Motorsport *brumm brumm*

Weiter geht’s in der GTT Saison 2025!

Zunächst mal ging es am Freitagabend ins Fahrerlager zum Aufbau. Soweit alles routiniert und unkritisch. Einige Fahrer hatten den Freitag schon vor Ort getestet und mit 36er und 37er Rundenzeiten amtlich vorgelegt. Ich konnte erst in Q1 am Samstag ins Geschehen eingreifen.

Dort lief es auch wunderbar. Das Motorrad fühlte sich gut an und ich konnte - ohne allzu sehr pushen zu müssen - eine persönliche Bestzeit von 1:37.975 herausfahren. Das reichte für Platz 4, gerade mal 0,075 hinter Marlon Braune auf P3. Das stimmte mich positiv.

Die zweite Session fiel dann leider ins Wasser, sodass der Samstag nach 10 Runden schon gelaufen war.

Sonntagmorgen ging ich ins Warmup und wollte mich nur ein bisschen einrollen. In Turn 1 war ich aber wohl etwas zu nah am Kurb und habe einen minimal restfeuchten Sport erwischt. Ergebnis: Abflug bei 140 km/h, Motorrad rutschte in den Kies und überschlug sich…

Und hier folgt der Cliffhanger… Es war eine absolute Gefühlsachterbahn, aber am Ende mit vielen schönen Momenten. Ich werde berichten Wink ;)

4 „Gefällt mir“

24h Triple Header.

Es beginnt diese Woche mit Le Mans, nächste Woche gehts zum Nürburgring und darauf die Woche dann Spa.

1 „Gefällt mir“

Der Porsche mit der #6 wurde gestern vom Hyperpole Quali Disqualifiziert weil er zu leicht war.
Damit startet man vom letzten Platz der Hypercar Klasse P21

Estre 2021 N24 Revival Runde 1 incoming

1 „Gefällt mir“

Hier gibt’s die Auflösung.

Innerhalb von 50 Minuten nach Rückkehr ins Fahrerlager war das Motorrad dank der Hilfe einiger Helden aus dem GTT Paddock wieder fahrfertig. Ich selbst hatte zwei ziemlich geschwollene, schmerzende Finger an der Gashand (Mittel- und Ringfinger) sowie eine Schürfwunde am Unterarm. Sonst war nix.


Aber angepisst war ich.

In Rennen 1 hat mich leider die Technik im Stich gelassen. Die Verschraubung des Batteriepols hatte sich nach dem Sturz gelockert und es ist in der Hektik nicht aufgefallen. Da ging mir das Motorrad Ende der Gegengeraden auf P6 liegend aus.

Lauf 2 startete dann furios. Nach einem Blitzstart übernahm ich kurze Zeit die Führung. Doch nach dem Sturz in Turn 1 fehlte etwas Vertrauen und ich wurde von zwei Fahrern überholt. Vor Kurve 3 nochmal und ich war eine Zeit lang vierter. Da mein Motorrad mit einem Knick im Krümmer und einem Ersatzauspuff von AliExpress plötzlich 10 km/h langsamer auf der Geraden war, kämpfte ich mit stumpfen Waffen. Nach ein paar Runden habe ich außerdem nur noch mit dem Zeigefinger gebremst, da mir der Mittelfinger etwas zu sehr wehtat. So wurde es am Ende nur Position 8. Schade. Da war mehr drin!




Aber so ist es im Motorsport. Schmerzen und technische Probleme gehören dazu. Beim Rennen in Most in 3 Wochen wird wieder angegriffen!

13 „Gefällt mir“

Fck ths

Hier noch ein Nachtrag. Pure Emotion nach dem unnötigen Crash

4 „Gefällt mir“

Cadillac auf 1 und 2. Das ist überraschend.

Hyperpole Highlights

Die Spanier haben wieder gesungen :love:

Und die Engländer philosophieren mitten in der Nacht darüber ob der Hase welchen ein BMW überfahren hat eine Chance hatte und bitten um eine Schweigeminute

Le Mans Kommentatoren mitten in der Nacht :hardlove:

1 „Gefällt mir“

Was freut mich dieser Sieg für Robert Kubica :love:

24h auf 24 Minuten runtergekürzt

Und nach dem 24h Rennen ist vor dem 24h Rennen
Next Stop
Grüne Hölle

19.06 13-15 Uhr Qualifying 1
19.06 20-23 Uhr Qualifying 2

20.06 13:20 - 14:30 Top Qualifying
20.06 16:15 - 17:45 Qualifying 3
Wobei ich dem Zeitplan hier nicht so richtig vertraue das Top Quali so früh sein soll und vor Q3. Aber so steht es derzeit im offiziellen Zeitplan

21.06 16:00 Rennstart

Das Wetter sieht derzeit auch danach aus das man wirklich mal 24h fahren könnte.

Alle Sessions werden kostenlos bei Youtube übertragen.
Das Rennen gibt es dann auch bei RTL Nitro.

Holy ist Vanthoor gerade abgeflogen im Top Quali

Er ist aber unverletzt ausgestiegen.

Das Wetter ja, aber jetzt ist halt rot wegen Stromausfall in der Boxengasse. Dadurch funktionieren die Tankanlagen auch nicht mehr :ulaugh:

Die entscheidende Szene des Rennens. Dafür gab es für den Porsche 100 Sekunden Strafe womit der Rennsieg futsch war.

Gibt da viele Meinungen zu, für mich ist es ein Rennunfall.
Der Aston Martin sieht hier seine 3 oder 4 blaue Flagge. Dazu macht er erst Platz wo Estre dann rein geht und dann plötzlich macht er wieder zu.

Aber noch einmal kann ich es sagen.
Nach dem 24h Rennen ist vor dem 24h Rennen.
Der GT3 Tross macht sich dann spätestens heute auf knapp 100km in den Westen nach Spa-Franchorchamps.

Dort findet das letzte der drei großen europäischen 24h Rennen innerhalb von 3 Wochen statt.

Gestreamt wird auf dem GT World Youtube Channel und auf der Seite des 24h Rennens direkt.

Los geht es hier am Donnerstag

11:20 - 12:50 Uhr: Freies Training - 24h Spa
17:40 - 18:40 Uhr: Pre-Qualifying - 24h Spa
21:15 - 21:30 Uhr: Qualifying 1 - 24h Spa
21:37 - 21:52 Uhr: Qualifying 2 - 24h Spa
21:59 - 22:14 Uhr: Qualifying 3 - 24h Spa
22:21 - 22:36 Uhr: Qualifying 4 - 24h Spa
23:05 - 00:35 Uhr: Nachttraining - 24h Spa

Am Freitag ab 16:10 Uhr gibt es noch die Superpole und Rennstart ist am Samstag um 16:30 Uhr.

German Twin Trophy 2025 - Event 3 - Most (CZ)

Nach dem etwas durchwachsenen Wochenende in Oschersleben war ich in der Zwischenzeit damit beschäftigt, das Motorrad wieder in Schuss zu bringen. Das verbogene Zwischenrohr der Auspuffanlage ging zum Auspuffklempner Wolfgang Brychta. Der hat das Teil innerhalb einer Woche zu einem fairen Kurs wieder aufgearbeitet. Außerdem brauchte ich eine neue Heckverkleidung und einen neuen Schalter für das Regenlicht. Der alte hat den Sturz leider auch nicht überstanden. Die Verkleidung passte mehr schlecht als recht, weil der Heckrahmen doch ziemlich krumm ist. Den muss ich im Winter nochmal austauschen.

In Most angekommen, hatte ich am Freitag noch drei Trainingsturns gebucht. In der langsamsten Gruppe fuhr ich mehr oder minder Slalom. Allerdings wurde ich in der Pause nicht umgruppiert, denn in Most gab es Stromausfall und kein durchgängiges Livetiming! Bis nach Prag hatte wohl ein großer Teil Tschechiens keinen Strom. Unser Glück: Das Wohnmobil an der Basis hatte einen Wechselrichter und die Reifen blieben warm. Technisch schien auch alles zu funktionieren, sodass ich für Samstag relativ optimistisch für eine ordentliche Platzierung war.

Qualifikation

Die Quali lief aus technischer Sicht gut. Auf fahrerischer Seite hat es etwas gehapert. Wenn ich jetzt Profi wäre, würde ich es darauf schieben, dass ich im Q1 erstmals mit Pirelli SC1 gefahren bin, aber es wäre gelogen, wenn ich einen echten Unterschied zum V02 bemerkt hätte
:grin: Ich habe keine wirklich gute Runde zusammenbekommen und hielt nur bei einer 1:48.886. Ich war mir sicher, dass da noch einiges drin war, aber irgendwo hatte ich immer einen dicken Schnitzer drin. Auf P4 fehlten 0,7 Sekunden.

Daher hatte ich mir für das zweite Qualifying etwas mehr vorgenommen. Auch hier fühlte ich mich zwar grundsätzlich nicht total schlecht, aber irgendwie wollte es nicht so recht „Klick“ machen. Auf meiner besten Runde dann das Problem: Rotes Warndreieck, Moped zu heiß, Leistungsverlust… Trotz Cool-Down-Runde war nichts mehr an Verbesserung herauszuholen.

Ich beendete die zweite Session zwar auf Position 6 mit nur 3 Zehnteln Rückstand auf P4, aber habe mich dummerweise in der Rundenzeit nicht verbessert, sodass es bei Position 7 für die Startaufstellung blieb. Vor dem Rennen füllte ich nochmal Kühlwasser auf, entlüftete erneut und hoffte, das Problem mit der Temperatur würde sich legen.

Rennen 1

Es kam also mal wieder auf einen guten Start an, um nicht im Dschungel festzuhängen. Gesagt, getan. Nach wenigen Metern war ich vor bis auf Platz 3, gleichauf mit Fabio Urgese und bog in die erste Kurve ein. Vor dem Matadorbogen quetschte sich Frank Schumacher mit einem sehr optimistischen Bremsmanöver vorbei. Ich hätte am Matadorbogen kontern können, wollte aber nicht unnötig Zeit verlieren, um mich vom Mittelfeld abzusetzen. Das gelang in den nächsten Runden auch ganz gut. Auf P4 liegend dann jedoch das besch… Szenario in Runde 4 - Rennabbruch. Denn das bedeutete: Neustart entsprechend der ursprünglichen Startaufstellung.

Also nochmal von vorn. Wieder top Start bis vor auf P4, in Kurve 1 außen an Frank Schumacher vorbei auf Platz 3. Gegen die Duc Dickel Aprilia war in der Anfahrt zur Senke dann aber nichts auszurichten und Frank fuhr vorbei. Nach einiger Zeit dann wieder Überhitzung und etwas Leistungsverlust. Sch… Ich versuchte mit etwas Shortshiften die Temperatur wieder ins Fenster zu kriegen, doch das misslang. Stattdessen wurde ich von Rolf Kaben aufgeschnupft und musste mich Theo Liebig erwehren. Zwar konnte ich einen Versuch auf der Bremse in die Schikane abwehren, aber schon in der nächsten Runde war es an gleicher Stelle passiert. Mit der etwas waidwunden RS war nix zu machen. Stattdessen musste ich Platz 6 nach Hause fahren und wurde fast noch von R7 Pilot Johannes Gauerke erwischt. Aber vor einem Jahr wäre Platz 6 für mich noch ein Grund zum Feiern gewesen, also mal den Ball flach halten…

Rennen 2

Um der Überhitzung entgegenzuwirken, entfernte ich am Morgen noch das Kühlerschutzgitter. Vor unserem Rennstart dann eine sehr unschöne Szene im MZ Cup, die mich fast dazu brachte, gar nicht anzutreten. In der vorletzten Kurve stürzte jemand und blieb reglos liegen. Genau in Sichtweite von unserem Basislager. Die ganzen 2-3 Minuten, bis alle Motorräder von der Strecke waren und der Arzt vor Ort war, rührte er sich nicht, lag in sehr unnatürlicher Position. In den folgenden 35-40 Minuten kam immer mehr medizinisches Personal, der Fahrer rührte sich weiterhin nicht… Wir dachten alle das Schlimmste und wurden bis zum Abtransport im Hubschrauber auch keines Besseren belehrt. Mittlerweile wissen wir, dass es „nur“ gebrochene Rippen und Schlüsselbein sind, aber das saß tief. Zum Glück kamen ein paar Freunde vorbei, die mich gut ablenkten, sodass ich an den Start ging.

Am Start hätte ich fast zu früh gezuckt. Denn die Ampel war sehr lange rot und zu allem Überfluss fuhr Theo Liebig vor mir zu früh los. Was sich im ersten Moment nach fast eine Sekunde zu früh anfühlte, stellte sich zwar im Nachgang als Frühstart um 0,2 Sekunden heraus, aber Theo zeigte sich sogar selbst bei der Rennleitung an.

Ich kam daraufhin nicht ganz so gut weg wie im ersten Lauf, aber durch einen Verbremser von Frank Schumacher war ich nach Kurve 2 trotzdem auf Platz 4. In Kurve 4 überlegte ich kurz, Theo Liebig anzugreifen, der sehr früh auf der Bremse war, steckte aber doch zurück. Ich wollte mich mit Theo in keine Scharmützel verstricken, da er sowieso eine Zeitstrafe kriegen würde für den Frühstart. Schnell merkte ich, dass ich mit den dreien da vorn nicht mithalten kann. Auf Start Ziel in Runde 2 ging dann auch Frank Schumacher vorbei, sodass nun ein relativ einsames Rennen für mich begann. Ich versuchte nur, den Abstand zu Theo nicht zu groß werden zu lassen, um von einer Zeitstrafe zu profitieren. (Ich wusste nämlich nicht, ob es 20 oder 30 Sekunden sein würden)

So fuhr ich das Rennen ehrlicherweise im Endurance-Modus auf 90-95 Prozent. Irgendwann schaute ich mal nach hinten und sah viel Abstand, also konnte ich das Rennen ruhig managen. In Runde 4 dann das Unvorstellbare! Frank Schumacher rollte Ende Start/Ziel mit Rauch aus dem Auspuff aus. Das sah verdächtig nach Motorschaden aus. "Wenn ich jetzt einfach nur bleibe, wo ich bin, gibt das ein Podest!"Und so war es am Ende auch. Ich konnte das Motorrad ohne Überhitzung relativ gemütlich ins Ziel rollen und sackte die 16 Punkte für den dritten Platz ein.

So kann es hochmotiviert in die vierwöchige Pause bis zum Event in Assen gehen. Dort steht vermutlich neben der geilen Strecke und beiden Rennen am Samstag auch die Meisterfeier für Seriensieger Fabio Urgese an. Ich freu mich jetzt schon drauf!

5 „Gefällt mir“

Es gibt wirklich wenig was so beeindruckend und gleichzeitig so angsteinflössend ist wie die Nordschleife bei Nacht.

1 „Gefällt mir“

Schnapper.

1 „Gefällt mir“

German Twin Trophy 2025 - Event 4 - Assen

Das vierte Rennwochenende der German Twin Trophy führte uns nach Assen. Gemeinsam mit einem guten Freund vom Fußball (hi, Bato!) fuhr ich gut gelaunt in Erwartung wechselhafter Wetterbedingungen nach Holland. Prinzipiell war alles ordentlich vorbereitet. Ein neuer Regenreifen vorn war präpariert, ein neuer hinterer und ein angefahrener ebenfalls. Der Wetterbericht sagte voraus, dass alle Trainings zur Lotterie werden dürften…

Freies Training

Ich ging mit der Einstellung ins FP, keinen Blödsinn zu machen und einfach wieder etwas Gefühl im Regen zu finden. Es war, wie vergangenes Jahr, wieder komplett verregnet. Assen hat unglaublich viel Grip im Nassen und es dauert jedes Mal etwas, bis ich bereit bin, auch bei richtig Wasser auf der Strecke anzugasen.

Anfangs war ich wirklich gemütlich unterwegs. Zwar sah ich am Ende meiner ersten fliegenden Runde schon ein gelbes Motorrad in der vorletzten Kurve im Kies, doch der Fahrer offenbar wohlauf. Also fühlte mich peu à peu etwas besser auf der Strecke. Als mich dann eine MT07 ziemlich hergerichtet hat, zog ich den sprichwörtlichen Finger aus dem Allerwertesten und fuhr zumindest eine ordentliche Runde. Mit 2:09.245 schrieb ich Rang 8 an. Abzüglich der Gaststarter also Position 6, eine Position vor IDM-Pilot Sven Seidler.

Qualifying 1

Es kam, wie es kommen musste. Das Wetter drehte, die Strecke war zu Beginn der Qualifikation zu weiten Teilen abgetrocknet. Allerdings war in den ersten beiden Kurven die Linie so schmal, dass es halsbrecherisch gewesen wäre, mit Slicks rauszugehen. Außerdem war Regen in 5-10 Minuten vorhergesagt. Während die ersten sieben Fahrer allesamt in der 2. oder 3. fliegenden Runde ihre schnellste Zeit setzten, brauch ich bis zur vierten Runde. Das Problem daran: Zu diesem Zeitpunkt waren die Regenreifen schon ziemlich heiß und es kam wieder reichlich Wasser von oben. Wer mal mit überhitzten Regenreifen auf trockener Piste gefahren ist, wird die „Death Wobbles“ bei hohem Tempo sicher kennen. Das Motorrad schüttelte sich auf der Gegengeraden bei Tempo 200 derart, dass ich kurz Angst hatte, gleich mit einem heftigen Tankslapper vom Motorrad zu fahren. Aber am Ende ging doch alles gut. Mit einer 2:06.991 musste ich mich allerdings auf Platz 11 einsortieren. Nicht ganz ideal…

Qualifying 2

Wieder änderte sich das Wetter. Diesmal war wieder reichlich Wasser auf der Strecke. Da ich mir meinen frischen Regenreifen für ein potenzielles Regenrennen am Samstag aufsparen wollte, ging ich nochmal mit dem nun schon recht abgewetzten W02 in die zweite Session. Mir war schnell klar, dass ich mich bei diesen Bedingungen nicht verbessern würde. Also wieder mal oberste Bürgerpflicht: Nichts kaputt machen. Wie im FP fuhr ich eine 2:09.2 und wurde in der Session zehnter. Dummerweise verbesserten sich in der zweiten Session Carl-Jonas Schubert, Sven Seidler und Marlon Braune in der zweiten Quali, sodass ich von P14 losfahren musste…

Zur Einordnung: Letztes Jahr fuhr ich in meiner ersten Session im Regen eine 2:19 gefahren, also dieses Jahr mal geschmeidige 10 Sekunden abgefeilt.

Warm-Up

Wegen sintflutartiger Regenfälle am Samstagmorgen (ich stand am Wohnmobil ungelogen knöcheltief im Wasser) ließ ich das Warm-Up gleich ganz aus. Die Erinnerungen der wegen Aquaplanings gestürzten Lorenz Rothärmel und Andreas Braun waren mir noch zu präsent, als dass ich dieses Risiko eingehen wollte.

Rennen 1

Die Startaufstellung versprach Chaos. Einen Platz vor mir stand Sven Seidler, einen hinter mir Frank Schumacher. Beide sind im Normalfall immer für ein Top-Resultat gut. Nach einem passablen Start kam ich zumindest an Carl-Jonas Schubert vorbei, wurde aber von Frank Schumacher überholt. Dann schnappte mich Carl-Jonas Schubert wieder und ich machte mich gemeinsam mit ihm auf die Verfolgung von Frank Schumacher. Das klappte so gut, dass ich direkt in der Hairpin auch an Frank vorbeischlüpfen konnte und somit am Ende zumindest den insgesamt zehnten Platz nach Hause bringen konnte. Im Nassen fehlt mir nach wie vor noch etwas Mut, das muss ich einfach so ehrlich zugeben.

Rennen 2

Wieder Wetterlotterie! Diesmal sollte es allerdings klar trocken werden. Etwa 40 Minuten vor dem Rennen entschied ich mich, auf Trockenreifen umzustecken und konnte mich so entspannt auf’s Rennen vorbereiten. Am Start überholte ich Andreas Braun, Lars Büttner und Carl-Jonas Schubert. Vor mir war das reinste Chaos, es flogen Stinkefinger, es wurde Lack ausgetauscht… doch alle blieben sitzen. Innen ging zwar Frank Schumacher durch, doch den schätzte ich im Trocknen eh schneller ein. Noch in Runde 1 packte ich dann mit zwei recht beherzten Manövern Johannes Gauerke und Fabio Ballabene.

Dann brauchte ich etwas, um in Tritt zu kommen, kam an Ludger Schnietz nicht wirklich vorbei. Ein Weckruf von Andreas Braun in der Spitzkehre - er ging innen rein und ich musste leicht aufrichten, konnte aber die Position halten - sorgte allerdings wieder dafür, dass ich auf Spur kam. Kurz darauf überholte ich Ludger Schnitz noch im engeren Teil der Strecke und machte mich auf die Jagd nach Theo Liebig.


Der perfekte Zeitpunkt für ein Foto existiert n… Perfektes Timing. Foto-Auslöser exakt in dem Moment, in dem ich mit 20-30 km/h Überschuss an Theo vorbeifahre.

Dem gingen wohl die Reifen völlig ein, sodass er schon in der nächsten Runde fällig war. Auf Start Ziel merkte ich dann jedoch, dass mir der Gehörschutz etwas rausgerutscht war. Allerdings hörte sich mein Motorrad so laut an, dass ich das damit nicht mehr erklären konnte. Ich schaute am Motorrad nach hinten und sah, dass am Ende des Auspuffs zweifelsfrei was fehlte. Also war klar, dass ich mir jetzt Sorgen machen musste. Mir gingen insgesamt vier Dinge durch den Kopf. Zugegeben, die Reihenfolge lässt mich als bösen Menschen erscheinen.

  1. Werde ich jetzt wegen zu lauten Bikes disqualifiziert?
  2. Kostet mich der defekte Auspuff jetzt Leistung?
  3. Kann im schlimmsten Fall irgendwas am Bike kaputtgehen?
    und der nächste Gedanke kam mir, als ich hinter dem schnellen Rechtsknick am einen Ende der Strecke ein Teil meines Auspuffs liegen sah:
  4. Hoffentlich hat nicht irgendwas vom Auspuff einen anderen Fahrer erwischt.

Frage 1 hatte sich nach etwas Panik anscheinend beantwortet. Keine schwarze Flagge, kein schwarz/orangene Flagge. Leistung schien es nicht wirklich zu kosten. Der Top Speed blieb auf ähnlichem Niveau. Am Bike selbst blieb die Temperatur in Ordnung und Fehlermeldungen kamen auch keine…

Da außerdem niemand neben der Strecke stand/lag und kein Gelb oder sonst was geschwenkt wurde, war anscheinend auch der 4. Gedanke damit erledigt.

Nach drei quälend langen Runden überquerte ich also auf Platz 5 die Ziellinie - Jackpot! Denn das heißt folgende Ausgangssituation für Schleiz am 23. und 24. August:

Fabio Urgese ist damit bereits vor dem letzten Wochenende verdienter Meister. Glückwunsch an dieser Stelle nochmals an den flotten Schwaben mit italienischem Reisepass.

Allerdings besteht somit noch eine Chance, vielleicht sogar den Sprung aufs Podest zu schaffen! Dazu müsste zwar ein Wunder eintreten, also Regen in Schleiz zum Beispiel, aber man wird ja noch träumen dürfen. Sollte ich die Position halten, wäre mein heimlich gestecktes Ziel mit Top 5 im zweiten Jahr erreicht. Theo wird vermutlich in Schleiz zu flott sein und Frank Schumacher sollte es unter trockenen Bedingungen auch schaffen, den dritten Platz ins Ziel zu bringen.

Doch wer weiß? Im Motorsport ist ja bekanntermaßen alles möglich… ;)

PS:

Hier der Rennfilm:

4 „Gefällt mir“

Leider lief das Saisonfinale in Schleiz nicht so, wie erhofft…

Unverletzt trotz Horrorsturz bei über 200 km/h - Fünf Motorräder an der schnellsten Stelle der Strecke gestürzt!

Beim Rennen der German Twin Trophy in Schleiz sorgte plötzlich einsetzender Starkregen in der Seng, der schnellsten Kurve am Schleizer Dreieck für Szenen wie aus einem Horrorfilm.

Eigentlich lief im Rennen alles super. Ich konnte im Kampf ums Podium mithalten, duellierte mich mit Frank Schumacher, Fabio Ballabene, Andreas Braun, Johannes Gauerke und Marlon Braune.

Doch in der vierten Runde geschah es. Bei über 200 km/h rutschte mir auf der komplette nassen Piste schlagartig das Hinterrad weg. Als ich auf der Wiese wieder aufstand, flogen um mich herum Motorräder, überall lagen Fahrer auf und neben der Strecke, Staubwolken überzogen die Strecke. Es sah aus wie in einem amerikanischen Kriegsfilm und ich bin einfach möglichst schnell von der Strecke weggerannt, um nicht von einem weiteren Motorrad getroffen zu werden. Zum Glück gab es keine ernsthaften Verletzungen. Bis auf Prellungen scheinen alle mit dem Schrecken davon gekommen zu sein.

Mir geht‘s super, das Motorrad scheint auch verhältnismäßig wenig abbekommen zu haben. Bis Oktober wird sie hoffentlich wieder fit sein.

7 „Gefällt mir“

Nur um das klarzustellen: Das Rennen startete im Trockenen und es wurde dann nass. Wir waren alle auf profillosen Slicks unterwegs… :ugly:

una goes Langstrecke - Deutscher Langstrecken Cup, Saisonfinale, 6h Oschersleben 11.10.2025

Die DLC Saison ist zu Ende, die 6h von Oschersleben sind Geschichte. Und was soll man sagen? Wir haben es gepackt! Es begann mit Drama, es endete mit Drama, doch mit dem Ergebnis sind wir außerordentlich zufrieden. Doch der Reihe nach…

Qualifying 1

Fabio Urgese fuhr als erster, legte gleich top Rundenzeiten im Nassen hin. Wir lagen recht schnell konstant auf P1. Zwar fuhren längst nicht alle Teams, doch ein erstes Ausrufezeichen war es allemal :D

Dann ging ich auf Regenreifen raus. Das frisch aufgebaute Motorrad nach dem Crash in Schleiz hatte noch keine echte Probefahrt absolviert. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass mir eines nicht aufgefallen war. Das Federbein war extrem weich. Das bemerkte auch mein aufmerksamer Mechaniker Lorenz und wies mich darauf hin, bevor ich rausging. Nach wenigen Metern auf der Strecke war klar, dass da was nicht passte. Ich fuhr nur auf der Feder. Gleichzeitig wollte ich das Motorrad aber zumindest einmal heiß fahren und schauen, ob sonst alles funktioniert. Nach fünf Runden ging es wieder rein und die Diagnose war klar: Das Federbein muss vermutlich beim Sturz den Gasdruck verloren haben, da war nix zu machen.

Lorenz machte sich mit Noah vom Bikerpoint Celle auf den Weg nach Magdeburg, um das Federbein aus dem Motorrad von Theo Liebig vom Nachbarteam JTT Racing auszubauen. So konnte ich vor dem Rennen nicht mehr eingreifen.

Andreas Braun übernahm und fuhr Q1 bis zum Ablaufen der Zeit. Am Ende standen wir tatsächlich auf Position 1. Provisorische Pole Position auf einer 100 PS schwachen RS660. Was für ein Zwischenergebnis!

Qualifying 2

Fabio und Andi wechselten sich im zweiten Qualifying ab und fuhren sehr beachtliche Zeiten auf der abtrocknenden Strecke. Zunächst war es noch zu nass für Slicks. Eventuell hätte eine Mischbereifung aus Regenreifen vorn und Slick hinten Sinn gemacht. Doch Fabio blieb am Ende auf Regenreifen draußen, schließlich dauert es in Oschersleben ohnehin immer ewig, bis nach Abtrocknen der Strecke wieder so richtig Grip herrscht.

Fabio fuhr so lange, bis der Reifen einfach nachgegeben hat, das war zwei Minuten vor Zeitablauf. Mit 1:43.5 standen wir in diesem Moment auf Pole Position! Es gingen kurz zuvor allerdings ein paar Teams auf Slicks raus. Daher gingen wir davon aus, jetzt noch etwas durchgereicht zu werden. Doch es passierte… zunächst gar nichts! Nur ein Team schaffte es, Fabios Zeit zu unterbieten. Felix Kauertz auf der BMW von BAM Racing setzte in letzter Sekunde eine 1:40.9 und verdrängte uns von Position 1. Doch ansonsten kam nichts mehr.

Kam zu glauben, aber wahr: Beim ersten Einsatz einer RS660 auf der Langstrecke standen wir nach der Qualifikation direkt auf Startposition 2 insgesamt und auf dem ersten Platz der Supersport-Klasse! Wahnsinn!

Rennen

Natürlich war uns klar, dass die Quali für ein Langstreckenrennen nur ausgesprochen begrenzte Relevanz hat. Unsere Taktik war klar: Fahren, bis der Tank leer ist. Planerisch also ein Boxenstop alle 40-45 Minuten.

Der Rennstart begann jedoch ausgesprochen unglücklich. Startfahrer Andreas Braun erlitt beim ersten Antritt wohl einen Muskelfaserriss oder Vergleichbares und humpelte etwas unglücklich in Richtung Motorrad. Er bekam das Bike zwar schnell als Laufen, verlor jedoch insgesamt 14 Positionen in der Startrunde. Danach kämpfte er sich bravurös nach vorn und übergab den Transponder beim ersten Boxenstop an Fabio auf Position 7 insgesamt und in Schlagdistanz zum Supersport-Podium auf Position 4 in der Klasse.

Zwischenzeitlich kamen Lorenz und Noah mit dem Federbein zurück, montierten es in Windeseile und mein Motorrad war für den dritten Stint startklar.

Fabio brannte dann ein wahres Feuerwerk ab und katapultierte uns auf Platz 6 im Gesamtklassement und Platz 3 in der Klasse. Sollte hier etwa wirklich am Ende ein Trio aus Sportbikes um das Podium in der Supersport-Klasse kämpfen?

Nach etwa 1:25h übernahm ich das Motorrad von Fabio und fuhr erstmals seit meinem Crash wieder so richtig Motorrad. Zugegeben, es fehlte etwas an Vertrauen, doch zumindest fuhr ich einen konstanten Rhythmus und das Motorrad machte seine Sache super, ohne jeden Fehler. Allerdings war ich erstaunt, wie lange es dauerte, bis der Tank leer war. Insgesamt dauerte mein Turn über 50 Minuten. Körperlich war das alles gut verkraftbar. Allerdings überholte uns das Team MSF1. Deren Panigale V2 hatte schließlich 50 Prozent Mehrleistung im Vergleich zur RS. Zwar hatten sie mit Justin Hänse auf R7 auch ein leistungsmäßig schwaches Bike dabei, doch die ZX6R und die Panigale waren für uns nicht zu halten.

Spannend ist auf jeden Fall das Traffic-Management auf einem schwachen Motorrad. Selbst an den 600ern beißt man sich derart die Zähne aus, weil man auf jeder Geraden 50-100 Meter verliert. Doch verglichen mit den übrigen Bikes waren unsere Bremspunkte teilweise 100 Meter später. Da muss man sich schon richtig selbst in den Arsch treten, einfach stehen zu lassen und auf der Bremse vorbeizufahren.

Bei meinem Stop waren wir auf P8 insgesamt und P4 in der Klasse. Von hinten schlich sich allerdings Pepe Tuning auf Superbikes immer dichter heran. Mir schwante schon, dass wir die wohl nicht halten werden. Aber Top 10 schien absolut in Reichweite!

Fabio und Andi fuhren sich die Seele aus dem Leib in den folgenden Turns. Wir waren konstant, machten zuverlässig unseren Job, hatten keinerlei Schwierigkeiten bei den Stops. Doch Andi kam in einer Safety Car Phase zum Boxenstop, weil der Tank leer war. Das hieß, Fabio musste am Boxenausgang warten bis das Safety Car vorbeifuhr, eh die Ampel wieder auf Grün schaltete. Wir verloren dort eine Runde auf MSF. Hinzu kam, dass deren Team im Schnitt 10 Minuten länger fahren konnte und somit sicher weniger Stops einlegen müsste als wir. Doch Fabio holte in seinem Stint zwischen 2 und 5 Sekunden pro Runde auf, sodass wir zu Beginn meines zweiten Stints eigentlich nur noch rund 30 Sekunden dahinter lagen.

In meinem zweiten Outing - ich übernahm auf P8/P4 - muss ich jedoch gestehen, dass mir etwas die Angst im Kopf umherspukte. Immer wieder kamen ein paar Regentropfen auf dem Visier und der Scheibe an. Nach dem Crash in Schleiz war das für mich mental echt anstrengend. Dann platzte einem Fahrer noch der Auspuff und überall um die Strecke lagen Auspuffteile und Dämmwolle, ausgangs Shell S sogar genau auf der Ideallinie. Doch abermals fuhr ich - wenn auch etwas gehemmt - konstant meine Runden und wir lagen auf P9, als ich nach knapp 55 Minuten reinkam.

Andi fuhr einen wunderbaren dritten Stint und übergab auf gesichertem Platz 9 an Fabio für den letzten Stint. Fabio fuhr weiterhin wie der Teufel und allmählich steigerte sich die Nervosität. Sollten wir wirklich ein Top 10 Resultat einfahren?

10 Minuten vor Schluss dann Hektik in der Box! Fabio kam rein. Leistungsverlust. Ich musste nochmal raus. Schnell alles angezogen und für die letzten Minuten das Motorrad heimtragen. Wir fielen durch den zusätzlichen Stopp leider hinter das V4 Trio von RP-Racing zurück. Andernfalls hätten wir Platz 9 einfahren können.

So blieb am Ende von 6h Fahrzeit ein zehnter Platz insgesamt und Platz 4 in der Supersport Klasse. Ganz ehrlich: Mit so einem guten Resultat hatte ich nicht gerechnet.

Man kann also sagen: Experiment geglückt! Die kleine RS660 hat sich in diesem starken Umfeld bewährt, fuhr zuverlässig und zügig ihre Kreise.

Vielen Dank an alle Beteiligten, die damit ein echtes Statement gesetzt haben. War das unser letzter Langstrecken-Einsatz? Ich denke nicht!

PS: Fotos und Videos kommen in den nächsten Tagen nochmal reichlich hier rein, denke ich.

7 „Gefällt mir“
1 „Gefällt mir“