dann:
Das Allerschlimmste ist für mich der unfassbare Terror, der diese militärische Antwort ausgelöst hat.
Was den Ablauf der militärischen Antwort Israels angeht, was Opferzahlen (wie perfide dieses Aufrechnen auf allen Seiten) angeht und die aktuelle Situation in Gaza:
Ich weiß hier noch von keinen völkerrechtsverletzenden Schritten Israels
Was aber auf den Straßen passiert, was das mit unserer Gesellschaft macht, wohin das im Nahen Osten führen wird (gefühlt war eine friedliche Beilegung nie weiter entfernt als jetzt):
Ja das belastet mich aktuell mehr als die Situation in Gaza selbst.
Auch, wenn ich weiß, wie man diesen Satz verstehen kann und wie er mir gleich um die Ohren gehauen werden wird (bzwl vermutlich eine ähnliche antwort wie das zervakis-GIF oder „okay, dann können wir die diskussion beenden, Du bist verloren“).
Ich höre hier quasi keinerlei Einordnungen/Meinungen zu den Protesten, die hier abgehen (da laufen Frauen im Protestmarsch unter einer Talibanflagge mit…), zu dem Judenhass, der sich gefühlt immer stärker an die Oberfläche durchbricht, zu dem, zu den Posts manch prominenter, die mich zutiefst erschüttern, dazu, dass wir als Deutschland nun mal eine Sonderrolle im Verhältnis zu Israel haben und deutlichste Verurteilung des Grauens, dass diese abgefuckten, widerlichen Arschlochterroristen über die israelische Zivilbevölkerung gebracht hat mit einer Grausamkeit, die man bisher maximal ISIS zugeschrieben h#tte, aber selbst denen nicht in dem Ausmaß zugetraut hätte.
Ja, das mag alles selbstverständlich sein, dass man das schlimm findet, aber das Entsetzen darüber wird hier nicht geäußert.
Dass man die zivilen Opfer in Gaza auch ganz schrecklich findet, müsste man dann ja auch nicht äußern, weil eben auch selbstverständlich
Generell so als Tipp: Einfach mal etwas Abstand nehmen von der aktuellen Berichterstattung. Das liest sich bei dir aktuell sehr bedrückend und das Gefühl in dir will hier sicher niemand kleinreden.
Ich habe so ziemlich gar keine Meinung drüber, weil ich mich überhaupt nicht damit auseinandersetze. Das du in deutschen/europäischen Großstädten neben vorbildlichen Veranstaltungen und Protestbewegungen auch viel bizarre bishin zu grenzwertiger Scheiße (globale Pandemie und so) siehst, ist jetzt auch nichts Neues und meiner Meinung nach sollte und wird das Ganze auch von unserer Exekutive beobachtet und bei Bedarf hoffentlich unterbunden.
Selbiges gilt für Posts von Fußballern oder Gigi Hadid oder Justin Bieber.
Meine Sorge ist, dass du die aktuellen Bilder und Berichterstattung hier in D ein bisschen zu sehr übergewichtest.
ich verute, dass mein näher kommender Feierabend und damit das Fernsein des Computers (Jubelstürme diverser Diskussionspartner hier einsetzen) nun auch thematisch ganz gut zum Abschluss der Diskussion nach AXUs letztem Post passt.
Ich will mich aber nicht wortlos entziehen, sondern mich aus logistischen Gründen eben noch verabschieden.
Mein ungutes Gefühl angesichts des dröhnenden Schweigens weiter Teile ist nur zum Teil etwas besser geworden, aber immerhin fand ich den Diskussionsverlauf größtenteils angenehm, auch, wenn ich irritiert bin, dass die Anzahl auf den „beiden Seiten“ (wenn man das überhaupt gegenüber stellen kann) etwas unausgewogen war.
Aber dass man hier Überzeugungsarbeit leisten und eine Diskussion mit einem Konsens oder einer Meinungsänderung führen würde, so vermessen wollte ich gar nicht sein.
Ich wollte meine Gefühle bzgl sofacoach zum ausdruck bringen, meine sorge, was das mit mir als eigentlich eher mittelinkem Menschen zu machen scheint, was ich auf den Straßen sehe und mir ausmale, was das mit weniger reflektierten Menschen (danke, @nevermind ) macht und wo uns das politisch inführt aber auch gesellschaftlich, weil natürlich die breite masse angesichts der bilder von deutschen Straßen nicht mehr differenzieren kann oder will.
Ich wollte Sorgen teilen, meine Bestürzung zum Ausdruck bringen und ja, auch eine Diskussion anregen, wie ich sie hier auf der Plattform sehr schätze und die allgemeine Meinung/Stimmung einmal hören.
und in diesem Sinne (vermutlich abschließend, außer, ich schaue am handy auch noch mal rein):
FUCKTERRORISM, FUCKVIOLENCE, RESPECTEACHOTHER
Könnten wir doch bloß alle leben nach dem Motto: Behandele die Menschen um dich rum einfach so, wie du auch gerne von ihnen behandelt werden möchtest.
ja, auf die aktuelle diskussion bezogen, weil ich für gewöhnlich am wochenende hier nicht rein schaue, was aber angesichts dieses themas doch sein könnte
Die „Jubel für Hamas“-Demonstrationen werden hierzulande von einer lauten aber extrem kleinen Minderheit durchgeführt, welche durch gewisse Medien mehr Bildfläche bekommen, als sie verdient hätten. Es ist nicht mal annähernd gesellschaftlicher Konsens, diese zu respektieren oder gar gut zu heißen. Ja, rechte Gruppierungen versuchen natürlich die aktuelle Situation zu nutzen und eine Spaltung und Hassvermehrung in der Gesellschaft voranzutreiben. Gegen diese Strömungen muss sich unsere Gesellschaft weiterhin wehren.
Doch. Das wurde überall und von fast allen Seiten mehr als eindeutig geäußert. Die gesamtgesellschaftliche Meinung und auch die dieses Forums ist da ganz klar.
Ideologisch abgedriftete Menschen wird es auch hierzulande immer geben. Aber gerade so wirre Aktionen wie aufgemalte Judensterne oder Frauen mit Talibanflagge können aus meiner Sicht sogar letztlich in die andere Richtung ausschlagen und einen positiven Effekt haben: Gerade im schulischen Umfeld kann und muss das dazu anregen in den entsprechenden Jahrgängen sich intensiv mit dem Thema und dem Konflikt auseinanderzusetzen. Miteinander sprechen was das gesellschaftlich macht, wo die Ursachen liegen, was das alles überhaupt soll und wie man zu einem guten Miteinander findet.
Der Fokus liegt auf Zerstörung, nicht auf Genauigkeit.
(Daniel Hagari, Sprecher der israelischen Armee)
Die ersten beiden Zitate lassen sich bis heute auf deren Twitter-Accounts nachlesen, aber nicht teilen, da die Sichtbarkeit eingeschränkt wurde, weil „möglicherweise gegen die Regeln zu gewaltsamen Formulierungen verstoßen wurde“.
Wörtlich sagte Gallant nach einer Lagebeurteilung in der Stadt Beer Sheva: »Ich habe eine vollständige Belagerung des Gazastreifens angeordnet. Es wird keinen Strom geben, keine Lebensmittel, keinen Treibstoff. Alles ist geschlossen«. Weiter sagte er: »Wir kämpfen gegen menschliche Tiere und wir handeln entsprechend.«
Kurz, nicht mal in Israel selbst hält man mit Blick auf das, was du „im Einklang mit dem Völkerrecht stehende militärische Antwort“ nennst, so sehr am Narrativ der Selbstverteidigung fest.
Sollten wir für das Thema vl. einen eigenen Thread machen wie für den Ukraine-Krieg?
Ich fände es blöd, wenn ich inmitten dieses ernsten Themas irgendwelche Nichtigkeiten deutscher Politik zwischenschiebe wie Auswüchse der AfD-Idiotie oder das Duell Lanz vs. Strack-Zimmermann.
Zum Thema mangelnde Verurteilung der einen oder anderen Seite / Relativierung / Schwarz-Weiß-Denken: Ich hatte noch bei keinem der Posts hier wirklich das Gefühl, dass jemand irgendwas versucht zu relativieren oder den Terror der Hamas in irgendwelcher Form zu legitimieren. Dafür sollten sich die User hier auch zu gut kennen.
Ich selbst halte mich für mein Verhältnis zurück weil ich meistens das Gefühl habe nichts Neues beitragen zu können oder auch einfach zu wenig Ahnung vom Thema zu haben. Bei Deutscher Politik bin ich mMn tief genug drin um immer meinen Senf dazuzugeben aber Nahost-Konflikt? Da müsste ich mich gefühlt noch zwei Jahre einlesen.
Von daher ist es sehr interessant, was hier in unserem „woken“ Forum diskutiert wird, nehmt es mir aber nicht übel wenn ich dann doch mit dem alltäglichen Schwachsinn komme, soll nicht heißen, dass man nicht großen Anteil daran nimmt was da gerade passiert.
Da hast du natürlich einen Punkt, dass es insbesondere hinsichtlich der Opferzahlen sehr schwierig ist, auf welche Quellen man sich tatsächlich verlassen kann. Wie meist in Kriesengebieten haben nur die beiden Konfliktparteien rein tatsächlich die Möglichkeit, diese zu erheben. Andere Organisationen/Bericherstatter können in aller Regel diese nicht bis ins letzte verifizieren und müssen daher entweder die Angaben der einen oder der anderen Seite übernehmen. Ich will nicht bestreiten, dass es hohe zivile Verluste in Gaza gibt. Ob die genannten Zahlen, die dem Grunde nach immer auf die Gesundheitsbehörde der Hamas zurückgehen, tatsächlich so zutreffen, daran habe ich (nicht erst seit den Geschehnissen um das Krankenhaus) meine Zweifel.
Was mich bzgl. der beiden NGOs auch getriggert (wahrscheinlich zu viel) hatte, ist, dass du von offiziellen Bestätigungen gesprochen hattest. „Offiziell“ meint amtlich, von den zuständigen Stellen. Dies können NGOs also von Natur aus nicht.
Ich hatte übrigens auch nicht geschrieben, dass man Amnesty International generell nichts mehr glauben sollte. Meine Intention war, dass man auch bei ihren Berichte kritisch hinterfragen darf, wie sie zustande kommen, und nicht jede darin getroffene Wertung übernehmen muss.
Das ist mein Schwager Neben der starken Aktion der Eintracht Fans ist übrigens auch sein Lokal bzw. die Speisen absolut zu empfehlen, falls man mal in Leipzig ist!
Hatte ich versucht, aber bei manchen Tweets wird nur der Link ohne Vorschau angezeigt, weshalb ich mich für den Screenshot entschieden hatte, um es etwas bequemer zu machen. Hab’ auch noch nicht geblickt, welcher Logik das folgt.
Zum Jubel auf Demos und auch der von El Gazi zitierten Parole ganz am Ende hat Thomas Fischer (früher Richter am Bundesverfassungsgericht) sich geäußert:
Als Teil der schweigenden Masse, bei mir ist es mangelnde Lust mich am Abend noch in solche Themen einzulesen. An einer vernünftigen Lösung scheitert man seit Jahrzehnten, je genauer man hinguckt, desto grausamer wird es. Durch die Berichterstattung ohnehin schon keine Möglichkeiten dem ganzen Leid irgendwie auszuweichen, da brauche ich das hier nicht auch noch.
Zu einer Lösung oder neuen Erkenntnissen kann ich eh nichts beitragen.
Fischer war (zum Glück) nie Richter am Bundesverfassungsgericht. Er war „nur“ Vorsitzender des 2. Strafsenats beim BGH. Und dort und auch sonst in der Richterschaft wegen seiner vielen öffentlichen und teilweise eigenwilligen Äußerungen (gelinde gesagt) stets eine umstrittene Persönlichkeit.
Dennoch gut, dass er hier die Thematik mal sachlich aus strafrechtlicher Perspektive eingeordnet hat.