Krieg in der Ukraine

Wait, what?

Ja natürlich ist es das…

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In vielen von den russischen Truppen eroberten Dörfern und Städten wurden Bürgermeister*innen, die mit den Invasoren nicht kooperieren wollten, verhaftet oder verschleppt. Und offenkundig auch in etlichen Fällen ermordet wie bspw. in Motyzhyn, wo die vor Tagen von den Russen verschleppte Bürgermeisterin jetzt mitsamt ihrer Familie erschossen aufgefunden wurde. Das volle Ausmaß der russischen Kriegsverbrechen in den besetzten Gebieten wird wohl erst nach Kriegsende zu beziffern sein.

Ich relativiere in der Hinsicht überhaupt gar nichts. Ich halt’s nur für völlig deplatziert, frische Horrorvideos so zu besprechen, als wär’s das Spieltagsdiskussionenthema.

Was offenbar einige auch immer noch nicht verstanden zu haben scheinen: Ich habe niemanden aufgefordert, sich kampflos zu ergeben und fände es auch grotesk, Appelle an ukrainische Soldaten (und Partisanen) zu formulieren, die von den Adressaten sowieso niemals jemand lesen wird. Es ist ziemlich irrelevant für den Ausgang des Krieges, was ich mir so vorstelle. Der Gedanke, dass es den Krieg beeinflusst, wenn ich an ukrainische Soldaten, die keinen meiner Beiträge jemals sehen werden, appelliere, sie sollten kapitulieren, ist ebenso gaga wie die Vorstellung, es würde den Ausgang des Krieges beeinflussen, wenn ich ihnen zurufe, sie sollten bis zum letzten Mann kämpfen.

So ist es aber doch. Zeig mir nur einen einzigen Krieg, in dem sich Bodentruppen über Wochen hinweg massiv bekämpft haben, der nicht vergleichbare Bilder produziert hat. Was denn bitte sonst?

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Ist sicher naiv, aber es macht für mich noch einen Unterschied, ob es zivile Opfer durch Raketen oder Bomben gibt oder scheinbar völlig wahllos Menschen auf offener Straße gezielt hingerichtet werden, die an keinen Kampfhandlungen beteiligt sind. Aber gut, wenn das scheinbar immer so ist, nehme ich das zurück und ändere in „Okay, das Abschlachten der Zivilbevölkerung kommt in jedem Krieg vor.“

Aber das schlimmste an dem Post diese Haltung bzw. Verknüpfung von wegen: und deshalb war ich dafür den Krieg nicht militärisch zu entscheiden. Als ob man solche widerlichen Kriegsverbrechen besser antizipieren und for the greater good einfach aufgeben sollte. Was für eine Verdrehung der Kausalität.

Das und genau das finde ich furchtbar anmaßend, wenn man so einen Horror jetzt als weiteren Beleg heranzieht für die ohnehin krude Argumentation, weshalb die Ukraine sich am besten gar nicht gewehrt hätte.

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Nochmals: Das habe ich nicht getan; genauso wenig wie ich jemals nur ein einziges freundliches Wort über Putin verloren habe - weder in den vergangenen Wochen noch während der letzten zehn Jahre. Vorher vermutlich auch nicht, aber dafür will ich lieber nicht meine Hand ins Feuer legen.

Naja, MNM hat halt schon Recht, die Ukrainer hätten das verhindern können. Denn sie waren es wohl selber anscheinend.

Russland dementiert Mord an Zivilisten

Das russische Verteidigungsministerium dementiert einem Agenturbericht zufolge einen Massenmord an Zivilisten in Butscha. Jegliches von der Ukraine veröffentlichte Bild- und Filmmaterial in diesem Zusammenhang stelle eine Provokation dar, berichtet RIA unter Berufung auf das Ministerium. Alle russischen Einheiten hätten Butscha am 30. März verlassen, meldete Interfax.

Melnyk sollte man wirklich mal den Twitter Zugang sperren.

https://twitter.com/MelnykAndrij/status/1510726492233347072?s=20&t=FhGVA0Qc1FK02fO2nDFLdA

Und EDIT ganz anderes Thema

Verfolgt hier jemand den Wahlkampf in Frankreich näher?

Hab gestern nur gelesen das es immer enger wird in der zweiten Runde zwischen Macron und Le Pen. Beide würden nur noch 3 Prozentpunkte auseinander liegen.

Die linken in Frankreich würden wohl nicht Macron wählen und dann lieber in der Stichwahl ungültig wählen, was Le Pen wiederum näher an den Präsidentenpalast bringt.

Ich will mir gar nicht ausdenken was für katastrophale Ausmaße haben kann wenn Sie in dieser Zeit gerade wirklich die Wahl gewinnt.

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:usad:

Wenn sich da wirklich mal jemand tiefergehendes Wissen draufschaffen will, kann ich das hier als Überblick darüber, wie diese Art des Geschichtsrevisionismus aufkam, sehr empfehlen:

Gibt sogar etwas Fußballbezug.

Was doch nur ein weiterer Grund sein kann, die Ukraine dabei zu unterstützen den gegnerischen Vorstoß zu bekämpfen. Wo der Angreifer nicht einmarschieren kann, kann er auch solche Kriegsverbrechen nicht begehen.

Die Lage am Morgen:

  • Die Massaker in Kiews Vororten sind laut Russland nur inszeniert. :zuck:
  • Der ukrainische Botschafter Melnyk hat weiterhin eine sehr eigenwillige Interpretation bei der diplomatischen Wortwahl.
  • Zerstörte Brücken werden laut ukrainischem Infrastrukturministerium innerhalb von 2-3 Monaten wieder aufgebaut. Wenn die damit fertig sind, können die ja eben hierzulande weitermachen. Hier schafft man in 10 Jahren nur ein paar Betonpfeiler und eine Neuausschreibung.
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:geberdim:
Mein fucking Carport hat bereits zwei Jahre gebraucht, alleine schon 4 Monate zur Prüfung beim Denkmalschutz

Naja, bedeutet wahrscheinlich, dass man z.B. über Flüsse ein Stückchen weiter eine Pontonbrücke errichtet, um provisorisch einen Übergang zu schaffen.

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Oh die setzen bestimmt unsere Software ein :stolz:

Hätte sonst länger gedauert #egov #ozg

Russische Nachrichtenagentur ruft zur Vernichtung der Ukraine auf

Es ist für die Ukrainer seit über 400 Jahren dasselbe immer wiederkehrende Problem: Sie wollen einfach nur in Frieden und Freiheit leben.
Sie haben aber mit Russland einen Nachbarn, der etwas anderes will: Ukrainer töten und die Ukraine vernichten.
Da einen Kompromiss finden zu wollen ist unmöglich.

In Russland ist ein Regime mit großem Background im Volk am Werk, welches einen Angriffskrieg, Vernichtungskrieg und Genozid veranstalten lässt. Ein Diktator, der sich nach eigener Aussage ein Zarenreich über ganz Europa aufbauen will, und damit angefangen hat den Plan durchzuziehen. Für Russland gibt es kein Zurück mehr, die sind bereits „All-in“. Es gibt für sie bereits jetzt nichts mehr zu verlieren und genau deshalb werden sie auch immer noch einen Schritt weiter gehen, solange man sie lässt. Russland ist dabei die ganze Welt Stück für Stück immer tiefer in ihren Krieg mit reinzuziehen. Spätestens dann, wenn die Wirtschaft in Russland völlig kollabiert, sie so richtig mit dem Rücken zur Wand stehen, werden sie auch militärisch auf Wirtschaftssanktionen antworten. Die moralische Rechtfertigung hierfür durch die existenzielle Bedrohung Russlands habe sie sich längst schon selbst ausgestellt.

Russland wird nicht aufhören mit seiner Aggression und seinem Imperialismus, solange es nicht nach Vorbild Deutschlands 1945 zerschlagen, besetzt und pazifiziert wird. Früher oder später wird dieses Szenario so alternativlos werden wie bei Hitler damals.

Mir gefällt das absolut nicht, aber das ist die bittere Realität der man sich leider stellen muss.

Und wie genau stellst du dir die Zerschlagung und Besetzung der weltweit größten Atommacht, die dazu noch in der Lage ist, ihre nuklearen Sprengköpfe aus der Luft, vom Land und vom Wasser aus einzusetzen, so vor?

Die frappierend miserablen militärischen Leistungen der russischen Armee in der Ukraine haben doch eindrücklich bewiesen, dass die Vorstellung, Putin könne mal eben ganz Ost- und Mitteleuropa unterwerfen, wenn nicht die ganze westliche Welt all ihre Kräfte bündelt, ein reines Hirngespinst ist. Putins Armee ist offensichtlich kaum in der Lage, ein Drittweltland wie die Ukraine mit weniger als 10% des deutschen Militärbudgets zu unterwerfen. Die russische Wirtschaft steht dabei am Rande des Kollaps. Die Vorstellung, dieselbe Armee könne nun in einem konventionellen Krieg im Spaziergang das Baltikum, Finnland und Polen unterwerfen und dann vielleicht sogar noch Deutschland erobern, ist grotesk realitätsfremd.

Putin wird es gelingen, zumindest ein paar Fetzen aus der Ukraine herauszureißen und sich dann für diesen „Sieg“ feiern zu lassen, aber dieser Krieg wird unweigerlich mit einer massiven Schwächung der russischen Stellung in Europa enden. Nicht nur, weil die russische Armee Jahre brauchen wird, um sich von den massiven Verlusten in der Ukraine zu erholen und nicht nur, weil die Sanktionen Russland in eine neue schwere Wirtschaftskrise stürzen werden, sondern vor allem auch politisch, weil nach diesem willkürlichen Angriffskrieg und nach allen Kriegsverbrechen der Invasoren fast die ganze ukrainische Bevölkerung Russland auf Generationen hinaus hassen wird. Es mag Putin gelingen, den seit 2014 ohnehin halb entvölkerten und ökonomisch im Koma liegenden Donbass zu annektieren - aber er wird für immer jeden Einfluss auf die gesamte restliche Ukraine verlieren. Auf Jahrzehnte hin wird keine relevante ukrainische Partei sich noch einmal prorussisch positionieren können. Jede Aussicht, die Ukraine langsam wieder auf informelle Weise in die russische Einflusssphäre zurückzuziehen, ist mit diesem wahnwitzigen Krieg endgültig zunichte, während er den ukrainischen Nation-building-Prozess vollendet.

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Dito zu allem, was doch die Frage von zu Beginn nochmal aufwirft: Ist er vielleicht gar nicht (mehr?) der eiskalte, kalkulierende Stratege, sondern mittlerweile einfach etwas plemplem? Leisten Alter und geistigen Verfall da einen Beitrag? Selbst wenn man unterstellt, dass er die Reaktion des Westens unterschätzt hat (was für sich schon sehr dumm ist), wären hier die möglichen Gewinne never ever höher gewesen als die damit einhergehenden Verluste.

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Das mag sein, aber es ist für uns Aussenstehende ja auch schwer zu entziffern, auf Basis welcher Informationen er welche Entscheidungen trifft. Es wurde in den letzten Wochen und Monaten ja schon viel darüber diskutiert, ob Putin überhaupt eine realistische Analyse der politischen und militärischen Lage vermittelt bekommt, oder er durch jahrzehntelange Selektion mittlerweile von einem Haufen Leute umgeben ist, die ihm nur noch einflüstern, was er gerne hören möchte.
In letzterem Fall könnte es ja durchaus sein, dass er „rationale“ Entscheidungen trifft, nur eben auf Basis falscher Informationen, wodurch die Entscheidungen komplett irrational wirken.

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https://twitter.com/melnykandrij/status/1511600796244262914?s=21&t=27C7FPPGVgBB8xDM34Kjpg

Wäre der Anlass nicht so bitter, wäre dieser Beef zwischen Andrij Melnyk und der deutschen Regierung eigentlich amüsantes Twitter-Gold auf dem Niveau von Trumps besten Tagen. Vor allem wegen der Komik der Einseitigkeit des Konflikts: Wie ein Botschafter gewordener durchgeknallter Fascho die Regierung, bei der er akkreditiert ist, täglich aufs Wüsteste auf Twitter beschimpft, weil sie nicht sofort das gesamte militärische Arsenal Deutschlands in die Ukraine liefert wie bestellt oder gleich Russland den Krieg erklärt - und wie diese Regierung sich permanent auf die Zunge beißen muss, dem Verrückten nicht direkt zu antworten, weil man die ukrainischen Proxies halt gerade nicht anfahren darf, und stattdessen in verständnisvollem Ton entschuldigen muss, die besonderen Umstände machten solche Emotionalität ja sehr nachvollziehbar. :hardlove:

Bonus: Er trägt nicht zufällig exakt denselben Namen wie der Mitgründer und Vorsitzende der faschistischen OUN (Organisation Ukrainischer Nationalisten), sondern wurde bewusst nach ihm benannt.

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Ich finde das so unfassbar krass ekelhaft, wie du dir immer wieder einen an Bandera, Melnyk und co abarbeitest. Melnyk als durchgeknallten Fascho betitelst, während die wirklichen Faschisten ukrainische Städte dem Erdboden gleich machen, Menschen foltern, Frauen vergewaltigen, zivilisten hinrichten. Dein Relativismus ist zum Kotzen!

Merke: Beim Twitterstänkerer Melnyk ist das Prädikat „durchgeknallt“ in Ordnung, beim Massenmörder Putin nicht. Muss man wissen.

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