Regelfragen und -diskussionen - die 90-Minuten-Hurensohn-Schreien-Flatrate

Ein wirklich toller Podcast. Ich kann mich vor allem an das besagte CFC-Spiel erinnern. Und wie nach der, nennen wir es mal: Aufarbeitung, seiner Zeit im Stadion des CFC noch viele Jahre lang bei jeder Entscheidung gegen den Heimverein laut ‘Hoyzer’ skandiert wurde.

Steffen Karl hat erst vor kurzem in einem Camp meinen Sohn trainiert und danach sind wir noch kurz zu einer Veranstaltung gegangen. Dass der auch beteiligt war habe ich tatsächlich vergessen oder verdrängt. Wahnsinn was da damals los war. Und dass der mal bei Man City war kannst du keinem Generation Z mit Haaland-Trikot erzählen…

Dass der DFB hier wie so oft eine peinliche Figur abgibt versteht sich von selbst. Die Aussage von Schily, dass man ‘diesen Kram’ (oder wie sagte er im Wortlaut?) mal schnell vor der WM klären muss finde ich aber noch viel schlimmer. Wie Zwanziger sich für alles noch rühmt ist echt banane. Kein Wort zu den schon vorher aufkommenden Mahnungen und Warnungen.

Wie dieser Skandal die Leben von so vielen Menschen entscheidend verändert hat ist fast nicht zu begreifen. Dass gerade Toppmöller Hoyzer nie vergeben wird oder gar als rehabilitiert ansieht ist absolut verständlich.

Die letzte Folge mit Zwayer war schon sehr schwere Kost. Sicherlich bin ich da nie neutral oder unvoreingenommen rangegangen, aber wie unsympathisch ich alles empfinde was er tut. Berechnende, gefühlskalte Antworten. Auf Papier gebracht, einstudiert, abspult. Alles was der Zuhörer hören muss um ihn innerlich freizusprechen.

Was hat der Mensch gegen die oberen des DFB in der Hand gehabt um schadlos aus diesem Skandal zu kommen, super schnell aufzusteigen. Um dann noch, völlig schadlos, ein Pokalfinale zu verschieben oder mindestens im rechten Moment entscheidend einzugreifen. Das BVB-FCB Spiel aufzugreifen, nur um Bellinghams Aussage in den Mittelpunkt zu stellen, war mir zu einfach. Die beiden Entscheidungen kann man noch nachvollziehen, wenn man will.

Mich würden die Namen der Spieler und Schiris interessieren die nicht genannt wurden. Und die Seiten der Geschichten von eben jenen.

Noch viel mehr interessiert mich aber eines: Gräfe und Zwayer sagen gemeinschaftlich gegen Hoyzer aus. Heute aber hasst man sich. Wieso kam der Bruch? Und wann? Was ist das vorgefallen?

Danke jedenfalls für die Empfehlung, @Gordon !

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zum Teil findet man die noch heraus, wenn man ein wenig bei Google sucht.
Bei den Hertha-Spielern müsste es sich laut diesem Artikel um Nando Rafael, Alexander Madlung und Josip Simunic handeln. Ich vermute mal, dass die provokante Aussage, dass der Hoyzer Skandal nur die Spitze des Eisbergs sei von Simunic stammt.
Der Schiedsrichter der komplett von der Bildfläche verschwunden ist, ist Dominik Marks.

Berechnend ist denke ich das passende Wort für den Auftritt von Zwayer. Ich finde es auch irgendwie seltsam dass ausgerechnet er als einzig noch aktive Person die verstrickt war, ein Interview gibt. Vermutlich wollte er der ganzen Sache von Anfang an Wind aus den Segeln nehmen. Alle anderen Personen haben ja nichts mehr zu verlieren und mit der ganzen Sache abgeschlossen

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Wie verroht ist die Gesellschaft, wie krank ist die Welt eigentlich, wenn 15jährige Schiedsrichter in der untersten Liga mit dem Tod bedroht werden?

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youtube hat mir vor ein paar tagen so kreisliga highlights empfohlen und nach 2 videos davon hatte ich schon genug
wie erwachsene männer und frauen sich dort, vor allem aber ggü kindern, verhalten ist echt einfach nur traurig und macht mich nur aggressiv wie man so mit mitmenschen umgehen kann :ugly:

Wusstet ihr, dass Sven Jablonski der Sohn ist von Jörg Jabkonski?

Der wiederum war der Linienrichter der den Ball von Helmer gegen den Glubb damals drin gesehen hat.

Wusste ich nicht, fand ich sehr interessant.

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Hauptschiedsrichter damals war übrigens Hans-Joachim Osmers. Nicht verwandt oder verschwägert mit dem aktuellen Bundesliga Schiedsrichter Harm Osmers, obwohl beide in Bremen geboren sind.

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drei90 Hörer?

Hoeness-Podcast

Hier mal eine veröffentlichte Kommunikation des Schiri/VAR Teams zu einer Abseitsentscheidung in England.

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Eine Vorschau zu einer Doku-Reihe in der ARD Mediathek. Am 11.08.2023 geht es los.

Ich werde auf jeden Fall mal rein schauen.

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Klingt sehr sehenswert.

Hilft vielleicht auch das Image der Schiedsrichtergilde ein wenig zu verändern. Also zumindest ein klein bisschen. Weg vom unnahbaren Typen, dessen Parkplatz bekannt ist, hin zu coolen Charakteren, die den schwalbenden Neymars dieser Welt die Grenzen aufzeigen.
Das großflächige Einführen von Entscheidungsverkündungen per Mikrofon im Stadion würde dazu auch einiges beitragen.

Wichtig ist eigentlich nur, ob @Bouba und @FoxoFrutes zu Wort kommen oder sich womöglich gegenseitig interviewen.

Sind auch alle Folgen direkt online. Sehr schön.

Allein wie der Assistent im Vorspann im vollen Sprint bei Puls 180 einfach nur „WEITER, EIGENE HÄLFTE!!!“ ins Headset brüllt ist für mich schon so schön relatable :love:

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Lohnt sich sehr. In Folge 4 und 5 gibt es viele Spielszenen. Am Anfang geht es noch mehr um Vorbereitung und Drumherum.
Wahnsinn ist wie schnell der VAR reagieren muss. Wird vor allem bei der Szene von Soares vs. Adeyemi deutlich. Weiß nicht warum man nicht den Ansatz einer Challenge verfolgt, bei der dann auf Intervention einer Mannschaft genauer hingeguckt wird.

SV Empor :love:

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Wenn halt der Trainer, obwohl er um das Experiment, die Kameras und Mikros weiß, seinen Torwart quer über den Platz anschreit, dass er doch bitte das Fairplay unterlassen soll, dann ist da wohl Hopfen und Malz verloren.

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Happy End mit der Entlassung des Trainers am Ende. :bgiggle:

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Diese Unparteiisch-Doku war wirklich sehr sehenswert.
Besonders überrascht hat mich wie viel der VAR während des Spiels mit dem Schiri quatscht. Dachte bisher nur es wird sich bei kritischen Situationen gemeldet. Aber jede Kleinigkeit wird ja mit besprochen.

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Ich habe gestern meinen ersten Einsatz als Head-Umpire hinter der Platte gehabt. Insgesamt war das mein zweiter Einsatz, meinen ersten hatte ich vor zwei Monaten als Base Umpire.

Gerade Anfänger haben glaube ich lieber die Aufgabe als Base Umpire, weil sie sich das callen von Strikes und Balls nicht zutrauen. Bei mir ist es aber genau umgekehrt, ich hab mehr Spaß als Plate Ump gehabt. Aber alles der Reihe nach.

Bei meinem ersten Spiel als Base Umpire war ein Team beteiligt, dessen Manager bekannt für seine Psychotricks und Lamentiererei bekannt ist. Das fing schon an, bevor das Spiel überhaupt losging. Noch vor dem ersten Pitch, während sich der Pitcher einwirft, macht das Infield eine Übung bei dem der 1st Baseman seinen Infieldern Bälle zuwirft, die dann gefieldet und zurückgeworfen werden. Der Wurf vom 3rd Baseman segelte dann einmal 2-3 Meter zu hoch über den 1st Baseman weg, der aus Spaß seinen Handschuh nach dem Ball warf. Da kommt direkt der Manager zu mir und fragt mich, was ich für sowas denn im Spiel geben würde.
Glücklicherweise hatte ich mich am Tag vorher noch mit dem Regelbuch beschäftigt und genau diesen Fall gelesen, weshalb ich ihm die richtige Antwort geben konnte.
Natürlich hätte ich nicht antworten müssen, aber da gehen beim Manager direkt die Bullshit-Antennen an und er riecht, dass ich keine Ahnung habe.

Im Spiel selbst ging das dann noch etwas weiter. Direkt im ersten Inning wurde ein Basestealer an der zweiten Base ausgeworfen. Ich hatte aus kürzester Distanz den perfekten Blick auf die Situation und war mir zu 100% sicher und habe ihn deshalb Aus gegeben. Da hat der Manager natürlich direkt um ein ‚Time‘ gebeten und hat mir erzählt, was er gesehen hat und wollte von mir wissen, was ich gesehen habe. Ich habe ihm meinen Blick geschildert, er hat nochmal was erwidert, woraufhin ich eigentlich sowas sagen wollte wie „Ich habe verstanden, dass du es so siehst, ich habe es aus meiner Position aber so gesehen“, hab aber ausversehen gesagt, dass meine Position besser war als seine, weil ich direkt daneben stand. Das kam wohl etwas überheblich rüber, war aber kein großes Problem.
Eine weitere „enge“ Szene gab es bei einem Double Play von zweiter zu erster Base. Der Läufer zur zweiten Base war aus, den Läufer zur ersten habe ich Safe gegeben (sehr knapp und sehr schwierig mit dem ganzen Staub + schwieriger Winkel zu sehen), der Manager ist daraufhin wieder rausgekommen und meinte, er akzeptiert meine Entscheidung an 1, wollte aber ein absichtliches Behindern vom Läufer zur zweiten Base erkannt haben. Ich hab dort nichts festgestellt, muss aber auch gestehen, dass ich so auf den Kontakt des Fielders mit der Base fokussiert war, dass ich ein Behindern des Läufers wahrscheinlich auch nicht bemerkt hätte. Mein Kollege von der Plate kam dann dazu und meinte danach zu mir, dass da auch Nichts gewesen wäre und das wieder ein reines Psychospielchen war.

Insgesamt lief das Spiel also sehr gut, wenngleich ich es total komisch fand, auf dem Feld zu stehen und sich auf einmal ganz anders zu verhalten, als man es als Spieler gewohnt ist. Dadurch habe ich mich hin und wieder Mal etwas verloren gefühlt, weil ich mir nicht zu 100% sicher war, ob ich gerade richtig laufe. Es gab aber keine Fehlentscheidungen bzw. Entscheidungen wo ich nicht genau wusste, wie es zu callen ist.

und gestern kam dann mein zweiter Einsatz hinzu, dieses Mal das erste Spiel hinter der Platte. Dazu muss man sagen, dass ich am gleichen Tag bereits zwei Spiele für meine Mannschaft bei ca. 30°C durchgespielt habe. Ich habe also schon den ganzen Tag in der Sonne gekocht und war richtig durch. Als ich mich in der Umkleidekabine umgezogen habe, habe ich ein wenig selbst an mir gezweifelt, ob das so gut ist im ersten Spiel in so einem Zustand aufs Feld zu gehen, aber ich hatte mich nunmal dafür gemeldet - und auf dem Feld war die Konzentration dann zum Glück auch wieder da, wenngleich man unter Brustpanzer, Leg-Guards und Gesichtsmaske bei solchen Temperaturen irre schwitzt.

Ich hab dann erstmal ein Inning gebraucht um reinzukommen. Auch wenn die Strike-Zone regeltechnisch festgelegt ist, hat jeder Umpire seine eigene Auslegung der Zone - der eine macht sie penibel genau, der andere macht sie etwas größer, der eine gibt viel Unten, der andere viel Oben usw. Ich habe dann direkt am Anfang 3-4 Pitches an der Kante gesehen, bei denen ich schlichtweg nicht die Eier hatte, die als Strike zu callen. Da kamen dann auch direkt Nachfragen vom Catcher, was aber ganz normal ist, denn die müssen sich auch erstmal auf die Zone des Umpires einstellen, damit sie ihren Pitchern sagen können, wo sie am besten hinwerfen sollen. Trotzdem konnte ich eindeutig sehen, dass sie bei einigen Pitches definitiv einen Strike-Call erwartet hätten. Nach dem ersten Inning und den ersten „richtigen“ Strikes habe ich dann auch die Scheu etwas abgelegt und habe die Zone größer gemacht, was allen Beteiligten inklusive mir besser gefallen hat.
Das einzige Problem was ich noch hatte, waren die Slider vom Leipziger Pitcher. Der hatte einen ziemlichen Sidearm Wurf gehabt und seine Bälle sind dann von der Platte weggebrochen. Um das mal darzustellen:

Als Umpire steht man im sogenannten Slot und blickt (bei Rechtshändigen Schlagmännern) über die Innenkannte der Strikezone. Du kannst die innere Grenze der Zone also sehr gut sehen, aber die Außenseite hat schon einen gewissen Winkel.

Rechne einen Sidearm Pitcher dazu mit einem wegbrechenden Pitch und das sieht ungefähr so aus:

Im grünen Punkt geht der Ball durch die Strikezone, im blauen Punkt landet der Ball im Catcherhandschuh, der bei seinem Fangversuch im schlimmsten Fall auch noch etwas die Sicht verdeckt. Die Pitches waren alle sowohl an der Unterkante, als auch an der seitlichen Kante und fast unmöglich, exakt zu erkennen. Ich habe mich dazu entschieden, diese Pitches durchgehend als Balls zu geben, einfach um eine klare Linie zu haben, aber in einem neuen Spiel würde ich mich wahrscheinlich anders entscheiden. Was nichts daran ändert, dass die Dinger sackschwer sind zu sehen.

Ansonsten hatte ich im ersten Spiel an der Platte gleich mehrere coole Sondersituationen. Im ersten Inning gab es ein sogenanntes Infield Fly. das kann nur passieren, wenn 0 oder 1 Aus ist und mindestens Läufer auf 1 und 2 stehen. Wenn der Schlagmann dann einen hohen Flyball ins Infield schlägt, muss man auf Infield Fly entscheiden, sobald der Ball den höchsten Punkt erreicht hat und er mit „ordinary effort“ für einen der Infielder fangbar wäre.
Sinn der Regel: Wenn der Ball gefangen wird, besteht kein Laufzwang für die Läufer. Die Verteidigung könnte aber absichtlich den Ball fallen lassen und dann ein einfaches Double Play spielen. Um das zu verhindern, wird ein Infield Fly gecallt und der Schlagmann ist automatisch „Aus“ und alle Läufer bleiben auf ihrer Position stehen. Unabhängig davon, ob der Ball am Ende auch wirklich gefangen wird.
Man muss sich aber natürlich vorher bewusst sein, dass eine solche Infield Fly Situation besteht. Dafür gibt es zwischen den Umpiren Zeichen für „Ja, es gibt die Situation“ und „Situation aufgelöst“. Glücklicherweise hat mich mein Kollege kurz vor der Situation nochmal drauf hingewiesen, sodass wir das dann entschlossen callen konnten.
Die Regel bietet natürlich extrem viele Fallen für den Umpire, nämlich dann wenn der Ball doch nicht mit „ordinary effort“ spielbar ist, am Ende doch nicht im Infield landet, oder nicht hoch genug geschlagen ist. Sobald du einmal den Call machst, kannst du ihn nicht mehr zurücknehmen und du musst dich dann entscheiden, wenn der Ball an seinem höchsten Punkt ist. In diesem Fall war es glücklicherweise aber alles zu 100% deutlich.

Ebenso gab es am Ende einen Balk, also eine unerlaubte Aktion des Pitchers und als krönenden Abschluss wollte ein Schlagmann im letzten Inning einen Ball an den Outfieldzaun in einen Inside-the-Park-Homerun verwandeln. Es gab ein Bang-Bang Play an der Homeplate und ich durfte aus bester Position den „OUT“-Call verkaufen :top2: Das hat echt Bock gemacht, weil man in der Sekunde, in der der Läufer von drei nach Hause läuft wusste, dass es gleich richtig richtig eng werden wird und man sich mental schonmal auf die Situation vorbereiten konnte.

Insgesamt hat das echt Bock gemacht und mir gefällt es besser, als Base Umpire. Das liegt wahrscheinlich auch daran, dass man die Situationen immer aus dem gleichen Winkel betrachtet und sich dadurch schnell eine Routine einstellt, die einen besser entscheiden lässt, während man als Base Umpire ständig unterschiedliche Positionen und Winkel besitzt, die die Entscheidungsfindung extrem erschweren.
Es gab auch von beiden Seiten keine Beschwerden und auch keine größeren Kommentare auf den Auswechselbänken. Das ist immer ein gutes Zeichen und damit es war es ein dankbares und gelungenes Debüt hinter der Platte.

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JA WAS GIBT ES DA DENN??? DU KANNST HIER DOCH NICHT SO TRIGGERN UND DANN NICHT LIEFERN!!!

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