Klingt wie bei Anton Schlecker in den 90ern.
Der Vorgesetzte meiner Frau ist wie Stromberg. Im Grunde ein guter Mensch, der sich immer wieder wie ein Arschloch verhält.
Beispiel:
Meiner Frau ist es wichtig, dass sie an meinen Terminen dabei sein kann. Mein Zustand, der tägliche Besuch im Krankenhaus, der Haushalt, die beiden Katzen und das 100% Arbetspensum haben sie stark belastet. Bei einer Vorsorgeuntersuchung hat sie das angesprochen, ihre Ärztin wollte sie vorübergehend zu 100% krankschreiben. Da der Herbst in unseren Berufen besonders intensiv ist, wollte sie das Team nicht im Stich lassen und hat während einem Monat 80% gearbeitet und danach wieder 100%.
War ihr Vorgesetzter dankbar? Eher nicht, denn er konnte die Krankschreibung nicht verstehen, sie sei ja nicht krank.
Noch ein Beispiel:
Während sie mir die halbe Leber entfernt haben, hat meine Frau gearbeitet. Wir haben das zuvor besprochen, es war eine gute Ablenkung.
Konzentrieren konnte sie sich in diesen paar Stunden verständlicherweise nicht so gut. Sie hat wähend der OP 13 push Nachrichten von der Krankenhaus App erhalten. Das waren meine Blutwerte, die während der OP genommen wurden und die sich laufend verschlechtert haben.
Meine Frau hat ihrem Vorgesetzten dann gesagt, dasss sie nicht fertig wird und sie Mühe hat, sich zu konzentrieren. Es gab keine aufmunternden Worte, es wurde zur Kenntnis genommen. Nach meiner OP erhielt meine Frau einen Anruf, dass alles ok ist. Wie hat ihr Vorgesetzter reagiert? Da kannst du ja jetzt wieder schneller arbeiten.
Solche Situationen gibt es immer wieder. Neulich hatten sie ein Team Essen in einem Restaurant. Manche haben noch auf ihr Essen gewartet, er hat als einzige Person angefangen zu essen.
Gleichzeitig fragt er immer mal wieder, wie es mir geht. Das ist ziemlich schräg, wir wissen nicht, ob er witzig sein möchte und es nicht ist, ob er das Geschäft über den Mensch stellt oder ob er im Geschäft etwas auslebt, was er zu Hause nicht kann.
Meine ehrliche Meinung dazu: Lasst euch krankschreiben, es dankt dir ohnehin keiner im Nachhinein.
Ich hatte die Woche Magen-Darm, Dienstag ging es los. Hab erstmal versucht zu arbeiten, bis es Dienstagmittag nicht mehr ging. Habe mich dann die folgenden 2,5 Tage krankgemeldet (bei uns bis 3 Tage ohne AU). Am Freitag fragte ich meine Chefin, wie ich das mit dem halben Tag vom Dienstag machen soll, da wir nur volle Tage zurückmelden können im System.
Ihre Antwort: „Ach, das ist kein Problem. Arbeite die 4 Stunden einfach irgendwann nach.“
Das ist also das Ergebnis, wenn man versucht, möglichst lange durchzuhalten statt sich direkt krankzumelden. Natürlich werde ich das nicht nach arbeiten, geantwortet habe ich nicht darauf. Beim nächsten Mal weiß ich, dass ich direkt den Arzt aufsuchen werde, der mich wahrscheinlich die ganze Woche rausnimmt.
Abgesehen von Berufen, bei denen das Team oder die Gesellschaft wirklich leidet aufgrund eines fehlenden MA (Krankenhaus, soziale Berufe), würde ich keine Rücksicht darauf nehmen. Sie hat einen sehr guten Grund, dass sie aktuell psychisch nicht arbeitsfähig ist und sollte nicht zu Lasten Ihrer Gesundheit extra Meilen für ihren AG machen.
Eigene Rechte immer voll in Anspruch nehmen.
In solchen Situationen muss ich auch immer wieder an den Satz eines Seminarleiters denken, bei dem ich die besten Seminare überhaupt erlebt habe. Er hat immer wieder gesagt „Am Ende wird der Blumenstrauß nicht größer“ und spätestens, wenn man einmal erlebt hat, wie schnell vergangene Erfolge vergessen sind, wenn es mal nicht so läuft, der weiß, dass das komplett der Wahrheit entspricht. Seit dem hinterfrage ich mich selber auch immer häufiger, wie viel Dinge ich bereit bin zu investieren und das hat mir auf alle Fälle gut getan, da ich ansonsten wahrscheinlich irgendwann mich in einen Burnout oder in ein frühes Grab gearbeitet hätte.
Ich kann das aktuell sehr gut nachvollziehen. In den letzten 10 Jahren habe ich keine fünf Tage im Geschäft gefehlt. Am Montag ist ein wichtiges Meeting? Lieber am Sonntag nicht auswärts essen gehen, nicht dass mich da noch jemand ansteckt. Und ich war stolz drauf, dass ich nie gefehlt habe.
2024 habe ich wohl insgesamt um die zwei Monate gefehlt. Natürlich hat das mein Team gespürt und sie hatten mehr zu tun. Doch das hatten wir auch bei dem Sabbatical, welcher der eine oder andere in den letzten zwei Jahren bezogen hat und der ebenfalls zwei Monate dauert.
Ansonsten macht es keinen Unterschied. Den schönen Blumenstrauss von der Firma habe ich im Krankenhaus erhalten und nicht für Jahre ohne krank zu sein, denn das interessiert niemanden.
Das haben wir tatsächlich machen lassen jetzt. Da stehen teilweise so absurd schlechte und unpassende Dinge drin, dass es für uns so nicht akzeptabel ist.
„Frau Frutes erledigt bereits nach kurzer Zeit Aufgaben vollkommen selbstständig“ - sie ist seit 2013 im Unternehmen.
„Frau Frutes ist gut qualifiziert“ - sie hat einen Master (im Gegensatz zu ihrem Chef der keinen Studienabschluss hat) und 12 Jahre Berufserfahrung. Im letzten Zeugnis stand, dass sie absolut überdurchschnittlich qualifiziert wäre. Haben darum gebeten, dass dargelegt wird, wie genau sich ihre Qualifikation verschlechtern konnte.
Naja. Ich hab jetzt die Berufsrechtsschutz mal abgeschlossen. Das sieht alles nach einer sehr dreckigen Sache aus am Ende
Haben die keine Karenzfrist? Brennendes Haus versichern und so. Nicht dass du da etwas zahlst un die dir dann miteilen, dass das ein laufender Fall ist.
Doch doch. 90 Tage. Für die Sache mit dem Zeugnis ist das zu spät, aber da werden denke ich bald noch ganz andere Dinge wie hanebüchene Abmahnungen, etc. auf dem Tisch liegen.
Sie hat heute die mündliche Zusage für einen neuen Job bekommen. Nur halb so weit weg, mehr Verantwortung, mehr Gehalt, moderne Strukturen, junges Team, tolles Bürogebäude, diverse Benefits dazu. 10/10 Gesamtpaket.
Für den Tag an dem sie ihrem Chef die Kündigung überreicht nehme ich Urlaub und komme mit, nur um seine scheiß Fresse zu sehen.
„Warum ist ihr Mann heute mit? Können Sie mir das nicht allein sagen?“
„Er unterstützt mich. Das kennen Sie nicht.“
Viel Erfolg - ich wünsche dir und deiner Frau nur das Beste für die neue Stelle!
Ein ganz persönlicher Foxo Style wäre auch ansonsten keine Mine zu verziehen und dann einfach mit einer Trillerpfeife den dreifach-Pfiff/Abpfiff zu machen.
…und dann schnurstracks zur Kabin… Tür hinaus.
Daraufhin fangen dann die awkward drei Monate Kündigungsfrist an
Auch so 'n alltäglicher Abschluss im neuen Traumberuf des in sich zusammenfallenden Geisterklinikums.
Erst spielste mit Mack the knife 'ne Runde Schach, ein Patient der es für 'ne ansprechende Idee hielt im Edeka mit 'nem Messer rumzufuchteln.
, dann klatscht es im Flur und der Alarm geht los - ein Kollege hat zwei Pranken in’s Gesicht kassiert, Tumult entsteht, von seinem weggeplatzten Ohrläpchen tropft Blut auf’s Fixierbett, auf das wir mit 10 Leuten 'nen vollbärtigen 2-Meter-Typen festzuschnallen versuchen.
Regelst dein Adrenalin runter, atmest kurz durch, machst 'n paar Meter auf dem Stationsflur um nach dem rechten zu sehen, als sich olfaktorische Liebesgrüße von den Nebenhöhlen in Richtung Netzhaut schlängeln und du siehst, dass vor Feierabend noch ein letzter Gruß auf dich wartet:
Nun gut, mal noch so 'n Schälchen Auflauf in den Gaumen und dann ab in’s Bett, 05:00 geht’s wieder in die senkrechte.
Oi, der große Fäkalini wieder auf Tour
Also Gehaltsverhandlungen in der freien Wirtschaft muss auch mal einer verstehen. Ich bin ja seit Jahr und Tag im Tarif bei uns und habe das daher nicht, aber das war vielleicht komisch.
Frau in Bewerbung: ja also ich hätte gerne Gehalt X
Arbeitgeber: puh ja das ist schon viel aber nicht utopisch, wir schauen mal
Vertragsentwurf kommt mit Betrag X - 10% drin.
Frau ruft beim Personaler an und sagt mehr oder weniger nur "ja ne, das ist mir echt zu wenig, ich will mindestens Y (2k/Jahr weniger als X). Personaler: okay das geht. Fertig.
HÄH?
Naja. Neuer Vertragsentwurf ist da. 1.4. ist Schluss bzw. Start, wie man es nimmt.
Puh ich dachte erst das sei jetzt alles geplatzt, als ich die ersten Zeilen gelesen habe.
Mein alter Arbeitgeber hat auch immernoch versucht zu drücken und am Ende hat man eine komplett kaputte Gehaltsstruktur gehabt die sehr viel Unfrieden und Fluktuation mit sich brachte.
Ich weiß daher nicht, warum sich so viele gegen einen TV sträuben, das reduziert viele Probleme und der Arbeitgeber kann dir im Gegenzug auch klar sagen, welche Verdienstmöglichkeiten es gibt.
Na ja. Egal. Stecke gerade ja eh in einem hauseigenen TV, auch wenn mein alter AG gerade ziemlich schöne Augen macht
Normal, versuchen das oft die in der freien, ich lehne dann immer ab direkt auch wenn schon egtl alles durch ist. Was will ich bei einem AG der um jeden € drücken will. Deren Ziel ist erstmal häufig so billig wie möglich an die Arbeitskraft zu kommen. Evtl bekommt HR auch noch bissle Provision wenn’s durch geht.
liebes forum…
ich muss euch mal um eure bescheidene meinung fragen, ich werde am ende auch ne umfrage einfügen! ich bin jetzt seit fast 4 jahren selbständig (wahnsinn), und mache, wie ich in meinem ersten post dazu geschrieben habe, die sogenannten intrastat-meldungen (da gehts um den außenhandel innerhalb der EU, macl weiss bescheid) für diverse kunden, also eine rein statistische aufgabe.
nun ist es so, dass ich aktuell 16 kunden habe und hauptsächlich lebe ich von 6-7 „großkunden“, die wirklich viel im- und export betreiben. diese machen auch dreiviertel meines umsatzes aus. damit man überhaupt meldungen abgeben muss, musste man seit gefühlt schon immer mindestens waren im wert von 500.000 Euro im monat VERkaufen und mindestens 800.000 Euro EINkaufen. dies zur vorgeschichte.
und meine größte „angst“ war immer, dass diese sogenannten meldeschwellen irgendwann angehoben werden und ich somit einige kunden verlieren werden, einfach weil diese nicht mehr meldepflichtig sind. ich hab das natürlich jahr für jahr verfolgt und im letzten jahr wurde im zuge der bürokratieentlastung beschlossen, die meldeschwellen ab januar 25 auf 3 MIO beim eingang und 1 MIO beim ausgang anzuheben. das gesetz ging irgendwann im oktober 24 durch den bundestag und wurde auch beschlossen, ich habe mich schon darauf vorbereitet, meine kunden, die diese schwelle definitiv nicht erreichen (hauptsächlich habe ich kunden die nur einkauf machen, z. B. kleine fliesenhändler, die immer so zwischen 900k und 1 mio im eingang haben), per email zu informieren und diesen umsatz ab 2025 geistig schon abgeschrieben.
hab das natürlich engmaschig verfolgt und sieh da, aufgrund des bruchs der ampelkoalition wurden diverse gesetzesvorhaben bzw. die konkrete umsetzung auf eis gelegt. ich habe vor gut 3 wochen das letzte mal auf die seiten des statistischen bundesamts geschaut und war mega erleichtert, als da stand, dass die umsetzung der meldeschwellen zum 01.01.25 noch NICHT umgesetzt wird, erst 2026.
gestern schau ich mal wieder auf die seite (mach ich immer wieder mal, um neuigkeiten zu checken), und dann steht da, dass die neuen meldeschwellen jetzt doch rückwirkend zum 01.01.25 umgesetzt werden.
so, jetzt weiß ich nicht was ich machen soll. auf alle fälle werden die betreffenden kunden nicht proaktiv vom bundesamt informiert dass diese nicht mehr meldepflichtig sind, die würden da nicht mehr fertig werden, so wurde mir das nach persönlicher nachfrage mitgeteilt.
also wäre es meine aufgabe, meinen kunden die freudige botschaft zu überbringen, dass sie ab sofort von dieser meldepflicht entlastet sind und auch kosten einsparen, nämlich meine. so wie ich meine kunden kenne, bekommen die dass mit den meldeschwellen auch gar nicht mit, ich musste da auch schon ziemlich genau suchen bis ich die entsprechende stelle fand.
wenn ich jetzt einfach weiter melde und die kunden weiter brav zahlen, reden wir ganz grob über einen finanziellen schaden von im schnitt 1200 euro über das ganze jahr, also pro kunde.
ich kann mich jetzt blöd stellen und sagen dass ich nichts davon wusste (wenn ich wie gesagt aktiv nicht gesucht hätte hätte ich es bis jetzt tatsächlich nicht bemerkt) oder halt nicht, und diese freuen sich, aber ich mich natürlich nicht.
die meisten kunden hatten jetzt, mit der zeit meines vorgängers eingerechnet, eine fast 30-jährige geschäftsbeziehung und es gab nie schwierigkeiten, ich will diese natürlich einerseits nicht abzocken aber natürlich wäge ich auch ab, was mein risiko wäre. es gibt mit keinem einzigen kunden irgendein vertragswerk, das geschah alles zu seiner zeit mündlich, es gibt keine ausschlussfristen, keine klauseln, etc.
ich habe auch eine firmenrechtsschutz, sollte mir da wirklich einer an den karren fahren (was ich wirklich nicht glaube), wäre ich da auch gerüstet. ich habe ja rechtlich gesehen die leistung tatsächlich erbracht, die kunden bekommen jeden monat ein entsprechendes meldeprotokoll von mir. ich hätte halt nur die leistung nicht erbringen müssen.
ich habe mittlerweile neben dieser meldetätigkeit 3 weitere standbeine, d. h. finanziell kann ich das gut verkraften, nur will ich dieses doch leicht verdiente geld auch nicht verschenken.
was würdet ihr tun?
- Ich würden die Kunden auf jeden Fall informieren, ich könnte ansonsten nicht mehr schlafen alter!
- Ich würds drauf ankommen lassen, was kann schon passieren?
- Ich bin mir nicht sicher…
ich bin gespannt!