Wir waren im Herbst in einer æhnlichen Situation. Das hat alles ueberschattet. Es war nicht møglich, einen normalen Alltag mit der Familie zu haben, ohne dass sie vorher eine halbe Stunde ihren Ballast bei mir abladen konnte.
In unserem Fall war sie an einer neuen Stelle als Sonderpædagogin in einer Schulklasse, in der die Lehrerin von sich sagt sie sei perfekt, sie hætte alles unter Kontrolle und dass sie keine Hilfe im Unterrricht møchte (was den betroffenen Kindern ja aber von rechts wegen zusteht). Von Anfang an ging das so, dass meiner Frau stændig Informationen vorgehalten wurden (z.B. was am næchsten Tag als Stoff im Unterricht drankommt, damit sie etwas vorbereiten kann, pløtzliche Ausfluege, Absprachen mit Schuelern oder Eltern ueber Sonderregeln fuer einzelne oder Fehlzeiten usw.), sie gwschnitten oder ignoriert wurde. Bitten nach einem klærenden Gesrpæch wurden immer wieder ignoriert oder aufgeschoben. Die Lehrerin gruesst meine Frau nicht mal, wenn sie ins Klassenzimmer kommt und freundlich „guten Morgen“ sagt. Aber ich will das jetzt hier nicht weiter ausfuehren.
Meine Frau hat auf meinen Druck hin schlussendlich das Gespræch mit der Rektorin gesucht und ihre Verzweiflung ganz offen ausgesprochen (sie ist dabei sogar in Trænen ausgebrochen). Eine Woche spæter wurde sie dann in die Parallelklasse versetzt. Seitdem geht es ihr wieder viel besser und sie kann ihren Job richtig machen. Und dass die Lehrerin aus der ersten Klasse sie auf dem Flur nach wie vor nicht gruesst ist eigentlich eher etwas ueber das wir uns belustigen kønnen.
Ich muss denke ich @der_f zustimmen. Wenn die Unternehmensstruktur (oder die Beziehungen) diesen Weg ueber den Chef-Chef nicht zulæsst, wird es extrem schwer. Gibt es denn einen Betriebsrat, eine Ombudsperson oder æhnliches?
Ansonsten muss man wohl zum Jobwechsel raten. Sie kann ja auch beim Chef-Chef vorfuehlen. Wenn sie so lange schon da ist, wird er ja hoffentlich auch wissen, wie wertvoll sie ist. Und dann wære ein „Er-oder-Ich“-Szenario viellicht ja auch denkbar?
Edit: den weiteren Post hatte ich noch nicht gesehen. Ne, dann muss sie da raus.
Die erste fällt klar raus.
Die zweite scheint schwierig. Entweder kennt Sie nach 10 Jahren in dem Laden einen Verbündeten auf höherer Ebene der ihr hilft in eine andere Abteilung zu kommen, oder sie schafft es mit dem Chef tacheles zu reden. Wenn beides nicht möglich ist bleibt nur noch drei.
Man könnte jetzt höchstens selbst noch den Arbeitgeber ankacken und mit Krankschreibungen, Dienst-nach-Vorschrift und anderem Firlefanz versuchen dem Chef eins rein zu würgen. Erfahrungsgemäß macht einen das selbst aber auch nicht glücklicher.
Das ist leider auch nicht möglich. Wurde schon versucht aber er sitzt dann da und tut so als würde er gar nicht verstehen, was das Problem ist. Er hätte ja gar nichts gegen sie und das bilde sie sich alles ein, etc. Gaslighting vom Allerfeinsten einfach.
Sie war zwischendurch tatsächlich auch ein paar Wochen krank geschrieben, aber nicht um ihm eins rein zu drücken, sondern weil es nicht mehr ging. Das wird ihr jetzt bei jeder Gelegenheit negativ ausgelegt.
Der weiß schon, dass er am längeren Hebel sitzt und genießt das richtig. Es wird vermutlich wirklich nur enden, wenn sie da raus geht.
Apropos raus. Sie hat auch dem Chef Chef schon ganz offen kommuniziert, dass das mit ihr und dem Leiter nicht geht und ob er sie versetzen könnte in ein anderes Team, andere Abteilung, was auch immer. Aber der ist da auch null kooperativ.
Was hat deine Frau überhaupt dazu bewogen, ausgerechnet ihrem Chef zu erzählen, dass sie es wüsste?
Ich sehe das wie @Dejo. Hinnehmen fällt raus, dafür ist die Situation für deine Frau schon zu negativ. Über eine Person oder mehrere Personen auf gleicher oder höherer Ebene oder den BR eine Lösung des Problems herbeizuführen und gleichzeitig im Unternehmen zu bleiben wäre eine, wenn vielleicht auch riskante Chance. Wenn der Bereichsleiter so ein Menschenfänger ist, kann das leider auch schnell nach hinten losgehen. Am Ende bleibt dann tatsächlich nur Option 3. In Kombination mit dem letzten von ihm geschriebenen Absatz bleibt da aber auch nicht viel schönes übrig und führt oft nur dazu, dass etwaige Abschlusszeugnisse genau so bescheiden aussehen wie das Zwischenzeugnis. Da bewegst du dich dann am Ende aber auch oft nur in einer Spirale aus Anwalt-Arbeitgeber-Anwalt hin und her.
Ja, wenn ich das wüsste. Sie kann einfach nur sehr schwer Dinge, die sie denkt, in ihrem Kopf lassen. Da muss alles immer ausgesprochen werden und es darf ja nichts Unausgesprochenes zwischen ihr und jemand anderem stehen. Sie ist da ein sehr emotionsgeleiteter Mensch was solche Sachen angeht. Das hat auch oft schon zu Konfliktlösungen beigetragen, in dem Fall wohl leider das Gegenteil bewirkt. Aber ich weiß aus Erfahrung, dass die Situation genauso schlimm wäre, wenn sie das die ganze Zeit im Stillen mit sich tragen müsste.
EDIT: ahh, ich sehe der Norweger hat das auch schon vorgeschlagen. Meiner Meinung nach die einzige sinnvolle Alternative wenn man nicht innerlich schon gekündigt hat.
Na gut, dann mal anders. Sie scheint ja schon eine ganze Weile bei der Firma sein und du schreibst ja selbst, dass sie gut vernetzt ist, sowohl intern als auch extern. Gibt es nicht eine andere Person auf der Führungsebene (auf derselben wie der Vorgesetzte oder sogar noch darüber), zu der deine Frau ein gutes Verhältnis hat, und mit der sie darüber reden könnte? Klar steckt da auch ein Risiko drin und es gibt keine Garantie auf Besserung, aber so weitergehen kann es nicht und ohne einen Betriebsrat bleibt für mich eigentlich nur die Option, sich Mitarbeiter „über ihm“ auf seine Seite zu holen, die Druck auf ihn ausüben könnten.
Das BetrVG sagt lediglich, dass ab fünf ständigen, wahlberechtigten AN (von denen drei wählbar sein müssen) ein BR gewählt werden kann und schreibt (für den Fall, dass es einen BR gibt) die Mindestgröße in Abhängigkeit der Anzahl an AN vor.
Weiß nur noch dass die Gründung bei meinem ersten Arbeitgeber (~100 Mitarbeiter) auch nicht ohne längere Diskussionen ging. Bei aller Stärke der Gewerkschaften in Deutschland wundert es mich eigentlich, dass das nicht eindeutiger gesetzlich geregelt ist. So ist es doch verhältnismäßig einfach für kleine und mittlere Firmen, die Gründung eines Betriebsrats zu unterdrücken (hat RB Leipzig einen? )
Einfach mal Fragen, was das Problem ist? Also offen unter vier Augen sagen, dass man um die Situation weiß. Und das es seit dem er es weiß, dass es deine Frau weiß, eine klare Änderung ihr gegenüber bemerkt? Und auch fragen was die Motivation dahinter ist?
Im Endeffekt hat er doch überhaupt nix davon deine Frau zu gängeln. Eher umgekehrt, müsste er doch viel für sie tun, damit sie es für sich behält.
Wenn das Verhalten wirklich darauf fußt, dass deine Frau von der Affäre weiß, macht das eigentlich kein Sinn für mich.
Zusätzlich kann sie ja auch das komplett schlechte Arbeitszeugnis nehmen, auf eine Führungskraft zugehen und fragen, ob diese es genau so sieht. Natürlich muss das alles vom Gefüge und Vertrauenslevel passen, aber das könnte eine Chance sein. Wenn auch mit größerem Risiko.
Im Zweifelsfall würde ich dann aber auch einfach kündigen. Auch ohne neuen Job. Gesundheit geht über alles. Aber dann auch ruhig richtig laut und so, dass alle Bescheid wissen.
Das geht leider nicht. Der Typ ist so ein krankhafter Narzisst, der tut dann scheinheilig und stellt das so hin als hätte sie ein Problem mit der Wahrnehmung und er hat ja nur ihr Wohl im Sinn blablabla. Der ist schon schlau und weiß genau, was er sagen kann und was eben nicht.
Das passt leider gar nicht. Also das Gefüge. Es gibt die Teamleiterin, die damals statt meiner Frau aus dem Nichts heraus ernannt wurde und die dem Bereichsleiter entsprechend loyal ist (und als Führungskraft auch völlig ungeeignet aber das ist eine andere Geschichte). Und dann gibt es den Bereichsleiter. Die nächste Stufe ist die Geschäftsführung und die sagt „Wenn Sie ein Problem haben, dann klären sie das bitte mit ihrer Teamleiterin oder ihrem Bereichsleiter“.
Ohne neuen Job geht es leider nicht. Wir sind durch kürzlichen Hauskauf und andere kurzfristige finanzielle Verpflichtungen im Moment auf das Einkommen meiner Frau angewiesen. Sollte sie was neues finden, dann wird sie sofort kündigen und auch keinen Tag mehr hingehen.
Vielleicht sollte sich deine Frau fürs erste mal krank schreiben lassen. Ich meine das auch ernst. Wenn es wirklich so ist, dann macht euch das richtig kaputt. Da muss sie raus 4-6 Wochen. Sowas in die Richtung.
Würde da auch den gelben Schein wählen. Und dann auch ernsthaft nicht erreichbar sein. So ganz unwichtig scheint sie ja nicht zu sein.
Und zum Zeugnis. Afaik, kann sie das zeugnis so lang ändern lassen, bis es ihr gefällt. Und auch darauf bestehen, dass es nicht in diesen dämlichen verklauselten sätzen geschrieben ist.
diese dämlichen, verklausulierten sätze im arbeitszeugnis sind leider usus, aber es gibt halt zig möglichkeiten, diese sehr gut oder schlecht zu formulieren. die meisten (etwas größeren firmen) arbeiten eh schon mit zeugnisgeneratoren mit den oft gleich klingenden formulierungen. aber wenns hart auf hart kommt würde ich mit dem zeugnis zum anwalt, dies professionell begutachten lassen und dann eine verbesserung in ihrem sinne verlangen, in scharfem, unmissverständlichem ton, zu verlieren gibt es hier für deine frau augenscheinlich nicht mehr viel.
gab es denn beim vorgesetztenwechsel (bereichsleiterwechsel) kein zwischenzeugnis? vermutlich nicht, dass kann ich jedem hier der einen neuen chef bekommt, nur dringend ans herz legen. sonst kann es euch ergehen wie hier in dem beispiel.
Das ist der nächste Witz. Das Zeugnis wurde auf Wunsch meiner Frau ausgestellt. Eigentlich wollte sie damit nur ein bisschen Unzufriedenheit signalisieren und ein bisschen aufmerksam machen.
Im Zeugnis jetzt steht, dass das Zeugnis wegen Vorgesetztenwechsel erstellt worden wäre.
ich war auch Mal in einen Unternehmen beschäftigt, wo es keinen Betriebsrat gab, aber genug beschäftigte um einen zu gründen. alle hatten aber Angst entlassen zu werden sobald bekannt gegeben wurde das man einen Betriebsrat gründen will. da die Chefs das absolut nicht wollten, das einer gegründet wird, habe ich mich dann auch entschlossen den Betrieb zu verlassen