Omicron abservieren - Die Längsdenker von Sofacoach

Du hast Recht mit dem Beispiel und meinerseits war das salopp und pauschal ausgedrückt, die Kernaussage bleibt aber: Sparflamme über einige Monate hinweg auf Konsumentenseite wäre durchstehbar (für nicht lebensnotwendige Güter versteht sich), Sparflamme auf Produzentenseite über einige Monate hinweg würde unser aktuelles System zusammenbrechen lassen.

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Auch hier leider nicht volle Zustimming.
Der Bürger wird nicht verhungern und es wird auch keine bedrohlichen Engpässe geben.
Es wird aber einen zusätzlichen Verzicht in Selbstverständlichkeiten geben.
Und da fürchte ich den nächsten Aufschrei, vor allem wenn nicht von heute auf morgen alles wieder sofort für jeden zugänglich ist.
Körperlich locker für uns durchzustehen in unserer übersättigten Gesellschaft, geistig leider aben genau darum nicht.

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Ich vertraue den Zahlen und Faxgeräten. Wir sind ja nicht beim HSV.

ich sehe ja die ganzen schwierigkeiten auch und das ist auch eigentlich unvorstellbar.
Aber das waren Schulschließungen auch und die Einschränkungen bei den jetzt geschlossenen Wirtschaftszweigen waren auch unvorstellbar, bzw. kosten eben Existenzen.
Fast alle Einschränkungen, die jetzt gelten, waren vor 1 Jahr noch unvorstellbar.
und sie wurden trotzdem gemacht.
daher die Frage: Warum müssen jetzt Autos produziert werden mit Tausenden Leuten, die in die Fabriken fahren? ist nur ein beispiel, will mich nicht auf autoindustrie einschießen.

Warum kann man nicht von staatlicher Seite das regeln, dass eine Werbeagentur ihre mitarbeiter gefälligst im Homeoffice arbeiten zu lassen hat oder bei microsoft in münchen alle von zuhause zu arbeiten haben (vermutlich tun die das schon, soll nur ein Beispiel sein)?

Warum gibt es in diese Richung, wo große Wirtschaftsunternehmen dahinter stehen, nur appelle, aber schulen und mittelstand werden eben komplett dicht gemacht?
Damit habe ich eben inzwischen (!) auch ein Problem.
Und ich meine nicht „monatelang“, sondern eben jetzt die 2,3,4 wochen, die immer wieder genannt werden.

edit: Achja, und von Behörden ganz zu schweigen! Glaube, da gibt es quasi kein homeoffice.

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Das ist doch von vorne bis hinten Propaganda. Das würde ja heißen, wir brauchen einfach nur 2 Wochen Generalstreik und hätten das Kapital am Wickel.

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Behörden sind sensationell schlecht organiesiert, das habe ich hier zum Thema Jugendamt schon mal erläutert, könnte es z.B.aus eigener Erfahrung jetzt noch um Bauamt oder unserer Verwaltungsgemeinschaft ausweiten.
Wie kann es sein, dass Mitarbeiter all ihre Daten auf dem Laptop in Amt haben, diesen aus Datenschutzgründen nicht zu hause verwenden dürfen.
„Kann ich gerade nicht einsehen, bin im Homeoffice“
WTF, was machst du dann da? Mohrhühner jagen? Vixxen?

All diese Dinge die du ansprichst @more-hahn wurden im Sommer gemütlich verdaddelt.
Da hat man sich nicht ordentlich auf die zweite Welle eingestellt.
Daher wird jetzt gerade das geringste Übel in Kauf genommen.
Das büschn Homeschooling und Homeoffice, und die Restaurants können ja abholen lassen usw…
Mit guter ordentlicher Vorbereitung hätte es nich so weit kommen müssen, ja und wir hier würden diese Diskussion nicht führen.
Aber wäre wäre Fahradkette, noch mehr den Betrieb runterfahren bringt uns jetzt nicht weiter.

Lustigerweise sind es in Deutschland ja vor allem die amerikanischen Unternehmen, die ihre Mitarbeiter teilweise ausnahmslos ins Home Office schicken. Intel hat dabei bereits letzten Herbst klare Ansagen bis einschließlich Juni 2021 gemacht, unterstützt dabei aber auch die Mitarbeiter in der Home Office Einrichtung. Von deutschen Konzernen habe ich bisher eher ein Bild von „ihr könnt schon ins Home Office gehen, aber ihr könnt auch hier arbeiten, solange 1,5m Abstand im Großraumbüro gewährt sind. Die Lüftung ist mies und die Fenster können nur gekippt werden? Schon okay, sind ja 1,5m Abstand über einen 8h Tag, Aerosole werden schon nichts machen und der ÖPNV ist ja auch nicht mehr so voll“.

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Exakt unser Unternehmen. Mit der Ausnahme, dass die Fenster in dem Gebäude nicht mal gekippt werden können. Den Luftaustausch regelt komplett die Belüftungsanlage. Wir sitzen im Großraumbüro immer in zweier oder dreier Gruppen. Aktuell sind wir zwar im Wechsel im Büro, damit die Plätze nur zu 50 % belegt sind (immerhin etwas) aber hey. Und Leute, die auf den ÖPNV angewiesen sind? Die können ja auch ein, zwei Bahnen früher oder später nehmen :ronaldo: Oh und wir dürfen natürlich auch nicht die „armen Vertriebler“ vergessen. Die sind ja auf die Stimmung angewiesen und können im HO nicht verkaufen. Ich glaube, in unserem letzten Teammeeting wurde gesagt, dass doe HO Quote aktuell 20 % beträgt. Wie die sich ergeben soll ist mir aber auch nicht so ganz klar.

Kann ich aus erster Hand bestätigen. Ich arbeite selber für eines der größten amerikanischen Unternehmen und bin bisher seit Pandemiebeginn im Homeoffice. Vorgeschrieben mittlerweile bis Ende Juni diesen Jahres. Im familiären Umfeld sehe ich dann aber auch noch einige Fälle, bei denen sehr zaghaft die Arbeit im Homeoffe angeboten wird (quasi „Wenn es denn unbedingt sein muss“)

Arbeite in einem deutschen Unternehmen und haben einen sehr großen Standort in Houston, wo ich auch bereits war und mehrere Leute kenne, zum Teil auch besser. Das mit dem sehr wenigen Urlaub und der völlig fehlenden Sicherheit ist nunmal wahr!? Da WERDEN Leute von heute auf morgen auf die Straße gesetzt, selbst bei größeren Unternehmen. Und Leute HABEN keinen Urlaub, gerade nachgeschaut, der Durchschnitt mit 5 Jahren Berufserfahrung sind 15 Arbeitstage Urlaub. Und das bei deutlich weniger Feiertagen.

Und wo wird man denn in Deutschland als Büromitarbeiter bespitzelt und überwacht? Lassen wir mal den Schlecker-Skandal außen vor, der war vor 20 Jahren oder so. Im Gegenteil sind es doch die amerikanische Unternehmen, die es mit Datenschutz und Überwachung nicht so genau nehmen. Neue Microsoft Features, die z.B. die Zeit und Tätigkeit in diversen Office Programmen mitloggen und einen „Productivity Score“ für Mitarbeiter berechnen, sind in den USA gang und gäbe. Bei unserem deutschen Unternehmen wird das aus Datenschutzgründen zurecht abgeschmettert - Gott sei Dank. In den USA hätte ich VIEL mehr Angst, dass die Firmen dich bespitzeln, weil Privacy Law viel schwächer ist und Unternehmen sowieso noch viel größere Macht haben. Keystroke Monitoring im Home Office ist dort zum Beispiel völlig üblich.

Gleichzeitig gilt:

Na vielen Dank. Nimmst deinen Laptop mit. Ob die Firma da jeden einzelnen Tastaturanschlag trackt? ¯_(ツ)_/¯

Hat alles seine Vor- und Nachteile, aber bei einigen deiner Posts bekomme ich das Bild, dass du das Arbeitsleben in den USA etwas idyllisierst. Nach einem halben Jahr im Land (als Student zwar, aber man lernt genug Leute kennen) und nach Dienstreisen und enger Zusammenarbeit muss ich sagen, ich würde dort never ever ever ever arbeiten wollen. Wie die allein schon schauen wenn ich 3 Wochen am Stück Urlaub mache und dafür nur ein Drittel meines Jahresurlaubs aufgeben muss (Rest Überstunden - versuch mal in den USA Überstunden geschrieben zu bekommen…).

In Sachen Progressivität, Home Office Kultur etc. haben wir hier natürlich Nachholbedarf, aber wenn ich sehe, was die „Kosten“ dafür sind, bin ich gottfroh, in Deutschland zu arbeiten.

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Schulen und Kitas sind größtenteils öffentlich verwaltet. Da hat man direkte Handhabe. Der Wirtschaft macht man halt Vorgaben, die stellenweise halbherzig befolgt werden, weil Internationaler Handel da nationale Politik über die Zeit kleinlaut hat werden lassen. Too big to fail fing (für mich wahrnehmbar) mit Bankenkrise an, über Philipp Morris Video von John Oliver oder Facebooks Narrenfreiheit inkl. peinlichem Verhör vor der EU. Dadurch ist da ein krasses Ungleichgewicht und ab einer bestimmten (finanziellen) Macht biegt sich Politisches Handeln. Bisschen wie bei Einstein und der Gravitation. Oder wie hieß es in einem Georg Schramm Vortrag: „Das Kapital ist ein scheues Reh“.

Oder eben „Wir dürfen die Märkte nicht verunsichern.“

Ich bin mir auch nicht sicher, so sehr man es gerade möchte, ob es bei den Wahlen einer Regierung gedankt würde, wenn Arbeitslosenzahlen eines bestimmten Sektors öffentlichkeitswirksam steigen würden oder die Gesamtarbeitlosenquote, die ja immer noch der heilige Gral der Lage der Nation ist, dafür aber es in den Schulen und Kitas total bergauf gegangen wäre. Im Prinzip würde man nur den Stand herstellen, wo jeder denkt: „So müsste es ja eigentlich sein“. Unter’m Strich bleibt dann nur ein Absacken der Wirtschaft - gefühlt.

Dieses Legislatur orientierte Politikhandeln ist Gift für alles, was nicht schnell Erfolge bringt. Und alle lieben Zahlen.

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Ich arbeite bei einem quasi unabhängigen corporate Start-Up eines der größten Konzerne Deutschlands, der „deutscher“ gar nicht sein kann. Wir haben hier seit Mitte März klare Home-Office Empfehlungen. Wir haben aber auch so die Policy „Work when and wherever you want“, daher war der Übergang ziemlich einfach und fließend.
Das letzte Mal im Büro war ich im September, über Sommer vielleicht so 6-8 Mal. Das Büro ist die ganze Zeit offen, ein par wenige(so maximal 10) einsame Seelen sind dort auch aus den unterschiedlichsten Gründen anwesend. Wir haben sogar eine Working Group, die regelmäßig über die aktuelle Situation, neue Regeln fürs Büro, eine mögliche Resettlement Strategie und auch die Auswirkungen der Pandemie auf unser Business informiert.

Allem in Allem wahrscheinlich ein positiver Ausreißer nach oben, ich möchte aber betonen dass es auch ohne US Hintergrund geht. Das Management muss es nur wollen und seinen Mitarbeitern vertrauen.

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es wurde doch gesagt das es keine 2. Welle geben wird?!?

Vom bavarian Godfather eben nicht.
Ich glaube da irrst du.
Eine zweite Welle wurde eigentlich immer kommuniziert so weit ich recht erinnere.

Einen zweiten Lockdown hatten sie wehement verneint.
Und siehe da…
Es könnte trotzdem schlimmer sein, dennoch muss ich dieser Regierung viele Versäumnisse vorwerfen.

mag sein, kann auch sein das ich da nur eine BILD Überschrift im Kopf habe :slight_smile:

Ich habe immer nur den Medien-Söder im Kopf der mit geneigter Stimmer sagt:„Die zweite Welle wird kommen…“

Um so schlimmer die Monate des Durchatmens so tatenlos verstreichen zu lassen.

Kein Konzept für Schulen.
Kein Konzept für Altenheime
Keine Förderung für Homeoffice
Gastrobetriebe trotz Konzept werden geschlossen.
Keine Konzepte um Einzelhandel und Kleingewerbe am laufen zu lassen.
Eine teure App mir der man sich den Hintern wischen kann.
Und und und…
Alles in allem eine Arbeitsweise die jeder Krankenschwester/Arzt/Lkw Fahrer und alle die dieses Land so gut wie möglich weiter laufen lassen, mitlerweile Tränen der Wut in die Augen treiben.

Und ich hier still und leise mitten drin im durchsiften Schwarzbraunkonservativen Oberbayern in der absoluen Minderheit.
Schon länger mit Wut im Bauch weil HIERFÜR Demos absolut legetim seien, für Menschenrechte in anderen Ländern sich ja nicht zwingend auf die Straße stellen müsste, und bitte alles so schön bleiben soll wie es ist.
Hauptsache es geht mir gut.
Augen zu, die Welt geht sicher nicht so schnell unter…
Ach ich muss aufhören mich immer so aufzuregen.
Vieleicht schaffe zu diesem Thema mal was Sachliches niederzuschreiben.

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Das ist bei uns ähnlich, dazu aktuelle news im Intranet, Taskforce und massenhaft Hardware, die Mitarbeitenden nach Hause geschickt wurde. Unternehmen, die schon vor Corona Hoheoffice hatten haben nun einen grossen Vorteil. Und eine Maskenpflicht im gesamten Unernehmen gab es schon, bevor dies vom Staat vorgeschrieben wurde. Ich habe einen tollen Arbeitgeber, der glücklicherweise agiert, anstatt zu reagieren.

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Ich arbeite in Oldenburg in einem Ingenieurbüro, wie habe so knapp 80 bis 100 Mitarbeiter hier. Seit der Pandemie fahre ich mit dem Auto , vorher habe ich immer die Bahn genommen, und bin den Rest mit dem Rad gefahren. Ich kann mir schwer vorstellen morgens wieder in den Berufs/Schülerverkehr. Naja in der ersten Welle hieß es damals alle die können, bzw. die von außerhalb kommen machen Homeoffice. Ich habe mich richtig gefreut, denn ich wollte schon immer lieber im Homeoffice arbeiten, zumal mein Beruf es durchaus zulässt. nachdem ich dann 4 Wochen im Homeoffice war, musste ich wieder ins Büro weil hier die Abstimmung besser ist, bzw. der weg kürzer ist…naja was soll man da sage.
Jetzt heißt es das die Mehrheit lieber im Büro ist wegen sozialer kontakte :rofl:
Ich würde lieber dauerhaft im Homeoffice bleiben, aber es fühlt sich echt komisch an wenn 95% der Kollegen lieber ins Büro kommen, und das auch laut so kommunizieren.
was ich bis jetzt durchsetzen konnte ist das ich an 2 Tagen die Woche Homeoffice mache, wegen der Kinderbetreuung, aber auch da muss man sich dumme Sprüche anhören wie ahh ja also ich hätte ja kein Bock auf Homeoffice, oder ja schönes Wochenende dann. Da könnte ich wütend werden, ich Arbeite zuhause sogar mehr als im Büro, da durch das Raspberry pie die Verbindung echt langsam ist.

Das darfst du nicht unterschätzen. Seit wir Corona haben, gab es bei uns im Unternehmen mittlerweile drei Pulse Umfragen von creaholic. Der Punkt dass soziale Kontakte fehlen wird am häufigsten genannt. Ich kann problemlos mehrere Monate insoliert zu Hause sein, andere Menschen haben da die grösste Mühe. Das kann unterschiedliche Gründe haben, kleine Wohnung, zu wenig Ruhe, fehlende physische Kontakte, zu viel Ablenkung durch Kinder usw. Es liegt an den Vorgesetzten (so sollte es zumindest sein) zu wissen, wer in seinem Team welche Schwierigkeiten hat. Natürlich lässt sich nicht alles lösen aber schon die Gewissheit, dass man Unterstützung erhält ist viel wert. Besonders bei eher introvertierten Typen ist das Risiko hoch, dass man sie nicht wahrnimmt. Ich habe das Glück, dass in unserem Team die Mitarbeitenden sehr offen sind, auch privates von sich preisgeben und sich mitteilen. Den Mist, den ich hier manchmal von mir gebe ist dann wahrscheinlich mein Ausgleich zu den Herausforderungen, die mich täglich begleiten.

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  • der jüngste („O“) geht halbtags in die Notbetreuung Kindergarten
  • der älteste („M“) geht halbtags MO-DO in die Schulbetreuung

„O“ einfach um uns zu entlasten, aber hauptsächlich wegen dem sozialen Kontakt und einfach dem Tapetenwechsel.

„M“ geht in Klasse 1. Da er aber diese egtl überspringen muss ist das nun doppelt lahmarschig für Ihn. Die Wochenaufgaben für zu Hause macht er einfach kurz in 2-3h Abends und will mehr. In der Betreuung werden diese Aufgaben mit den anderen Kindern gemacht und er bekommt Zusatzstoff aus Klasse 2. Enorm wichtig, sonst hängt der zu Hause nur an der Switch oder auf Youtube und schaut dem Lesch zu wie er das Universum erklärt.

Wenn ihr es für euch rechtfertigen könnt, ab in die Kita ein paar Tage / h die Woche.

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