorher mit Trainer und Betreuern spreche, vielleicht auch den ein oder anderen Spieler treffe, werde ich eben als mehr wahrgenommen als nur irgendein Typ, der halt Sonntags auf den Sportplatz kommt, bisl trällert und dann wieder heim fährt. Und das hilft während dem Spiel schon, wenn man vorher mit einigen Beteiligten eine andere Ebene hergestellt hat. Wenn ich einen Spieler, der gerade dabei ist, sich über eine Entscheidung aufzuregen, wieder einfangen will, dann kann ich das natürlich mit nem Standard „Nummer 9, Ruhe jetzt, oder es gibt gelb!“ machen. Das führt dann in 99% der Fälle zu ner gelben Karte. Wenn ich aber sage „Christian, vor dem Spiel haben wir es doch auch geschafft, normal miteinander zu sprechen. Lass uns bitte dabei bleiben, ich möchte hier nicht mit Karten um mich schmeißen müssen heute“, dann hat das eine ganz andere Wirkung und erdet den Spieler viel schneller, weil er sich auch ganz anders gesehen fühlt. Allein die Spieler mit Vornamen anzusprechen statt einfach eine Nummer zu rufen wirkt schon so krass in den meisten Fällen. Natürlich ist es nicht mein Job, gelbe Karten proaktiv zu verhindern oder so, und wenn der mich aus zwei Zentimetern anbrüllt, dann kriegt er gar nix mehr gesagt, sondern direkt gelb, aber man kann schon ein bisschen präventiv kommunizieren, um ein Spiel in geordneten Bahnen zu halten, und da hilft es einfach ungemein, wenn man eine persönliche Ebene mit Spielern und in manchen Situationen auch Trainern hat.
Das mache ich übrigens auch so. Das ist für mich in Liga 8 natürlich viel einfacher als für Aytekin, weil meine Fehlentscheidung im Zweifel nur darüber entscheidet, welches Dorf das nächste halbe Jahr Bragging Rights hat und nicht über Millioneneinnahmen und wirtschaftliche Existenzen. Aber es schafft eine unglaubliche Akzeptanz, wenn man sich kurz die Zeit nimmt, eine Entscheidung zu erklären. Wenn es ganz schnell geht, mache ich das sogar direkt nach der Entscheidung, bei größeren Dingen sage ich klar „wir können nach dem Spiel drüber sprechen“ und stehe dann aber auch dazu. Ich glaube, dadurch habe ich mir zumindest hier im Kreis auch den Ruf eines vernünftigen Typen erarbeitet, der mit sich reden lässt. Ich habe mich auch schon in Diskussionen nach den Spielen überzeugen lassen, dass meine Entscheidung in der Situation vielleicht nicht die beste war. Ich finde, dadurch verdient man viel ehrlicher Anerkennung und Respekt als wenn man den unantastbaren General mimt. Und das hilft einem in der Zukunft ja auch wieder.
In Summe muss ich auch sagen, dass ich eigentlich nie wirklich Stress habe auf dem Sportplatz. Also ich wurde noch nie bedroht oder musste mich in der Kabine einsperren oder sonst was, mit vielleicht einer Ausnahme, bei der ich aber auch selbst mit dran schuld war. Wenn ich dazu vergleiche, wie oft die bekannten Generäle aus unserer Vereinigung irgendwelche Sonderberichte einreichen, wo sie wieder seitenlang beschreiben, wie sie beleidigt und bedroht wurden, dann stelle ich da mittlerweile schon auch einen Zusammenhang zu deren Verhalten her und denke, dass mein Ansatz der besser ist. Viele Schiris sind, da muss ich das Vorurteil leider auch mal bestätigen, einfach nur groß darin, Respekt einzufordern, verstehen aber nicht, dass Respekt keine Einbahnstraße ist.
Aber das ist wie gesagt nur Kreisoberliga. Da ruft Sonntags nicht Uli Hoeneß im DoPa an und schimpft, dass ich den Elfer für Ahlbach nicht gegeben habe.